Autor Thema: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger  (Gelesen 11093 mal)

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Offline Sammuell

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #25 am: 7.09.2015 | 20:01 »
Arcane Codex wurde hier ja schon genannt, aber die Assassinen (Diebe, Assassinen, wo ist der Unterschied?  ~;D) haben interessante Kampfboni:
Sie sind im dunkel/halbdunkel schwerer zu treffen.
Sie bekommen einen zweiten Angriff wenn sie ihr Ziel bei dem ersten Angriff treffen. (Die meisten reinen Krieger bekommen den zweiten Angriff unabhängig davon ob der erste Trifft)
Sie bekommen einen Schadensbonus auf Dolche.
Meine Erinnerung ist etwas schwammig, aber sie konnten soweit ich mich erinnere Dolche schnellziehen.

Dabei konnten sie mit Kriegern ganz gut mithalten - wenn sie das richtige Schlachtfeld wählen. Schnellziehen usw. ist auch ganz Nett - ein Schurke sollte eher mit Tricks als durch direkte Fertigkeiten mit einem Krieger mithalten können. Meiner Erfahrung nach waren Krieger eher die Dosen, die lange und viel Einstecken konnten, während Assassinen eher die Glaskanonen waren: sie haben viel Ausgeteilt, konnten ganz gut Ausweichen aber wenn sie einen Treffer eingesteckt haben waren sie schnell aus dem Kampf.

Gab es nicht im alten D&D Säbelrassler/Swashbuckler die Schurken mit besseren Kampffertigkeiten waren? Mich würde interessieren was die Gesellen so als Boni bekommen haben.

Offline Feuersänger

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #26 am: 7.09.2015 | 20:20 »
Gab es nicht im alten D&D Säbelrassler/Swashbuckler die Schurken mit besseren Kampffertigkeiten waren? Mich würde interessieren was die Gesellen so als Boni bekommen haben.

Es gibt diese Klasse, ja, aber viel können tut sie nicht.
- man bekommt (ab Stufe 3) seinen Int-Bonus auf Schaden mit Finessewaffen, und nur gegen Gegner die nicht Crit-immun sind. Yaaay, noch mehr MAD!
- man bekommt einen sehr mäßig skalierenden Ausweichbonus (+1/5 level)
- ab Stufe 8 bekommt man einen höheren Flanking-Bonus
- und über die Stufen verteilt so ein paar kleinere Onesies-twosies. Die etwas interessanteren Geschichten (Ability Damage bei Crit) kommen so spät, ich weiß nicht ob das jemals jemand so lang durchgehalten hat. Zumal auch das natürlich nur bei crit-baren Gegnern funzt, und in 3E ungefähr 50% der Gegner crit-immun sind.

Wenn überhaupt, hat man da vielleicht 1-3 Level von gedippt, um Weapon Finesse und Int-to-Damage abzugreifen, aber auch das war alles andere als High-Op. Grundsätzlich gilt, wer soviel Int hat dass sich der Schadensbonus bemerkbar machen würde, hat auch genug Int um diese lieber als Vollcaster zur Geltung zu bringen, und dann gibt man auch nicht drei Casterlevel für sonen profanen Kampfbonus auf.
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Offline Niilo

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #27 am: 7.09.2015 | 21:33 »
Nehmen wir an der Dieb hat keine kämpferische Ausbildung wie der Krieger - wie sollte er ihm in irgendeiner Form überlegen sein? In unserer Vorstellung ist ein Dieb geschickt und ein Kämpfer stark, im "echten Leben" ist der Kämpfer beides - messerscharfe Reflexe und Muskeln aus Stahl. In diese Falle würde der Dieb einfach zerschnitten werden - es sei denn er flieht und nutzt seine Umgebung, was mit der schweren Rüstung des Kriegers schwieriger wäre aber nicht unmöglich.


Einfache Systeme wie Fate Accelerated könnten den Dieb mit seiner Art kontern lassen (Schnell gegen Gewalt), bei Splittermond kriegst du mit einer leichten Waffe und entsprechenden Sonderfertigkeiten viele Zwischenattacken unter bevor der Krieger überhaupt reagieren kann - da besitzt dein Gegner aber warscheinlich genause wie du als Dieb Magie, und die wird seine Kampffertigkeiten sogar noch eher unterstützen.

