Vengeance - Teil 2
Nacht über der Prärie, in der Entfernung heult ein Schakal und Eileen geniest den Luxus des Motelzimmers, bis sie ein Tapsen von Pfoten unter ihrem Motelzimmer hört. Sie späht hinaus, sieht aber nur Licht aus dem Büro der Autowerkstatt, bis sie eine erst ärgerliche, dann unsichere Stimme hört, die in halberstickte Schreie übergehen. Eilig eilt Eileen aus dem Motel und zum Rolltor der Garage der Werkstatt und späht durch das milchige Plexiglas hinein. Im schwankenden Licht einer Lampe sieht sie eine Gestalt am Boden liegen, auf der eine dunkle Gestalt kauert. Erneut flott unterwegs klopft Eileen am Truck und weckt den Rest der Truppe.
Rick springt in seine Jeans - der Cowboyhut sitzt schon auf dem Kopf – und schnappt sich die Schrotflinte, Priest flitzt nur in Boxershorts („Mir ist das egal, ich bin Europäer!“), aber bewaffnet, nach draußen, Molly im schwarzen Pyjama ist so goth wie immer. Als man bei der Garage ankommt, ist nur das schwankende Licht zu sehen, ansonsten ist alles still. Eileen knackt erneut das Schloss und Rick schiebt vorsichtig das Rolltor hoch. Nicht überraschend sieht man erst einmal nur rot: Blut und Smoothie. Dafür riecht es nach aufgerissenen Eingeweiden. Auf dem Boden der Garage liegt ein Mann mit zerfetztem Bauch und zerfetzter Kehle. Rick sichert den Raum und vergisst nicht, auch zur Decke und in die Werkstattgrube zu schauen und wirft einen prüfenden Blick aus dem Fenster. Nichts zu sehen. Dann erst wird kontrolliert, wer der Tote ist: Mr. Sheridan, der Besitzer der Werkstatt.
Eileen als Expertin für verschlossenes hat es mehr die Tür zum Büro angetan. Sie öffnet sie und findet blutige Pfotenabdrücke. Rick sieht diese und (Fatepunkt) lädt seine Schrotflinte mit Silbermuni neu. Priest kommentiert dies mit: „Mhm, aha! Mal wieder ein Einhorn, ich hol die Kettensäge!“ Rick drängt ihn, bei der Gruppe zu bleiben, solange man nicht weiß, mit was man es zu tun hat. Man arbeitet sich weiter vor. Eine Tür weiter steht man im freien und Spike – der Pitbull – kommt knurrend auf die Gruppe zu. Rick fackelt nicht lange und erschießt den Hund, ehe er jemanden angreifen kann. Man folgt weiter der Spur, die sich aber im wahrsten Sinne des Wortes hier im Sand verläuft.
Priest durchforscht während des Vorrückens sein Gedächtnis zum Geheimwissen des Vatikans bezüglich Übernatürliches („... war bestimmt ein Protestant!“). Außer Dämonenhunden und Werwolf-Familien fällt ihm aber nichts ein. Da nichts zu sehen ist, beschließt er, jetzt doch endlich die Kettensäge zu holen, nur zur Sicherheit. Unbemerkt von den anderen macht er sich auf dem Weg zum Truck. Da schaut aus dem oberen Stockwerk eine Dame mittleren Alters hervor und beschwert sich über die Unruhe, sie wird jedoch von Rick mit einem „US-Marshall, Ma’am!“ wieder ins Zimmer geschickt.
Auf Drängen von Eileen klopft man am nahestehenden Wohnwagen, indem der eigenbrötlerische Rufus („Ein Typ wie aus den Goldgräber-Zeiten des 19. Jahrhunderts, ihr erkennt ihn, wenn ihr ihn seht!“) wohnen soll. In der Tat erkennen sie Rufus auf Anhieb, trägt er doch einen roten „Strampler“. Reichlich wirr gibt er ihnen Auskunft, dass er nichts gehört habe, nur was wegen Bier und lachen und Silbermiene und... man verabschiedet sich, ohne viel schlauer zu sein, als zuvor.
Ein plötzliches Geräusch lässt Rick mit der Waffe im Anschlag herumfahren und er kann sich gerade noch bremsen, ehe er Priest erschießt, der von der anderen Seite her um das Motel gelaufen kommt. Ein „Klonk“ lässt alle erstarren und lauschen. Priest hat die besten Ohren und hört leise Schritte von... eine kurze Suche fördert den Brunnen als Quelle der Geräusche hervor. Einen Blick weiter entdeckt man die Eisenstiege, die in den trockenen Brunnen hinab führt. Es gibt ein kurzes Gerangel, wer zuerst hinunter klettern soll (Molly wird ausgebremst, wandert erst ans Ende und dann zusammen mit Eileen in die Mitte), dann macht man sich an den Abstieg.
