Offenbar habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Das Erforschen von eigenen Zaubern ist keine Hausregel. Das Ergebnis dieses Tuns (also der konkrete Zauber) jedoch sehr wohl (s.o.).
Wobei die Aussage "xyz ist eine Hausregel" in meinen Augen kein ehrenrühriger Anwurf ist (und auch keine Qualitätsbewertung enthält), sondern schlicht besagt, daß Regelelement xyz nicht Teil der "Standard-Regeln" (im Sinne von: redaktionell veröffentlichte Regeln) ist, sondern ein nicht-kanonisches, gruppenspezifisches Regelelement darstellt
Hallo Erg,
zwei Anmerkungen:
Erstens: Die Aussage in dieser Diskussion war, dass die Stats der Charaktere unmöglich mit legalen Maßnahmen erreicht werden konnten. Ich habe diese Aussage widerlegt und sogar aufgezeigt, dass es noch andere Alternativen gab. Ich habe die Kommentare der Kritiker besonders unter diesem Hintergrund betrachtet.
Zweitens: Ich kann deiner persönlichen Interpretation nicht zustimmen. Das Ergebnis eines nach den Regeln entwickelten Spells ist genauso RAW, wie ein Custom Magic Item oder die Entscheidung ob eine AoO durchgeführt wird oder die Entscheidung des DMs wieviel WPL er seinen Charakteren zugesteht.
Ich möchte noch einmal deutlich differenzieren, dass die Linie zum Homebrew sehr klar gezogen werden kann. Wenn es keinen Regelverweis in publizierten Materialien gibt, sondern das Ergebnis (z.B. eine neue Klasse) vollkommen auf Grundlage eigener Entwicklung entsteht, dann und nur dann ist es Homebrew.
Begründung:
Lass mich dir zwei gute Beispiele geben, die diesen Unterschied illustrieren.
a) Im Dungeon Master Guide (3.0, S.94-95 oder S.100, kommt auf die Ausgabe drauf an) findest du genaue Regeln und Anleitungen, wie Custom Spells und deren Level designed werden sollen. Der Text weißt mehrfach darauf hin, dass (solange es nachvollziehbare Referenzpunkte gibt) ein Spell problemlos erstellt werden kann.
Am Beispiel der hier aufgerufenen Spells ist es sogar noch deutlicher. Die Stat boosting Spells nach 3.0 waren 1d4+1 und hatten eine längere Duration. Durch die Randomness konnte Empower als Feat sogar angewendet werden. So sind im übrigen auch alle magischen Items (die in 3.5 noch benutzt werden) mit den +6 Stats entstanden.
Wenn also jemand ein Problem mit dem "empowered" spell zwei level darüber hätte, dann kann man genauso den printed und offiziell published 3.0 spell "erforschen" und den einfach empoweren.
Homebrew ? Mit nichten.
b) Offizielle WoTC boards und CO Foren:
Die Designer haben (nicht nur einmal) Challenges in den CO Foren genutzt, um im späteren Designverlauf grobe Balancing Probleme durch Eratas zu lösen. Ein prominentes Beispiel ist Otto the bugbear, der lange Zeit den Rekord für die höchste AC (285) gehalten hatte.
Was hat das mit dem Thema zu tun fragst du dich?
Nun, Otto nutzte z.B. custom made (nach vorgegebenen Regeln) Magische Items, unter anderem auch Ringe, die +5 armor, deflection, sanctified, luck, dodge bonus geben.
Nicht nur ist dies offiziell bestätigt und anerkannt worden, KEINER in den Foren wäre darauf gekommen das Homebrew content zu nennen.
Weil der Unterschied (und das scheinen einige hier nachhaltig ignorieren zu wollen) zum Homebrew wäre, dass jemand z.B. ein Item mit +10000 deflection AC erstellt hätte. Das wiederum widerspricht allerdings den angegebenen Regeln (siehe Dungeon Masters Guide) für die Erschaffung von custom items.
Ich hoffe die beiden Beispiele verdeutlichen dir, dass deine Trennung leider nicht korrekt ist.
Solange man entlang der vorgegebenen Designregeln arbeitet, befindet man sich vollständig im RAW Bereich.
LG, Jenotus