Autor Thema: [Numenera] Pangaera - ein alternatives Setting zur Neunten Welt  (Gelesen 3143 mal)

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Online Antariuk

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Weil das Cypher-System momentan ja etwas mehr diskutiert wird und ich selber grade auch auf die Numenera-Gondelbahn (ein echter Zug ist es wohl nicht...) aufgesprungen bin, kam mir die Idee für ein alternatives Setting: Pangaera, eine Mischung aus Pangaea und Aera. Ich weiß, ist richtig clever, aber was besseres fiel mir als Arbeitstitel nicht ein.

Warum ein alternatives Setting?
Numenera selbst spielt in der Neunten Welt, unserer Erde in ca. 1 Milliarde Jahren. Neunte Welt daher weil es vorher acht große Epochen gab die massig Ruinen und Relikte hinterlassen haben und ansonsten alle verschwunden sind oder ausgelöscht wurde. Der Grundtenor geht ganz stark Richtung Weird Science anstatt Hard Science (alleine das Menschen im Großen und Ganzen noch mit uns vergleichbar sind) und von Tentakelhorror über das schwebende Konstrukt bis hin zum schatzgefüllten Dungeon wird alles was irgendwie komisch ist mit dem dritten Clarkschen Gesetz gerechtfertigt. Der beschriebene Teil der Erde findet auf einem Superkontinent statt und hat viele mittelalterliche Strukturen. Die Menschen wissen oft nicht was die Artefakte in der Landschaft genau tun, bzw. fummeln sich da irgendwie rein, und bis auf ein paar Freaks hat auch niemand den wirklichen Durchblick bei Geschichte oder Technologie. Numenera ist der Sammelbegriff für alle diese Dinge.

Für ein Setting das versucht möglichst inklusiv zu sein gefällt mir Numeneras Neunte Welt deutlich besser als z.B. Pathfinders Golarion, aber es ist trotzdem alles extrem vage. Der Zeitraum von 1 Mrd. Jahren erlaubt zwar alle Bezüge zur Jetztwelt dem eigenen Gusta nach zu verdrehen und zu modifizieren, aber die Welt als solche soll oftmals unbegreifbar bleiben und ein expliziter SL-Tipp im GRW ist den Spielen jedes Mal, wenn sie glauben herausgefunden zu haben wie dieses große Numenera funktioniert oder was in jener Epoche passier ist, den Boden unter den Füßen wegzunehmen. Das finde ich sehr unbefriedigend und die Rechtfertigung "Because Weird Numenera Is Weird!" bleibt auch nur bis zu einem gewissen Maße ertragbar weil sich stimmungsmäßig Abnutzungserscheinungen bilden wenn schon wieder was aus komplett heiterem Himmel passiert oder sich schon wieder ein NSC die Gummimaske von Gesicht reißt und in Wahrheit der verschollene Aeon-Priest war von dem alle glaubten er wäre jetzt eine Gottheit in da Datensphäre.

Außerde bastele ich gerne Settings ^-^

Was genau ist Pangaera?
Pangaera ist unsere Welt in ca. 250 Millionen Jahren. Die Kontinente sind alle wieder zu einem Superkontinent verschmolzen, Pangea Ultima (es gibt noch zwei große Alternativprognosen, aber die ignoriere ich hierfür). Unser Sonnensystem hat das Zentrum unserer Galaxie einmal komplett umrundet (Link) und der Sternenhimmel sieht komplett anders aus. Anders als die Neunte Welt sehe ich Pangaera als ein Setting das etwas mehr in Richtung SciFi geht und den Aspelt von (Weird) Science Fantasy zurückschraubt. Nicht komplett, vielleicht nicht einmal viel, aber ein bißchen. Mehr Touchscreens, weniger Tentakel.

250 Millionen Jahre sind auch immer noch mehr als genug Zeitraum um die Erde mit allen möglichen Absonderlichkeiten zu füllen und die Menschheit durch diverse Epochen zu scheuchen von denen sich halt Cyphers und das andere Geraffel finden lassen. Von intergalaktischen Imperien über extradimensionale Eroberungen bis hin zu von schwarzen Löchern genährten Riesen-KIs ist alles drin.