Rick leuchtet den Weg mit der Taschenlampe aus, die Schrotflinte im Anschlag, der Rest folgt leise. Am Grund des Brunnens findet man eine Flasche Budweiser. Offenbar war Rufus doch nicht ganz so wirr, wie man dachte. Nach etwa 50 Metern steht man vor einer massiven Holztür. Die Beratung, wie man diese am Besten öffnet, wird von leisen Geräuschen hinter der Tür unterbrochen und Rick sorgt für klare Verhältnisse, indem er die Tür aufreißt. Geblendet vom Licht seiner Taschenlampe hält sich eine Person jammernd die Augen zu, reißt die Hände im nächsten Moment aber nach einem „Hände hoch“ nach oben. Im Hintergrund sieht man Weinfässer und Weinregale, mittig im Raum steht ein Tisch, bedeckt mit herabgebrannten schwarzen Kerzen, diversen Büchern und Blättern. Hinter dem Tisch, ducken sich drei weitere Gestalten, die Rick geübt an die Wand befiehlt. Eric und Freddie Masters, Penny und ein unbekannter Jugendlicher kommen der Aufforderung eilig nach.
Derweil untersucht Priest den Tisch: Ein rot eingebundenes Buch mit Pentagramm, ein weiteres Buch mit „In Nomine Satanis“, es keimt ein Verdacht auf. Ein Stutzen, ein weiteres Erforschen des Tisches: Würfel, Stifte, bekritzelte Blätter. „Seid ihr etwa ROLLENSPIELER!!!“ Die Jugendlichen versuchen sich gleichermaßen empört wie verschreckt zu rechtfertigen, während Eileen besonders die männlichen Vertreter eingehend nach Waffen abtastet.
Eine weitere Untersuchung des Tisches fördert ein Blatt Papier zu Tage mit einem lateinischen Text. Nach kurzer Durchsicht wird Priest klar, dass er es mit einer Beschwörungsformel zu tun hat. Stotternd gesteht Freddie, dass er damit seine Rolle als Geisterbeschwörer authentischer Gestalten wollte und im Spiel einen Rache-Geist beschworen habe. („Und was sollte der Geist für sich tun?!“ – „Gar nichts, ich wollte ihm helfen Rache zu nehmen und Ruhe zu finden, ich dachte, ich probiere mal einen völlig neuen Ansatz aus. Immer nur böse Geisterbeschwörer ist doch so Klischee!“) Die Jäger haben schon einen ganz üblen Verdacht, die Jugendlichen hingegen fühlen sich verarscht, als die Truppe ihnen klar zu machen versucht, dass sie wirklich einen Geist beschworen haben.
Rick hat die gute Idee, sich den Inhalt der Taschen zeigen zu lassen. Das einzig interessante Objekt ist ein Silberring mit Türkis, der alt aussieht. Es stellt sich heraus, dass Freddie den Ring auch dabei hatte, als er vorgestern die Formel vorgelesen hat (deren Inhalt er nicht wirklich verstanden hat, er spricht kein Latein). Weiteres Nachfragen führt zur Erkenntnis, dass der Ring von Freddies und Erics Mutter stammt und nein, diese ist nicht tot. Erneut will man den Jugendlichen klar machen, dass ein böser Geist umgeht, dabei erwähnt man, dass es mittlerweile zwei Leichen gibt. Der bisher unbenamte Jugendliche sackt mit blassem Gesicht auf einem Stuhl zusammen, als er hört, dass Mr. Sheridan tot ist. Wie schon befürchtet stellt sich heraus, dass der Junge Mr. Sheridans Sohn ist.
Gemeinsam beschließt man, die versammelte Rollenspielrunde bei der Mutter der beiden „Weasleys“ abzugeben, in der Hoffnung, dass diese sich auch gleich um Sheridan junior kümmert. Die Mutter ist überrascht, als der „Marshall“ die Jugendlichen in ihre Wohnung treibt und Fragen zur Herkunft des Rings stellt. Freimütig gibt Mrs. Masters Auskunft, dass der Ring das Geschenk einer guten Freundin war, die vor 15 Jahren spurlos verschwunden ist. Mrs. Masters dachte, die Frau habe es endlich geschafft, von Francis North loszukommen (Besitzer des Diners), der sie ziemlich mies behandelt habe. Eileen erinnert sich daran, dass Francis North mittlerweile Penny terrorisiert. Mrs. Masters stimmt zu, dass Penny sehr an ihre Freundin Ribanna erinnert. Man bedankt sich für die Auskunft, lässt die Jugendlichen in den treusorgenden Händen von Mrs. Masters und macht sich auf den Weg zum Diner.
