Autor Thema: Blades in the Dark  (Gelesen 28636 mal)

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Offline Skasi

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #100 am: 5.09.2018 | 19:29 »
Dann habe ich schon die nächste Frage: Woran störst du dich am Setting?

Ich persönlich mag es sehr gern. Es düster und schmutzig und lokal begrenzt (aber mit Option, das auch mal zu verlassen). Die Fraktionen sind bunt und zahlreich, sodaß man sie m. E. leicht einbinden und wieder ausklammern kann.
Und ich stehe auf die Ideen mit den Leviathanen, den "normalen" Dämonen und den Geistern.
Usw. usf. ;)

Offline tanolov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #101 am: 6.09.2018 | 19:10 »
@zarkov

ich kann mir denken womit du deine problemchen hast, aber so wie du es beschrieben hast ist es nicht wirklich logisch konsistent:
auf der einen seite sagst du, dass spieler mit all ihren regeltechnischen möglichkeiten so großartige dinge vollbringen können, dass es schon fast zu leicht ist. diese dinge kosten zum großen teil stress. auf der anderen seite kritisierst du dann, dass spieler in lose-lose situationen geraten können, wenn ihr stressbar voll ist. (wobei man natürlich immer eine 6 beim resist würfeln kann). das stimmt zwar, aber diese beiden dinge hängen zusammen. man kommt in diese harten situationen, weil man vorher zuviel stress ausgegeben hat. d.h. wenn man konservativer ran geht und/oder mehr negative dinge zulässt, dann hat man im späteren verlauf des scores mehr handlungsmöglichkeiten. am ende des tages kann man blades scores nämlich tatsächlich nicht schaffen und PCs können auch wirklich für scenen/scores ausgeschaltet werden bzw nach dem 4. trauma auch permanent aus dem spiel entfernt werden. in dem von dir genannten beispiel würde ich von außen aus urteilen, das der/die spieler einfach zu hoch gepokert und dann verloren haben. im freeplay hat jeder maximal 3 stress, bei allem anderen ist er einfach gierig. meiner erfahrung nach ist blades für spieler die auf powerfantasy stehen und strahlende helden die immer gewinnen sein wollen grundsätzlich das falsche spiel, grade weil man so oft regelmäßig auf die schnauze bekommt und man absichtlich(!) schlechte dinge passieren lassen muss um am ende erfolg zu haben.

solange man auf der score oder sogar kampagnen ebene bleibt, sehe ich daher nicht wie blades es schwer macht wirklich dagegen zu halten. klar, jeder obstacle für sich ist einfach zu überkommen aber jeder obstacle für sich kostet auch ressourcen und wenn die weg sind, dann siehts düster aus. das schöne an blades finde ich hier, das man den "schwierigkeitsgrad" frei bestimmen kann, indem ich die konsequenzen anpasse. in meiner einen blades gruppe waren die konsequenzen oft nur sehr einfach oder in die zukunft gerichtet (schusswunde in der schulter, 4er clock für verstärkung etc.), dadurch passiert den charakteren natürlich recht wenig. in meiner anderen gruppe gab es regelmäßig die konsequenz "dir wird in den kopf geschossen und du bist auf der stelle tot, durch den schuss sehen die bewohner der häuser aus dem fenster, erkennen euch und ihr bekommt 3 heat". da wurde blades plötzlich zu einem absoluten meatgrinder und man musste wirklich alles ausnutzen was man in seinem arsenal hatte um einen score zu schaffen.
beide spielarten waren richtig spaßig und das finde ich das schöne ab blades.
« Letzte Änderung: 6.09.2018 | 19:13 von tanolov »

Offline Zarkov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #102 am: 8.09.2018 | 20:38 »
Dann habe ich schon die nächste Frage: Woran störst du dich am Setting?

Du willst es wirklich genau wissen, oder? :D

Mein Problem ist, daß ich nur sehr schwer reinkomme in das Setting. Es ist ziemlich kapriziös und voller willkürlicher Absurditäten, die es cool und anders machen sollen. Das funktioniert ja auch nicht schlecht, anders ist es auf jeden Fall, aber es ist nicht die Art cool, die ich möchte – „it’s trying too hard“, wie die Amis so schön sagen. Aber vor allem habe kein Gefühl für das Setting.

