Autor Thema: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?  (Gelesen 2893 mal)

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Offline Grey

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Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« am: 2.12.2015 | 23:11 »
Ich mag Grieg. Und eigentlich könnte das ganze in einen Thread im Musik-Board.
As you wish. :gasmaskerly:

Für mich ist der Komponist Nr. 1 der gute, alte Frédéric Chopin. Ich kenne keinen Anderen, der so unglaublich viel Seele in seine Stücke zu legen vermochte.

Dicht gefolgt wird er für mich von Camille Saint-Saëns. Extrem vielseitig, der Mann und dabei immer wieder virtuos.

Es folgen (nicht notwendig in dieser Reihenfolge): Zoltán Kodály, Claude Debussy, Maurice Ravel, Béla Bartók, Modest Petrowitsch Mussorgski (im ungeschliffenen Original, nicht in den weichgespülten Nachbearbeitungen von seinem guten Freund Rimski-Korsakow), dann noch der schon genannte Edvard Grieg und irgendwo denn doch auch der olle Ludwig van Beethoven -- obwohl der mir oft zu vorhersagbar ist. Aber wie er die Regeln der Wiener Klassik verwurstet hat, war oft einfach nur genial. (Ich sage nur: Fünfte Sinfonie, dritter Satz, "Scherzo".)
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Luxferre

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #1 am: 3.12.2015 | 08:00 »
Beethoven rockt schon ganz ordentlich, aber ... Bach ist besser  ~;D

Ich mag ansonsten Rachmaninoff noch sehr, sehr gern. Debussy ist klasse (und ich meine nicht nur clair de lune), Hans Zimmer und Klaus Badelt aber nicht vergessen. Im Ernst jetzt.
Dvorak, Ravel und Fauré höre ich auch regelmäßig. Tchaikowski als Klassiker natürlich auch.
Ach ... die Liste könnte jetzt ewig weitergehen, aber ich belasse es mal dabei.

Was ich halt feststelle ist, dass ich tendentiell eher schwere und nicht unbedingt beschwingte Stücke besser finde.

Edit: Prokofiev nicht vergessen!!



Ich meine mich daran zu erinnern, dass wir Deutschen eine Vorliebe für Musik in "D-Moll???" haben. Mag das jemand mal (er-)klären?
« Letzte Änderung: 3.12.2015 | 08:41 von Luxferre »

Offline Saffron

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #2 am: 3.12.2015 | 20:48 »
Puh, gar keine leichte Frage für mich. Ich mag E-Musik, aber irgendwie ist es keine glühende Begeisterung, sondern eher eine etwas halbherzige Zuneigung. Es ist es auch sehr selten so, dass ich wirklich mal eine Klassik-CD rauskrame und mir konzentriert anhöre. Auch in Konzerte gehe ich äußerst selten. Gestern abend war ich im Babier von Sevilla, aber das war glaube ich das vierte Mal in meinem ganzen Leben, das ich in der Oper war, und selbst bei dieser „anfängertauglichen“ Oper habe ich festgestellt, dass mich nur einige wenige Stellen mitgerissen haben.

Ich mag Barockmusik, die ist immerhin recht einfach und eingängig, aber außer Bach und Händel kenne ich kaum Komponisten aus der Epoche. Klassik geht eigentlich immer, Mozart, Haydn und auf jeden Fall Beethoven höre ich gern. Bei den Romantikern bin ich schon hin- und hergerissen. Die ganzen italienischen Opern-Komponisten wie Verdi&Co. kann ich gut anhören, auch viele Orchesterstücke wie z.B. von Berlioz, Tschaikowski oder Bruckner mag ich. Dagegen kann ich mich für Schumann, Chopin, Liszt etc. nicht recht begeistern. Von Wagner kann ich mir gern mal eine Overtüre anhören, aber wenn mir jemand Freikarten für die Götterdämmerung in Bayreuth schenken würde, wären die sofort auf Ebay…
Alles was danach kommt, lässt mich noch zwiespältiger zurück. Von Debussy, Strawinsky und Schostakovich kenne ich ein paar schöne Stücke, aber für Bartok, Schönberg, Webern, Ligeti oder Penderecki bin ich scheinbar zu schlicht gestrickt. Weder verstehe ich sie, noch machen sie mir Spaß.

Letztendlich glaube ich, dass es noch viele etwas unbekanntere Komponisten und Stücke gibt, die ich überhaupt nicht kenne und daher auch noch nicht entdeckt habe. Daher wie gesagt, keine einfache Frage für mich. Auf jeden Fall aber interessant zu hören, was andere Tanelornis so mögen.

@ Luxferre: Davon hab ich noch nicht gehört und weiß auch nicht, ob was dran ist, denn meist sind die beliebtesten klassischen Musikstücke eher in Dur, würd ich sagen. Das einzige, an das ich mich dunkel erinnern kann, ist das bei Mozart glaube ich immer h-Moll eine besondere Bedeutung hatte.

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Offline Lysander

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #3 am: 3.12.2015 | 21:27 »
Klassik kann ist schoen wenns keine Endloskonzerte sind. Haendel bei Oratorien,  nein danke . Ansonsten toller Pathos in den Stuecken drinn. Das was Mozart irgendwie fehlt. Wenn ich an das mich nervende Gerumpse bei der HdR -Musik denke, vermisse ich da die Feinheit der Klassiker. 

Luxferre

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #4 am: 10.12.2015 | 19:35 »
Also wenn ich die 9. erster Satz, Adagio von Antonín Dvořák höre, dann gehts ab, zwischen meinen Gehirnwindungen.
Ich weiß ja nciht, wem es noch so geht, aber bei mir regt klassische Musik das Kreativzentrum an. Es formen sich Bilder und Geschichten in meinem Kopf, bis es kracht  :headbang:
« Letzte Änderung: 10.12.2015 | 19:39 von Luxferre »

Offline Lysander

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #5 am: 11.12.2015 | 21:17 »
Es soll ja auch Stimungen malen und hervorufen. 
Die Klassiker verstanden halt ihr Handwerk bzw wollen einfach Geschichten erzaehlen was ja zu Fantasy paßt.
Dvorak die 9te habe ich zufaellig auch. "Aus der neuen Welt " heists ja .
Der  Anfang vom 4 Satz " Finale " erinert  mich etwas an Star Wars

Offline Boba Fett

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #6 am: 11.12.2015 | 22:09 »
Bach
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Offline Grey

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #7 am: 11.12.2015 | 22:19 »
Ich weiß ja nciht, wem es noch so geht, aber bei mir regt klassische Musik das Kreativzentrum an. Es formen sich Bilder und Geschichten in meinem Kopf, bis es kracht  :headbang:
Oh ja, da geht's mir genauso!

Dvořáks Neunte ist grandios, gar keine Frage! :d Auch einer der Kandidaten, die bei mir ein Feuerwerk von Bildern im Kopf auslösen.

Meine Favoriten in der Hinsicht sind aber tatsächlich Chopin und Saint-Saëns. Vor allem Chopins Balladen und Scherzi sind da sehr ergiebig -- tatsächlich liegt meiner letzten Romantrilogie ein Plot zugrunde, der sich bei Chopins Ballade Nr. 2 in meinem Kopf geformt hat. Und das Scherzo Nr. 1 würde ich liebend gern mal im RPG als Fantasy-Abenteuer umsetzen.

Von Saint-Saëns hat es mir vor allem die Sinfonie Nr. 3 angetan. Vor allem der erste Satz erschafft in meinem Kopf eine Landschaft voller Mysterien. Ideal für ein Schatzsuche-Szenario in mystisch/gruseligem Ambiente.
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Offline Blechpirat

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #8 am: 17.12.2015 | 12:02 »
Habt ihr euch das Google-Doodle von heute mal angeguckt/gesehen/geklickt?

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #9 am: 17.12.2015 | 18:26 »
Eigentlich alles von Gustav Mahler. Aber nehmen wir das Bekannteste: Symphonie Nr 5.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Saffron

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #10 am: 17.12.2015 | 19:24 »
Habt ihr euch das Google-Doodle von heute mal angeguckt/gesehen/geklickt?

Jawoll, echt lustig. Hab alle Noten brav sortiert.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline Vampirwurst

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #11 am: 11.01.2016 | 09:01 »
Mein Interesse gilt hauptsächlich der Romantik und dem Barock.
Ich höre am liebsten Vivaldi, Boccherini, Saint-Saëns, Tschaikowsky, Smetana, Grieg. Hauptsächlich Romantik  (Auch einer meiner liebsten Epochen in der Malerei und der Literatur ).
„Die Fähigkeit zu sprechen macht dich noch nicht intelligent.“
— Qui-Gon Jinn

El God

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #12 am: 11.01.2016 | 11:35 »
Dvořáks Neunte ist grandios, gar keine Frage! :d Auch einer der Kandidaten, die bei mir ein Feuerwerk von Bildern im Kopf auslösen.

Da hat der Gute kompositorisch ja auch mal 90% der modernen Filmmusik vorweg genommen.

Ich hatte die Frage zuerst so verstanden: Was macht für euch "klassische Musik" so besonders? Und ich denke, im Gegensatz zum allergrößten Teil der U-Musik heutzutage ist es eine Frage des Publikumsvertrags. Klassik wurde so komponiert, dass die Zuhörer still sitzen und nichts anderes tun als der Musik zu lauschen. Das ist für mich immer noch die unmittelbarste und unverfälschteste Variante, Musik zu genießen. Klang und der Transport der musikalischen Botschaft steht im Vordergrund, dagegen tritt auch die Persönlichkeit der Interpreten (im Vergleich zur modernen U-Musik) etwas weiter in den Hintergrund. Wenn "interpretiert" wird, dann tatsächlich, um das Allerbeste aus der Komposition herauszuholen und nicht, um der Musik einen persönlichen Stempel aufzudrücken.

Das alles soll nicht so verstanden werden, dass "klassische" Musik/ E-Musik irgendwie besser wäre als U-Musik (Pop, Rock, Schlager, was weiß ich, die erfüllen völlig andere Publikumsverträge und damit Funktionen im Leben des Zuhörers), aber das ist es, was sie für mich einzigartig macht und mir Erlebnisse verschafft, die ich anderswo nicht bekomme.

Barockmusik und Renaissance - hier höre ich weniger groß orchestrierte Werke als lieber einzelne Lieder, Duette, Vokalwerke etc. und Interpretationen, insbesondere von Künstlern, die sich auf Improvisation verstehen. Insofern stehen hier auch weniger Komponisten im Vordergrund als Ensembles: Concerto Köln, London Baroque, Academy of Ancient Music. Selber gern gesungen (v.a. chorisch) habe ich z.B. Monteverdi, Schütz, Purcell, Vivaldi, Tallis, Palestrina. Bach kann ich nur hören, aber selbst nicht singen.

Klassik/Wiener Klassik: Hier darf gern das volle Orchester auffahren, riesige Chöre, Oper, richtig Bums, Kammermusik mag ich dagegen eher seltener. Selber singen macht riesen Spaß, ob allein oder mit vielen Mitstreitern; Wo man nicht vorbeikommt sind natürlich Bach-Söhne, Telemann, Mozart, Beethoven

Romantik: Och. Hmm. Die Opern sind natürlich unerreichbar, Liederzyklen natürlich auch, aber sonst...; Singen macht auch Spaß - in der Musik zerschmelzen, man darf erstmals richtig Hassen, Leiden oder Lieben beim Interpretieren; ein paar Namen, die ich gern (abseits der Opern und Lieder) höre: Saint-Saëns, Franck, Mussorgski, Tschaikowski, Smetana, Grieg; ansonsten vor allem deutsche, osteuropäische und französische Oper und deutsches Lied (mit allen großen Namen, die dazugehören); achso: Bitte bitte bitte keine Operette

Neue Musik: Ja! JA! Mehr davon! Alles bitte ohne Impressionismus. Aber nicht ständig und überall, sondern nur mit ausgewählten Leuten zusammen, ich gebe zu, dass mein Gehör zum Singen vieler moderner v.a. atonaler Sachen nicht taugt aber anhören tue ich es mir unendlich gern; bis hin zu den Anfängen elektronischer Musik; es gibt so viel zu hören und so wenig Zeit

Luxferre

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Re: Was mögt ihr so an "klassischer" Musik?
« Antwort #13 am: 11.01.2016 | 15:36 »
... im Gegensatz zum allergrößten Teil der U-Musik heutzutage ist es eine Frage des Publikumsvertrags. Klassik wurde so komponiert, dass die Zuhörer still sitzen und nichts anderes tun als der Musik zu lauschen. Das ist für mich immer noch die unmittelbarste und unverfälschteste Variante, Musik zu genießen. Klang und der Transport der musikalischen Botschaft steht im Vordergrund ...

Schön gesagt, danke  :d



Heute:

Titel: Klavierkonzert Nr.2 c-moll op.18: 1.Satz Moderato
Komponist: Sergej Rachmaninoff

und

Titel: Intermezzo (Háry János / Oper)
Komponist: Zoltán Kodály
https://www.youtube.com/watch?v=zSv5CvhOEsA

Wahnsinn, was der Kodály Wunderschönes komponiert hat. Erinnert mich sehr positiv an Alice in Fashionland. Kennt das noch wer?  :d