Was für mich aktuell nicht gut funktioniert sind Begegnungen mit großen Gegnergruppen. 5E ist zwar unkomplizierter und damit etwas schneller als noch 3.x (von 4E hab ich zu wenig Ahnung), aber trotzdem hat man echt viel Leerlauf als Spieler zwischen zwei Runden - besonders in Begegnungen mit 6 oder mehr Gegnern. Ganz schlimm wird es natürlich, wenn es sich um besonders zähe Gegner handelt. Das Ganze wäre noch halbwegs erträglich, wenn dann wenigstens interessante Dinge passieren würden während man selbst nicht dran ist, aber oft ist es halt doch nur das erwähnte HP-Runterkloppen. Mit bildhaften Beschreibungen des Kampfgeschehens kann man einen Teil davon abfangen, aber erstens gehen einem IMO irgendwann auch die sprachlichen Varianten aus, und außerdem ist das ja letzten Endes alles nur ein bunter Anstrich für das monotone Einerlei des Kampfes (besonders wenn man ein paar One Trick Ponies in der Gruppe hat, die Runde für Runde dieselbe Aktion wählen). Das Ganze entwickelt sich dann teilweise zu einer Art Teufelskreis: Der Kampf ist langweilig, also verlieren die Spieler das Interesse und lassen sich ablenken (besonders in Zeiten von Onlinespiel, wo der Browser-Tab mit dem Youtube-Video nur einen Mausklick entfernt ist). Dadurch haben sie keinen Überblick über die Situation, und wenn sie dann mal an der Reihe sind muss erstmal geklärt werden, welches Monster schon angeschlagen aussieht usw. Dadurch dauert alles noch länger und wird noch langweiliger.
Ich finde deswegen, dass das Erstellen guter im Sinne von "am Spieltisch gut funktionierender und unterhaltsamer" Begegnungen etwas ist, was einiges Fingerspitzengefühl vom SL erfordert, weil das Kampfsystem an sich das nicht von sich aus leistet. Eine Patentlösung für das Problem habe ich aktuell noch nicht, zumindest nicht im Kontext von D&D (abgesehen davon, dass ich zukünftig wohl meine Gruppen klein halten werde, in unserer 5E Gruppe sind derzeit sechs Spieler, was für meinen Geschmack mindestens zwei zu viel sind).