Laut Wikipedia sieht Pangaea Ultima vielleicht so aus:



Da kann man natürlich noch viel dran drehen, vor allem wenn Menschen (oder andere Völker) fleißig Planetary Engineering betreiben, aber ich finde die Grundform des Kontinents sieht sehr geeignet aus um viele zu entdeckende Geheimnisse zu plazieren.

Und weiter?
Viel weiter bin ich auch noch nicht, daher dieser Beitrag.
Was für Zivilisationen, Völker, Nationen, Technologie - was sollte aus anderen Quellen importiert werden weil es einfach cool ist? Was für Ideen habt ihr selber?
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Offline Waldviech

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Ich würde definitiv die Idee einer jungen, aufstrebenden Zivilisation inklusive Mittelalter-Sci-Fi-Mischung einbauen (wie das beim Original-Numenera auch schon der Fall ist). One Part reales Frühmittelalter, One Part arthurische Fantasy und One Part weirde Sci-Fi! Mir würde da vorschweben, das Ganze um das Binnenmeer im Süden herum zu gruppieren. Im Binnenmeer selbst könnte es einen Haufen Inseln geben, um die man sich kloppen kann.
« Letzte Änderung: 14.07.2015 | 16:56 von Waldviech »
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Online Antariuk

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Ja, das Binnenmeer (die Reste des heutigen indischen Ozeans) ist bei mir auch irgendwie Ausgangspunkt viele Ideen... Man könnte das zum Süden hin auch aufmachen, mit dem Weltozean verbinden und das Ganze in ein gigantisches Archipel verwandeln während große Teile von Pangaea selbst harsche Wüste sind (was wohl auch recht wahrscheinlich ist).

Was ich halt spannend fände wären Elemente die zwar auf den ersten Blick befremdlich und komisch wirken, nach dem Erlernen der Funktion/Geschichte aber Rückschlüsse auf das Setting bieten. Als Beispiel könnte der ganze Planet in quasi-regelmäßigen Abständen entlang der Längen- und Breitengrade mit unkaputtbaren Obelisken bepflanzt sein, deren ursprünglicher Sinn es mal war die Erdrotation zu manipulieren aber jetzt wo das Netzwerk kaputt, bzw. zum Großteil unter Wasser ist, müsste man echt viel reparieren oder sich mit lokalen Effekten begnügen. Aber der eigentliche Sinn ist erfahrbar wenn man den Zugang zum Inneren eines solchen Obelisken knacken kann.
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Online Antariuk

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Wenn man, was ich ja gerne mache, sich wissenschaftliche Thesen und Spekulationen anschaut, gibt es ein paar interessante Sachen zur Erde in 250 Mio. Jahren:

  • die Helligkeit der Sonnenstrahlung wird sich um ca. 2,5% erhöhen.
  • durch Reibungseffekte wird sich der Tag/Nachtzyklus auf etwas über 25 Stunden verlangsamen.
  • das Klima wird deutlich wärmer sein (Sonne, Superkontinentales Klima, aufheizender Weltenozean).
  • durch die Plattentektonik ist mit vielen großen Gebirgen und erhöhter vulkanischer Aktivität zu rechnen.
  • der Ozean wird durchschnittlich flacher sein, nicht nur wege der Größe sondern weil Wasser vom Erdmantel absorbiert wurde.
  • die CO² Konzentration in der Athmosphere könnte geringer sein als heute (trotz menschlichen Einflusses).
  • der Mond wird sich weiter entfernt haben (widersprüchliche Angaben, aber wohl irgendwas >10.000 km).
  • die Artenvielfalt ist erwartungsgemäß niedriger (menschlicher Einfluss mal außen vor).

Außerdem haben hat die Erde durchschnittlich 4 Asteroideneinschläge erlebt die ähnlich dem Impakt vor 65 Mio. Jahren etwas Tumult verursachen und wahrscheinlich mindestens eine Supernova innerhalb von 100 Lichtjahren erlebt, was deutliche Auswirkungen auf die Athmosphäre und das Leben auf der Oberfläche haben könnte (aber nicht zwingend muss).

Aber wenn die vorherigen Zivilisationen auf Zack waren, werden die gegen die großen Sachen sicherlich was gemacht haben. Vielleicht hat nicht alles funktioniert, aber ich stelle mir vor dass...

