Handlungsausgänge sind halt auch meistens binär: Der Spieler entscheidet, was der SC in einer Situation will, die Regelanwendung entscheidet, ob es ihm gelingt, das in die Tat umzusetzen oder eben nicht (meistens mit Abstufungen).
Wie ist es bei Inneren Zuständen des Wollens, Wünschens, usw.? Da könnte ich mir nur vorstellen, dass die Situation entscheidet, welche Eigenschaften des SC getriggert werden, und die Regelanwendung entscheidet, welches Wünschen/Wollen daraus resultiert. Aber wie soll das konkret aussehen?
Das ist schon ein ziemlich guter Grund dafür, dass so ziemlich alle Systeme die Charaktereigenschaften im engeren Sinne eigentlich immer nur als Modifikatoren auf Proben verwenden, in denen es um Kompetenz geht - mein Wollen/Wünschen kommt also darin zum Ausdruck, dass es mich zum Erfolg befeuert.
Und wie gesagt gibt es doch unendlich viele Systeme, die dir genau das liefern. Warum beschwerst du dich, dass Shadowrun und D&D es nicht tun? Da kannst du dich genausogut beschweren, dass in Game of Thrones keine Raumschiffe vorkommen ...
Kommen sie nicht?!
Bin GoT Verweigerer...
Und ich beschwere mich über Star Wars, D&D, SR, weil das die einzigen Systeme sind, wo mal jemand aus meinem Unkreis (i.e. Oldenburg) wenigstens ab und zu mal den A***h hoch bekommt, und da was meistert.
Naja, beispielsweise könnte man sich beim Vortex System bedienen - da gibt es ja die einfache Einteilung von "Nein, und..." / "Nein" / "Nein, aber" sowie "ja, aber" / "ja" / "ja, und"
Warum so etwas nciht für Charaktereigenschaften machen?
SL:"Du bist also eigentlich ängstlich, möchtest dich jetzt aber zusammenreißen,um deinem Freund in dieser gefährlichen Situation zu helfen. Lass uns mal schauen, ob du dich aufraffen kannst und was das mit deinen anderen Charaktereigenschaften so macht. Was hast du dir zu deinem Charakter aufgeschrieben?"
S: "Angst davor, körperliche Schmerzen zu erleiden", "Bin unbeliebt, ich hab nur wenige gute Freunde"
SL: "Gut, dann mach doch mal ne Probe auf Willenskraft, ob du dich in diesem Moment zusammenreißen kannst. Du hast einen Bonus, weil du ja eh nur wenige gute Freunde hast."
Ausgang 1:
S: "Fehlschlag: ein einfaches Nein."
SL: Gut, du schaffst es also nicht, deinen Freund direkt zu retten. Du bleibst starr stehen, während andere herbeigeeilt kommen, dich vorwurfsvoll ansehen und dann eingreifen. Es ging einfach nicht..."
Ausgang 2:
S: "Nein, und..."
SL: (Dasselbe wie oben, aber:) Das Ganze nimmt deinen Charakter so sehr mit, dass du entweder "Angst vor Schmerzen" erhöhst, "Gute Freunde" senkst, oder dir "schlechtes Gewissen" aufschreibst.
Ausgang 3:
S: "Ja, und..."
SL: Sehr schön! Du schaffst es, deinen Freund zu retten und entweder lernst du daraus, dass du nciht mehr so sehr "Angst vor Schmerzen" haben musst,oder wie wichtig dir deine "Wenigen Freunde" sind.
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Was ist den an sowas so schlimm?