Wenn wir als Spielergruppe uns selbst ein Setting basteln und dazu ein, zwei Computerspiele in den Mixer werfen und dann noch kuriose Sachen dazugeben, die wir reizvoll oder amüsant finden, dann weiß ich, wie das Setting tickt und warum. Das ist dann unser Ding, und das habe ich drin. Bei Blades muß ich mich erst mühselig reinschaffen. Mit Weltwissen, gesundem Menschenverstand oder Logik kann man sich das nämlich nicht erschließen. Früher oder später muß man die Vorgaben einfach akzeptieren, da kommt man mit Hinterfragen nicht weiter.


– „OK, spielen wir Blades. Ihr seid Verbrecher und Gauner. Auf geht’s!“

– „Super. Also, wir brechen da ein? Gut. Dann verstecken wir uns im Gebüsch, bis die Sonne untergeht und …“

– „Moment, es gibt keine Sonne, die ist in Scherben zerborsten. Es ist eigentlich immer Nacht. Und alle Gebüsche sind versteinert oder selbstleuchtend und giftig.“

– „Ah so … gut. Äh, wieso erstarrt die Welt nicht zu Eis, so ohne Sonne?“

– „Frag net.“

– „Ah ja, gut. Dann warten wir in der Kneipe an der Ecke, bis … öhm, Moment, was essen die Leute, wenn nichts mehr wächst?“

– „Aale und Pilze, steht hier.“

– „Ah, und … wovon ernähren sich die Aale?“

– „Die fressen die ganzen Leichen der Leute, die dauernd im Fluß landen …?“

– „Ah ja, klar. Kreislauf geschlossen, super. Und die Thermodynamik …?“

– „Jetzt frag net!“


Letzten Endes eine reine Geschmacksfrage. Ich löse das Problem ganz gerne, dann, indem ich am Anfang der Runde ein bißchen mehr colour ins Spiel bringe und beim Aufsetzen der Ausgangssituation zugleich etwas Atmosphäre schaffe, und dann die ganzen speziellen Kuriositäten im Hintergrund verblassen lasse. Wenn die Action erst mal läuft, brummt das Spiel und kein Mensch fragt mehr danach.

Trotzdem mag ich ganz gerne als Schurke durch die Nacht schleichen. Wenn es dann eigentlich gar keine Nacht gibt, fühle ich mich immer ein bißchen beraubt. Wenn sie wissen, was ich meine. :D

Mein anderes Problem ist, daß ich Settings lieber komplett im Spiel aufbaue und die Vorgaben zum Hintergrund am liebsten nur über die Regeln und Prozeduren integriert habe, wie in Apocalypse World, Burning Wheel und so weiter. Ich finde das inzwischen weit weniger stressig und aufwendig, als ein Setting-Kapitel oder gar Hintergrundbände durchzuackern und aufzuarbeiten. Blades ist da ja schon relativ leichtgewichtig, aber ich habe gemerkt, mir ist selbst das inzwischen zu viel. Nur mal so als Beispiel – wenn man mit dem Faktionsspiel ernst machen möchte, kommt man ohne Beziehungsdiagramm schon bei der Anfangssituation nicht aus:

„Also, wir geben jetzt den Cabbies auf die Kasse. Mal sehen, die sind mit den Red Sashes verbündet, die wiederum mit den Gondoliers verfeindet sind, die mit den Lampblacks verbündet sind, die im Krieg mit den Red Sashes … Moment, da waren wir doch grade schon … also, und die Sashes waren mit den Iruvianischen Konsulat, die wiederum …”

Bei mir reibt sich dann immer die Improvisation (die mit Blades ja von der Hand geht wie ein, nun, ein Spiel) und die detaillierten Vorgaben. Und mit dem Faktionenspiel kann ich gar net, habe ich festgestellt. Ohne Flags steh ich da immer im Wald und es kommt nicht zu interessanten Konflikten.

Das klingt jetzt vielleicht alles nach geschmäcklerischem Gemecker, also sag ich’s nochmal zum Schluß: Auf Dauer wird mir dieses Spiel zu viel, aber eine Demorunde oder eine kleine Kampagne von drei, vier Runden ist damit ein echtes Vergnügen. Das mach ich jeder Zeit; so langsam fühlt man sich ja doch soweit in das Setting ein, wie man es da braucht. Das größte Manko ist dann die Organisation des Regelwerks, sonst gibt es nicht mehr viel zu meckern.
« Letzte Änderung: 8.09.2018 | 20:42 von Zarkov »
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline YY

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #103 am: 8.09.2018 | 20:41 »
Mir kam bei meinem Reinschauen das Setting vor Allem ziemlich überflüssig vor.

