Autor Thema: [Netflix] Jessica Jones  (Gelesen 18684 mal)

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #50 am: 26.02.2016 | 23:09 »
wo taucht die in Avengers auf?
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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #51 am: 27.02.2016 | 12:49 »
Gar nicht.

Soweit ich weiß, sind die Netflix-Serien trotzdem Teil des MCU, die Battle of New York (Avengers 1)wird z. B. in Daredevil erwähnt und auch die Existenz von Außerirdischen und Superhelden, in beiden Serien. Es gibt halt weniger Berührungspunkte als jetzt zwischen Avengers und z. B. AoS. Aber es soll schon im selben Kinouniversum spielen.
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Offline Yerho

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #52 am: 29.02.2016 | 21:28 »
Doch, tun sie.
JJ teilt sich ein Setting mit Daredevil (und werden ja sogar in Defenders zusammengeführt). Und in Daredevil ist zu Beginn die Rede von der Schlacht von New York (Avengers 1).

Ein gemeinsames Setting umfasst mehr als den Handlungsort und die einige geteilte Charaktere. Das Setting ist der Schauplatz, es geht also nicht nur um den Ort, sondern auch um das an diesem Ort Dargestellte. Wenn das Look & Feel und die Schwerpunkte der Darstellung sich massiv unterscheiden, ist es *nicht* dasselbe Setting im erzähltechnischen Sinne.

Bei JJ (und auch Daredevil, was das angeht) greift noch nicht einmal das Vignetten-Modell. Ja, Hell's Kitchen ist ein Teil von New York, in dem es eine Schlacht mit Aliens gab. Abgesehen davon, dass immer wieder darauf hingewiesen wird, schlägt sich das jedoch nirgends nieder. Die Leute haben ein Wissen von Ereignissen außerhalb ihres Lebensbereichs und sind angeblich sogar in der Sache (z.B. durch Zerstörungen in ihrem Viertel und verlorene Angehörige) betroffen, aber ihr Bewusstsein hat sich nicht geändert. Statt dessen plagen die Charaktere Probleme, die komplett losgelöst von den genannten Ereignissen sind. Es ist für die Ereignisse in Daredevil und JJ komplett Latte, ob die Schlacht um New York stattgefunden hat oder nicht, obwohl sie erwähnt - aber eben auch nur *erwähnt* - wird. Das unterscheidet diese Serien beispielsweise von AoS, die aktive Verknüpfungen zu den Ereignissen in den Avengers-Filmen aufnimmt.

Das selbe "Problem" findet man übrigens auch zwischen den Avengers-, den Thor- und den Iron-Man-Filmen. Dass Thor sich mal eben mit Dunkelelfen herumschlägt, hat offenbar keine Auswirkungen auf den sonstigen Erzählkosmos. Innerhalb des Franchise scheint es zu genügen, dass die Ereignisse in Großbritannien stattfinden, wobei diese trotz ihrer Tragweite durch die zu vernachlässigende Distanz der Örtlichkeiten isoliert werden. Wenn man bedenkt, dass die Avengers *ausdrücklich* die Antwort auf außerirdische / außerdimensionale Bedrohungen sein sollen, ist das nicht gerade hilfreich, darin ein gemeinsames Setting zu sehen. Der Iron-Man-Strang wird zwar durch die Ereignisse um Ultron mit denen der Avengers verknüpft, was aber die Ereignisse um Thor noch mehr isoliert. Wenn man bedenkt, das Iron Man im wahrsten Sinne des Wortes ständig zwischen New York und dem nahen Osten hin und her jettet und sofort unterwegs ist, wenn irgendwo ein Towelhead einen Waffendeal durchführt, ist es schon irgendwie seltsam, wenn er ausgerechnet dann lieber Playmates nachsteigt, wenn irgendwo eine weitere Invasion startet - vom Rest der Avengers-Initiative ganz zu schweigen. Ein lapidares "Die haben gerade andere Dinge zu tun!" genügt in einem Franchise, aber nicht in einem Setting.

In in einem gemeinsamen Setting greift *alles* ineinander, dessen Nicht-Ineinandergreifen nicht innerhalb des Setting erläutert wird. Ein Beispiel: Es wird gezeigt, wie die Geschichte um Kilgraves Mitwirkung am Mord von Hope Shlottmans Eltern in Medien diskutiert, die sicherlich nicht nur in Hell's Kitchen oder sogar nur in New York empfangen werden. Und auch wenn es durchaus plausibel ist, das die Bevölkerung trotz Alien-Angriffen nicht unbedingt an gedankenkontrollierende Inhumans glauben will, müsste es doch die Aufmerksamkeit von Leuten wecken, die es besser wissen und im Rest des Franchise ein unbedingtes Interesse daran haben: Kurz gesagt, eigentlich müssten in Hell's Kitchen spätestens nach dem ersten Medienbericht mehr Agenten von SHIELD und HYDRA auf der Suche nach Kilgrave sein, als das Team um Jessica Neurosen hat. Aber es scheint ja nicht einmal Matt Murdock zu interessieren, wer da noch in seinem Kiez herumturnt.

Wenn man den Begriff des Settings derart aufweicht, haben auch die ollen Karl-May-Western und "Der Schuh des Manitou" das selbe Setting. Oder "Nachts im Museum" und "Das Relikt". Oder "Flucht aus L.A." und "Beverly Hills Cop". Oder ... Okay, ich denke, ich habe meinen Standpunkt hinreichend dargelegt. ;)
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Offline aikar

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #53 am: 1.03.2016 | 07:24 »
Okay, ich denke, ich habe meinen Standpunkt hinreichend dargelegt. ;)
Jap und den kann man natürlich so stehen lassen. Aber es ist halt nur ein persönlicher Standpunkt und keine allgemeine Definition. Laut offizieller Aussage spielen JJ und die Avengers nunmal im selben Universum (MCU).

Und das manchmal Superhelden seltsamerweise nicht reagieren/vorhanden sind gehört ganz einfach zum Genre. Ansonsten gäbe es kaum mal Einzelabenteuer der Helden, weil es eigentlich IMMER Sinn machen würde, bei größeren Problemen das Team zusammen zu trommeln.

Wenn du unbedingt eine In-Universe-Erklärung dabei brauchst, sind die anderen halt gerade mit einer anderen Krise beschäftigt und können nicht schnell genug vor Ort sein.
Der Zeitraum zwischen "wir wissen was kommen wird" und der tatsächlichen Invasion bei Thor 2 ist ja z.B. auch eher kurz. Abgesehen davon ist es über einen langen Abschitt des Films eher ein Problem von Asgard als der Erde. Da gäbe es sicher größere Kaliber als die Avengers, die man zu Hilfe holen könnte. Wenn eben die Zeit reichen würde.

Ich weiß, dass das nicht immer befriedigend ist, aber anders sind solche Multi-Superhelden-Settings einfach nicht ernsthaft machbar.
Deswegen habe ich da auch irgendwie ein großes Problem mit Speedstars wie Flash, Quicksilver oder Superman. Die könnten wirklich rechtzeitig dort sein. In der dritten Arrow-Staffel hatten sie das ja sogar kurz drin.
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Offline Timo

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #54 am: 2.03.2016 | 15:57 »
wobei Flash nicht funktionieren würde im Marveluniversum (nicht dass er im DC Universum funktioniert, dort wäre er ausser aus Plotgründen wohl der mächtigste, stärkste, unbesiegbare Held, je nachdem wie schnell Superman zZ ist)
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Offline Yerho

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #55 am: 2.03.2016 | 20:12 »
Ich weiß, dass das nicht immer befriedigend ist, aber anders sind solche Multi-Superhelden-Settings einfach nicht ernsthaft machbar.
Deswegen habe ich da auch irgendwie ein großes Problem mit Speedstars wie Flash, Quicksilver oder Superman. Die könnten wirklich rechtzeitig dort sein. In der dritten Arrow-Staffel hatten sie das ja sogar kurz drin.

Wobei Tony Starks Rüstung Mark 40 ja auch Mach 5 schafft. Damit sind die knapp 5.600 Kilometer zwischen New York und London bei linearem Flug auch unter einer Stunde schaffbar. Auch das genügt bei vielen größeren Ereignissen, um irgendwo zwischen "Meldung, dass Kacke am Dampfen" und "alle Messen gesungen" einzutreffen.

Generell wird natürlich die Höchstgeschwindigkeit von Comichelden, ebenso wie die Dauer, die sie diese Geschwindigkeit aufrecht erhalten können, immer dem Bedarf angepasst. Obwohl The Flash eigentlich jeden Punkt in Central City praktisch unter Blinzelgeschwindigkeit erreichen müsste, vergeht dennoch - besonders der Dramatik zuliebe - oftmals etwas Zeit zwischen dem Moment, in dem er alarmiert wird und dem Moment des Eintreffens vor Ort - selbst dann, wenn er bereits kostümiert und im Lauf ist, also gar nicht von Null an beschleunigen muss.

Mit realweltlicher Physik darf man da einfach nicht herangehen und daher würde ich daraus auch kein Problem machen. Bei mentalen Aspekten und menschlichen Interaktionen, die innerhalb eines Handlungsuniversums keine Homogenität erkenne lassen, sieht es anders aus.
Um noch einmal das bereits mehrfach diskutierte Beispiel zu bringen: Das normale Bürger Hope nicht glauben (wollen) ist plausibel bzw. menschlich nachvollziehbar. Aber das im selben Universum existente Personen und Gruppen, die es besser wissen müssen und explizit an der Sache interessiert sein müssten *allesamt* über den kompletten Verlauf längerer und obendrein medial breit getretener Ereignisse nichts wissen, nichts machen oder nicht abkömmlich sind, strapaziert die suspension of disbelief ganz mächtig und macht irgendwie deutlich, dass dass MCU eben ein Franchise, aber kein Setting ist. Sprich, man teilt sich bestimmte Personen, Orte und Ereignisse, aber diese werden nicht zwingend (oder nur sehr bemüht) verknüpft.

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das kaum möglich ist, selbst nachdem das ganze Mutantenstadl aus lizenzrechtlichen Gründen abgewandert ist. Allein in New York des Marvel Universe tummeln sich dermaßen viele Superhelden (und -schurken), dass die Schlacht um New York eigentlich viel schillernder hätte ausfallen müssen. Aber das konnte man den armen Aliens ja nicht antun. ;)
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Offline Selganor [n/a]

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #56 am: 3.03.2016 | 09:28 »
Kann mir mal jemand erklaeren was die "Geschwindigkeit von Superhelden"-Diskussion die hier gerade aufkommt mit Jessica Jones zu tun hat?

Wenn ihr darueber diskutieren wollt dann doch bitte in einem eigenen Thema
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Offline Thandbar

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #57 am: 3.03.2016 | 11:41 »
Achtung, leichte Spoiler!

Mir hat die JJ-Serie extrem gut gefallen. Die Hauptdarsteller haben toll gespielt, meiner Meinung nach. Die Musik und die Beleuchtung war ebenfalls klasse. Superspannend fand ich die Ausgangssituation - und nach meinem Begriff wurde sie auch sehr gut aufgelöst.

Für eine Superheldenserie mit dem Schwerpunkt auf dem Drama fand ich einige Nebenfiguren zu eindimensional bzw. schienen mir  nicht recht ins Bild zu passen, wie der ganze Nuke-Nebenplot.
Die Zwillingsschwester ein Stockwerk drüber war sooo obnoxious, dass die stilleren Endszenen mit ihr für mich gar nicht mehr funktioniert haben.
Luke Cage ist für mich irgendwie uninteressant geblieben ... vielleicht, weil er als Figur so extrem stoisch angelegt ist.

Die Action fand ich ehrlich gesagt oft so lala. Daredevil scheint insgesamt besser choreographiert zu sein, und was die Charaktere so drauf haben, erschien mir in JJ ziemlich inkonsistent zu sein und eher von der Wendung des Plots abhängig. Klar, man kann das immer auf den Alk schieben, aber dass unsere Protagonistin von einem durchgeknallten Mädchen mit einer Holzplanke ausgeknockt wird?
Überhaupt verhielten sich die handelnden Figuren oft zu deutlich so, als würden sie vom Drehbuchschreiber herumgeschubst werden. Diese Kritik betrifft weniger die gesamte Serie als vielmehr bestimmte Szenen, die ich dafür aber umso unglaublich hirnrissiger fand (die Befreiung von Kilgrave, zB).
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Offline aikar

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #58 am: 3.03.2016 | 11:55 »
Kann mir mal jemand erklaeren was die "Geschwindigkeit von Superhelden"-Diskussion die hier gerade aufkommt mit Jessica Jones zu tun hat?

Wenn ihr darueber diskutieren wollt dann doch bitte in einem eigenen Thema
Es betrifft die Frage, wie weit es plausibel ist, dass sich die anderen Superhelden des MCU aus der Kilgrave-Sache raushalten. Aber stimmt schon, wenn es weiter ausartet, sollte es ausgelagert werden. Aber ich denke viel mehr gibt es dazu eh nicht zu sagen.

Ein Punkt noch, warum ich die Medienpräsenz der Kilgrave-Opfer nicht so kritisch sehe: Wenn man die aktuellen Ereignisse aus Agents of S.H.I.E.L.D und Avengers 2 mit dazunimmt, dürfte es schlicht und ergreifend untergehen.
Die Menschen des MCU werden momentan jeden Tag mit seltsamen Ereignissen bombardiert, von den haufenweise Falschmeldungen (die ja auch in JJ thematisiert werden) ganz zu schweigen.
Vielleicht ist ja sogar ein S.H.I.E.L.D-Agent im Hintergrund mal aufgetaucht und von Kilgrave umgedreht worden, unwahrscheinlich wäre das nicht.

Evtl. sind die Avengers ja sogar schon mit dem Anfang des Civil War beschäftigt, um sowas zu prüfen, müsste man eine wochengenaue Timeline haben, die wird es aber wohl nicht geben.

Worauf ich hinaus will: Es gibt genügend Möglichkeiten um die Umstände zu sinnvoll argumentieren, also eigentlich keinen Grund darauf herumzureiten.
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Offline Drudenfusz

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #59 am: 4.03.2016 | 12:39 »
Bin mal auf die nächste Staffel gespannt, wird aber dann wohl erst nächstes Jahr kommen...
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Offline Thandbar

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #60 am: 4.03.2016 | 12:41 »
Jau, da bin ich auch gespannt. Angesichts der Krümel, die sie in Staffel 1 ausgelegt haben, befürchte ich allerdings, dass mich der Metaplot der nächsten Staffel ziemlich kalt lassen wird.
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Offline Timo

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #61 am: 4.03.2016 | 22:43 »
erstmal Punisher in ein paar Wochen  ;D
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alexandro

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #62 am: 9.03.2016 | 13:50 »
Habe jetzt auch die letzte Folge durch. Ganz großes Kino!

Und vor allem frage ich mich, warum sich nicht jemand von den ganzen Super-Sozialversagern dem Kilgrave nicht einfach mal bei Nacht und Nebel hinterrücks eins auf den Hut gegeben, über die Schulter geworfen und in eine (notfalls improvisierte) Isolierzelle gebracht hat. So hätte *ich* das gemacht und ich kann weder aus dem Stand in die dritte Etage springen noch bin ich ein Cop mit SpecOps-Hintergrund. Das ganze Gewese um irgendwelche schwer beschaffbaren Betäubungsmittel und hochkomplizierte Entführungspläne wirkt einfach nur unglaubwürdig gegenüber den postulierten Möglichkeiten der Charaktere. Wenn Kilgrave eine permanente  "Suggestionszone" um sich herum schieben würde, könnte man's ja verstehen, aber so?

In der Rückblende wurde gezeigt, dass bereits eine Armbewegung Killgraves ausreicht, um einen heranrasenden Linienbus zum Ausweichen zu zwingen (ohne dass der Fahrer ihn hören kann).

Um jemanden geziehlt auszuschalten/zu entführen muss man:
a) Wissen, wo sich sich das Ziel wann aufhalten wird. Sonst wird das nichts. Killgrave hat aber keinen erkennbaren Terminplan, und "einfach auf der Straße langlaufen, bis man ihn zufällig trifft" ist kein besonders guter Plan.
b) man braucht ferner eine Gelegenheit, bei der das Ziel nicht gut reagieren kann. Sich hinter ihm von einem Gebäude fallen lassen ist schön und gut, aber was wenn er aus irgendeinem Grund kurz stehen bleibt und man dann vor, statt hinter, ihm landet. Oder wenn er zufällig hochschaut. Wenn man keine Superkräfte zur Verfügung hat, wird es sogar noch schwerer (versuch mal bis auf Armlänge an jemanden auf der Straße ranzukommen, ohne dass der das merkt). Der Plan im Café war schon ziemlich gut: die Charaktere wussten, dass Killgrave sich dort zumindest eine Weile aufhalten würde (Wann, Wo) und dass er nicht komplett aufmerksam sein würde (redet mit Moppkopp) bzw. nur begrenzt reagieren kann (Tische und Stühle).
c) schließlich wären da noch der Unsicherheitsfaktor der anderen Menschen. Man weiß nie, wie sie sich verhalten und ob nicht doch einer von denen den Helden spielt (oder von Killgrave einen Befehl hat, ihn zu bewachen). Jess und Co. versuchen das so gut es geht zu umgehen (Schnell rein und raus, bevor jemand reagieren kann (notfalls umkegeln), Betäubungsmittel um Mindslaves auszuschalten) - der einzige Grund warum es scheitert, ist dass sie nichts vom Sicherheitsunternehmen wissen, welches (auch ohne Gedankenkontrolle) schnell und entschlossen reagiert.

Offline Yerho

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #63 am: 9.03.2016 | 18:43 »
In der Rückblende wurde gezeigt, dass bereits eine Armbewegung Killgraves ausreicht, um einen heranrasenden Linienbus zum Ausweichen zu zwingen (ohne dass der Fahrer ihn hören kann).

1.) Da es der Linienbus war, der ihn erwischt hat, würde ich sagen, die Geste war eher willkürlich.

2.) Es wurde auch nicht einmal andeutungsweise gezeigt, dass der Fahrer in irgend einer Weise beeinflusst worden wäre.

3.) Es widerspricht dem, was in der Serie eindeutig über die Funktionsweise von Kilgraves Fähigkeiten beschrieben wird, nämlich Pheromone in Verbindung mit mündlicher Suggestion.

Zitat
Um jemanden geziehlt auszuschalten/zu entführen muss man:
a) Wissen, wo sich sich das Ziel wann aufhalten wird. Sonst wird das nichts. Killgrave hat aber keinen erkennbaren Terminplan, und "einfach auf der Straße langlaufen, bis man ihn zufällig trifft" ist kein besonders guter Plan.

Für den (ver-) komplizierten Entführungsplan musste man diese Informationen ebenfalls haben.

Zitat
b) man braucht ferner eine Gelegenheit, bei der das Ziel nicht gut reagieren kann. Sich hinter ihm von einem Gebäude fallen lassen ist schön und gut, aber was wenn er aus irgendeinem Grund kurz stehen bleibt und man dann vor, statt hinter, ihm landet. Oder wenn er zufällig hochschaut.

Wie oft bleibst du im Schnitt ohne Grund einfach mal stehen bzw. schaust in die Luft? Und selbst wenn: Wir reden hier von Sekundenbruchteilen; und ob jemand nun stehenbleibt oder nicht hätte nur Auswirkungen darauf, ob man einen Meter oder einen halben Meter hinter ihm landet. Selbst wenn man es auf absolute Millimeterarbeit anlegt, sorgt die allseits beliebte Fallbeschleunigung dafür, das man schlimmstenfalls *auf* der Zielperson landet, was jedwede Suggestion ebenfalls effektiv unterbindet. ;)

Zitat
c) schließlich wären da noch der Unsicherheitsfaktor der anderen Menschen. Man weiß nie, wie sie sich verhalten und ob nicht doch einer von denen den Helden spielt (oder von Killgrave einen Befehl hat, ihn zu bewachen).

Auch das hat absolut nicht mit der unnötigen Verkomplizierung zu tun. Etwaige vorher konditionierte Beschützer Kilgraves wären so oder so ein Problem, ob man ihn nun mit Drogen oder mit der Bud-Spencer-Gedächtniskelle anästhesiert. Nur dass letztere deutlich schneller applizierbar ist, als wenn man jemanden festhalten und ihm eine Spritze setzen muss. Auf die Reaktion unbeeinflusster Beobachter der Entführung hat es ebenfalls keinen Einfluss, ob man jemanden mit einer Spritze betäubt oder ihn umhaut - außer natürlich, dass Jessica im zweiten Fall noch die "Hilfe, der Typ hat mich belästigt!"-Karte ziehen könnte, was mit 'ner Spritze in der Hand eher nicht so gut geht.
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alexandro

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #64 am: 9.03.2016 | 19:46 »
1.) Da es der Linienbus war, der ihn erwischt hat, würde ich sagen, die Geste war eher willkürlich.
2.) Es wurde auch nicht einmal andeutungsweise gezeigt, dass der Fahrer in irgend einer Weise beeinflusst worden wäre.
3.) Es widerspricht dem, was in der Serie eindeutig über die Funktionsweise von Kilgraves Fähigkeiten beschrieben wird, nämlich Pheromone in Verbindung mit mündlicher Suggestion.

1.) Er hat ihn nur erwischt, weil er ins Schleudern gekommen ist. Er hat alles versucht, was er konnte, um das zu verhindern (selbst auf Kosten seiner Passagiere).
2.) Der Fahrer hat jedenfalls das Lenkrad so schnell rumgerissen, dass der Bus umgekippt und weitergeschlittert ist (was nicht normales Ausweichen ist und das Leben seiner Passagiere riskiert). Und er konnte sich hinterher nicht erklären, warum er so gehandelt hat.
3.) Es wurde niemals gesagt, dass verbale Befehle zwingend nötig sind (z.B. versucht Killgrave in der Zelle auch mit einem geschriebenen Befehl zu beeinflussen - was nur scheitert, weil die Zelle luftdicht ist). Und mit Killgraves Stimme hat es auch nichts zu tun, da er den Stunt später über Lautsprecheranlagen und Telefonleitungen abzieht, im Krankenhaus sogar mit einer Videoaufzeichnung (hat das Video jetzt Killgraves Kräfte?). Daher gehe ich davon aus, dass Killgrave ihn beeinflusst hat (ohne verbale Komponente kann man halt nur sehr grobe Befehle geben, aber es ist möglich).

Zitat
Für den (ver-) komplizierten Entführungsplan musste man diese Informationen ebenfalls haben.

Ja, aber du hast gesagt dass die Gruppe Killgrave nachstellen und ihn lange genug beschatten soll, um seinen groben Zeitplan rauszufinden. Das ist eine lange Beschattung und das Risiko dabei entdeckt zu werden ist hoch (besonders wenn man die Selbsthilfegruppe drauf ansetzt). Und Killgrave muss nur einen entdecken, und umprogrammieren, um die ganze Operation zu sabotieren.



Zitat
Wie oft bleibst du im Schnitt ohne Grund einfach mal stehen bzw. schaust in die Luft? Und selbst wenn: Wir reden hier von Sekundenbruchteilen; und ob jemand nun stehenbleibt oder nicht hätte nur Auswirkungen darauf, ob man einen Meter oder einen halben Meter hinter ihm landet. Selbst wenn man es auf absolute Millimeterarbeit anlegt, sorgt die allseits beliebte Fallbeschleunigung dafür, das man schlimmstenfalls *auf* der Zielperson landet, was jedwede Suggestion ebenfalls effektiv unterbindet. ;)

1.) Öfter als du denkst. Außerdem stellt sich das Problem, dass man auf ein Dach kommen muss, wissen muss das Killgrave da vorbeikommt, und dann im richtigen Moment springen muss (wenn man so hoch ist, dass man nicht bemerkt wird, kann man auch den Bürgersteig direkt unter dem Gebäude nicht sehen).
2.) Einen Meter oder einen halben macht einen RIESIGEN Unterschied, wenn es gegen einen Typen geht, der nur "Stop!" zu rufen braucht, um dich aufzuhalten.
3.) Dass die Fallbeschleunigung dafür sorgt, dass man auf der Person landet, halte ich für Bullshit-Science. Eine derart punktgenaue Landung ist schlicht unrealistisch. Selbst wenn man (durch viel Glück) *auf* der Zielperson landet, besteht das Risiko, dass man ihn damit tötet.

Zitat
Etwaige vorher konditionierte Beschützer Kilgraves wären so oder so ein Problem, ob man ihn nun mit Drogen oder mit der Bud-Spencer-Gedächtniskelle anästhesiert.

*seufz*

Es wurde EXPLIZIT klargestellt, dass ein Unterschied zwischen normalen Schlafen/Bewusstlosigkeit (Befehle von Killgrave wirken weiter) und dieser speziellen Art von Anästhesiedroge (betäubt die Teile seines Gehirn, welche seine Kräfte steuern - und befreit damit etwaige "Selbstmordattentäter" in seinem Umfeld) besteht. Wenn du nur mit einem halben Ohr zuhörst, wenn die Serie dir was erklärt, kann ich dir auch nicht helfen.

Zitat
Auf die Reaktion unbeeinflusster Beobachter der Entführung hat es ebenfalls keinen Einfluss
Es ist halt eine Frage, wie schnell jemand reagiert und was er bereit ist zu tun, um dich aufzuhalten. In einer großen Menschenmenge ist es erwiesenermaßen unwahrscheinlicher, dass jemand einschreitet (weil jeder denkt "Das kann doch jemand anderes machen"). Und auch dann nicht mit maximaler Anstrengung (besonders wenn die Entführerin keine Spaß zu verstehen scheint).

Zitat
- außer natürlich, dass Jessica im zweiten Fall noch die "Hilfe, der Typ hat mich belästigt!"-Karte ziehen könnte, was mit 'ner Spritze in der Hand eher nicht so gut geht.
Sie muss ihn immer noch packen und zum Van schleifen - das geht mit der "Belästigungs"-Karte nicht so gut (im schlimmsten Fall kommen ein paar Typen, welche ihr "helfen" wollen, ihn zur Polizei zu bringen). Maximale Panik verursachen ist tatsächlich der erfolgsversprechenste Weg in diesem Fall.
« Letzte Änderung: 9.03.2016 | 19:52 von alexandro »

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #65 am: 9.03.2016 | 22:14 »
1.) Er hat ihn nur erwischt, weil er ins Schleudern gekommen ist. Er hat alles versucht, was er konnte, um das zu verhindern (selbst auf Kosten seiner Passagiere).

Ich habe mir die Szene gerade noch einmal angeschaut: Nix Suggestion.
Kilgrave ist einfach abgelenkt, weil er Jessica wieder voll unter Kontrolle bringen will. Er bemerkt den Bus zu spät und macht eine allgemeine, abwehrende Handbewegung. Der Busfahrer verliert einfach nur die Kontrolle über sein Fahrzeug, weil er in Panik gerät.

Wie gesagt, es würde auch gar nicht passen bzw. wäre ein Widerspruch: Es ist unmöglich, dass der Fahrer eines herannahenden  Fahrzeugs bereits Kilgraves Pheromonen (Die wurden in der Serie auf Viren abgeändert, aber das Prinzip bleibt dasselbe, weshalb ich mal bei den Pheromonen der Comic-Vorlage bleibe ...) ausgesetzt ist und auf irgendwelche - wie auch immer geäußerte - Anweisungen von ihm reagieren könnte.

Zitat
3.) Es wurde niemals gesagt, dass verbale Befehle zwingend nötig sind (z.B. versucht Killgrave in der Zelle auch mit einem geschriebenen Befehl zu beeinflussen - was nur scheitert, weil die Zelle luftdicht ist).

Eben. Kontakt mit Kilgraves Pheromonen ist unumgänglich nötig, um empfänglich für seine Suggestion zu sein und gesprochene Worte sind der schnellste Weg, um präzise Anweisungen zu erteilen. Natürlich geht es notfalls auch mal anders, aber das dauert entweder oder ist (zum Beispiel mit Gesten) tendenziell missverständlich: Selbst wenn man den Wunsch hätte, Kilgraves zu Willen zu sein, wüsste man ja nicht zwingend, was er meint, wenn er Pantomime macht.

Zitat
Ja, aber du hast gesagt dass die Gruppe Killgrave nachstellen und ihn lange genug beschatten soll, um seinen groben Zeitplan rauszufinden.

Habe ich zwar nicht, aber wie schon angemerkt: Das muss man für *jeden* Entführungsplan machen und wurde ja auch so gemacht. Wenn man nicht weiß, wo man zuschlagen kann, kann man nicht zuschlagen. Wie man dann zuschlägt, lässt aber etliche Optionen offen, wovon in der Serie die denkbar umständlichste gewählt wird, bei der mehr schief gehen kann, als nötig wäre. Wobei es dann ja auch schief geht, was ein Pluspunkt wäre, wenn das Scheitern nicht die Folge von Handlungen wäre, die in Schlüsselmomenten (für mich) nicht nachvollziehbar sind.

Zitat
1.) Öfter als du denkst.

Okay, dann formuliere ich es anders: Keine Ahnung, warum du unvermittelt stehen bleibst und dir den Dunst über New York anschauen möchtest und wie groß dabei die Wahrscheinlichkeit ist, dass du es genau dort machst, wo gerade auf dem Dach jemand auf dich lauert, aber in der Serie wird nirgends gezeigt, dass Kilgrave derartige Verhaltensmuster aufweisen würde. Er geht von da, wo er ist dorthin, wo er hin will und schaut dabei - oh Wunder - in Laufrichtung, so lange er keinen Grund hat, stehen zu bleiben und/oder woanders hin zu kucken.

Zitat
Außerdem stellt sich das Problem, dass man auf ein Dach kommen muss, wissen muss das Killgrave da vorbeikommt, und dann im richtigen Moment springen muss (wenn man so hoch ist, dass man nicht bemerkt wird, kann man auch den Bürgersteig direkt unter dem Gebäude nicht sehen).

Bei *jedem* Zugriff ist es problematisch, der Zielperson am richtigen Ort aufzulauern. Wenn man aber zufällig jemanden dabei hat, der aus dem Stand aufs Dach und wieder herunter springen kann, ergeben sich dafür deutlich mehr Möglichkeiten. Und ich rede hier nicht von schwindelerregenden Höhen, in denen man aufgrund der Entfernung vom Bürgersteig aus nicht mehr zu erkennen ist, sondern einfach eine erhöhte Position, die auch ein (vermutlich bereits überdurchschnittlich vorsichtiger) Kilgrave nicht im Blick behalten kann. Wenn du unterstellst, er würde ständig die Giebel der Häuser absuchen, an den er vorbei geht, dann prüft er *erst recht* alle möglichen Verstecke von Angreifern zu ebener Erde.

Zitat
2.) Einen Meter oder einen halben macht einen RIESIGEN Unterschied, wenn es gegen einen Typen geht, der nur "Stop!" zu rufen braucht, um dich aufzuhalten.

Wie bereits geschrieben, wenn jemand überraschend stehen bleibt, landet man *dichter* an ihm dran oder auf ihm drauf. Kann natürlich sein, das Kilgrave auch ständig ganz spontan in den Sprint übergeht oder sich alle fünf Meter einmal um die eigene Achse dreht oder generell auf allen Achsen rotiert wie ein Gyroskop. Kann alles sein, wäre aber noch affiger als das, was mich bereits jetzt stört. :P

Zitat
3.) Dass die Fallbeschleunigung dafür sorgt, dass man auf der Person landet, halte ich für Bullshit-Science. Eine derart punktgenaue Landung ist schlicht unrealistisch.

Das sei dir unbenommen. Wir reden hier aber nicht von Absprüngen aus Flugzeugen oder auch nur von Basejumping, sondern von einer (Ex-) Superheldin, die vom Dach einer Mietskaserne in Hell's Kitchen springen kann, ohne sich dabei alle Knochen zu brechen. Auf der Höhe braucht man keinen Vorhalt und keine Luftströmungen berücksichtigen (und genau ist auch die Fallbeschleunigung kaum relevant). Da springt man einfach und landet da, wo man landen will. Als normaler Mensch wäre man dann tot oder krankenhausreif, als Jessica Jones könnte man der Person vor sich in den Schwitzkasten nehmen oder ausknocken, bevor diese auch nur das Geräusch der Landung verarbeitet hat.

Man wäre dann zwar in Kilgraves Fall dessen Pheromonen ausgesetzt, aber er könnte keinerlei Anweisungen äußern, weil er gerade Sternchen zählen oder gar nichts mehr machen würde. Die Person, die den Zugriff vornimmt, dürfte natürlich keinerlei Kontakt mit Kilgrave haben, sobald dieser zu Bewusstsein kommt (und bis die Pheromone aus dem Kreislauf heraus sind), aber auch das wäre ein geringes Problem, wenn man im Team arbeitet.

Zitat
Es wurde EXPLIZIT klargestellt, dass ein Unterschied zwischen normalen Schlafen/Bewusstlosigkeit (Befehle von Killgrave wirken weiter) und dieser speziellen Art von Anästhesiedroge (betäubt die Teile seines Gehirn, welche seine Kräfte steuern - und befreit damit etwaige "Selbstmordattentäter" in seinem Umfeld) besteht. Wenn du nur mit einem halben Ohr zuhörst, wenn die Serie dir was erklärt, kann ich dir auch nicht helfen.

Ich habe die Serie offenbar genauer verfolgt als du, sonst wären dir die Widersprüche auch aufgefallen: Denn es wird ebenso festgestellt, dass Kilgraves Einfluss nach gewisser Zeit von allein abflaut, *egal* ob er bei Bewusstsein ist oder nicht und *egal* ob er noch in der Nähe ist oder nicht. Er darf nur keine Möglichkeit haben, seinen Einfluss auf die Person zu erneuern, hat also ohnehin keine permanente Kontrolle. Ferner wird gezeigt, dass er Personen, die er unter Kontrolle hat, Befehle einpflanzen kann, die auch noch eine ganze Weile wirksam sind, nachdem er die direkte Kontrolle aufgibt - aber auch das hält nicht ewig an, da sich ja Leute finden, die von Kilgrave beeinflusst wurden, sich später daran erinnern und sich in der Kanzlei melden können.

Wie auch immer, der Einfluss von Kilgrave ist - in den Comics wie in der Serie - rein biologisch, also nicht übernatürlich im eigentlichen Sinne und am ehesten mit dem Stich einer Wespe vergleichbar. Wenn dich eine Wespe sticht und du betäubst oder erschlägst die Wespe anschließend, tut der Stich trotzdem weiter weh - und zwar so lange, bis die Wirkung des Wespengiftes nachlässt. Durch das Betäuben oder Töten der Wespe erreichst du aber, dass sie dich erst einmal oder niemals wieder stechen kann.

Zitat
Sie muss ihn immer noch packen und zum Van schleifen - das geht mit der "Belästigungs"-Karte nicht so gut (im schlimmsten Fall kommen ein paar Typen, welche ihr "helfen" wollen, ihn zur Polizei zu bringen). Maximale Panik verursachen ist tatsächlich der erfolgsversprechenste Weg in diesem Fall.

Oder Will taucht in seiner Polizeiuniform auf, verfrachtet den vermeintlichen Sittenstrolch in seinen Streifenwagen und bittet auch das vermeintliche Opfer Jessica, ihn - vermeintlich für die Zeugenaussage - aufs Revier zu begleiten. Ob die Scharade abzurunden, könnte er noch schnell die Personalien von ein, zwei zufällig ausgewählten Beobachtern aufnehmen und diese bitten, sich ggf. als Zeugen zur Verfügung zu stellen, "obwohl das bei derart klarer Sachlage wohl kaum nötig sein wird". Dann ab mit Kilgrave ins Versteck, während sich am Entführungsort die Zeugen freuen, dass die Polizei manchmal doch so schnell vor Ort ist und man selbst weiter keine Scherereien hatte. :)

Um die Sache mal abzukürzen: Der ganze Plot entzieht sich mir an vielen Stellen der allgemeinen Logik und widerspricht sich konzeptionell zu oft selbst, als dass mir die Serie ernstlich gefallen könnte. Wenn du das anders siehst, ist das jedoch okay für mich. Schau die Serie und führe auch darüber hinaus ein glückliches Leben in persönlicher, beruflicher, religiöser und sexueller Erfüllung. ;D
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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #66 am: 16.03.2016 | 14:45 »
Oder Will taucht in seiner Polizeiuniform auf, verfrachtet den vermeintlichen Sittenstrolch in seinen Streifenwagen und bittet auch das vermeintliche Opfer Jessica, ihn - vermeintlich für die Zeugenaussage - aufs Revier zu begleiten. Ob die Scharade abzurunden, könnte er noch schnell die Personalien von ein, zwei zufällig ausgewählten Beobachtern aufnehmen und diese bitten, sich ggf. als Zeugen zur Verfügung zu stellen, "obwohl das bei derart klarer Sachlage wohl kaum nötig sein wird". Dann ab mit Kilgrave ins Versteck, während sich am Entführungsort die Zeugen freuen, dass die Polizei manchmal doch so schnell vor Ort ist und man selbst weiter keine Scherereien hatte. :)

Um die Sache mal abzukürzen: Der ganze Plot entzieht sich mir an vielen Stellen der allgemeinen Logik und widerspricht sich konzeptionell zu oft selbst, als dass mir die Serie ernstlich gefallen könnte. Wenn du das anders siehst, ist das jedoch okay für mich. Schau die Serie und führe auch darüber hinaus ein glückliches Leben in persönlicher, beruflicher, religiöser und sexueller Erfüllung. ;D

Ich kann absolut nachvollziehen wenn jemand eine potentiell kriminelle Handlung nicht in seiner Polizeiuniform ausfuehren moechte.
Erstens haben die Officer in den USA Namensschildchen und oder eine identifizierbare Nummer.
Zweitens wuerde das ggf. unter Kollegen aufsehen erregen (schliesslich ist der Van ja keine gruene Minna)

Auch wenn Du recht hast das man es professioneller machen koennte, muss man konstatieren das Jessica und der Rest auf dem Gebiet Entfuehrer zu sein doch eher Amateure sind (und unser Special Forces Fuzzi schiesst eher bzw. muss sich um die Legalitaet normalerweise Null Sorgen machen...).

Das sie fast stuemperhaft vorgehen und nicht alles durchdenken ist ja erfreulich (auch weil es natuerlich den Plot bedient).
Wuerde alles glatt laufen waeren manche Geschichten keine, oder nur Randnotizen.
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Offline Thandbar

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #67 am: 16.03.2016 | 15:04 »
Das sie fast stuemperhaft vorgehen und nicht alles durchdenken ist ja erfreulich (auch weil es natuerlich den Plot bedient).
Wuerde alles glatt laufen waeren manche Geschichten keine, oder nur Randnotizen.

Es muss ja nicht alles glatt laufen, aber wenn die handelnden Figuren permanent unter ihren offenkundigen Möglichkeiten agieren oder gar jenseits aller Nachvollziehbarkeit handeln (und das, obwohl in der "Realität" die Leute ständig total abstruses Zeug machen) , fällt einem das als Rezipient halt auch irgendwann negativ auf bzw sie finden es halt irgendwann unplausibel.
Und JJ war für mich auf jeden Fall des öfteren hart an der Schmerzgrenze.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline tartex

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #68 am: 16.03.2016 | 15:30 »
Und JJ war für mich auf jeden Fall des öfteren hart an der Schmerzgrenze.

Interessanterweise kann ich mir die Hälfte aller Serien nicht anschauen, weil mir das Charaktervorgehen zu dumm ist, aber JJ hatte ich in der Hinsicht kaum ein Problem. Ich habe mich nur gleich am Anfang gefragt, warum keiner auf die Idee mit lautgedrehtem Walkman kommt...
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Offline Kowalski

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #69 am: 16.03.2016 | 15:40 »
Es muss ja nicht alles glatt laufen, aber wenn die handelnden Figuren permanent unter ihren offenkundigen Möglichkeiten agieren


Das ist ja gerade eine absolut menschliche Eigenschaft das wir selten die optimale Möglichkeit wählen. Das entdecken des Optimums ist meist mit einem LAAANGEN Lernprozeß verbunden.
Mir reicht vollkommen wenn es für die jeweilige Figur eine gut passende Handlungsweise ist.

oder gar jenseits aller Nachvollziehbarkeit handeln


Wenn jemand "seltsam" handelt wissen wir vielleicht einfach nicht was seine MOTIVATION ist? Ist das nicht, zumindest wenn die Figur nicht allzu abstrus ist, auch eine spannende Frage WARUM jemand etwas tut?
Und ich denke nicht das man hier schon alle Gründe gesehen hat. Ein paar Andeutungen gibt es, aber zu Ende und ausführlich erzählt sieht anders aus.
Ich finde es jedenfalls nicht unspannend und nicht unplausibel.

Eben weil fast alle ihren Gefühlen und nicht ihrer Ratio nachgeben.

(und das, obwohl in der "Realität" die Leute ständig total abstruses Zeug machen) , fällt einem das als Rezipient halt auch irgendwann negativ auf bzw sie finden es halt irgendwann unplausibel.
Und JJ war für mich auf jeden Fall des öfteren hart an der Schmerzgrenze.

Wir haben eindeutig andere Erwartungshaltungen.
Aber das ist okay, sonst wären alle einer Meinung und das ist dann wieder voll LANGWEILIG....

Interessanterweise kann ich mir die Hälfte aller Serien nicht anschauen, weil mir das Charaktervorgehen zu dumm ist, aber JJ hatte ich in der Hinsicht kaum ein Problem. Ich habe mich nur gleich am Anfang gefragt, warum keiner auf die Idee mit lautgedrehtem Walkman kommt...

Wenn es ein Virus oder Pheromone sind, dann geht das nicht. Bei Pheromonen würdest Du der Person gefallen wollen und würdest den Walkman leiser drehen um dieser interessanten Person zu lauschen....
D.h. die Idee war gut, aber nutzlos.

Was Killgrave kann ist halt DEUTLICH stärker als ein "Charm Person". Eher ein "Geas"
« Letzte Änderung: 16.03.2016 | 15:44 von Kowalski »
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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #70 am: 16.03.2016 | 16:21 »
Alter, war ich über die letzten 6 Folgen gefrustet. Kilgrave hat sich dermaßen lange hingezogen, dass ich kurz vorm Aufgeben war. Würde der Kerl nächste Staffel eine Rolle spielen, würde ich definitiv NICHT weiterschauen.

Offline tartex

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #71 am: 16.03.2016 | 17:06 »
Wenn es ein Virus oder Pheromone sind, dann geht das nicht. Bei Pheromonen würdest Du der Person gefallen wollen und würdest den Walkman leiser drehen um dieser interessanten Person zu lauschen....
D.h. die Idee war gut, aber nutzlos.

Erstens war das zu Beginn der Serie noch gar nicht bekannt, wie seine Kräfte funktionieren, zweitens hatte es dann gegen Ende der Serie doch geklappt. Sie war nicht nutzlos.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #72 am: 16.03.2016 | 17:08 »
Alter, war ich über die letzten 6 Folgen gefrustet. Kilgrave hat sich dermaßen lange hingezogen, dass ich kurz vorm Aufgeben war. Würde der Kerl nächste Staffel eine Rolle spielen, würde ich definitiv NICHT weiterschauen.
Da siehst du mal wie es Jessica mit ihm gegangen ist... Und fuer sie steht deutlich mehr auf dem Spiel ;D
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Luxferre

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #73 am: 16.03.2016 | 17:11 »
Da siehst du mal wie es Jessica mit ihm gegangen ist... Und fuer sie steht deutlich mehr auf dem Spiel ;D

Ich wäre da an ihrer Stelle etwas anders veranlagt. Ziemlich sicher sogar.
Es war ziemlich früh klar, dass er sterben muss. Das hätte man abkürzen können á la "how jessica jones season 1 should have ended at episode 4"  :smash:

Offline Thandbar

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Re: [Netflix] Jessica Jones
« Antwort #74 am: 16.03.2016 | 17:14 »
"No one in comics stays dead except for Uncle Ben."  :gasmaskerly:
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