Autor Thema: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch  (Gelesen 5431 mal)

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Offline Morpheus

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Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« am: 17.02.2004 | 14:25 »
Ich spielleitere schon seit 10 Jahren fast ununterbrochen.
Wenn ich zwischendurch mal dazu komme wieder selbst Spieler zu sein, darf das bloß kein System sein das ich selber leite. Dann kommt jedesmal Mr. Hyde zum Vorschein und ich tue genau das, was ich bei meinen Spielern unterbinde.
Ich kenne das System und das Setting wie meine Westentasche und nutze das aus, ich powergamere hemmumgslos, zerstöre Handlungsplots und verhalte mich auch sonst wie ein echter Arsch gegenüber Mitspielern und Spielleiter.
Keine Ahnung woran das liegt. Möglicherweise gibt es sich nach ein paar Runden, aber es sind meistens One-Shots bei denen ich mal Spieler bin.
Möglicherweise ist es sowas wie Frust-Abbau ???
Mitarbeiterführung ist die Fähigkeit, den Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.

Cycronos

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #1 am: 17.02.2004 | 14:29 »
Tja, Macht will ausgeübt werden.
Ich denke einfach, dass du dir durch deine gute Kenntnis des Settings/der Regeln ein gehöriges Machtpotential aufgebaut hast, was du selten als Spieler nutzen kannst. Wenn sich dann mal die Gelegenheit ergibt, hat sich da natürlich einiges angestaut, was raus will....

Offline Boba Fett

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #2 am: 17.02.2004 | 14:46 »
Finde ich bedenklich...

Ich habe da ein ganz anderes Problem...
Wenn ich mal spiele und nicht leite, darf es auch kein Setting sein, dass ich kenne, denn dann versauts mir oft echt den Spaß.
Natürlich kann ich zwischen Charakter-, Spieler- und Spielleiter- Wissen unterscheiden, aber trotzdem murkst es mich immer wieder, wenn ich merke, dass der Spielleiter sich keine Mühe bei der Recherche gibt sondern alles stumpf improvisiert.
Ich bin da eigentlich kein Haarspalter und natürlich improvisiert man viel und kennt auch nicht alle Quellenbücher auswendig.
Allerdings habe ich nur einen Spielleiter und der reisst grob die Regeln um, liest höchstens den Klappentext und improvisiert dann los. Da kommt dann auch (bildlich gesprochen) es mal zu ner Szene, wo der NSC erstaunt sagt: "Natürlich habe ich keinen Bart, wieso, ist das für einen Zwerg ungewöhnlich...?"
Will sagen: die settingtechnischen Klischees werden einfach beiseite gefegt und man spielt nicht mehr das eigentliche Setting, sondern das "Waldispezifisch modifizierte" Setting.
So was macht echt allergisch.
Inzwischen achte ich darauf, bei ihm nur noch Settings zu spielen, die ich noch nie gelesen habe.

@Morpheus:
Was würdest Du denn als Spielleiter machen, wenn Du einen Mitspieler hättest, der sich so verhält, wie Du es als Spieler tust?
Und wenn Du darauf die Antwort weisst: Warum mutest Du Deinen Spielleitern dann diese Bürde zu?
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Offline Morpheus

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #3 am: 17.02.2004 | 15:43 »
@Cycronus
Könnte sein. ;D

@Boba Fett
Mir ist das Problem durchaus klar, und ich bemühe mich auch wirklich mich unter Kontrolle zu halten. Meistens funktioniert es auch für etwa zwei Stunden, aber spätestens dann geht es los.
Grobe Schnitzer bei einem mir bekannten Setting ist ein sicherer Auslöser für meinen A....-Modus. Kleiner Unterschiede kann ich verschmerzen, (jeder SL  interpretiert und beschreibt Setting-Information anders) aber bei Dingen wie das Auftauchen von Greyhawk-Göttern in den Vergessenen Reichen..... 
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Offline Dash Bannon

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #4 am: 17.02.2004 | 15:55 »
naja wenns wirklich grobe Schnitzer sind, kann ichs verstehen, wenn du da ein wenig allergisch reagierst...geht mir in ME nicht anders.
vielleicht hilft in solchen Fällen ein vorbeugendes Gespräch mit dem SL über die Hintergrundwelt....
oder du spielst wirklich nur noch unbekannte Settings (dass mache z.B. ich, da weiss ichs nicht und kann somit nicht realisieren, wenn was nicht passt)
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Ludovico

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #5 am: 17.02.2004 | 15:56 »
Probiere es doch mal mit folgendem Vorschlag:
1. Du suchst Dir einen Spieler Deines Vertrauens, der Dir immer kräftig auf die Finger klopft, wenn Du wieder anfängst zu klugscheißern.
2. Du nimmst eine Charakterklasse, die kämpferisch oder magisch nicht viel auf dem Kasten hat (Zwing Dich einfach!) oder Du nimmst einen Charakter, den Deine Mitspieler für Dich aussuchen (wobei ich davon ausgehe, daß Deine Mitspieler Dir nichts Böses wollen).