Mit einem generischen Fantasy-Steampunk-Metroplex kommt man doch genau so weit und kann obendrauf alles nach Belieben aus- und anmalen...
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Zarkov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #104 am: 8.09.2018 | 20:54 »
Naja, mit generischem Cliché-Pampf kannst du mich freilich auch jagen. Duskvol und die Welt drumherum ist halt das nach den Vorlieben des Machers zusammengebastelte Setting. Wenn das Spiel jetzt so angelegt wäre, daß man sich im Spiel ebenfalls selbst seine eigene Stadt und seine Welt schafft, wäre das sicher genauso kapriziös und für Außenstehende ebenso absurd – aber es wäre halt meins.

Aber viele Leute wollen anscheinend ein ausgearbeitetes Setting, und – so mein Eindruck – je mehr und detaillierter, desto lieber.

Wobei, ich muß gestehen, daß ich manche Details inzwischen bereits reizvoll finde. (Ich sage nur, Pjotr der Ziegenkutscher.)
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Offline YY

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #105 am: 9.09.2018 | 06:16 »
Ich meinte damit schon, dass man entweder nur 2-5 Pinselstriche macht und den Rest offen lässt oder direkt einen Baukasten mitliefert.

Da ist meine Erwartungshaltung vielleicht von The Sprawl mitgeprägt gewesen, aber bei solchen one-off-GRWs wäre das im Grunde immer meine Tendenz.
Wer spielt denn so was und will ein "richtiges" Setting?  :P ;D
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Offline La Cipolla

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #106 am: 17.10.2019 | 12:47 »
Für die Backer: Es trudeln ja immer mal neue PDFs ein und einige davon sind SEHR cool. Ich empfehle bspw. Blades Against Darkness, wenn man Bock auf Darkest-Dungeon-esque Dungeon Crawl Fantasy mit sehr eigenen Twists hat. Der Anlass dieses Posts ist allerdings Leviathan Song, das gerade aufgetaucht ist und mit der Leviathan-Jagd ein Element des Settings ausbaut, das ich von Anfang an sehr spannend fand. Und es enttäuscht in dieser Hinsicht nicht, weil echt ein paar coole Ideen drin sind! kA ob ich es wirklich länger spielen wollen würde, aber wer das Setting von BitD mag, dem empfehle ich hier einen Blick.

Offline Antariuk

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #107 am: 17.10.2019 | 12:56 »
Argh, das klingt alles echt richtig gut - nur muss ich mich in Enthaltsamkeit üben, weil ich ja grade in einer aktiven Runde mitspiele. Diese Versuchung... >;D
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Re: Blades in the Dark
« Antwort #108 am: 21.04.2020 | 22:24 »
Ich plane ein Szenario, in welchem die SC das Erwachen eines Uralten Bösen verhindern müssen. Damit sie nicht ewig rumtrödeln, möchte ich eine Clock nuten, um den Zeitdruck darzustellen.

- Passt da die Danger Clock?
- Wann streiche ich einen Teil der Clock ab? Nach einer festgelegten Zeit ingame oder nach jeder wichtigen/ gescheiterten Probe der SC?

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Offline tanolov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #109 am: 22.04.2020 | 08:01 »
Obligatorisches "Blades ist eine Sandbox und die Spieler entscheiden wohin ihre Charaktere gehen, da hat der GM nichts zu melden".

So nach dem das aus der Welt ist (:D):

Ja das passt. Ist das ein Oneshot, bzw eine konkrete Gefahr für einen Score oder etwas was im Hintergrund über mehrere Sessions abläuft?
Wenn es für eine Session ist würde ich die Konsequenzen von den meisten Proben auf der Zeitebene sehen (länger brauchen etc) und brutal immer die Clock ticken (+ evtl neue Hindernisse auftauchen lassen) wenn was anderes als eine 6 gewürfelt wird. Dadurch bekommt man ein gutes "Wettlauf gegen die Uhr" Feeling rein. Je nach Spieleranzahl und geplanter Sessionlänge würde wahrscheinlich eine 6er oder 8er clock nehmen. (bei langen Sessions und/oder vielen Spielern die höhere Clock).

Wenn das eine langfristige Gefahr ist würde ich eine kleine Clock nehmen (4 oder 6 Ticks) und nach jedem Score bei dem die Spieler nicht das Uralte Böse verfolgt haben einen Tick machen. Mit dem ganzen anderen Zeug was Blades Crews auf dem Tisch haben wird das so ein schönes "Was gehe ich zuerst an"-Problem.

