Autor Thema: Fallout mit BoL-Regeln, Midwestern Chronicles  (Gelesen 1524 mal)

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Fallout mit BoL-Regeln, Midwestern Chronicles
« am: 13.12.2015 | 23:55 »
Ich spiele in letzter Zeit gelegentlich zweisam mit meiner Frau im Fallout Universum. Dafür verwenden wir eine modifizierte und angepasste Version der Barbarians of Lemuria Regeln, irgendwo zwischen den alten Sachen dazu, der Mythic Edition und was eigenem. Falls Interesse besteht kann ich das Material auch mal etwas aufarbeiten und online zur Verfügung stellen.
Wir spielen im mittleren Westen der USA, so grob in der Gegend von Saint Louis. Die Zeit zu der wir spielen ist bislang nicht ganz klar definiert, aber es wird wohl eher so in Richtung der neueren Teile gehen (also Fallout 3, Fallout New Vegas und Fallout 4), also so irgendwan 227x oder anfang 228x

Die Protagonisten sind:

Roxi, ältere Trackerin aus dem kleinen Örtchen Farground, ist kürzlich auch eine Nexus City Rangerin geworden, also sowas wie eine herumreisende, mit weitgehenden Befugnissen ausgestattete Polizistin

Dan, auch bekannt als "der Dan", ein illustrer Guhl mit kriminellen Tendenzen und breit gestreuten Kenntnissen, etwa in Kung Fu, Medizin und Chemie, bei letzterem ist er insbesondere ein leidenschaftlicher Drogenkoch und -händler

In der Vergangenheit hatten wir Kenntnis vom Standort eines Vault erhalten und erfahren, dass sie dort Probleme mit ihren hydroponischen Anlagen haben. Ganz im Stil von Fallout 1 hatten die mal einen Kerl ausgesandt, aber der starb und wir haben die Infos vom Pip-Boy an seiner Leiche.
Jedenfalls wollten wir uns jetzt mal darum kümmern. Ein verrückter alter Mann hatte uns gesagt, wo wir möglicherweise solche Teile finden konnten, bevor er wegen verrückter Aktionen von einer Karawanenwache erschossen wurde - in den radioaktiven Ruinen einer Stadt namens Lawrence sollte sich eine alte Rohrfabrik finden, wo man das gesuchte bestimmt finden könne, zumal die Stadt aufgrund der Radioaktivität meist gemieden wird.
Aktuell ist dort eine boshafte, von Supermutanten angeführte Gruppe aktiv, die sich New World Order nennen. Die bedienen sich aber durchaus auch Sklaven aus den niederen Rassen, dann oft mit Sprenghalsbändern ausgestattet.
Dan war nochmal in Nexus City (orientiert an Vault City) einkaufen und sammelte dann Roxi ein, die sich von einer niederlage und einem beinahetod gerade erholt hatte. Ausserdem hatte er vom organisierten Verbrechen in der Vorstadt von Nexus einige fähige Söldner angeheuert. Gemeinsam fuhr man also im Pickup Truck los und lernte auch die Söldner etwas kennen: Hank, Willy, Gilly und Alton. Unterwegs trafen wir auf eine größere Karawane, bestimmt 20 Mann mit 8 Brahmin, die Angaben aus der NCR zu kommen. Man tauschte sich ein bißchen aus und sie erzählten auch, in der Nacht ein großes Leuchten aus Lawrence gesehen zu haben - vielleicht eine nukleare Detonation. Da Dan zwar an Rüstungen und Waffen gedacht hatte, aber den Strahlenschutz vernachlässigt hatte (da denkt man als Guhl aber auch nicht so dran, ne ^^) kaufte man bei der Karawane auch noch eine große Portion Rad-X als Vorbeugung für Roxi und die Söldner.
Weiter ging die bunte Fahrt und man hörte ein Notsignal von einer Brotherhood of Steel Einheit, die an bestimmten Koordinaten in einem alten Stahlwerk eingeschlossen seien. Roxi beschloss hinzufahren und zu helfen. Sie erspähte auch schon aus großer Entfernung die Feindpositionen. Der Feind war zahlreich und stark, aber davon ließen wir uns nicht einschüchtern. Wir suchten uns ein robustes Gebäude, stellten dort das Fahrzeug ab und suchten uns gute Positionen. Dann schlich Roxi vor, um den Feind anzugreifen und anzulocken. Eine gut geworfene Handgranate zerlegte dann auch einige Sklaven und erregte die gewünschte Aufmerksamkeit.
Wenig später zogen 6 Supermutanten und fast 20 Sklaven gegen unsere Position, die wir verbissen mit Gewehr- und MG-Feuer verteidigten. Glücklicherweise gelang es früh, einen Supermutanten mit Raketenwerfer auszuschalten. Ein anderer mit Minigun war aufgrund der guten Deckung nicht so arg wirksam. Ein Großteil der feindlichen Kräfte bemühte sich aber in den Nahkampf zu kommen, konnte aber ausgedünnt werden. Dennoch musste Dan sich später, nur mit einem chinesischen Tai-Chi-Schwert bewaffnet, 2 feindlichen Supermutanten stellen, aber dank Kung-Fu und reichlich Heropoints obsiegte er.
Zwei unserer Henchmen wären eigentlich gestorben (einer von einem Supermutantenhammer zermatscht, einer von diversen Gewehrkugeln durchsiebt), aber ich ließ zu, dass meine Frau Heropoints ausgibt, um sie vor dem Tode zu bewahren. Es war auch das erste Mal in der Kampagne, dass wir einen so großen Kampf hatten, mit Henchmen und vielen Feinden, aber im Grunde kennen wir das schon aus der Zeit, wo wir Necropolis 2350 mit BoL gespielt haben, und das hat ja damals schon recht gut geklappt.
Nach dem Kampf lernten wir dann noch einen Paladin namens Roberts kennen, der den feindlichen Störsender dank uns zerstören konnte und jetzt Abholung via Vertibird herbeigerufen hatte. Er zeigte sich sehr dankbar und versprach sich zu revanchieren. Auch nahm er einen von unseren Schwerverletzten mit, damit das BoS sich um ihn kümmert.
Hoffentlich geht es dann bald weiter - mit der Rohrfabrik und dem Schicksal von Vault 104.