  • die Erde einen Ring (oder mehrere Ringe) hat die von angeschlurrten Asteroiden oder einem zweiten, künstlichen Mond stammen
  • das Binnenmehr von Pangaea Ultima aus unbekannten Gründen pink ist.
  • künstliche Solarsegel im Orbit als "zweite" Sonne auftauchen, oder massive Platten künstliche Sonnen/Mondfinsternisse erzeugen
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Offline Waldviech

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Möglicherweise ist der Ring ja auch mit voller Absicht angelegt worden und enthält einen Haufen antiker Habitate. Als Abenteuerspielplatz wäre das sicherlich nicht von Übel.
Das wärmere Klima lässt natürlich so ein paar Assoziationen zu "antiken" Zivilisationen aufkommen. Vielleicht ist die "junge Menschenzivilisation" weniger "mittelalterlich" als eher antik angelehnt. Stadtstaaten mit weißen Säulen, Gottkönige und Tempelpyramiden, Kriegskatamarane, etc.pp. Dazu ein "barsoom-artiges" Auftreten mit viel Juwelen und wenig Stoff. Und natürlich Superscience dank Artefakten!
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Offline aikar

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Irgendwie erschließt sich mir der Unterschied zu Standard-Numenera nicht ganz.

Zitat von: Antariuk
250 Millionen Jahre sind auch immer noch mehr als genug Zeitraum um die Erde mit allen möglichen Absonderlichkeiten zu füllen und die Menschheit durch diverse Epochen zu scheuchen von denen sich halt Cyphers und das andere Geraffel finden lassen. Von intergalaktischen Imperien über extradimensionale Eroberungen bis hin zu von schwarzen Löchern genährten Riesen-KIs ist alles drin.

Als Beispiel könnte der ganze Planet in quasi-regelmäßigen Abständen entlang der Längen- und Breitengrade mit unkaputtbaren Obelisken bepflanzt sein, deren ursprünglicher Sinn es mal war die Erdrotation zu manipulieren aber jetzt wo das Netzwerk kaputt, bzw. zum Großteil unter Wasser ist, müsste man echt viel reparieren oder sich mit lokalen Effekten begnügen. Aber der eigentliche Sinn ist erfahrbar wenn man den Zugang zum Inneren eines solchen Obelisken knacken kann.

  • die Erde einen Ring (oder mehrere Ringe) hat die von angeschlurrten Asteroiden oder einem zweiten, künstlichen Mond stammen
  • das Binnenmehr von Pangaea Ultima aus unbekannten Gründen pink ist.
  • künstliche Solarsegel im Orbit als "zweite" Sonne auftauchen, oder massive Platten künstliche Sonnen/Mondfinsternisse erzeugen

Die Sachen, die du da beschreibst, sind ziemlich genau in dem Stil, den ich auch bei Numenera verfolge. Ob das Setting jetzt 50, 250 oder 1000 Millionen Jahre in der Zukunft liegt ist irgendwie ja irrelevant. Die Erde ist eine völlig andere und von unserer heutigen Zeit gibt es höchstwahrscheinlich keinerlei Spuren mehr. Wenn es nur ein paar Jahrhunderte wären, würde es anders aussehen (Siehe z.B. bei Engel), da kann man gut mit (den Spielern) bekannten Überbleibseln herumspielen.

Der Zeitraum von 1 Mrd. Jahren erlaubt zwar alle Bezüge zur Jetztwelt dem eigenen Gusta nach zu verdrehen und zu modifizieren, aber die Welt als solche soll oftmals unbegreifbar bleiben und ein expliziter SL-Tipp im GRW ist den Spielen jedes Mal, wenn sie glauben herausgefunden zu haben wie dieses große Numenera funktioniert oder was in jener Epoche passier ist, den Boden unter den Füßen wegzunehmen. Das finde ich sehr unbefriedigend und die Rechtfertigung "Because Weird Numenera Is Weird!" bleibt auch nur bis zu einem gewissen Maße ertragbar
Das ist ja nun eher eine Sache des Spielstils als der Welt. Ja, Monte Cook übertreibt etwas mit seinen wiederholten Forderungen nach "Klär ja nichts auf, Weird is everything!". Aber wie extrem man das treibt, bleibt dann doch jedem SL selbst überlassen. Wenn du in der 9. Welt irgend etwas verständlich machen willst, legt dir das Setting per se keinerlei Steine in den Weg (zumindest nicht mehr als dein Setting).