Eine Sache die du dir dabei allerdings klar sein musst ist, dass wenn du die Clock machst das Uralte Böse auch tatsächlich erwachen kann. Clocks sind kein geeignetes Tool um Spielern nur Feuer unterm Hintern zu machen und sie fokussierter spielen zu lassen.

« Letzte Änderung: 22.04.2020 | 08:05 von tanolov »

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #110 am: 23.04.2020 | 16:08 »
Es handelt sich um eine eher langfristige Gefahr (über 3-4 Sessions), die natürlich bei voll ausgefüllter Clock auch aktiv wird und die Stadt ordentlich durchrüttelt.

Meine Idee war, den SC verschiedene Optionen zu geben (die entwickeln sich idR ja sowieso von selbst aus der Motivation der SC und den Ideen der Spieler heraus) und bei jedem Fehlschlag die Clock einen Tick voller werden zu lassen. So meintest du das auch, oder?
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Offline tanolov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #111 am: 24.04.2020 | 08:11 »
Was meinst du mit Fehlschlag?

Zwischen den Scores passiert ja in der Regel relativ wenig kritisches und die Charaktere haben ein wenig Zeit sich auszuruhen. Die Action und die Konflikte werden dann jeweils mit den Scores weiter getrieben.
Meinst du das Actions in den Scores die Clock füllen? Das würde gehen, allerdings ist es meiner Ansicht nach wichtig die Actions der Charaktere und die Konsequenzen miteinander zu verknüpfen, insbesondere da Resistance ja auch von der Art der Konsequenz abhängt. Bei einer längerfristig angelegten Clock fände ich es dann schon ,erkwürdig wenn da ein Tick kommt weil ich zum knacken eines Schlosses 2 Minuten länger brauche.
Ich würde hier aber Position voll reinspielen lassen, also controlled = 1 Tick, Desperate = 3 Ticks.

ich bin mir aber nicht sicher was du hiermit meinst:
Zitat
Meine Idee war, den SC verschiedene Optionen zu geben (die entwickeln sich idR ja sowieso von selbst aus der Motivation der SC und den Ideen der Spieler heraus) und bei jedem Fehlschlag die Clock einen Tick voller werden zu lassen.
Das klingt für mich sehr nach Macroebene (welches Score ich mache usw.) meinst du damit nur ein Tick wenn ein Score fehlschlägt oder etwas anderes?

Offline 10aufmW30

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #112 am: 27.04.2020 | 11:36 »
Wie regelintensiv ist BitD?

Wenn ich höre, dass das Regelwerk zu 80% aus Regeln besteht, bin ich für ein PbtA-Derivat schon etwas geschockt.
Muss ich alles kennen und beherrschen oder sind das viele Sachen, die eigentlich nur sehr spezielle Situationen abdecken und die man sich dann mal in Ruhe anschaut.

Offline La Cipolla

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #113 am: 27.04.2020 | 14:58 »
Ich denke, so wie du die Fragen formulierst, wäre BitD kein Spiel für dich. Es ist ein Spiel, das ein relativ enges Korsett für sehr vieles hat, und obwohl es durchaus ein paar klare Grundmechanismen gibt, sind die Regeln allgegenwärtig und in meinen Augen auch nicht "nur ein Mittel zum Zweck", sondern ein relevanter Teil des Spielspaßes selbst.

Im Thread finden sich auch schon einige Meinungen und Erfahrungsberichte dazu, guck bspw. mal ab hier.
« Letzte Änderung: 27.04.2020 | 15:01 von La Cipolla »

Offline 10aufmW30

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #114 am: 27.04.2020 | 15:09 »
Ich denke, so wie du die Fragen formulierst, wäre BitD kein Spiel für dich.

Ich weiß jetzt nicht, woraus du sch schließt, ist aber ja kein Problem.  ;)

Im Regelwerk steht ja auch, dass man erstmal das Buch von vorne nach hinten lesen soll. Daher rührte die Frage. Grundsätzlich finde ich das völlig okay soweit und auch das was ich bislang gelesen und gehört habe. Nur hat man ja immer die Befürchtung, dass man sich durch 350 Seiten arbeitet, um dann zu erkennen, dass das System nicht zur Spielgruppe passt.  :)
Aus anderen PbtA System konnte ich trotzdem viel lernen.

