Oh, ein Kino-Rant? Da bin ich dabei!
Dabei habe ich wunderbare Kindheitserinnerungen an Kino und bin da extrem geprägt, meine Mutter hat mich mit 4 das erste Mal mitgenommen - ein schönes, altes Kleinstadtkino wo es NUR Popcorn & Cola gab für NORMALE Restaurantpreise.
Und die Kinokarte konnte ich mir als Heranwachsender immer leisten. Kein Plan, was man abends tun kann? Ok, Kumpel angerufen und ab ins Kino, danach ein Bier und der Abend konnte losgehen.
Gute Alte Zeit
TM? Verklärte Erinnerungen? Schmuddelige, abgewetzte Sessel? Nervige Kinder und Raucher? Na sicher. Aber darum geht es nicht. Ich bin da total bei Weltengeist und andern Kritikern, Mainstream-Kino ist so gut wie tot, und nach allem, was sie dafür getan haben: Es tut mir gut, ihnen beim Sterben zuzusehen. Sollen sie krepieren. Ich fahre mit Netflix, Prime und Beamer ganz hervorragend.
Denn so sehe ich Kino heutzutage:
- 3 Versionen vom Hobbit parallel, die sich versuchen gegenseitig mit überneuester Technik zu überbieten - aber in jedem eine Pause von 15min...
- Überhaupt: Pausen! Die Filme sind NICHT länger geworden, aber das dumme Konsumviech1 soll doch bitte auch noch IM Film ordentlich zur Kasse dackeln...
- Essen ist mittlerweile fast teurer als die Karte
- Multiplexe, die Billigkinos wie Zwiefuffzich und dergleichen systematisch weggekauft haben
- Sneak-Previews: Früher mal günstige Alternive mit Überraschung wird momentan fast zum Vollpreis angebot! Wie dummdreist. Aber das Konsumvieh frisst.
- ich werde per Infotafel zu Beginn des Films FÜR DEN ICH VERDAMMT NOCHMAL NE SCHEIßKOHLE DAGELASSEN HABE noch mal per se unter Generalverdacht gestellt, eventuell ein Filmkopierer zu sein und belehrt! WTF?! HACKTS???
- Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Werbung. Werbung. Werbung.Filmtrailer.Werbung. Werbung.Pause mit Werbung. Werbung. Werbung.Film.Pause mit Werbung.
Werbung, für die ich noch gezahlt habe! Mehr als früher, damit ich... mehr Werbung sehe als früher..? WTF? HACKTS???
- Nochmal Theme Multiplex: Bei uns in Lübeck gibt es das Cinestar und ein Programmkino. Letzteres natürlich vom Cinestarbetreiber mittlerweile aufgekauft. Kinoqualität: Unterste Schublade... aber zT gute Randfilme. Das Dreisseste aber: Die Karten sind im Schnitt 1€ teurer als im Konsumtempel, weil der Hörr Multiplexbetreiberarsch seine Hauptattraktion von den Cineasten subventionieren lässt. Denn der Fan zahlt mehr, aber das Konsumvieh will natürlich durch GEIL BILLG GEIL! gelockt werden, also kann man im Cinestar "Palast" die Karten dadurch günstiger machen.
1Disclaimer:
Das ist nich als Beleidung für Kinogänger gedacht, ich nutze den Begriff "Konsumvieh" um zu beschreiben, wie ich mich persönlich durch die marktwirschaftlichen Mechanismen der Multiplexe angesprochen fühle. Nicht als Cineast oder Filmfan sondern als bloßes Konsumvieh, der gefälligst keine Ansprüche stellen sondern bitte nur Geld dazulassen hat.
Man kann das oben alles Schönreden und Wegargumentieren und disputieren bis zum Umfallen aber: DAS ist mein sogenanntes Kinoerlebnis heutzutage. Und wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, geht das nicht nur mir so. Und dafür sollen wir bis zu 20€ dalassen? Nee, Leute danke. Geht bitte sterben. Ich habe eine Lösung gefunden. Technik kann ich zu Hause nach Belieben aufrüsten und mit Anbietern wie Netflix habe ich ein faires Angebot. Die wollen zwar auch "nur" Geld, sind aber bereit auf meine Bedürfnisse einzugehen. Denn das habt ihr vergessen, liebe Kinobetreiber: Der Markt entscheidet und der Markt ist der Kunde. Und der sucht sich langfristig die Lösung mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis.
Vor ein paar Wochen stand ich vor der Frage, mit meiner Freundin ins Kino zu gehen in irgendeinen Film (weil wir halt Bock auf Weggehen und Berieseln hatten) - oder ins lokale Theater, wo die Karte eben 20€ kostete.
Die Entscheidung war dann einfach: Wir haben uns "Ich und die anderen" in einem Amateurtheater mit viel zu engen, unbequemen Stühlen, kein Popcorn und selbstgebauten Kulissen angeguckt und einen wunderbaren, frustfreien Abend gehabt. Das waren zwangig gut investierte Euros.