Schauen wir weiter.

Konzept schnelle und wendige Charaktere gegen starke und schwer gepanzerte Chars.


M:YO mit entsprechenden Vorteilen (Flyweight) und einer Waffe mit viel Handling kann einem schwer gepanzerten Gegner schwerstens zur Leibe rücken.
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Offline YY

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #28 am: 7.09.2015 | 21:38 »
Gibt es Kampfsysteme, bei denen der Dieb seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit nutzen kann, um doch eine Gefahr für den starken Kämpfer zu sein?

Systeme, bei denen der Fertigkeitswert enorm wichtig ist, können das ganz gut abbilden.

GURPS und Corporation würden mir da einfallen; mit Savage Worlds kann es auch gehen.

Da gilt aber weitestgehend das, was bobibob bobsen schon schrieb (in umformulierter Weise): Dafür muss der Optimierungsgrad bzw. die Erfahrung der beiden spürbar voneinander abweichen.

Der Dieb hätte es dann also mit "ordentlichen" Waffen wesentlich leichter, ist aber so viel besser, dass er es auch mit eigentlich eher ungeeigneten Waffen hinbekommt.

Aber auch dann hängt es oft daran, ob der Dieb mit seinen ersten paar Aktionen Erfolg hat - der Glaskanonenfaktor bleibt also.


Abseits von all dem gibt es Systeme, die beide Kampfweisen spielmechanisch völlig identisch abhandeln, dann kann natürlich der Dieb relativ leicht gewinnen.
Aber danach war wohl nicht gefragt.

Aber auch Schnelligkeit und die Kürze eines Messer (im Vergleich zur Kriegsaxt) könnten eine Rolle spielen

Wobei das nun wiederum nichts Spezifisches für den Dieb ist.

Ohnehin ist mit der Gegenüberstellung Dieb und Krieger aus dem Eingangsbeitrag eher der Vergleich zwischen einem leicht Gerüsteten und Bewaffneten mit einem besser ausgestatteten Gegner gemeint - so lese ich das jedenfalls.

Auch da wird es i.d.R. so sein, dass die leichtere Ausstattung einfach weniger Fehlertoleranz bietet.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Imion

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #29 am: 7.09.2015 | 21:40 »
In GURPS basieren die Kampfskills (dh die Chance zu treffen und zu parieren), Initiative, und das Ausweichen auf Dexterity.
Daneben gibt es, wenn man sich nicht nur auf den Basic Combat beschränkt, die Möglichkeit ungeschützte Körperteile oder Schwachstellen in der Rüstung gezielt anzugreifen.
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Eulenspiegel

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #30 am: 7.09.2015 | 21:51 »
Bei Hong Kong Action Theatre! oder bei Wushu haben Diebe und Krieger Chancengleichheit.

Bei SEUCOR sollten Diebe auch in etwa so stark sein wie Krieger.

Ebenso bei Dread: Hier sind Krieger auch ähnlich stark zu Dieben.

Bei Cthulhu hat der Dieb auch eine recht gute Chance, den Krieger zu töten. (Hier ist meistens der erste Treffer tödlich. Das heißt, der Dieb muss einfach nur zuerst schießen.)

Offline Arldwulf

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #31 am: 7.09.2015 | 22:59 »
D&D 4E hat da recht ausgeglichene Klassen, aber vor allem etwas viel wichtigeres: Extraoptionen für Messerkämpfer, ganz allgemein und nicht nur auf eine Klasse bezogen.

Offline Alex

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #32 am: 8.09.2015 | 08:42 »
Nochmal danke an alle.  :)

Offline Auribiel

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #33 am: 9.09.2015 | 11:46 »
 :Ironie:

Ich finde ja, dass es sehr schwierig ist, da eine Chancengleichheit hinzubekommen:

Der Krieger scheppert wegen seiner Rüstung ständig so beim Schleichen und mit den Panzerhandschuhen kommt er auch so schlecht heimlich in die Geldbeutel rein und Schlösser knacken ist damit auch nicht so einfach (und Tür einrennen macht wieder zu viel Krach).

