Andere Frage: Lohnt sich das Ding?
Kurz:
Selbst wenn man persönlich vieles nicht einsetzen kann oder möchte, finde ihc, lohnt das Buch. Für mich lohnt es sich noch mehr, weil ich viele Tipps super finde. Das hängt damit zusammen, dass ich mit meinem Rollenspielgeschmack in Richtung Wick gehe. Andere werden gut unterhalten, werden aber darüber hinaus weniger Mehrwert ziehen können.
Lang:
Im Gegensatz zu Antariuk bin ich ein recht großer Fan von Play Dirty 1&2. Da sind viele Sachen darin, die ich großartig finde, die ich gut finde und die das Bedürfnis wecken, sie auszuprobieren und teilweise habe ich das auch bereits erfolgreich. Allerdings glaube ich, dass das sehr stark davon abhängt, wie man Rollenspiel spielt. Man müsste bei den Tipps damit klarkommen, wenn dem eigenen Charakter Schlimmeres als ein Tod widerfährt. Man muss es in meinen Augen auch mögen, wenn Charakterspiel und -Entwicklung mal in düstere Gefilden führen. Nicht jeder will sich viele Gedanken über Dilemma machen, sondern einfach Schätze looten und am Ende der große Held sein. Dann stört es, (beispielsweise) herausfinden, dass der eigene Charakter mehrere Sitzungen damit verbracht hat, dem Oberbösen(TM) über fünf Ecken zu zuarbeiten.
Andere Sachen verlangen vom Spielleiter viel Autorität. Beispielsweise, wenn man den Spielern ihre Charakterbögen wegnimmt und jeden Wurf scheitern lässt, wenn der Spieler seine Werte nicht mehr korrekt im Kopf hat. (Gedacht als Erziehungsmethode für Regelfetischisten, die dem Spielleiter jedes Mal auf das Dach steigen, wenn er die Regeln aus Ergänzungsbuch x nicht mehr korrekt im Kopf hat.) Ebenfalls springen dir viele Spieler vermutlich aufs Dach, wenn du ihnen in einem w10-Poolsystem nur noch w6er zugestehst, weil sie nicht aufmerksam dem Spiel gefolgt sind.
Das sind jetzt Extrembeispiele, aber selbst wenn die doof klingen, gibt es noch viel mehr, viel lohnendes - wenigstens um einmal darüber nachzudenken.