Ich muss sagen, inzwischen geht es mir wie dir.
Früher war es anders, Besondes in D&D habe ich sehr gerne Hack& Slay Abenteuer geleitet, EP frei Schnauze vergeben, aus den Monster Mauals zusammengesucht was mir in den Sinn kam.
Quasi-Stufenlose Syteme wie DSA oder Midgard habe ich (wenn überhaupt) nur sehr kurz gespielt.
Auch in Pathfinder und ganz besonders auch in D&D 5 habe ich immer wieder gerne Abenteuer im Stil von Diablo 2 o.ä. geleitet.
Auch in tödlichen Systemen wie Rolemaster oder Warhammer 2 habe ich trotzdem immer mehr Kämpfe als Fertigkeitseinsatz gehabt (da man besonders bei Rolemaster in Kämpfen meistens mehr EP erhalten kann als mit Fertigkeitseinsatz)
Aber warum habe ich mich vor einiger Zeit mehr und mehr vom Level-System abgewandt?- Ich suche bereits seit über acht(!) Jahren nach "meinem System" und habe immer wieder was neues ausprobiert
- Bei Levelbasierten Sytemen ist besonders die Generierung von NSC ziemlich aufwändig.
Zum Beispiel brauchte ich für ein Abenteuer des Systems "Portal" Söldner, einen Händler, Schmuggler, Schmuggler-Kundschafter und den Anführer der Schmuggler. Für einen oder 2 NSC hält sich (bei niedrigstufigen NSC) der aufwand ja noch in Grenzen, aber wenn ich an die Höchststufe 30 denke, graust es mir bereits, wenn ich z.B. mehrere NSC der 7 Stufe erschaffen muss, die trotzdem "nur" Schwertfutter / Wächter des Schurken sind.
Pathfinder ist da noch schlimmer (auch wenn ich es einige Zeit nicht wahrhaben wollte), da jede einzelne Klasse mit neuen stufen immer wieder neue Optionen kriegt, die dann in der gesamtheit unüberschaubar werden.
Z.B. war meine erste Kampfmagierin, die ich überhaupt gespielt habe, abenteuerbedingt gleich auf Stufe 7 gestartet.
Dank erlaubnis des SL durfte ich sie einmal umgestalten, habe sie danach jedoch, ebenfalls durch erlaubnis des SL zu einer Arkanistin umgebaut, da der Kampfmagier meinem Spielstil (Auf entfernung mit Zaubern um mich werfen) gar nicht entsprochen hatte.
Was HEXer auch angesprochen hat:
Niedrigstufige SC sind inkompetent (Level 1-SC sowieso), abgesehen von vielleicht einer "Stärke".
Ich merke das z.B. bei meiner Evangelistin, die ich im DnD Gate spiele (Wer mag, kann gerne in den "On-Games" nach dem Spiel "Aradan-Stadt der Toten" und dort nach dem SC "Esulilde Ziberadi" suchen).
Wir haben inzwischen Stufe 2 erreicht und meine Skill-Liste besteht aus:
Auftreten (Redekunst) (CH) Ränge: 1 Attribut: +2 Klasse: +3 Talent: +2 = +8
Diplomatie (CH) Ränge: 1 Attribut: +2 Klasse: +3 = +6
Wahrnehmung (WE) Ränge: 1 Attribut: +4 = +5
Einschüchtern (CH) Ränge: 0 Attribut: +2 Trait: +1 =+3
Zauberkunde (IN) Ränge: 1 Attribut: 0 Klasse: +3 = +4
Motiv erkennen (WE) Ränge: 1 Attribut: +4 Klasse: +3 = +8
Wissen Religion (IN) Ränge: 1 Attribut: 0 Klasse: +3 = +4
Trotzdem fehlen mir noch immer einige "Grundfertigkeiten" wie Heilkunde, Wissen: Arkanes (um Auren mithilfe von Magie entdecken zu identifizieren) und Wissen: Die Ebenen (Da ich später auch vorzugsweise infernalische Wesen herbeirufen möchte.).
Dazu kommen auch noch "Nebenfertigkeiten" wie Wissen Geographie, um z.B. die Entfernung zu nächsten Stadt/ Ortschaft einschätzen zu können.
Und trotzdem muss ich auch noch darauf achten, meine andern Fertigkeiten nicht ganz zu vernachlässigen (z.B. Wahrnehmung, Diplomatie und Motiv erkennen)
Und von Dingen wie Klettern und schwimmen will ich gar nicht erst anfangen... (Die kommen, wenn überhaupt frühestens auf Stufe 5
)
Zum "Akira-Effekt"
Eine meiner ersten geplanten (Aber nie gespielten) Kampagnen war von Stufe 1 bis 20 ausgelegt und grob gesagt sollte sie mit einer Prinzessin, die von Goblins entführt wurde, beginnen und mit einem Kampf gegen einen Höllenschlund-Teufel enden (Das Letzte Abenteuer trug auch den Arbeitstitel "Das Ende im Höllenschlund").
Damals hatte ich mich noch größtenteils nur aus dem Monster-Manual bedient und die NSC-erschaffung ignoriert.
Am Anfang ist dann der "spannendste" Kampf vielleicht ein Kampf mit einem Grottenschrat und seine Goblins. Später (auf Stufe 12+) lässt man diese links liegen, da sie einem fast nichts mehr anhaben können. Auf solchen Stufen vemöbelt man lieber Riesen.
Ich denke auch, dass EP basierte Systeme, sollte man sie "by the book" spielen, statt die EP frei Schnauze zu verteilen, einen dazu "zwingen" merkwürdige oder "unpassende" Begegnungen einzubauen. (Die SC sollen nach der Erforschung der Katakomben des Todes auf Stufe 8 sein... Okay hier sind nochmal 2 Ettins, dann passt es schon.)
Bezüglich "Beim Levelaufstieg mit neuen Regeln befassen"
Das kommt immer auch auf das System an.
In Pathfinder / DnD ist es unvermeidlich. (Ich habe mir z.B. im SRD mal die neuen Klassen wie den Psychic aus dem Occult Adventurers Guide angesehen und mich beim lesen seiner ganzen über die Stufen hinzukommenden Specials gefragt "du hast Pathfinder mal für das beste Rollenspeil gehalten?"). Ehrlich gesagt kann ich jetzt nur noch den Kopf schütteln.
In Spielen wie "Portal" umfassen diese neuen Regeln beim Levelaufstieg höchstens neu erlernte Zauber, da die Fertigkeiten, die die Charakterklassen einzigartig machen, nur in sofern besser werden, dass man sie häufiger einsetzen kann (Sie werden nämlich nur wirksam, wenn man in bestimmten Situationen gleich oder unter der Stufe des Charakters würfelt.)
Auch in Rolemaster bleiben Charaktere von den Fertigkeiten her weitesgehend gleich. Doch dort hat es keine unserer 3 Runden auch nur in die zweite Stufe geschafft.
Ich halte es auch für fast unmöglich, bei Levelbasierten Systemen schnell "auf den Punkt", also zu den Wirklich Spannenden Abenteuern (wie den oben erwähnten Kampf im Höllenschlund) zu kommen.
Mein Schlusswort:
Früher hätte ich das "Hochspielen" von Charakteren noch umstandslos bejaht. Doch heutzutage ist es für mich oft nichts als ein verlorener Wunschtraum.
Danke fürs lesen (und durchhalten)
@ HEXer
Danke für den Thread.