Hmmm, gerade weil Rogue One als Einzelfilm angekündigt wurde, habe ich keine oder nur eine geringe Charakterentwicklung erwartet. Hier haben sich auch mehr die Beziehungen unter den "Helden" entwickelt als die Helden selbst. Auf der anderen Seite wären - glaube ich - mehr Zuschauer am nörgeln, wenn der Film sich mehr auf Charakterentwicklung und weniger auf Referenzen an die alte Trilogie konzentriert hätte.
Und seien wir mal ehrlich: Welcher Charakter bei Star Wars ist denn durchgängig tief und konsistent entwickelt? Darth Vader (alte Trilogie)? Da wird in RotJ viel von demontiert. Han und Luke entwickeln sich auch eher nur mäßig, Leia fast gar nicht. Lando fast noch am meisten.
In der Prequel-Trilogie hatte mMn Jarjar die besteweitreichendste Entwicklung durchgemacht: EpI: (gewollt) lustiger Sidekick - EpII: dramatische Figur am Rande der Screentime - EpIII: kein besonderer Auftritt mehr. Anakins Entwicklung fand ich gewollt dramatisch, Padmé blieb und bleibt mir bis heute unverständlich.
Beide Trilogien gelang es - für mich - jedoch, eine märchenhafte Geschichte zu präsentieren, die von ihrer exotischen Staffage, spektakulären Einzel-Szenen und sympathischen Charakteren zehrte. Bzgl. EpVII et al. warte ich ab, was die beiden Sequels noch beisteuern. Zwar wurde wirklich Einiges von EpIV "wiederverwertet", allerdings bin ich gespannt, ob und wie gerade die Unterschiede in der Charakterzeichnungen die Handlung(en) weiter prägen werden. Wie bei so vielem auf der Welt gilt: Kann ganz cool werden, muss aber nicht.
Und hier schließt Rogue One für mein Befinden gut an, erzählt aber ein "dunkleres" Märchen vom Wohl Weniger, welches für das Wohl Vieler geopfert wird - kompromisslos. Für sich allein ein Film, der traurig stimmen mag. Auf der anderen Seite wertet er EpIV für mich nochmal etwas auf.
Dem Film anzukreiden, dass er die Charaktere nicht ausreichend zeichnet, kann ich nachvollziehen, bei der Prämisse des Films jedoch nicht für so wichtig erachten, wie andere Aspekte, die er in meinen Augen gut gemacht hat.
p^^