Autor Thema: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele  (Gelesen 18945 mal)

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Offline Holycleric5

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #150 am: 29.08.2015 | 22:37 »
Allerdings hat Rollenspiel eine ziemlich hohe Einstiegshürde. Du brauchst eine Gruppe, die das interessiert und die sich auf einen Termin einigen kann; du musst das Spielsystem, das du dir irgendwo gekauft oder von dem du irgendwo Werbung gesehen hast, erst mal richtig verstehen; und es muss irgendwer leiten wollen.

Auch ich sehe das so. Das schwierigste ist meiner Meinung nach tatsächlich, überhaupt den Anfang zu finden. Hat man diese Hürde allerdings genommen, geht der Rest leichter von der Hand.

Ohne Werbung (damals -wie das eine oder andere mal in anderen Threads erwähnt- sprang der Funke "Rollenspiel" durch einen Spot für das D&D-Brettspiel über) hätte ich nie erfahren, dass es diese Art der Fantasy-Spiele überhaupt gibt.

- Später hatte ich das Glück, in einer Demorunde von einer erfahrenen SL geleitet zu werden und mir dann im dortigen Laden das Spieler- und das Monsterhandbuch zu kaufen.

- Danach habe ich zunächst meiner Familie, danach meinen Freunden das Hobby nähergebracht, mit letzteren habe ich eine Zeit lang regelmäßig gespielt, wobei ich gerne geleitet habe. Allerdings haben meistens Teminprobleme zuerst zu Unregelmäßigkeiten, dann zum auseinanderbrechen diverser Spielrunden geführt.
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Offline Uebelator

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #151 am: 18.02.2016 | 17:10 »
Ich hab auf meinem Blog, der sich ansonsten eigentlich eher mit Filmen und Serien und dergleichen beschäftigt, gerade mal versucht, das Thema "Rollenspiele" für Neulinge ein wenig schmackhaft zu machen. Dabei war der Gedanke, die Cineasten eher über die erzählerischen Aspekte des Rollenspiels zu ködern.
Keine Ahnung, ob das gelungen ist, aber wenn auch nur einer aus meiner (noch recht überschaubaren) Leserschaft hängen bleibt und sich denkt: "Jo, das guck ich mir mal an." (was in der Tat jetzt schon passiert ist), ists einen Versuch wert.

Nachlesen kann mans hier und über Anregungen und Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr dankbar:

Offline ArneBab

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #152 am: 23.02.2016 | 09:19 »
Das Problem scheint mir zu sein, dass man beide dieser Punkte braucht: Zugängliche Regeln und missionarischen Eifer. Wir brauchen einfach eine RSP-Kultur, in der das Werben von Neulingen als etwas Positives geprisen wird.
Das möchte ich einfach mal unterstreichen. Ohne aktive Werbung ist es egal, wie gut etwas ist: Es verbreitet sich nicht. Und das gilt nicht nur für Rollenspiele. Vielmehr habe ich es schon bei den verschiedensten Themen erlebt.

Ich war früher sehr gegen Werbung eingestellt, aber die Erfahrung hat mir etwas anderes gezeigt: Solange nicht die Mehrzahl der Leute aktiv nach Informationen sucht und sich selbstständig umfassend informiert, braucht alles Gute Werbung.

Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.

Unser ethisches Programm besagt, dass jeder nach seiner Facon seelig werden mag. Wir verpflichten niemanden zur Teilnahme an Opernvorstellungen. Der Umstand, dass das als Hochkultur gilt, erscheint uns inzidentiell, nicht heilsentscheidend. Und wenn ich mich über gelegentliche Einladungen zu Opern-Besuchen durchaus freue, bin ich doch ungemein froh, dass mich garantiert nie jemand versucht hat, mit ins Fußballstadion zu schnacken, das hier um die Ecke liegt.

Von Tugend kann also keine Rede sein. Im Gegenteil. Die "Erzeugung von Bedürfnissen" ist eine böse Sache, die selbstsüchtige Industrielle mit der arglosen Konsumgesellschaft anstellen. Moralisch geboten ist also niemandem von den Dingen zu erzählen, die Spaß machen. Bei Hobbyisten ist das nur akzeptabel, weil die sich gegen die Gewinnvermutung einigermaßen immunisieren können, auch wenn es ihnen natürlich darum geht, Leute für ihren Spaß zu finden.

Ich mag den Zynismus, den ich in deine Worte reininterpretiere ☺
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Luxferre

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #153 am: 3.07.2016 | 13:53 »
"wake up, they try to steal the man in your head"

http://www.atlasobscura.com/articles/how-do-board-games-go-viral?utm_source=facebook.com&utm_medium=atlas-page

Atlas Obscura über den Trend des Boardgames und einigen netten sidekicks zu Rollenspielen.

Offline Bildpunkt

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #154 am: 16.09.2016 | 00:33 »
Aber dafür knallen sie sich dann ein 28teiliges Let's Play rein.  ~;D

Ich denke, dass Leute über 30 mit dem Format relativ selten was anfangen können - zumindest was Computerspiele betrifft. Ich frage mich auch, wann sich die Let's-Play-Generation dieses ganze Zeug anschaut. Es muss wohl eher der Berieselung als der vollen Aufmerksamkeit dienen. Aber das ist auch nur eine Mutmassung. Gibt es hier überhaupt junge Leute? Ach nein, die sind ja bei Youtube...

  auf youtube  RPGs sessions 15 min nach einem langen tag anzuschauen sind für leute wie mich in der rush hour of life (30-40jahre) mit partnerin kids und vollzeitjob oft die einzige möglichkeit noch mit dem (ehemaligen) hobby in kontakt zu bleiben . ironischerweise hat man jetzt das geld sich alle quellenbücher zu kaufen aber keine zeit mehr sie zu lesen/zu bespielen...
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