Mittlerweile ist man sich sehr sicher, dass Mr. North Ribanna getötet hat und die Leiche verschwinden ließ. Also macht man sich auf den Weg zum Diner, um ihn mit den Anschuldigungen zu konfrontieren. Als man jedoch an seiner Tür klopft, versucht er erst durch die Tür den „Marshall“ abzuwimmeln, derweil man aus dem Hintergrund weibliches Gekicher hört. Nachdrücklich verschafft sich Rick Zutritt und scheucht im Schlafzimmer Nancy auf, die sich im Schrank verstecken wollte. Nachdem man die „Dame“ hinausbegleitet hat, wendet man sich Mr. North zu.
Sofort geht Mr. North in die Defensive und behauptet, Ribanna sei weggelaufen und verweigert ansonsten jede Auskunft. Allerdings wurde er bei den Beschuldigungen auffällig bleich. Rick weist die anderen an, dass man sich zurückziehen soll, denn ihm ist eine Idee gekommen, nachdem Mr. North so unkooperativ ist. Er will dem Geist eine Falle stellen und beauftragt Molly und Eileen ihm dabei zu helfen, das mit Diner mit einem Ring aus Salz zu umgeben, mit Ausnahme der Tür, durch die der Geist dann ja ins Diner kommen müsste.
Priest hingegen wollte den wirren Rufus noch einmal aufsuchen, in der Hoffnung der Alte weiß vielleicht etwas über den Verbleib von Ribanna und ist daher in der Zwischenzeit bei diesem.
(Priest: Ich befrage den komischen Alten.
Rick: Ich weiß nicht, der ist ziemlich anstrengend...
Priest: Ich habe eine Engelsgeduld!
Rick: Du?
Priest: Ich habe wochenlang abgeschieden in einer Bibliothek im Vatikan verbracht, nur umgeben von lateinischen Texten...
Molly: Das erklärt einiges!)
Er klopft an und erbittet sich als frommer Kirchenmann zutritt. Und erlebt ihm nächsten Moment (Fatepunkt Mitspielerin) eine Moment der ungläubigen Art. Im Inneren des Wohnwagens des Verschwörungstheoretikers Rufus sind eine Vielzahl von Artikel, Karten, Informationen, Verschwörungstheorien usw. zusammengetragen und an Decke und Wände gehängt worden. Und alle roten Fäden, mit denen Rufus die Zusammehänge markiert hat, laufen an einer zentralen Stelle zusammen: der Vatikan!
Nachdem er sich auf diesen Schock wieder gefasst hat, versucht er von Rufus zu erfahren, ob er etwas vom mutmaßlichen Mord an Ribanna mitbekommen hat. Rufus erklärt zwischen wirren Verschwörungsäußerungen, dass Mr. North keine Leiche versteckt habe, außer die von dem Alien, die er in eine große Plastikplane eingewickelt zum Brunnen getragen habe. Zwischenzeitlich mutmaßt er, Priest könne ein geheimer Agent der Vatikan-Illuminaten sein. Ehe es weiter ausartet macht sich Priest eilig wieder auf den Weg zum Diner.
Bevor er sich zu den Anderen gesellen kann, bemerkt er, dass jemand aus dem oberen Stockwerk des Diners klettert. Priest wartet, bis Mr. North den Boden erreicht hat und macht dann den Rest der Truppe auf den Flüchtigen aufmerksam. Derweil bemerkt er, dass sich die windbetriebene Wasserpumpe wild in einem aufkommenden Wind bewegt. Rick, Eileen und Molly klettern aus dem Fenster im Erdgeschoss und erneut wird der unwillige Mr. North zur Rede gestellt. Da er sich nach wie vor jeglicher Aussage und Mitarbeit entzieht, greift Rick zu Wild-West-Methoden und lässt Mr. North im Freien an einen Stuhl fesseln, was Eileen sichtlich Freude bereitet (sie kann den „Kotzbrocken“ nicht ausstehen). Molly streut einen engen Salzkreis um ihn und man wartet auf das Erscheinen des Geistes, doch das Windrad ist wieder still.