Also was ist wirklich das große Unterscheidungskriterium, dass einen völlig neuen Weltenbau rechtfertigt, anstatt deine Ideen einfach in der 9. Welt umzusetzen und sich die Option offenzuhalten, auch die normalen Numenera-Sachen zu benutzen?

Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde es cool, wenn Leute an eigenen Settings basteln, ich möchte nur das Ziel dahinter verstehen um qualifizierte Kommentare abgeben zu können  :)
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Online Antariuk

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Möglicherweise ist der Ring ja auch mit voller Absicht angelegt worden und enthält einen Haufen antiker Habitate. Als Abenteuerspielplatz wäre das sicherlich nicht von Übel.
Das wärmere Klima lässt natürlich so ein paar Assoziationen zu "antiken" Zivilisationen aufkommen. Vielleicht ist die "junge Menschenzivilisation" weniger "mittelalterlich" als eher antik angelehnt. Stadtstaaten mit weißen Säulen, Gottkönige und Tempelpyramiden, Kriegskatamarane, etc.pp. Dazu ein "barsoom-artiges" Auftreten mit viel Juwelen und wenig Stoff. Und natürlich Superscience dank Artefakten!

Lustig, wir denken da anscheinend sehr ähnlich, ich habe jedenfalls genau die gleichen Impulse gehabt. Die zwei dominanten Hochkulturen sollen auf jeden Fall an antike Hochkulturen angelehnt sein, allerdings wollte ich das mit Gottkönigen und Tempelpyramiden gerne umdrehen und auch Science! münzen - der König ist nicht Gottkönig sondern Wissenschaftschef, und die Stufenpyramiden sind Fundamente für Observatorien oder beherbergen exotische Reaktoren die den ganzen Stadtstaat betreiben. Religion läuft da eher so nebenher (bis auf die denkwürdige Ausnahme wo eine KI aus der Datasphere als Stadtgottheit herrscht und bisher auch nur als übernatürliches Wesen identifiziert wurde).


Also was ist wirklich das große Unterscheidungskriterium, dass einen völlig neuen Weltenbau rechtfertigt, anstatt deine Ideen einfach in der 9. Welt umzusetzen und sich die Option offenzuhalten, auch die normalen Numenera-Sachen zu benutzen?

Du liegst schon völlig richtig, Pangaera ist im Grunde nichts anderes als ein Paintjob für die Neunte Welt von Numenera. Wahrscheinlich könnte man alle Ideen die ich bisher hatte ohne Aufwand direkt im Standardsetting spielen ohne dass es auffallen würde. Ich mache das eigentlich nur weil ich a) gerne Weltenbau betreibe, mir b) die Neunte Welt jetzt nicht so 100%ig zusagt (ich habe bisher allerdings auch nur das Corebook) und anstatt tausend Details zu ändern mach ich lieber gleich was Eigenes, und ich c) so einige der guten Ideen aus anderen Projekten wiederverwerten kann und auch Chancen habe die im Spiel zu erleben (Interesse für ein Cypher-Spiel ist in meiner Runde vorhanden). Für jemanden der was völlig Neues erwartet dürfte Pangaera in der Tat ziemlich unspannend sein.
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Offline aikar

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Eine alternative Option ist auch einfach dein Setting in irgendeine Ecke des Numenera-Superkontinents zu setzen. Wie man auf der Karte im Ninth World Guidebook sieht, ist das im GRW beschriebene Gebiet (Steadfast + Beyond) ja nur ein kleiner Teil (https://pbs.twimg.com/media/B7XOLz4CEAAESRg.jpg, unten links).
Einen ganzen Kontinent in der Größe beschreiben zu wollen wäre irgendwie Wahnsinn.

Da kannst du selber bauen was du willst, aber z.B. Portal-Wege zu den beschriebenen Orten offenhalten o.Ä. Ist natürlich nur ein Vorschlag, ich will dir nichts ausreden. Ich mag nur die neunte Welt ;)
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