Ich würde also erst einmal hingehen und dafür sorgen, dass die Stärke des Kriegers beim Einbrechen einen Vorteil bringt, also quasi als Ausgleich der Gewandheit des Diebs. Und mit mehr Kraft kann er ev. besser springen als der Dieb, der dafür klettern muss... *etc.pp*  :Ironie:



Worauf ich hinaus will (falls überhaupt noch wichtig): Für mich muss ein Dieb im Kampf nicht so gut sein wie ein Krieger (Dieb ev. DD, Kämpfer Tank), dafür glänzt der Dieb in ganz anderen Situationen und lässt den Kämpfer alt aussehen. Wer im Kampf RICHTIG gut sein will, der soll auch einen Kämpfer spielen. ;)



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Offline Arldwulf

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #34 am: 9.09.2015 | 11:49 »
:Ironie:

Ich finde ja, dass es sehr schwierig ist, da eine Chancengleichheit hinzubekommen:

Der Krieger scheppert wegen seiner Rüstung ständig so beim Schleichen und mit den Panzerhandschuhen kommt er auch so schlecht heimlich in die Geldbeutel rein und Schlösser knacken ist damit auch nicht so einfach (und Tür einrennen macht wieder zu viel Krach).

Ich würde also erst einmal hingehen und dafür sorgen, dass die Stärke des Kriegers beim Einbrechen einen Vorteil bringt, also quasi als Ausgleich der Gewandheit des Diebs. Und mit mehr Kraft kann er ev. besser springen als der Dieb, der dafür klettern muss... *etc.pp*  :Ironie:



Worauf ich hinaus will (falls überhaupt noch wichtig): Für mich muss ein Dieb im Kampf nicht so gut sein wie ein Krieger (Dieb ev. DD, Kämpfer Tank), dafür glänzt der Dieb in ganz anderen Situationen und lässt den Kämpfer alt aussehen. Wer im Kampf RICHTIG gut sein will, der soll auch einen Kämpfer spielen. ;)

Als Gedanke find ich dies ganz gut, doch idealer wird er natürlich umgesetzt indem sowohl Dieb als auch Kämpfer in und außerhalb des Kampfes etwas machen können. Nur eben verschiedene Dinge. Das eine bestimmte Klasse für eine ganze Kategorie von Situationen (Kampf/Nichtkampf) besser oder schlechter (und im Extremfall ja gar nicht) geeignet ist empfinde ich als schlechtes Design, und schränkt aus meiner Sicht bei der Gestaltung von Abenteuern ein.

Offline Feuersänger

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #35 am: 9.09.2015 | 12:02 »
Arldwulf +1, oder Full Ack, wie man früher sagte.
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Offline 1of3

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #36 am: 9.09.2015 | 16:56 »
:Ironie:

Ich finde ja, dass es sehr schwierig ist, da eine Chancengleichheit hinzubekommen:

Der Krieger scheppert wegen seiner Rüstung ständig so beim Schleichen und mit den Panzerhandschuhen kommt er auch so schlecht heimlich in die Geldbeutel rein und Schlösser knacken ist damit auch nicht so einfach (und Tür einrennen macht wieder zu viel Krach).

Ich würde also erst einmal hingehen und dafür sorgen, dass die Stärke des Kriegers beim Einbrechen einen Vorteil bringt, also quasi als Ausgleich der Gewandheit des Diebs. Und mit mehr Kraft kann er ev. besser springen als der Dieb, der dafür klettern muss... *etc.pp*  :Ironie:



Worauf ich hinaus will (falls überhaupt noch wichtig): Für mich muss ein Dieb im Kampf nicht so gut sein wie ein Krieger (Dieb ev. DD, Kämpfer Tank), dafür glänzt der Dieb in ganz anderen Situationen und lässt den Kämpfer alt aussehen. Wer im Kampf RICHTIG gut sein will, der soll auch einen Kämpfer spielen. ;)
Würdest du zustimmen, dass alle mitspielen sollen? Ich nehme an, ja.

Dann ist die grausige Wahrheit, dass die meisten Rollenspiele nicht ein Spiel, sondern zwei sind. Das Kampfspiel und das Restspiel.

Dein Ansatz funktioniert daher nur, wenn das Spiel kein eigenständiges Kampfsystem hat. Solche Spiele gibts natürlich.


Ebenso gibts natürlich manig Spiele, denen Bewaffnung, Rüstung, Stärke etc für ihr Kampfsystem schlicht egal sind. Das umgeht die Ausgangsfrage dann allerdings ebenso.

