Seit ungefähr 7 Jahren spiele ich -mehr oder weniger regelmäßig- Pen & Paper-RPGs.
Damals (D&D 3.5, Rolemaster) so wie heute (Dragon AGE, Fantasy AGE, D&D 5) faszinieren mich besonders Stufensysteme, wobei 20 Stufen mein Wohlfühlbereich sind. Ich habe es mit weniger (13th AGE - 10 Stufen) und auch mit mehr (Portal - 30 Stufen, Ruf des Warlock - 50+ Stufen) Stufen probiert.
Auch habe ich Stufenlose Systeme probiert - Runequest, Malmsturm, Legend of the five Rings, A song of Ice and Fire.
Ich bin bisher doch immer wieder zu 20 Stufen zurückgekehrt.
Wir haben stets auf Stufe 1 begonnen, denn die Charaktererstellung war dort stets überschaubar. Außerdem gefällt es uns, unsere Heldentaten von der ersten Stufe an mitzuverfolgen, zu erleben, dass der Held irgendwann keine Angst mehr vor Goblins haben muss, sondern sich im Lauf der Zeit mit Ogern, Priestern, Drachen und Dämonen messen kann.
Ich habe in 2 Pathfinder-Foren-RPGs 2 SC, die auf der 7. Stufe sind (und jeweils auf Stufe 6 gestartet sind) und habe in einem weiteren D&D 3.5-Foren-RPG einen SC von der ersten (oder zweiten?) bis in die fünfte Stufe gespielt.
Auch wenn ich an diesen SC durchaus meinen Spaß habe, fühlen sich diese auf höherer Stufe eingestiegenen SC doch ein Stück "unpersönlicher" an, vermutlich, weil ich ihnen eben nicht beim "wachsen" zugesehen habe.
Und wir haben immer wieder davon geträumt, irgendwann "Stufe 20" auf unsere Charakterbögen schreiben zu können. Als ich mit Pen& Paper angefangen habe, dachte ich mir noch: "20 Stufen haben wir bestimmt schneller durch, als wir gucken können."
Doch bisher blieb das Erreichen der Höchststufe aus verschiedenen Gründen immer nur ein Traum:
- Selbst vor erreichen der zweiten Stufe sind einige Charaktere wie die Fliegen gestorben. Manche Systeme sind natürlich tödlicher als andere, aber in jedem System gab es in irgendeiner Form Charakterverschleiß.
- Durch Umzüge sind Spielrunden außeinandergebrochen
- Eine als "Auszeit" gedachte Pause von D&D 5, in der ich die ersten 3-4 Stufen doch ziemlich Kampfbetonte Abenteuer gespielt habe hatte letzten Endes doch dazu geführt, dass diese Runde im Sand verlaufen ist.
- Viel zu intensives "System-Hopping" (Ständiger Systemwechsel)
Stufe 2 war da bei uns schon "guter durchschnitt", Stufe 3 oder 4 bereits ein Grund zum feiern.
Zur Zeit heißt es bei uns "Wenn wir irgendwann mal Stufe 5 oder 6 erreichen, haben wir unseren Rekord gebrochen."
Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass einige Spieler nicht bis zur 20 durchspielen, sondern ihre Kampagnen auf niedrigeren Stufen beenden.
Andere beginnen auf einer Stufe über 1, spielen dann aber ebenfalls nicht bis zur 20 durch. Sie bespielen ihren "Sweet spot".
Pathfinders Adventure Paths enden ebenfalls bereits vor Stufe 20, meistens auf Stufe 17 oder 18.
Vorhin beim Spazierengehen habe ich mich noch einmal intensiv mit dem Thema der "Kampagnenplanung" von der 1 bis zur 20 nachgedacht.
Und ich kam dabei zu der Frage: "Ist es überhaupt möglich, Charaktere "wirklich" durch alle 20 Stufen zu führen? Oder ist es nur Wunschdenken?"
Wie sind Eure Erfahrungen / Meinungen?
Habt Ihr es mal geschafft, einen (oder mehrere) Eurer Charaktere von Stufe 1 bis Stufe 20 "durchzuspielen"?
Wenn ihr vorher aufgehört habt, wieso? (Charaktere / Zauber zu mächtig? Kämpfe zu aufwändig? Keine würdigen Gegner mehr? Runde auseinander gebrochen? Zu viele TPKs?)
Wie wichtig ist es Euch, Eure SC "wachsen" zu sehen (also auf Stufe 1 / einer eher niedrigen Stufe zu starten)?
Bespielt ihr nur Euren "Sweet spot"? Was spricht für Euch dafür/ dagegen, die Karriere eines SC vor Erreichen der Höchststufe zu beenden?
Über Antworten / Meinungen freue ich mich.
Holycleric5