@ RumpelDie erlebte Ungewissheit ist bei mir die gleiche: Egal, ob ich Game of Thrones als Buch lese oder ob ich Game of Thrones spiele. Es gibt keinen Unterschied in der Ungewissheit.
Der Unterschied liegt in den folgenden beiden Punkten:
1) Der Qualität der Story. Hier ist das Buch besser.
2) Meine Einfluss-Möglichkeiten. Hier habe ich im RPG mehr.
Aber die Ungewissheit ist in beiden Medien ungefähr gleich groß.
@ alexandroRichtig, es gibt noch mehr Möglichkeiten. Aber da ich keine Lust hatte, 1.000 Möglichkeiten aufzuschreiben und ich die Leser nicht dazu zwingen wollte, sich durch 1.000 Möglichkeiten durchzuscrollen, habe ich
beispielhaft zwei Wahlmöglichkeiten aufgeschrieben.
Die Verallgemeinerung "Wenn es für 2 Möglichkeiten gilt, dann gilt es auch für 10 Möglichkeiten." überlasse ich den geneigten Leser. Ich bin nach wie vor zuversichtlich: Wenn jemand versteht, wieso es für 2 Möglichkeiten gilt, dann wird diese Person auch verstehen, wieso es für noch mehr Möglichkeiten gilt.
Zu deinem ehrenhaften und unehrenhaften Kämpfen: Das sind nicht die Entscheidungen 2a und 2b. Das wäre noch eine Ebene höher angesiedelt. Du hättest hier dann halt:
1) Er desertiert.
2) Er kämpft ehrenhaft gegen den schwarzen Ritter.
3) Er kämpft unehrenhaft gegen den schwarzen Ritter.
Darauf hast du einen Einfluss. Und dann entscheidet der Würfel bzw. der SL wiederum ob du trotz ehrenhaften Kampf gewinnst (Resultat 2a) oder verlierst (Resultat 2b).
Bzw. der Würfel entscheidet, ob du durch den unehrenhaften Kampf gewinnst (Resultat 3a) oder trotzdem verlierst (Resultat 3b).
Auch hier wieder: Du entscheidest dich für 1), 2) oder 3).
Wenn du dich für 2) entscheidest, entscheidet aber der Würfel (bzw. der SL), ob 2a oder 2b eintreten.
Zum Thema "Ich kann aber Einfluss nehmen auf den Zufall":
Lese dir bitte nochmal den Punkt Einflussgröße durch. (z.B. Post
#127.)
Dort hatte ich schon erwähnt, dass der SL natürlich auch Einflussgrößen berücksichtigt.
Das heißt, wenn der SC ehrenhaft kämpft, wird der SL sich eher dazu entscheiden, dass der SR den SC besiegt, aber aufgrund des ehrenhaften Kampfes doch sehr beeindruckt ist von ihm.
Wenn der SC jedoch unehrenhaft kämpft, wird der SL sich eher dazu entscheiden, dass der SR besiegt wird, die Kunde vom unehrenhaften Kampf aber die Runde macht. (Evtl. verrät der Knappe abends in der Kneipe bei einem Bier zu viel, wie unehrenhaft der Ritter doch gekämpft hat.)
Die Frage, "Warum wird hier eigentlich gewürfelt?", lässt sich meistens beantworten mit: "Um Spannung zu erzeugen. Weil es ohne Würfelwurf langweilig wäre."
@ ErgZwischen "etwas einschätzen können" und "Einfluss ausüben können", liegen Welten.
Klar, du kannst den SL schlechter einschätzen als den Würfel. Aber beeinflussen kannst du beide genau so schlecht.
Zum Thema Gleichbehandlung:
Stell dir vor, du wärst vor Gericht: Würdest du es vorziehen, wenn ein Richter ein Urteil fällt? Oder würdest du es vorziehen, wenn es ausgewürfelt wird, ob du schuldig bist? Schließlich ist der Würfel unparteiischer?
Ja, der SL hat Vorlieben und der Würfel nicht. Das sehe ich aber eher als Vorteil.