Das ist wohl auch, was mir an Fallout 4 mittlerweile am meisten aufstößt: Dass es so verflucht inkonsequent ist.
Beim Inventar geht's ja los: Ich sehe durchaus den möglichen Spielspass beim Inventar-Micromanagement und den Entscheidungen, die man so treffen muss. Andererseits ist es halt aber nicht so schmerzhaft, dass man tatsächlich auf Dinge verzichtet, die man nicht tragen kann - es gibt ja Schnellreise. Das Element verkommt so zum reinen Zeitschinder.
Der Basisbau: Da kann ich mir also stundenlang Gedanken über eine taktisch sinnvolle Verteidigung machen - werde vom Spiel sogar durch die Optionen dazu aufgefordert! - nur damit es am Ende darauf hinausläuft: Rennt der Spieler hin oder nicht.
Und dann ist das auch letzlich nur ein Dekoelement - ob man ausbaut oder nicht hat auf den Spieleverlauf nur marginal Einfluss, es sei denn, man steigert sich rein und provitiert von den Resourcen.
NSCs und Gruppierungen: Wie im verlinkten Artikel zu "Boston Bastard" beschrieben, versucht das Spiel auf Biegen und Brechen zu verhindern, dass man an Quests scheitert. Also über den Haufen geschossene NSCs stehen zwischen ihren toten Kumpels und bieten einen fröhlich wieder ihre Quest an.
Man kann beliebiege Quests für feindliche Gruppierungen in (bisher) beliebiger Reihenfolge absolvieren, obwohl überall erzählt wird, wie spinnefeind sie doch sind und dass man ja auf alles tierisch aufpassen muss...
Die Dialogoptionen: Da hätt auch ein OK - Button gereicht. Ernsthaft: Die Sprüche unter "zynisch" sind zwar lustig, aber doch eigentlich eher die Erwartungshaltung von jemanden, der gerade 200 Jahre vereist war, Tod seiner Frau und Entführung seines Sohns mitansehen musste. Letzlich läuft es hinaus auf "Quest annehmen" oder "Quest ignorieren".
Kurz: An allen Stellen Zugeständnisse, kein Fisch kein Fleisch. Und eine ganze Menge Vereinfachungen, um es möglichst jeder Spielernatur recht zu machen. So sieht also ein heutiger Premiumtitel aus
Aber egal: Geile Waffen, kewle Powerarmors und lustige und teilweise abwechslungsreiche Quests sind erst einmal noch kurzweilig genug.