Dadrüberhinaus ist das eben auch kein Setting, in dem mal eben ein OneShot ansetzt, um rauszufinden, wie es sich anfühlt. Da entwickelt es glaub nicht sein wahres Potential.

Offline La Cipolla

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #115 am: 27.04.2020 | 19:02 »
Zitat
Ich weiß jetzt nicht, woraus du sch schließt, ist aber ja kein Problem.  ;)

Ich hatte jetzt in deinem Post gelesen, dass du kein regelintensives System, sondern eher was in Richtung klassisches PbtA möchtest, und dass du gerne mit gestreamlineten Kernregelmechanismen ohne allzu viel Nachgucken spielst.

Zitat
Dadrüberhinaus ist das eben auch kein Setting, in dem mal eben ein OneShot ansetzt, um rauszufinden, wie es sich anfühlt. Da entwickelt es glaub nicht sein wahres Potential.

Das ist sehr wahr!

Offline 10aufmW30

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #116 am: 27.04.2020 | 19:06 »
Ich hatte jetzt in deinem Post gelesen, dass du kein regelintensives System, sondern eher was in Richtung klassisches PbtA möchtest, und dass du gerne mit gestreamlineten Kernregelmechanismen ohne allzu viel Nachgucken spielst.

Nein, hab ich nicht gemeint. :)

Offline 10aufmW30

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #117 am: 30.04.2020 | 10:50 »
Ich lese mich immer weiter ein. Der Umfang der Regeln ist nicht wirklich so viel, wie es auf den ersten Blick erscheint. Ja, es ist kein fluffy Erzählspiel, aber das passt glaube sehr gut zu meiner Gruppe.

Viele der Beispiele erscheinen mir sehr meta oder in einem "Third-Person-View" (nennt man das Draufsicht auf deutsch?). Also schon das ganze System der Action Roles. Maximale Transparenz von Schwierigkeit, Faktoren, Erfolgsaussichten und dem erzielbaren Effekt klingt richtig gut. Aber ich stelle mir das gerne mal so vor, dass es heißt:
"Ich mache XY" ...
"Nee, das hatte ich mir anders erwartet, dann so." ...
"Hmm, also wenn ich an dem Faktor noch was drehen kann, dann mache ich das so." ...

Das klingt für mich, als wenn der Planungswahnsinn vom Anfang verteilt wird auf einzelne Szenen.

Ist das so? Oder spielt sich das im eigentlich Doing wesentlich flüssiger als das in der Theorie daher kommt. Denn ich beim ersten Lesen, wirkt das Action Role System etwas einschüchternd, wobei ich glaube, dass man diese Überlegungen, Verhältnismäßigkeiten und Faktoren eigentlich in jeden Fertigkeitswurf jedes anderen Systems auch einfließenb lässt.

Ich glaube es wäre sehr sinnvoll, dass erstmal als Spieler zu erleben, als sich direkt in das SLen einzulassen.

Offline tanolov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #118 am: 1.05.2020 | 12:10 »
zu den action rolls muss ich sagen das ich die hausregele. rules as written funktionieren die meiner meinung nach nicht besonders flüssig.

RAW ists ja in etwa so:
Spielleiter: "Ein Gauner stehen vor dem Lagerhaus Wache"
Spieler: "Ich springe flink und graziös von Schatten zu Schatten um die Wache von Hinten auszuknocken."
Spieler: "Das ist dann Skirmish"
Spielleiter: "Ok da es Skirmish ist und Skirmish "close-and-personal" gewalt ist, ist der effekt nur limited. Die Wache sieht dich im letzten moment kommen und hat evtl eine halbe Sekunde"
Spieler: "ok, was wäre wenn..."

gerade das verständnis was die actions denn genau abdecken ist selten bei allen gleich und da macht es sinn die authorität dafür immer einer person zuzusprechen, in dem fall dem gm.

Wir handeln action rolls daher eher wie moves in PbtA:

Spielleiter: "Ein Gauner stehen vor dem Lagerhaus Wache"
Spieler: "Ich springe flink und graziös von Schatten zu Schatten um die Wache von Hinten auszuknocken."
Spielleiter: "klingt nach Prowl".

Das kann zwar auch zu "ok und was wenn ich..." führen, ist aber zumindest in meinen runden seltener der fall.