Dafür kommt Penny um die Ecke des Diners gelaufen. Rick geht ihr entgegen, um die Situation zu erklären, stellt aber fest, dass Penny offenbar nicht ganz bei sich ist. Blitzschnell zieht sie ein Messer und geht auf Rick los. Dieser kann einen Treffer abwehren, dafür schießt Priest kurzerhand eine Steinsalzsalve auf Penny aus der Schrotflinte ab. Penny geht schreiend zu Boden und der Geist flüchtet aus ihrem Körper, dafür muss sich Priest eine wütende Standpauke von Rick anhören, ob er verrückt geworden sei, auf eine Frau zu schießen. Molly will schlichten, doch Priest sieht nicht ein, wieso Rick sauer auf ihn ist, immerhin hat er nur versucht ihn vor der Besessenen zu retten. Alles untermalt von Mr. Norths entsetzten Schreien, der den Geist erkannt hat.
Noch immer angesäuert darüber, dass Rick ihn so angefahren hat, stiefelt Priest allein los, um dem Hinweis des alten Rufus nachzugehen, die Leiche könnte im Weinkeller sein. Derweil kümmert sich Rick mit Eileen und Molly um Penny. Dann stellt er Mr. North noch einmal zur Rede, der sich nach mehreren versuchten Angriffen des Geistes – der aber erfolgreich am Salzkreis scheiterte, mitwirkunswilliger ist. Er gesteht, dass er Ribanna umgebracht und im Weinkeller versteckt hat. Dorthin, wo Priest gerade allein auf dem Weg ist!
Rick beauftrag Molly auf Penny achtzugeben und eilt mit Eileen hinter Priest her.
Dieser hat mittlerweile den Keller erreicht und wird von einem Poltergeist-Auftritt erwartet. Stifte, Würfel und Rollenspielbücher fliegen ihm um die Ohren, während er mit der Kettensäge das richtige Weinfass zerlegt. Kurzentschlossen kippt er das restliche Benzin aus der Kettensäge über die Leiche und zündet sie an. Leider ohne den erhofften Erfolg, denn von hinten erwischt ihn ein Stoß und stürzt ihn ins zerlegte Weinfass, direkt auf die brennende Leiche. Gerade noch rechtzeitig bekommt Eileen sein Hemd zu fassen, doch Priests Gewicht zieht sie mit nach unten, erst Ricks Gegengewicht sorgt dafür, dass alle drei vor dem Weinfass zu Boden gehen.
Doch das Verbrennen der Leiche war noch nicht die Lösung des Problems und der Geist schiebt eins der schweren Weinfässer gegen die drei Jäger, um sie zu zerquetschen. Da hat Priest einen Geistesblitz: „Der Ring!“ Rick angelt ihn aus seiner Manteltasche und wirft ihn gerade noch rechtzeitig ins Feuer, ehe der Geist sie zerquetschen kann. „Und jetzt, trinken wir eins?“, fragt Eileen noch am Boden liegend.
Erleichtert macht man sich auf den Rückweg zu Molly, Penny und Mr. North. Der sitzt immer noch gefesselt am Stuhl, jetzt schon wieder etwas renitenter. Priest will, dass Rick ihn festnimmt, was diesen dazu veranlasst Priest noch einmal vor Augen zu führen, dass er nicht wirklich ein Marshall ist. („Okay, wir müssen doch aber sicher nur irgendeinen Stempel fälschen...?“)
Molly hat derweil Penny erzählt, Mr. North habe auf sie geschossen, der das natürlich bestreitet, was Penny ihm aber nicht glaubt, zumal sie gar nicht weiß, was genau passiert ist. Man einigt sich darauf, dass Penny Mr. North bewacht, bis der Sheriff eintrifft. Durch die ganze Hektik wird nun auch Rufus angelockt, der sich bereit erklärt, den „vatikanischen Agenten“ für den er Mr. North jetzt hält, mitzubewachen.
Eilig verabschieden sich die Jäger und fahren mit ihrem Truck in die Dunkelheit davon, im Rückspiegel sehen sie noch das Blaulicht des eintreffenden Sheriffs.
Zwischenspiel:
Molly hat eine Flasche Whisky aus der Bar mitgehen lassen und will heimlich mit Eileen ein Glas trinken, findet den Whisky furchtbar. Als erzieherische Maßnahme ordnet Rick an, dass sie das Glas austrinken muss. Molly kommt zur Erkenntnis, dass Alkohol furchtbar ist. Und hofft, dass wenigstens der Sex so gut ist, wie alle sagen, was Eileen zum Grinsen bringt.
Derweil legen Rick und Priest bei einigen Trinks ihre Auseinandersetzung bezüglich des Schusses auf Penny bei. Rick erklärt, dass er als Texaner nicht akzeptieren kann, wenn man auf Frauen schießt. Dafür erzählt Priest ein wenig aus seiner Vergangenheit in Europa.