Offline Kaskantor

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #37 am: 9.09.2015 | 17:33 »
Ich denke, man hätte hier nicht Kämpfer und Dieb vergleichen sollen, sondern sowie bereits öfter getan, leicht gerüstete, bewegliche und filigrane Kämpfer vs gewaltige, starke, schwer gerüstete Kämpfer.
Guter Vergleich war hier Oberyn vs der Berg.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #38 am: 9.09.2015 | 17:43 »
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psycho-dad

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #39 am: 9.09.2015 | 17:55 »
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Offline Archoangel

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #40 am: 9.09.2015 | 17:58 »
In AD&D könnte der Dieb bei gewonnener Initiative ein bis zweimal vor dem Kämpfer zuschlagen und eventuell einen dritten Angriff gleichzeitig haben. Wenn der Krieger eine Feldplatte trägt brint ihm das zwar nicht unbedingt viel, da sein Angriffswurf krass modifiziert wird, andererseits dürfte man es mit einem Dolch gegen jene Rüstung nun eben auch etwas schwerer haben. Handelt es sich jedoch um einen Assassinen, der von hinten kommt, so ist der Krieger ohnehin zu 50% einfach hinüber ...
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Offline Moradin

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #41 am: 9.09.2015 | 18:53 »
leicht gerüstete, bewegliche und filigrane Kämpfer vs gewaltige, starke, schwer gerüstete Kämpfer.

Hiho,

unter annahme der Extreme finde ich das Savage Worlds ein sehr chancengleiches System hat

Dieb - Stä/Kon W4, Ges/Int W12, Kämpfen W12, Heimlichkeit W12 und noch ein paar Geschicklichkeitstalente
Krieger - Stä/Kon W12, Ges/Int W4, Kämpfen W4, dazu einen Zweihänder und Vollpanzerung

Der Kernpunkt des Ausgleichs ist der fehlende Kämpfenwürfel des Kriegers, dadurch kann er (wie es sich für den extremen Stereotyp des dummen Haudrauf gehört) nur mit Glück (explodierende Würfel) die Parade des Diebs (liegt so bei 8 aufwärts) überwinden und überhaupt einen Treffer landen, dieser ist dann aber durch die hohe Stärke auch tödlich.

Umgekehrt kann der Dieb durch seinen hohen Kämpfenwürfel problemlos die Parade des Kämpfers umtanzen und jedesmal Treffen (vl. sogar Kritisch), wird mit seinem schlechten Schaden aber ebenfalls nur mit Glück die Robustheit ( 11(3)) knacken und Wunden zufügen.

Jetzt gibt es noch Manöver um die Werte zu steigern. Da kommt es dann drauf an wer zuerst drann ist :P. Wobei es mehr Manöver zum Schadensteigern gibt welche der Dieb (da sie den Trefferwurf senken) sich eher leisten kann.

Soweit ist das System mit Extremcharaktern also durchaus ausgeglichen. Jetzt kommen wir aber mal zur Realität. Kein Kämpfer wird sein Kämpfen nicht erhöhen (also den geschickten Umgang mit seiner Waffe lernen) und somit im Zweikampf gegen den Dieb "immer" gewinne.

Umgekehrt kann der Dieb auf seine Heimlichkeit setzten und an der schlechten Wahrnehmung(benötigt Int) des Kriegers vorbeischleichen. Den ersten Angriff mit Manöver Überraschung/Wilder Angriff/Kopftreffer landen und somit +2 auf sein Kämpfen und +10 auf Schaden haben ... ebenfalls eine recht sichere Nummer. Mal abgesehen davon das viele Diebe von vornherein auf Fernkampf laufen werden ... ist halt sicherer ^^

MfG Moradin
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psycho-dad

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #42 am: 9.09.2015 | 19:01 »
 wtf? Wer baut ein Krieger-Build mit W4 auf Kämpfen?

W8 ist das untere abmaß, W12 die Regel.

Genau so beim Dieb;
DA ist W4 auf Kämpfen viel öfter die Regel. Ich hab Spieler in der Runde, die lassen es bei W4-2 und verteilen den Rest auf Einschüchtern und andere Fertigkeiten, die ihnen einen indirekten Vorteil über Tricks und kniffe geben. Dein Beispiel ist mit "Realitätsfern" noch sehr wohlwollend Umschrieben...