Im Endeffekt glaube ich aber, daß wohl nur ein richtig böser Rüffel vom SL oder vielleicht der gesamten Runde Deinen "Mr. Hyde" bändigen kann.

Offline Grungi

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #6 am: 17.02.2004 | 15:58 »
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Offline Lord Verminaard

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #7 am: 17.02.2004 | 16:08 »
Also gut, dass ich meine Regelkenntnis nutze, um mir effektive Charaktere zu bauen, gebe ich zu. Natürlich nicht, wenn es gerade zum Genre gehört, dass die Charaktere "normale Menschen" sind. Aber wenn es ein actionlastiges Genre ist, dann bastle ich mir gerne eine Kampfmaschine. Macht ja auch Spaß.

Dass ich allerdings destruktiv spielen würde, glaube ich eigentlich nicht. Eher versuche ich, dem SL unter die Arme zu greifen. Manchmal übertreibe ich es sogar ein bisschen damit.
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Offline 1of3

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #8 am: 17.02.2004 | 18:00 »
Hey, da kommt ja ein echtes Tabu-Thema auf den Tisch!

Ich nehm eigentlich fast immer den Spielstil der Gruppe an, in der ich mich befinde. Wenn der nicht der Gehobenste ist.... was solls? Ich hab eigentlich immer das Problem von Boba.

Offline Morpheus

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #9 am: 17.02.2004 | 18:09 »
Nun als Tabu-Thema würde ich es nicht bezeichen.
Mein Verhältnis SL:Spieler ist etwa 30:1
Wenn es andersherum wäre, dann müsste ich mir richtig Sorgen machen... :o
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Offline 8t88

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #10 am: 17.02.2004 | 18:19 »
Nun, wenn ich spiele reisse ich immer den Plot an mich, oder werfe ein... "so und so könnte es weitergehen"
Oder ich´nehme dem SL die worte aus dem Mund...
UNd ich leite auch wesentlich mehr als ich spiele...
Das frustriert mich gerade bei meinen lieblingssettings und systemen, weil nur ich die in meinem kreis leiten kann...

Jeder spielt gerne hohes powernivau bei mir, aber sobald ich mal einen fähigeren Char spiele, werde ich sofort pauschal eingeschränkt, und für die beschreibungen meins chars ist dann irgendiwe keine zeit/keine atmosphäre oder passende momente da...

Ist nicht böse gemeint von dne leuten, sie können damit halt nur nich tumgehen/sind nicht gewöhnt sowas zu leiten, keine kritik, ich finde es nur schade...
das führt dazu, dass ich dann hier und da mal über die Stränge schlage, wenn ich nicht aufpasse...

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #11 am: 17.02.2004 | 18:27 »
Zitat
Nun, wenn ich spiele reisse ich immer den Plot an mich, oder werfe ein... "so und so könnte es weitergehen"
Oder ich´nehme dem SL die worte aus dem Mund...

Bei mir hast du das aber nicht gemacht...

Offline Cenrim

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #12 am: 17.02.2004 | 20:17 »
schlimm is wennde mit jüngeren PG veranlagten spielst...
wenn in vinsalt n sheik sitzt oder n prinz selbstbeherrschung über 5 hat und die spieler nachteile für 20 punkte haben und du dann für ähnlich mächtige charas auch gleich die regeln aus der munchkins-guide nehmen könntest...
aargh, da isses schwer die klappe zu halten!
aber naja, was uns nich umbringt... ::)
abhärtung gegen phantasien anderer ;D
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Hotshot

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #13 am: 17.02.2004 | 22:15 »
Interessantes Phänomen.

Neigst ihr dann auch als SL zu Powerplots (überdurchschnittliche Gegner in Massen, sagenhafte Belohnungen, etc)?

Regeln (und Hintergrund) ausreizen ist eine Sache, muß aber vielleicht nicht in jeder Gruppe sein, um Spaß zu haben.
Ich z. B. habe von Kult und Earthdawn (Regeln und System) kaum eine Ahnung, obwohl ich beides spiele bzw. gespielt habe. Kann sein, daß unser SL deswegen auch ein wenig angefressen war.

