Autor Thema: Kartenspiele/Spielkarten ins Abenteuer integrieren - Erfahrungen?  (Gelesen 4984 mal)

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Offline KhornedBeef

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Mir ist gerade eingefallen, dass man neben Skat, Schaf Kopf oder MauMau doch auch Stress, Arschloch/Bettler, Schnipp Schnapp oder Ligretto auch nehmen könnte.
Du willst aber auch nicht die Immersion brechen, d.h. am besten passt das Spiel mit ein paar Umbenennungen in die Spielwelt. Ligretto ist toll, aber das Gegenteil von dem, was ich am Spieltisch haben wollte :) mal ganz absehen das man den Tisch freiräumen muss.
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Offline LushWoods

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Das perfekte Beispiel für immersives Einbringen ist meiner Meinung nach Aces & Eights.
Im GRW sind die kompletten Faro und Poker Regeln enthalten und es wird empfohlen Kartenspiele nach Möglichkeit tatsächlich auszuspielen.
Wie das mit mehreren NPCs läuft weiß ich nicht mehr, aber da gab's auch was dazu ...

Offline Antariuk

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Ja klar, in einem Western-Setting kann ich mir das auch extrem gut vorstellen.

Das Problem mit "Western" Fantasy ist halt dass es sich etwas komisch anfühlt wenn man da mit Spiekarten anfängt (auch wenn es die in den Epochen, die so oft als Vorlage dienen, schon längst gab), Würfelspiele vielleicht noch eher. In meinem Fall versuche ich das mit dem arabischen/orientalischen Einschlag abzufedern und hoffe dass das Spielkartenelement zwischen Turbanen und Weihrauchschalen nicht so fremdartig wirkt (wobei es oft eher in Richtung ziganer Kulturen geht was die Klischees von Wahrsagern und buntem Wagenvolk angeht). Ich denke letztendlich kann ich planen und planen und muss es doch in der Praxis herauszufinden was die Spieler dazu sagen. Aber noch habe ich ja genug Zeit um mir den Kopf wirr zu machen :)
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Offline Zarkov

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Mein Bauchgrimmen bei solchen Spielen im Spiel rührt weniger von der Sorge um die wie auch immer definierte Immersion, als schlicht daher: Wenn ich mich mit meinen Freunden zu unserer Rollenspielrunde treffe, dann erwarte ich auch Rollenspiel und habe kein großes Interesse, statt dessen auf einmal ganz was anderes zu machen. Schach zu spielen, oder Poker, zum Beispiel.

Das ist allerdings auch eine Frage der Erwartung. Wenn die Spieler beim Dungeoncrawling sich durch die Gänge und Räume vortasten und es dann auf einmal heißt: „… und dann sagt der Skelettwächter zu euch: ‚Wenn ihr durch diese alles entscheidende Tür wollt, müßt ihr mich erst im Schach besiegen!‘ “ und *zack* holt der Spielleiter ein Schachbrett unter dem Tisch vor – dann würde ich als Spieler schon aufmucken und es wahrscheinlich einfach auswürfeln wollen.

Aber wenn die Spieler schon im Voraus wissen, daß die vom Superschurken gestohlene Wunderwaffe bei einem Pokerturnier an den Gewinner geht, und das als Höhepunkt der Kampagne zum Teil mit echten Karten am Tisch ausgespielt wird, dann ist das eine ganz andere Sache. Vor allem, wenn sie die Möglichkeit haben, sich für einen anderen Verlauf zu entscheiden – etwa das Pokerturnier nur als Ablenkung für einen Einbruch zu nutzen – oder gar das Turnier zu manipulieren und sich in der Fiktion Vorteile zu verschaffen, die ihnen dann auch am Tisch zugute kommen – Infrarotbrille, Karte-im-Ärmel-Maschine, Knopf im Ohr … Spieler sind da erfahrungsgemäß sehr einfallsreich.

Das abgenudelte Schachskelett habe ich als Spielleiter selbst schon aus einem sonst großartigen Fertigmodul gestrichen. Aber mit der entsprechenden Absehbarkeit und Handlungsfreiheit könnte das Pokerturnier auch mich durchaus reizen.
« Letzte Änderung: 5.11.2015 | 15:49 von Zarkov »
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Vampirwurst

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Natürlich muss das Kartenspiel umbenannt werden. Und das Blatt sollte auch passen. Das ist aber kein Problem - gerade auf Amazon gibt es wunderschöne Spiele mit "antiken" Bildern.
Ich persönlich dachte daran, daß Kartenspiel als einen Einstieg nach der Essenpause zu nutzen (um wieder in Charakter zu kommen), um an Geld zu kommen oder an eine Dienstleistung oder Information selbstverständlich in gemütlicher Wirtshausatmosphäre .  In einem Dungeon fände ich es fehlplaziert...
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Offline Antariuk

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In einem Dungeon fände ich es fehlplaziert...

Außer natürlich das Kartenspiel ist der Dungeon - die Idee habe ich mir von Hand of Fate abgeschaut und plane sie mit einem der Spieler umzusetzen der soweit eingeweiht ist als dass sein Charakter einen entsprechenden Hintergrund hat der dann in einem mythischen Schlagabtausch mit dem fiesen Djinni in dessen Traumwelt endet wo dieser Charakter dann seine Freunde als Einsatz gegen die Schergen des Djinnis setzen muss (per Kartenlegespiel).
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