Der "Typische Haudrauf" sieht eher so aus:

ST:W10Kämpfen: W12
GE:W6Schiessen: W6
KO:W6
WI:W4
VE:W4

und noch 5 Fertigkeitspunkte + Handycaps und Tallente über, um das ganze auszufluffen.

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« Letzte Änderung: 9.09.2015 | 20:02 von Psycho-Dad »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #43 am: 9.09.2015 | 19:04 »

Der Kernpunkt des Ausgleichs ist der fehlende Kämpfenwürfel des Kriegers, dadurch kann er (wie es sich für den extremen Stereotyp des dummen Haudrauf gehört)
du sollst den dumpfen Klischeethorwaler Kiesows nicht mit einem Krieger verwechseln.
Das ist kein Krieger, das ist Fallobst
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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #44 am: 9.09.2015 | 22:05 »
Hiho,

das es Realitätsfern ist und jeder seinen Charakter anders bauen würde hab ich ja selbst geschrieben. Es ging dabei nur um das abilden der Extreme aus dem Zitat und die nähern sich in der Praxis halt jeweils der mitte an. Aber kannst du mir dann mal den Attribut/Fertigkeits-Unterschied zwischen einem leichten und einem schweren Kämpfer in SaWo zeigen wenn es nicht am Kämpfenwurf und damit an der Waffengeschicklichkeit hängt? Dein Haudrauf würde an sich genauso aussehen, halt mit Rapier, Lederrüstung und Beidhändig. Es wird hier ja expliziet alles außer der direkte Waffengang ausgeklammert ^^'

MfG Moradin
« Letzte Änderung: 9.09.2015 | 22:10 von Moradin »
"Erwarte immer das schlimmste, dann kannst du nur positiv überrascht werden."

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #45 am: 9.09.2015 | 22:28 »
Hiho,

das es Realitätsfern ist und jeder seinen Charakter anders bauen würde hab ich ja selbst geschrieben. Es ging dabei nur um das abilden der Extreme aus dem Zitat und die nähern sich in der Praxis halt jeweils der mitte an. Aber kannst du mir dann mal den Attribut/Fertigkeits-Unterschied zwischen einem leichten und einem schweren Kämpfer in SaWo zeigen wenn es nicht am Kämpfenwurf und damit an der Waffengeschicklichkeit hängt? Dein Haudrauf würde an sich genauso aussehen, halt mit Rapier, Lederrüstung und Beidhändig. Es wird hier ja expliziet alles außer der direkte Waffengang ausgeklammert ^^'

MfG Moradin

Das is ja die Schönheit in SW;
Ein leicht und ein schwer gerüsteter Kämpfer unterscheiden sich nicht großartig, weil ihre Hauptprofession eben... na? Das Kämpfen ist. Ergo müssen sie Kämpfen können, also einen hohen Kämpfen-Würfel haben. Größere Unterschiede sieht man dann in der Wahl der Talente, der Ausrüstung, der Handycaps und natürlich darin, wie die Leute ihre Fähigkeiten einsetzen. Der leicht gerüstete kämpfer wird viel öfter auch mal einen VE- oder GE-Trick im Kampf benutzen. Was du da mit Kämpfen W4 zusammengeschräubelt hast ist kein Kämpfer, denn er kann nicht Kämpfen... das ist von den nackten werten her evtl. ein Lehm- oder Steingolem, der normalerweise den Nachtisch bringt und schön aussieht: Dick, unbeweglich, aber kann auch einiges ab... andererseits; Er ist keine Bedrohung. Er Trifft nix. Er wird selbst oft getroffen (kein Kämpfen-Würfel = Parade 3). Es tut ihm zwar nicht zwingend weh (Robustheit 11+), aber dennoch: Warum sollte so jemand Kämpfen? Den stellt man als bewegliche und Zerstörbare Geländedeckung auf die Battlemap und das war's.  ;D