Verbessert ihr eure SL nur zu euren Gunsten?
Ist ja eine natürliche Schutzreaktion. Man weiß ja nie, was der als nächstes anstellt. :)

Offline Cenrim

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #14 am: 17.02.2004 | 22:20 »
ich hab mir gleich in der ersten session mit denen klargemacht, das jede spielleitung ihre eigene welt macht und einfach die klappe gehalten.
solange es nicht zu schlimm wird...

sonst hat aber wohl jeder den kleinen powergamer in sich, der die ganzen tollen sachen auch mal als spieler austestn will, ne? ;D
lala la la lah, lala la la lah...

Hotshot

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #15 am: 17.02.2004 | 22:31 »
Zitat
sonst hat aber wohl jeder den kleinen powergamer in sich, der die ganzen tollen sachen auch mal als spieler austestn will, ne?

Na ja, bei Cthulhu ist der Powergamer ein zweischneidiges Schwert. 
Wissen kann einen ganz schön alt machen und noch einiges andere mehr. >;>

Offline 8t88

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #16 am: 17.02.2004 | 22:36 »
Bei mir hast du das aber nicht gemacht...
Bei dir kannte ich auch das System nicht, und auch nicht das setting, und ich war mit dem flair und dem style zufrieden!
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Fanti

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #17 am: 18.02.2004 | 12:30 »
Hmm, bei mir ist das Verhältnis SL:Spieler fast 50:1 ;)
Das einzige, was mir selbst schon als Spieler aufgefallen ist, ist, daß ich viel spekuliere ("Was wäre aber nun, wenn....") und somit die Umsetzung von Plänen der Gruppe hinauszögere.
Offenbar, weil ich vermute, daß der andere SL, sich genauso abgefahrene Plots ausdenkt wie ich ;) .....

Offline Sarellion

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #18 am: 19.02.2004 | 02:11 »
Als ich mal ein halbes Jahr Spieler war, hat mir bei dem Meister so einiges nicht geschmeckt, bin wohl überkritisch. Es passiert mir schon das ich mich schnell über Dinge wundere und dann denke das der SL was falsch gemacht hat aber er sich schon was bei gedacht hat.

Aber der Dm war auch härter als ich und einige Entscheidungen waren wirklich seltsam. Gelegentlich sollte gute Planung und Vorbereitung was bringen und man nicht nur reingewürgt bekommen. Wie wir die Oger mit Ballisten über dem Höhleneingang übersehen konnten ohne was mitzubekommen und ohne Wahrnehmungwürfe zu machen ohne Warnung beschossen wurden ist echt schleierhaft.

Offline Boba Fett

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #19 am: 19.02.2004 | 08:51 »
Das Problem:
Wenn man erst einmal eine Weile gespielleitert hat, sieht man schnell alles aus dem "analytischen Auge". Man spielt nicht mehr "einfach" sondern stellt sich schnell die Frage, warum der SpL jetzt diese Entscheidungen getroffen hat und welche dramaturgischen Auswirkungen das hat.
Stellt man scheinbare "Fehlentscheidungen" fest, ist man verstimmt, denn man glaubt, man selbst hätte es besser machen können.
Vielleicht stimmt das auch sogar, aber man darf nicht vergessen, dass ein Spielleiter meist nur wirklich kurze Zeit hat, Entscheidungen zu überdenken.
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azentar

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #20 am: 19.02.2004 | 11:10 »
Eine Lösung könnte sein, sich innerhalb des Abends mit dem Spielleitern abzuwechseln. Wenn dir irgendwas nicht passt oder du eine gute Idee hast, kannst du mal fragen, ob du für eine Weile übernehmen kannst.
Sobald du wiederum dein Ziel erreicht- oder einen Durchhänger hast oder ein Mitspieler dich dazu auffordert, gibst du das SL-Amt weiter.

So kann jeder Einfluss auf die Geschichte/Beschreibungen nehmen und Fehler korrigieren ohne böses Blut zu verursachen.

Offline Der Nârr

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.:| Wenn der Spieler, der mal SL war, mehr weiß...
« Antwort #21 am: 26.02.2004 | 22:13 »
Ein ähnliches Problem bei mir.

