Neulich bei einem Numenera-One-Shot: Wir waren eh schon über der Zeit, und dann hat die Gruppe genau die Cypher vergessen, die ihnen eine elegante und rasche Lösung des Abenteuers beschert hätte (sie mussten unbemerkt einen Gefangenen befreien, dabei aber einen Türpfropfen aus Algenmaterial entfernen, was nicht ganz lautlos ging - allerdings hatten sie ein Sonic Hole dabei, das sogar erwürfelt und nicht bewusst von mir platziert war!). Statt ihnen einfach zu sagen, dass sie doch noch mal schauen sollen, was sie in dieser Situation an Cyphers einsetzen können, habe ich sie nur erinnert: "Euch ist aber klar, dass ihr damit Lärm macht und euch jemand auf der anderen Seite hören könnte!" - worauf die Spieler, natürlich auch ganz auf "wir müssen jetzt fertig werden": "Egal, wir ziehen das jetzt durch, irgendwann müssen wir da ja rein!"
Was ich auch ein wenig bereue: Splittermond-OneShot mit "Nacht der Toten"; eine Spielerin hatte von Anfang an Würfelpech und ist mit ihrem SC nicht zum Zug gekommen. Ich wollte ihr dann was Interessantes, weitgehend Würfelunabhängiges zu tun geben und habe sie stark in einen Subplot über die Geister zweier Liebender verwickelt, die in SC eingefahren sind, aber nur, um sie dazu zu bringen, dass sie in ihren Körpern noch einen letzten, erlösenden Kuss miteinander teilen können. In der Theorie schön, in der Praxis war die Spielerin, die nicht zum Zug kam, jetzt auch noch besessen und gezwungen, einen romantischen Subplot auszuspielen, was sie zwar brav gemacht hat, worauf sie aber glaube ich gar nicht so wild war.
Sie hat's mir offenbar nicht übel genommen und sich im Monat darauf wieder in meine Runde gesetzt, aber trotzdem tat es mir hinterher etwas leid.
Und nochmal neulich bei Numenera: Ich habe mich mit einem D&D-Spieler auf eine Diskussion darüber eingelassen, dass ich das Gefahrenpotenzial der Situation völlig falsch dargestellt hätte, nachdem sein Charakter in Kampf plötzlich außer Gefecht war. Der SC ist ins Wasser gefallen und der Spieler hat darauf beharrt, dass er jetzt ja wohl zwangsläufig ertrinken würde und tot sei, was allerdings nicht sein "taktischer Fehler" (ein Begriff, den er gerne verwendet, auch, wenn er leitet und die Gruppe in einem Kampf abkackt) gewesen sei, sondern meiner, weil ich ihm die Situation falsch dargestellt habe. Wir haben viel zu lange rumgestritten und dabei beide vergessen, dass der SC sowieso noch seine 1-Aktion-Recovery zur Verfügung hatte, sich also innerhalb einer Runde problemlos wieder fit genug machen konnte, um nicht zu ertrinken und in Sicherheit zu schwimmen.
Im Rückblick hätte ich sagen sollen, dass es nicht darum geht, wer hier evtl. einen "Fehler" gemacht hat, und dass wir jetzt gefälligst einfach weiterspielen und sehen, was passiert.