Statt zu kämpfen müsste deine Version dann sogar mit ST- oder KO-Tricks arbeiten... Dem Gegner Pferde entgegenwerfen, Den Fußboden anheben um die Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen... Halt so ziemlich alles, um die direkte bewaffnete Close-Quarters-Konfrontation zu vermeiden... Also all das, was ein Dieb per Werte (keine nennenswerten Kampfwerte, viel Schleichi, viel Denki und viel Fummel-Schlossknack-Beutelschneidi) auch tun müsste.
« Letzte Änderung: 9.09.2015 | 22:44 von Psycho-Dad »

Offline Feuersänger

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #46 am: 10.09.2015 | 01:21 »
;D
"Wenn ich dem Dieb Berufskriegerwerte gebe und dem Krieger die Werte eines Wandschranks, hat auch der Dieb gute Chancen gegen den Krieger", oder was soll uns dein Beispiel sagen?
So ein Schwachsinn.
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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #47 am: 10.09.2015 | 02:52 »
In einem meiner Homebrew-Systeme, dem Q-Sys verhält es sich etwa so:

Dort sind Diebe respektive agile Kämpfer relativ arm dran. Sie können zwar auf ähnliche Angriffs- und Verteidigungswerte kommen, aber um beim Schaden gleichzuziehen, müssen sie einen Teil ihres Angriffswertes aufgeben (angesagte Angriffe etc.)
Eine Gefahr können sie möglicherweise dennoch darstellen.
Etwas ausgeglichen wird das das dadurch, dass Geschicklichkeit tendentiell auch mehr utilitaristische Anwendungen hat, etwa Heimlichkeit, Schlösser knacken oder Taschendiebstahl. Zudem ist es in dem System normalerweise nicht möglich, Fernkampf über Stärke laufen zu lassen, möchte man also Nah- und Fernkampf in einem Charakter vereinen, empfiehlt sich eine Konstruktion auf Basis von Geschick.
Zudem können bewegliche Typen tendentiell leichter und besser an mehr Angriffe kommen.

Starke, zähe Krieger können mehr aushalten, stärkere Rüstungen und größere Waffen tragen. Sie machen an sich sehr viel mehr Schaden, haben aber meist nicht gar so viele Angriffe. Dabei können sie aber eher auch mal sowas wie Rundumschläge machen.

Allgemein scheinen aber die flinken Typen eher beliebter zu sein - viele meiner Spieler scheinen es stilistisch zu schätzen, wenn ein kleiner Typ mit einer kleinen Waffe erstaunliches erreicht. (ich denk aber mal beim Kampf Red Viper vs The Mountain sympathisierten die meisten auch mit dem flinken Typen, sieht ja auch besser aus usw.)
Einmal hat das ein Spieler auf die Spitze getrieben, als die Seele seines Charakters in einer Hauskatze gefangen war und er trotzdem sinnvoll mitkämpfen konnte - er hatte eine solche Präzision entwickelt, dass er mit nur geringen Abzügen Halsschlagadern treffen konnte und dergleichen. Natürlich war der Charakter aber viel erfahrener und damit fähiger als seine üblichen Widersacher.
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Offline ElfenLied

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #48 am: 10.09.2015 | 03:22 »
Als Gedanke find ich dies ganz gut, doch idealer wird er natürlich umgesetzt indem sowohl Dieb als auch Kämpfer in und außerhalb des Kampfes etwas machen können. Nur eben verschiedene Dinge. Das eine bestimmte Klasse für eine ganze Kategorie von Situationen (Kampf/Nichtkampf) besser oder schlechter (und im Extremfall ja gar nicht) geeignet ist empfinde ich als schlechtes Design, und schränkt aus meiner Sicht bei der Gestaltung von Abenteuern ein.

Meiner Erfahrung nach wird das am besten in marxistischenklassenlosen Systemen umgesetzt. Wenn Fertigkeitspunkte sowohl für Kampf als auch Nichtkampf Fertigkeiten aus demselben Pool verteilt werden sind die Charaktere untereinander ausbalanciert, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dadurch kann z.B. auch der Kämpfer ein guter Diplomat, Chemiker oder Einbrecher sein.

Splittermond bekommt das z.B. ganz gut hin.
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Offline Feuersänger

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Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
« Antwort #49 am: 10.09.2015 | 03:31 »
Ist es da nicht viel gescheiter, dieser Denke folgend, Fertigkeiten für Kampf und Nicht-Kampf aus separaten Pools zu bezahlen?
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat