Wie gesagt, auf mich macht das so den Eindruck, wie wenn man einen Film nur bis zur Hälfte schaut und dann einen anderen einlegt.
Eigentlich das Gegenteil davon. Charaktere sind für mich nichts was ein festgelegtes Ende hat auf das ich hinspiele. Wenn du so willst sind sie ein endloser Film, oder eher ein Spiel was endlos gespielt werden kann. Und dadurch wird das herausnehmen und mal etwas anderes machen auch vielleicht verständlicher.
Und wie overgamed muss man eigentlich sein, wenn man bei 13 (Sub)Rassen und ca 40 (Sub)Klassen schon nach einem Jahr nicht mehr weiß, was man noch spielen soll?
Da gibt es sicher 2 Aspekte. Der erste ist tatsächlich so wie du sagst, ich würde es nicht "overgamed" nennen, sondern eher verwöhnt. Ich hab das bei mir selbst gemerkt als ich meinen Assassinen in der 5E umsetzen wollte. In der vorhergehenden Version hätte ich dafür 4 Klassen gehabt, plus noch einmal etliche Unterpfade und Featmöglichkeiten. Ich hätte eine ganze Gruppe aus 4-5 Assassinen machen können und alle wären unterschiedlich, hätten verschiedene Fähigkeiten und Aktionen gehabt und keiner hätte auf die gleiche Weise getötet.
Es gibt keinen Weg eine derartige Verwöhntheit objektiv zu begründen, niemand "braucht" so etwas, man braucht auch nicht zwingend neue Warlockpatronen oder Domains für die Kleriker oder sonstwas. Mir gefiel die Assassinenklasse in der 5. nicht, aber wenn man ehrlich ist hätte ich mein Konzept irgendwie damit umsetzen können. Es ist anders, weniger vielfältig und spannend. Aber ich könnte mich nicht hinstellen und sagen "es geht nicht" und gleichzeitig behaupten dabei objektiv zu sein. Und das ich es doch tat (indem ich den Char einfach verworfen hab und etwas anderes spielte) sagt viel mehr darüber aus wie verwöhnt ich da bin als das es echte Kritik am System sein kann. Es ist ein Meckern auf hohem (sicherlich "zu hohem") Niveau, da braucht man sich keine Illusionen machen.
Das ist wie gesagt das eine, etwas was äquivalent zum meckerndem Kind auf der Geburtstagsfeier ist dem zwar die Kuchen irgendwie schmecken, aber die Auswahl zu begrenzt ist. Manchmal ist man das halt selbst ;-)
Aber es gibt noch einen anderen Punkt, und der ist folgender: Wenn ich eine Gruppe sehe die 5E spielt und nur grobe Infos habe, so kann ich zumeist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen welche Waffen die Kämpfer nutzen und welche Talente. Welche Zauber die Zauberwirker wählen. Ich bin kein Hellseher, und das stimmt nicht immer. Aber sehr oft, zu oft um zu behaupten es wäre Zufall oder gut so.