Gerade lief Batman mit TwoFace im Fernsehen. Dort wurde zum Schluss das Thema Zufall und Lügen auch schön thematisiert.
@ Bad Horse
Vorneweg: Jede Technik kann falsch eingesetzt werden.
Klar, man sollte nicht davon ausgehen, dass der SL die Technik perfekt einsetzt. Aber man sollte auch nicht davon ausgehen, dass der SL die Technik absolut kontraproduktiv einsetzt.
Im großen und Ganzen wird der SL wohl bemüht sein, die Technik möglichst gut einzusetzen und sie auch halbwegs gut einsetzen. (Nicht perfekt, aber auch nicht miserabel. - Eher halbwegs gut.)
Ich hatte schonmal geschrieben, dass die Wahrscheinlichkeit vom Betrachter abhängt. Und es kann immer passieren (sowohl beim Würfel als auch bei SL-Entscheid) dass ein Ergebnis entsteht, dass eigentlich (aus Sicht des Spielers) total unwahrscheinlich ist.
Solange dies aber nur selten passiert, ist das halt Teil der Zufälligkeit. Es kann immer mal passieren, dass ein Ergebnis eintritt, das ich für total unwahrscheinlich halte. Das ist ganz normal.
Problematisch wird das ganze erst, wenn regelmäßig Ereignisse eintreten, in denen das unwahrscheinliche Ergebnis eintritt. Wenn ich einen guten Akrobatik-Wert habe, aber andauernd die Klippe runterstürze, führt das zu Unzufriedenheit des Spielers und eine Änderung seiner intuitiven Einschätzung seiner SC-Fähigkeiten. - Das passiert aber nur, wenn der SL die Technik falsch einsetzt. (Und prinzipiell kann man fast jede Technik falsch einsetzen.)
Wenn der SL aber an den Stellen, bei denen ein Klippensturz einfach das Pacing zu sehr verlangsamen würde, den Sprung gelingen lässt. Und dafür bei einer Stelle, wo ein Klippensturz dramaturgisch spannend ist, diesen auch durchführt, dann liegt das letztendlich im Rahmen der Einschätzung des Spielers, wie gut er in diesem Wert ist. Hier entsteht daher erstmal kein Problem. (Wenn ein Meister-Athlet jede zweite Klippe runterstürzt, fördert das keine Dramatik sondern höchstens den Slapstick.)
@ Dr.Boomslang
Ja, wenn man einfach nur intuitiv entscheidet, ob man Erfolg hat oder nicht, schafft man es nicht, einen Würfel zu simulieren.
Das ist aber nicht notwendig. Auch wenn ich keinen Würfel simuliere, so ist das Ergebnis für den Spieler dennoch zufällig. (Keine Würfelsimulation, aber dennoch Zufall.)
Außerdem ist die Fähigkeit des SLs, einen Würfel zu simulieren, genau so schlecht, wie die Fähigkeit des Spielers, zu erkennen, ob eine Zufallsfolge ein echter Würfel ist oder vom SL simuliert wurde.
Oder anders ausgedrückt: Wenn man die Folge von Ergebnissen, mathematisch untersucht, kann man feststellen, ob es eine Zufallsfolge eines Würfels oder die Zufallsfolge eines Gehirns ist.
Wenn man aber jedoch gerade spielt und keine aufwendigen mathematischen Rechnungen durchführt, dann stellt man das nicht fest.
Das heißt, die Entscheidungen des SLs fühlen sich für den Spieler wie die Entscheidungen eines Würfels an. (Auch wenn sie sich unterscheiden ließen, falls man sie mathematisch analysiert.)
bzgl. "warum würfeln"?
Da gibt es mehrere Gründe. Je nachdem, wie man die Technik genau einsetzt:
1) Suspension of Disbelief: Ich weiß zwar, dass die Würfel keinen Einfluss haben. Aber durch das Würfeln fällt es mir leichter, mir vorzustellen, die Würfel hätten einen Einfluss.
2) Entscheidungshilfe für den SL: Es kann durchaus anstrengend sein, sich für jede Kleinigkeit ein passendes Ergebnis einfallen zu lassen. Hier kann der SL sich also von den Würfeln inspirieren lassen und das Ergebnis nehmen, dass die Würfel vorschlagen.
3) Man kann, wie ich weiter vorne vorgeschlagen habe, als SL auch nur eine bestimmte Anzahl von Malen, selber entscheiden. Die Spieler erfahren zwar, wie häufig der SL anstelle des Würfels entschieden hat, sie erfahren aber nicht, wann.