Mir ist aufgefallen, dass D&D 5 in sehr flufflastigen Runden sehr gut angekommen ist und viele Dinge besser macht. Da ich definitiv zu den Fluffspielern gehöre, teile ich diese Meinung ebenfalls und finde D&D 5 wieder einen guten und großen Schritt in Richtung des Spielgefühls, welches ich bei AD&D hatte. Aber hier im Forum und in ein paar anderen Foren lese ich auch viel Negatives über die 5. Edition. Sie sei unausgewogen, würde in mehreren Kampfsituationen nicht optimal sein etc. Außerdem wird fehlende Möglichkeit des Charakteroptimierens angeführt bzw. einige Talente als "Pflicht" bezeichnet. Diese Talente beziehen sich ebenfalls erneut auf den Kampf und so entsteht der Eindruck, dass für viele D&D eine reine Kampfsimulation ist, bei der die Abenteuer in eine Richtung gehen, die ich mal (übertrieben) darstelle:
"Ihr kommt in ein Dorf, das Probleme hat - ist ein übliches Dorf, die Dörfler sind im Grunde egal, aber der Bürgermeister will euch sehen. Dort angekommen bietet er euch die Summe X und die nutzlose Dankbarkeit der Dorfbewohner wenn ihr den Dungeon Y von den bösen Monstern Z befreit. Ihr reist also los und habt auf dem Weg 4 Zufallsbegegnungen wovon eine RP ist und drei sind Kämpfe, dann geht ihr in den Dungeon und habt dort die 22 Fallen und 8 Kampfencounter zu bestehen ehe ihr eure Belohnung im Dorf abholt."
Ist, wie gesagt, überzogen dargestellt, aber für genau sowas, denke ich, lohnt sich die 5. Edition tatsächlich nicht ... Gerade das Ausspielen der Charaktere und das Erlebnis einer lebendigen Welt macht für mich das Rollenspiel aus. Ich fürchte, dass die Fertigabenteuer ggf. vielleicht eine Tendenz andeuten, die zu obrigem Beispiel führen könnte. Bisher hatte ich nur die Minen von Phandelver geleitet und dort sehr viel RP gehabt. Einige Kämpfe wurden geführt, andere umgangen und wieder andere sogar durch RP, List und/oder soziale Fertigkeiten gelöst. Insgesamt war es also sehr ausgewogen und den Spielern sind die NSCs in Phandalin ans Herz gewachsen.
Auch die Hintergründe prägen bei uns den Charakter mehr als z.B. die Klasse ... Nicht jeder Krieger ist eine reine Frontsau oder ein Bogner, gerade durch den Hintergrund des Gelehrten wird daraus schnell ein Militärstratege und nicht jeder Magier ist der Musterschüler einer Akademie ... manch einer mag vielleicht recht schnell von eben so einer geflogen sein und hat nun seine Studien anderweitig beendet. Ich finde die Möglichkeiten einen Charakter charakterlich anzupassen sehr vielseitig und großartig. Ob ein Charakter dann kampfoptimiert ist oder nicht, interessiert mich dann eigentlich eher die Bohne und ich finde auch, dass ich mit einem "Crunch"-Charakter wohl kaum Spielspaß haben würde.
Aber nun zu meinen eigentlichen Fragen:
- Wie spielt ihr D&D zu Zeit eigentlich? Storylastig, Ausbalancier oder eher wie ein erweitertes Brettspiel mit sehr hohem Anteil an Kampf?
- In wie weit würdet ihr sagen, dass sich D&D 5 für "Fluffer" deutlich von den Editionen 3 / 3.5 und 4 abhebt?