Demnächst werde ich mal wieder den Platz des SLs verlassen und darf mal wieder nur Spieler sein 8). Ja, wir sind eine dieser Runden, in denen sich die Spieler mit dem Leiten abwechseln. Nun habe ich das Problem, das ich mich an dem Ort, an dem wir uns derzeit aufhalten, ganz besonders gut auskenne. Ich habe schon massig Abenteuer da geleitet (mit dieser Runde) und bin ziemlich fit im Stoff. Der nächste SL möchte nun nicht mal die Quellenbüchern (zwei dünne Hefte, also gar  nicht mal viel) lesen, weil er sich halt in der Spielerrolle fühlt und er die Spielleiterinformationen darin nicht lesen möchte.

Nun frage ich mich: Wie soll ich damit umgehen?

Ich werde sicher in so manchen Situationen denken: "Hm, eigentlich müsste das eher so aussehen." Oder ich komme eben auf Ideen, von denen der SL nichts weiß bzw. nichts wissen kann... Zum Beispiel wegen bestimmter NSCs, die es da halt gibt.

In meiner DSA-Runde habe ich mir über Jahre hinweg angewöhnt, mich zurückzuhalten und bei Anfänger-SLs meine Klappe zu halten und einfach das gebotene so zu akzeptieren, wie es kommt. Nun liegt es allerdings halt etwas, weil ich mich an dem speziellen Ort halt besonders gut auskenne und wir da auch schon einige Zeit gespielt haben.

Hattet ihr schon mal ein ähnliches Problem? Wie lief das dann bei euch so? Habt ihr euch dann auch einfach krampfhaft zurückgehalten und es beim nächsten Leiten halt wieder nach eurer Art gemacht? Oder doch eingegriffen und gesagt: Halt, Stopp, so geht das nicht!
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Offline 1of3

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #22 am: 28.02.2004 | 11:09 »
Wenn du mich persönlich fragst: Man wechselt innerhalb der Kampagne nicht den SL.

Ansonsten: Leute, die meinen den Hintergrund nicht lesen zu müssen, sind verabscheungswürdig. ;)

Offline Lord Verminaard

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #23 am: 28.02.2004 | 11:28 »
Wenn man erst einmal eine Weile gespielleitert hat, sieht man schnell alles aus dem "analytischen Auge". Man spielt nicht mehr "einfach" sondern stellt sich schnell die Frage, warum der SpL jetzt diese Entscheidungen getroffen hat und welche dramaturgischen Auswirkungen das hat.
Stellt man scheinbare "Fehlentscheidungen" fest, ist man verstimmt, denn man glaubt, man selbst hätte es besser machen können.

Man muss lernen, seinem SL zu vertrauen. Oft ist es ja so, dass man eben nicht alles versteht und der SL Dinge in der Hinterhand hat, von denen man noch nichts weiß. Ich hatte mal ein solches Aha-Erlebnis mit dem SL, der bei uns früher als einziger neben mir häufiger geleitet hat. Es passierte was, und ich dachte: "Mann, ist das unlogisch, da hätte er sich wirklich was besseres einfallen lassen können." Aber es war alles perfekt durchdacht, wie sich hinterher herausstellte. Als das nächste Mal sowas passierte, dachte mein Charakter: "Da stimmt irgendwas nicht!"

Ein echtes Problem hat man allerdings, wenn der SL ein solches Vertrauen nicht rechtfertigt. Ein unfähiger SL ist wirklich ein Kreuz.
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Offline Raphael

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #24 am: 3.03.2004 | 01:00 »
Ich habe festgestellt, dass man beim Spielleiten immer das bietet, was man als Spieler vermisst, und beim Spielen immer das sucht, was man als Leiter gerne täte.

Beispiel:
Beim Leiten bin ich immer so: ZACK das habt ihr herausgefunden, was macht ihr damit? *Gruppedenkt* Dann kommen Vorschläge und ich: "Nep, isses nicht. Nep, das könnte nicht sein. Ja, das könntet ihr überprüfen lassen, aber dauert halt bis nächste Nacht. Yep, das war die Richtige Idee." *zurnächstenSzeneabzisch*

Und viele meiner Spieler möchten noch mehr ihre Charaktere ausspielen. Ich hab es als SL aber lieber, wenn die SC mir ihre Charaktere so präsentieren, dass ich entscheiden kann, wann welche Begegnung für sie gedacht ist.
Hm.
Hmhm.
Akuter Anfall von spontaner Introspektion: Ist ja auch nur Kontrolle was ich da will!  :-\ Ich hab halt gern den Plot im Griff. Hmhm. *inGrübeleiversink*

Edit: Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 3.03.2004 | 01:03 von Douglas Netchurch »
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