Die Praxis der Gebrauchssprache sagt etwas Anderes:
Darüber kann man nun trefflich streiten - insbesondere, weil der "Sprachgebrauch" umgebungsabhängig ist; von "einheitlich" kann allenfalls in Glücksfällen die Rede sein.
Auf den Unterschied zwischen "Dinge kontrollieren" und "Lebewesen kontrollieren" war ich ja selbst schon eingegangen. Bei Ortsangaben verhält es sich offenbar vergleichbar wie bei Dingen; das könnte daran liegen, dass "kontrollieren" die Konnotation ändert, wenn so etwas wie ein "eigener Wille" ins Spiel kommt, den man bei Menschen voraussetzt und bei Tieren zumindest antropomorphisierend unterstellen kann. Daraus folgert aber eben, dass in bezug auf Tiere und Menschen "kontrollieren" nur "prüfen" heisst, nicht aber "beherrschen". Wenn Du sagst, jemand "kontrolliere" mein Leben, bedeutet das in
dem Sprachgebrauch, in dem ich aufgewachsen bin, nur, dass er prüft, dass alles in seinem Sinne ist (also beispielsweise der Gesetzgeber ein Auge darauf hat, dass ich nix anstelle). Als "beherrschen" wird es (u.a. von mir) in diesem Zusammenhang
im allgemeinen nicht verstanden.