Offline Zarkov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #119 am: 1.05.2020 | 17:15 »
Daß die Gruppe herumfeilscht und den Aktionsprozeß so lange neustartet, bis ihnen das Risiko akzeptabel scheint, ist natürlich nervig. Dabei sind die Aktionsregeln mit das Beste, was Blades an Spieldesign zu bieten hat, finde ich: Wenn man dem Ablauf folgt, schlägt jede Seite abwechselnd einen Pflock ein, bis alles Wichtige festgezurrt ist. Die Verantwortung und Autorität über jede dieser Entscheidungen ist im Buch ja klar geregelt, das geht zwischen Spielern und Spielleiter immer hin und her. Das letzte Wort darüber, welches Aktionsdings jetzt angewandt wird, haben z.B. immer die Spieler; sobald das festgelegt ist, bestimmt der SL Position und Effekt, und da hat er wiederum das letzte Wort. Nach dem Punkt wieder zurückzugehen, um einen bereits festgepflockten Punkt nochmal umzustecken, untergräbt natürlich die ganze Prozedur.

Ich kann ja empfehlen, den Aktionswurf einfach wie vorgegeben abzuhandeln. Sobald bei uns einmal klar war, wie die Prozedur funktioniert, lief das ziemlich flott. Als Spielleiter mußte ich dann höchstens als Moderator jeweils kurz ansagen oder nachhaken ("Eher Skirmish oder Finesse?"), um anschließend meinen Teil festzulegen ("Das ist ... kontrolliert, geringer Effekt.").

Und als bei uns die Spieler erst wußten, wie sie mit den Bonuswürfeln hantieren und wie sie Position für Effekt eintauschen konnten, waren Risiken auch kein Problem mehr, das schon am Anfang vorsichtig abgetastet werden mußte. Risiken lindern oder eingetretene Schadensfälle doch noch verhindern kann man dann am Schluß, indem man rumschiebt oder ein paar Ressourcen verbrennt. Da können findige Spieler selbst bei null Effekt noch die erstaunlichsten Sachen aus dem Hut ziehen; das war in der Fiktion auch meist ziemlich unterhaltsam und hat das Spiel oft in überraschende Richtungen geführt.
« Letzte Änderung: 26.10.2020 | 22:58 von Zarkov »
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Offline 10aufmW30

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #120 am: 2.05.2020 | 08:24 »
Hat jemand Lust einen OneShot anzubieten, damit man das mal live erleben kann?

Offline Zarkov

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #121 am: 2.05.2020 | 21:06 »
Ich spiele zwar nicht online, aber auf dem Treffen biete ich gern ein Demospiel an, wenn du da mal vorbeischaust. (Am besten wären das wohl zwei Runden mit Downtime dazwischen, um die interessanten Dinge in Aktion zu erleben.)

Aber zu deiner Frage mit der Planung von weiter oben kann ich noch sagen: Planung, die über "Wir schleichen uns ein. Indem wir uns als Aalinspektoren verkleiden." hinausgeht, würgt man im Idealfall komplett ab. Man macht hin und fängt wo an, und dann hangelt man sich von Wurf zu Wurf durch die nach und nach entstehende Fiktion. Wenn es dann wirklich wo hängt, greift man zum Flashback. In anderen Worten, es wird eigentlich nie mehr geplant, als nötig ist, um eine konkrete Situation direkt anzupacken.

Finde ich sehr angenehm.

Ich wurde aber auch in alten Shadowrun-Zeiten sehr gequält.
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Offline 10aufmW30

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #122 am: 2.05.2020 | 21:36 »
Danke für das Angebot, aber ich war noch nie auf einem Treffen und werde es voraussichtlich auch nicht sein.

Offline kamica

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #123 am: 2.05.2020 | 22:00 »
Kann irgendjemand noch mal diese Clocks erklären? Ich versteh es einfach nicht.  :embarassed:

Offline Der Tod

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Re: Blades in the Dark
« Antwort #124 am: 2.05.2020 | 22:43 »
Kann irgendjemand noch mal diese Clocks erklären? Ich versteh es einfach nicht.  :embarassed:
Hast du dir je als SL eine Art Countdown angelegt und dir gesagt "Okay, er muss 4 Erfolge sammeln, dann ist seine Schwert fertig geschmiedet und verzaubert" oder "Sie dürfen 3 mal schlecht würfeln, dann geht der Alarm los" - das sind Clocks. Ein SL-Werkzeug, um transparent und verregelt die Abläufe von langfristigen Effekten nachzuverfolgen.