Hm, was für Konflikte genau?
Ich würde das gestaffelt nach Graden auflisten.
Nationale Konflikte sind für Grad 1 Figuren eher irrelevant.
Der Zwist der entsteht, wenn zwei Liebende aus rivalisierenden Clans heiraten wollen, ist für Grad 30 irrelvant (es sei denn es sind hochstehende NSC).
Ich würde es gut finden, wenn für jeden was dabei ist.
Da finde ich das Tidford Quellenbuch sagenhaft gut.
Es gibt große Konflikte (2 rivalisierende Clans, oder ein ruchloser Lord, der die Kontrolle über Stadt haben will) aber ebenso auch kleine Probleme (zB. ein Wirtsehepaar, die aus rivalisierenden Clans stammen).
Das Problem ist da nur, dass das alles irgendwo im Fließtext der Beschreibung verborgen ist.
Als Spielleiter erkennst du nur, wo Abenteuermöglichkeiten lauern, wenn Du das ganze Buch durcharbeitest.
Als Spielleiter nehmen ich mich solcher Situationen an, denn die beinhalten Motivationen. Darum herum konstruiere ich dann weitere NSC, die aus diesen Motivationen heraus getrieben werden, etwas zu unternehmen. Und dann lasse ich das eskalieren. Das ist das, in was meine Spielerfiguren hineingeraten.
Danach entwickel ich das nur noch konsequenz weiter, ergebnisoffen und ohne Plot.
Und die Spielerfiguren nehmen mehr die Hintergünde und die Ursachen wahr. Dadurch merken die Spieler, dass sie keinemmgescripteten Plot folgen und haben (nach ihren Aussagen) das Gefühl, dass sich das „echter“ anfühlt und nicht nur oberflächlich konstruiert wurde.
Und bei der Lektüre der QBs findennsiendas sogar wieder.
Theoretisch würde mir eine stichwortartige Konfliktliste mit Seitenverweisen (sozuagen ein „
Konfliktindex“) sogar reichen, wenn die Fließtexte genug Konflikte beinhalten. In späteren Quellenbüchern (Cuanscandan / Erainn zB) ist mir da ehrlich gesagt aber zu wenig „beef“ drin.
„where is the beef“ ist das erste, wonach ich bei einem Quellenbuch-Neuerwerb schaue. Und wenn ich jur seitenweise Flora & Fauna, Land & Leute wie im Baedeker finde, dann enttäuscht mich die Anschaffung...
Ich mach ja Abenteuerrollenspiel und kein Midgard-Sightseeing.
Und wenn was drin ist, aber sich irgendwo in der „wall of text“ verbirgt, dann nervt mich das. Denn zur langen immer wiederkehrenden Recherche habe ich zu wenig Zeit in meinem mit Job & Familie geprägten Leben.
Ich hab grade deine Konfliktliste zu Moravod gelesen.
Ich würde das auch ruhig gerne konkreter haben. Beispiel „graufürsten - jeder ist sich selbst der nächste“.
Das ist super, aber dazu darf es dann auch noch ein konkretes Beispiel geben.
Graufürst Rugen buhlt um die Hand Rosalindes, einer jüngeren erbberechtigen Tochter eines reichen Nachbarfürstentums. Diese ist aber in Loveley Greenear verliebt, der aus dem verarmten Adels stammt. Rugen plant, sich den lästigen Konkurrenten vom Hals zu schaffen, ausserdem ist er daran interessiert, die Hochzeit nach der Eheschließung möglichst schnell abzuwickeln. Das sind 3 Sätze und schafft bestimmt 20 mögliche, ganz verschiedene Abenteuer, je nachdem, wie der Spielleiter das liest und Ideen entwickelt.
Ich liebe es, solche Ansätze zu finden, die aber unkonkret genug bleiben, damit ich sie nutzen kann, um meine eigene Kreativität befeuert zu sehen. Sie sollen inspirieren und schon einen Anfang schaffen, aber eben kein fertiges Konstrukt / Plot liefern.