Schön, dass es mal wieder eine Fate-Diskussion gibt! Wäre ja sonst langweilig hier!
den Post habe ich kürzlich auch gelesen und der hat meine Zweifel am System schon verstärkt.
Meinen nicht. In dem Beitrag geht es doch überhaupt nicht um Extras! Ich spiele seit 21 Jahren Ars Magica. Mit Metacharakteren wie Burgen, Schiffsflotten oder Karawanenzügen bin ich aufgewachsen. Nichts anderes tut dieser Beitrag. Er macht ein Raumschiff zu einem Metacharakter. Das macht mir großen Spaß!
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Fate Core lässt sich super ohne Extras spielen. Und wenn die Extras unbedingt durchdiskutiert werden müssen: In meinen Augen sind die ganz extrem davon abhängig, was man vorhat.
Werde die doofen Extras also erstmal weglassen und alles über Situationsaspekte abhandeln (sollte ja ausreichend sein, um Sachen wie Ausrüstung, Raumschiffe oder Verbündete abzubilden).
Das ist kein Problem (und selbst wenn du dann doch ein Extra einsetzt und feststellst, dass dir nicht gefällt, was passiert, ist das noch kein Argument dafür, dass das System doof ist).
Meine persönliche Sicht der Dinge: Es gibt Extras, die nichts mit persönlichen Besitztümern zu tun haben: Magiesysteme, Superkräfte, Cyberware und Super-Fertigkeiten. Das sind Dinge, die man einem Charakter auch bei robustem Spielverlauf nicht so ohne weiteres wieder abnehmen kann. Derartige Extras sind daher in meinen Augen unproblematisch. Der Charakter hat einen dauerhaften Vorteil, dafür muss er bitte schön auch zahlen.
Bei Waffen und Rüstungen, spezieller Ausrüstung, Fahrzeugen, Orten und Organisationen wäre ich etwas vorsichtiger. Konkret gesagt: Diese Extras gehören bei Kampagnenbeginn ausdiskutiert.
Spielen wir eine Kampagne, in der Senator XY meinungsführendes Mitglied des Senats ist und wenn das nicht mehr so ist, ist die Kampagne beendet (und der Senator ist gescheitert)? Dann kann auch der Senat ein Extra sein. Wenn es aber in meiner Kampagne um einen ständigen Machtpoker im Senat geht, den ein einzelner Senator für sich entschieden kann, in der nächsten Szene aber auch wieder verlieren kann, dann mache ich da besser kein Extra draus.
Spielen wir in einer Kampagne, in der alle Charaktere Ritter sind, die nun mal einfach entscheidend besser ausgerüstet sind als Bauern, und wenn das nicht mehr so ist, dann wird ein Charakter eben zu einem Bauern ("Ein Pferd! Ein Königreich für ein Pferd!")? Dann kann die Ritterausrüstung ein Extra sein. Wenn Ritter aber eher aufgrund ihrer Ausbildung und Charakterbildung grundsätzlich dem einfachen Volk überlegen sein sollen, auch dann wenn sie entwaffnet im Kerker der Orks gelandet sind, dann mache ich aus der Ritterausrüstung besser kein Extra.
Wenn die Kampagne so angelegt ist, dass das sagenumwobene Familienschwert zum Indikator über Gedeih und Verderb wird und im Falle seines Verlustes der Untergang des Sippe eingeleitet ist, dann kann ich aus dem Familienschwert ein Extra machen. Wenn eine Kampagne die Option bereithalten soll, dass ein derartiges Schwert aus den Händen des Feindes wieder zurückerobert werden soll, dann mache ich vielleicht lieber kein Extra daraus.
Du, Alexandro, scheinst dir alle Optionen offenhalten zu wollen. Von daher ist deine Entscheidung
die doofen Extras erstmal weglassen
völlig korrekt. Zumindest in den Momenten, wo du es mit Magiesystemen, Superkräften, Cyberware und Super-Fertigkeiten zu tun hast, wirst du aber über Extras nachdenken müssen.