Autor Thema: Hausregel: Lernboni und -mali von Fertigkeiten auf Fertigkeiten  (Gelesen 1245 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline WeepingElf

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 604
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: WeepingElf
    • Jörg Rhiemeier's Homepage
Mir ist eine Idee zu einer Hausregel gekommen, von der ich aber noch nicht weiß, ob sie gut ist.

Ausgangspunkt meiner Überlegungen waren zwei Dinge:

1. Beim Erlernen einer Sprache (ich weiß, in 4e keine Fertigkeiten mehr, aber ich fand die alte Regel besser, wenn auch nicht ideal - meiner Meinung nach sind Sprachen Fertigkeiten) ist es oft hilfreich, eine andere, ähnlich aufgebaute Sprache zu kennen.  So gilt Latein oft als "gute Vorstufe" zum Erlernen des Griechischen.  Ähnliches dürfte auch für einige andere Fertigkeiten gelten, wo Methoden übertragen werden können.  Das ist nicht das Gleiche wie der Standard-GURPS-Default, denn es kann auch zwischen Fertigkeiten gelten, die ansonsten zu verschieden sind, als dass da ein Default gelten würde.  So kann jemand, der Latein gelernt hat, noch lange kein Griechisch verstehen, aber es fällt ihm leichter, die griechische Grammatik zu begreifen.

2. In GURPS Alternate Earths fand ich zum Thema Computer-Fertigkeiten in Gernsback (wer's nicht kennt: eine Alternativwelt, in der sich die Visionen der SF-Autoren der 30er Jahre bewahrheitet haben) die Bemerkung: "Homeline computer skills are worse than useless".  Sprich, ein Charakter aus Homeline, der sich an ein Gernsback-Elektronengehirn heranwagt, scheitert eher, wenn er sich mit Computern auskennt, als wenn er das nicht tut: der Computerexperte sagt sich, "Das ist ein Computer - er mag hausgroß und voller Röhren sein, aber es ist ein Computer, ich weiß, wie das Ding funktioniert!" und fällt erst mal auf die Nase, weil das Ding eben völlig anders funktioniert (in der Tat: Computer in Retro-SF-Welten dieser Art sind in der Regel Analog-Rechner, auch wenn das A-Wort in GURPS Alternate Earths nicht genannt wird).  Ein mit Computern Unbeflissener hat es da womöglich leichter, weil er unvoreingenommen an die Sache rangeht.  Da habe ich lange nachgedacht, wie man das verregeln kann.

So kam ich zu der Hausregel, dass bestimmte Fertigkeiten Boni oder Mali auf bestimmte andere Fertigkeiten geben könnten, nämlich dann, wenn sich Denkweisen übertragen lassen bzw. solche den Lerner erst mal in den Wald schicken.

In den genannten Beispiel würde ein Fertigkeitswert in Latein (beispielsweise 10+) einen Bonus von sagen wir mal +2 auf Griechisch geben, ein Wert von 10+ in einer Homeline-Computerfertigkeit einen Malus von z. B. -3 auf die entsprechende Gernsback-Fertigkeit.

Was haltet ihr von der Idee?  Ist das sinnvoll, oder ist das zu kleinkariert, oder zu sehr "Point-Break"?
« Letzte Änderung: 5.05.2015 | 21:50 von WeepingElf »
... brought to you by the Weeping Elf

Offline YY

  • True King
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 19.525
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: YY
Einerseits finde ich den Gedankengang nachvollziehbar und kann mir da einige sinnvolle Ansätze vorstellen.

Unterm Strich ist es mir dann aber doch zu kleinteilig und zu sehr Randerscheinung.

Also:
Als Spieler hätte ich nichts dagegen, aber als SL würde ich mir die Arbeit nicht machen, das angemessen auszuarbeiten  ;)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Woodman

  • Damsel in Distress
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.824
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Woodman
    • Woodman Online
Zu 1. fällt mir ein Pyramid Artikel ein "Colorless Green Ideas Sleep Furiously" Pyramid3 #44 Da hat der Autor ein recht komplexes Sprachsystem auf Skillbasis mit Defaults gebastelt, vielleicht erspart dir das die arbeit alles selber zu machen.

Offline Agaton

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 545
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Agaton
Also wenn es ein wichtiger Punkt in deiner Welt ist, finde ich die Idee Super.

Das kann den Spielern ein starkes Gefühl geben in einen Kulturkreis zu gehören mit automatischen Implikationen was jemand dann kann und was nicht.
(Er kommt aus xy, da ist es unwahrscheinlich das er yz Manipulieren kann. Wir müssen nach einem anderen verdächtigen ausschau halten. Später: Schau an, ein hinweiß das xy 3 Jahre in dingens Studiert hat. er könnte doch über die nötigen Fertigkeiten verfügen)
 
Aber sonst: was yy sagt. ich würde mir die Arbeit nicht machen wollen. Aber ich neige da im Moment eh zum jammern.

In Banestorm gibt es was Sprachen angeht einen Automatischen Ansatz. Wer Anglish auf Native beherrscht, versteht Aralaise auf Accented und Northland auf Broken.
Spieler: Ups, Kriegsschiffe sind ja richtig gefährlich
GM: Das ist eine wichtige Erkenntnis. Notier sie dir am besten auf etwas dauerhaftem. Ein Stein zum Beispiel. Und schreib deinen Namen dazu.