Ich bin nach Weihnachten doch noch schwach geworden und habe mir den deutschen Band gekauft.
Ich muss sagen, dass ich nach den Kritiken positiv überrascht war. Das Denglisch hält sich glücklicherweise in Grenzen und ich hab beim Lesen einfach innerlich Tiefwasser statt Deepwater und Niewinter statt Neverwinter ersetzt (das macht den Großteil der englischen Begriffen aus).
Was ich allerdings nachvollziehen kann, war die Kritik, wie sie beispielweise von Nico bei Orkenspalter TV vorgetragen wurde, dass man sehr ins kalte Wasser geworfen und der Band bereits Wissen voraus setzen würde. Die Beschreibungen fühlten sich alle sehr nach fragiler Momentaufnahme an. Das ist einerseits schwierig, da viele Ereignisse aus der Vergangenheit wenn nur knapp abgehandelt werden. Andererseits ist das Buch recht kompakt und ich habe den Eindruck bekommen, dass die Vergessenen Reiche kein Barbiehaus wären, an dem man nicht rumpfuschen dürfte. Ganz im Gegenteil wurde ich beim Lesen gleich inspiriert, welche konkreten Abenteuer man an der Schwertküste bespielen könnte (z.B. Spionage in Najar, Einbruch in Kerzenburg) und dabei durchaus politische Veränderungen nach sich ziehen. (Ob das dann mit anderen Publikationen kollidiert, mag sein, interessiert mich aber nicht. In dem Moment, in dem man mit seiner Gruppe in Setting XY spielt ist es nicht mehr das Setting der Verlags, sondern das der Gruppe.)