Ich hab mal wieder was:
Seit einigen Jahren gibt es Kameras mit sogenannten BSI-Sensoren. BSI steht für "backside illumination", ein Verfahren, bei dem der Sensor von der "Rückseite" belichtet wird, sodass die auf der "Vorderseite" aufgebrachten Leiterbahnen nicht im Weg stehen und die effektiv nutzbare Sensorfläche vergrößert wird (s. hier). Eine passende deutsche Übersetzung für diese Technologie ist daher "rückwärtige Belichtung". Das hält allerdings diverse Technik-Redakteure nicht davon ab, stattdessen von hintergrundbeleuchteten Sensoren zu schreiben und damit zu offenbaren, dass sie von der Funktionsweise der Technik, über die sie schreiben, keine Ahnung haben.
Jetzt muss ich hier mal eine Lanze für meinen Beruf brechen... Ok, sogar für beide. Technische Redakteure kennen das Produkt, über das sie schreiben und setzen sich damit auseinander, sie arbeiten meistens eng mit Entwicklung und/oder Konstruktion zusammen. Ansonsten kann man kein sinnvolles Handbuch schreiben, das könnte auch ziemlich ins Auge gehen, wenn die Beschreibung einer Maschine nicht ordentlich ist und Risiken nicht abgefangen werden.
Übersetzer hingegen müssen nicht immer Ahnung haben von dem, was sie übersetzen. Ich habe schon Begriffe von meinen Kollegen vorgesetzt bekommen, da wusste ich noch nicht mal auf Deutsch, was das ist. Deswegen kann es auch sein, dass der Übersetzer einfach nur Termini hingeknallt bekommen hat ohne größere Zusammenhänge und vor allen Dingen ohne Hintergrundwissen. Es gibt sicher Spezialisten, die immer nur in einem Fachgebiet übersetzen, aber das ist nicht immer gegeben.
So, und jetzt weiter mit lustigen Klopsen, aber das hat ein wenig an meiner Berufsehre gekratzt