Magst du mal erzählen, wo die Probleme lagen? Mich interessiert das sehr, da ich es demnächst auch mal leiten will.
Hattest du eventuell nicht genug Futter, weil durch die Beziehungen der Charaktere untereinander nicht viel hergaben? Kamen von den Spielern nicht genug Ideen, was ihre Charaktere tun wollen? Hat euch die Stadt, die ihr gewählt hattet, nicht so inpiriert?
Abgesehen davon: seit ihr mit der Regelmechanik gut klargekommen?
Ausgangssituation war, dass von 3 Spieler*innen 2 keine Rollenspielerfahrung hatten. Und die Dritte auch hauptsächlich nur im LARP-Bereich oder mit lockeren Erzählspielen. Die erste Hürde war für manche die englische Sprache. Ich hatte zwar die Basic Moves und ein Playbook übersetzt, zu mehr bin ich aber noch nicht gekommen.
Die Charaktererschaffung war dann doch sehr kompliziert. Hätte ich persönlich gar nicht so eingeschätzt, aber es hat eine ganze Weile gedauert und es sind schon dort viele Fragen entstanden.
Als Stadt haben wir NY genommen, das hat auch gut funktioniert.
Die Debts zu verteilen war dann eigentlich ganz kreativ. Nachteilig war, dass wir nur 3 Spieler*innen waren und die vorgeschlagenen Debts dann doch nicht soo abwechslungsreich sind. Auf einmal hat dann jeder jeden beschützt, so dass wir noch NPCs miteinbezogen/erfunden haben, da es uns sonst zu krass konstruiert wurde. Tatsächlich fanden die Charaktere aber schwer ins Spiel und haben mE klassische Probleme erwartet, die es zu lösen gilt. Die Debts kamen nur zweimal ins Spiel und waren unserer Meinung nach schwer zu überblicken.
Statt der First Session habe ich die Charaktere dann in eine Start-Szene geworfen, die ich durch Fragen an die Spieler*innen weiter ausgebaut habe. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert aber es kam halt leider öfter vor, dass es ins Stocken geraten ist, weil das Improvisieren manchen schwer fiel. Meinem Gefühl nach lag es auch ein bisschen daran, dass es noch eine gewisse Scham gab, wenn die eigene Fantasie gefragt war.
Im weiteren Verlauf hat dann die Werwolf-Spielerin alles und jeden angegriffen, weil sie das im Charakterblatt so verstanden hatte, dass sie sich nicht unter Kontrolle hat (kam erst später raus). Teilweise haben wir uns auch in Kleinigkeiten verrannt, zum Beispiel einem Konflikt mit einem Club-Besitzer, der in einer langweiligen Diskussion ausgeartet ist.
Notizen an mich daher:
- Charaktererschaffung gar nicht so ohne. Erschwerend kommt hinzu, dass es viele "weiche" Regelwörter gibt, die den Spieler*innen nicht klar waren (Was ist eine "hunt"?)
- "Skip the boring stuff" beherzigen!
-"weichere" Fragen stellen, die nicht zu viele harte Fakten ins Spiel bringen.