Diesmal haben wir nur knapp anderthalb Stunden gespielt.

Fragen? Anregungen?
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Offline aikar

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Re: Fallout mit BoL-Regeln, Midwestern Chronicles
« Antwort #1 am: 14.12.2015 | 08:39 »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

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Re: Fallout mit BoL-Regeln, Midwestern Chronicles
« Antwort #2 am: 14.12.2015 | 15:01 »
Ja, das kenne ich, und das ist durchaus auch in die Überlegungen für meine Falloutumsetzung eingegangen.
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Re: Fallout mit BoL-Regeln, Midwestern Chronicles
« Antwort #3 am: 14.12.2015 | 15:09 »
Coole Story!

Kann leider noch nichts beitragen.
Wenn gewünscht könnte ich was aus meinem "Willkommen auf 'Arth"-Setting zur Inspiration liefern.
Da war Fallout aber nur ein Inspiration unter vielen.

-- Später Postapokalypse
-- SCs waren Außerirdische, die abgestürzt waren.
-- Bösartige Echsenwesen
-- Menschen verkümmerten zu Zwergen in ihren Bunkern
-- Katzen, Hunde, Tauben und Hühner sind die dominanten Spezies = Gleitkatzen; Bluttauben; Man-Dogs; Terror-Vögel.

Danke für den Post, ich liebe Fallout
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

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Re: Fallout mit BoL-Regeln, Midwestern Chronicles
« Antwort #4 am: 17.12.2015 | 01:56 »
Und weiter gehts:

Wir fuhren dann direkt weiter zur Rohrfabrik. Dort begann dann, ein wenig im Stil einer Skill Challenge, die Sucherrei. Durch einen Glücksfund von Willy, einem unserer Söldner, kamen wir schnell vorran. Allerdings war uns das Glück nicht hold - unsere Aktivitäten zogen eine ziemlich hartgesottene Patrouille von der New World Order an - 3 Supermutanten und ein halbwahnsinniger Typ in einer heruntergekommenen Powerarmor. Der PA Typ beharkte uns erstmal aus großer Entfernung mit einem Scharfschützengewehr, die Supermutanten drangen derweil in die Fabrikhalle ein, durch einige Granaten nur wenig gebremst. Der Kampf ging zwar flott, war aber auch echt hart. Mit den Supermutanten wurden wir noch irgendwie fertig, dann kam der Kerl in Powerarmor auch in die Fabrikhalle und schaltete die gebeutelte Bande mit einem Flammenwerfer aus. Einer unserer Söldner hatte sich versteckt, ein anderer wurde vom Feind durch die Halle gehetzt (der Typ schwang dabei einen Supersledge und rief mit Mickeymousestimme "It's smashing time!") und die dritte Söldnerin war schon eingangs mit dem Gewehr am Kopf getroffen und ausgeschaltet worden. Normalerweise wäre das wohl unser Ende gewesen, aber bei BoL kann man ja Heropoints ausgeben um Lebenspunkte zurückzuerlangen und wieder aufzustehen. So konnten wir ihn dann in einem Kugelhagel aus Roxis leichtem Maschinengewehr und Dans schwerem Jagdgewehr ausschalten, wobei aber auch die Powerarmor schweren Schaden nahm. Während Dan dann alle Leute verarztete ging die Suche weiter - wir hatten jetzt alles beisammen aber waren noch nicht fertig mit Verladen. Aber bei den Zufallsbegegnungen hatten wir etwas mehr Glück - eine Einheit vom Brotherhood of Steel kam vorbei. Sie hatten schon von uns gehört und waren daher freundlich, halfen uns auch den Rest von dem Zeug aufzuladen. Allerdings waren sie dagegen, dass wir die (defekte) Powerarmor mitnehmen - wenn es nach ihnen geht ist das eine Technologie die nur der Brotherhood gehört. Roxi versuchte noch sie zu überzeugen, aber das hatte leider keinen Erfolg, der den Trupp anführende Paladin bliebt hart: Vorschrift ist Vorschrift. Ausserdem wollte er selbst versuchen die Powerarmor zu bergen und wieder Instand setzen zu lassen - die Brotherhood kann immer weitere Paladine gebrauchen. Streß mit den Jungs wollten wir aber auch nicht gerade, daher nahmen wir das mal so hin und fuhren dann zum Vault. Unterwegs passierte: nix.
Die Leute beim Vault waren erst etwas skeptisch, aber man kam dann ganz gut überein. Wir überließen ihnen die Teile und wurden zu besonderen Freunden des Vaults, also mit Recht dort zu leben, einem hohen Zugriffsgrad auf die Computer dort, medizinischer Versorgung usw. usf.
Die Leute behielten halt einfach mal im Hinterkopf, dass wir unser Leben riskiert hatten um ihre Gemeinschaft zu retten.

Ich hab dem Vault einfach mal die Nummer 104 gegeben, keine Ahnung ob es da einen Konflikt mit in der Lore existierenden Vaults gibt

Stichpunkte dazu:
- Standardvault, ausgelegt für etwa 1000 Bewohner
- momentan aber nur etwa 500 Bewohner, die zudem etwas überaltert sind
- vor ca. 50 Jahren gab es beinahe einen Vault-Bürgerkrieg, aber statt dessen sind dann etwa 300 Leute an die Oberfläche gezogen
- die Leute haben etwas zu wenige Kinder bekommen
- da in den letzten Jahren das Essen rationiert werden musste sind die Leute schlank bis abgemagert (die Hydroponische farm ging halt immer mehr kaputt, konnte aber mit den von uns besorgten Teilen wieder auf volle Leistung gebracht werden)
- voll ausgestattete Medistation mit 2 Chirurgierobotern und 3 Ärzten
- sie können auch Kybernetik einsetzen (7 Leute im Vault haben ein Kunstherz)
- genug sauberes Wasser um es auch zum Duschen zu verwenden
- Hauptenergie ist geothermal, aber es gibt einen nuklearen Backup
- es gibt auch viele Roboter hier - an die 300
- komplette Computeranlage mit großer Mainframe, Wissendatenbanken, Terminals in jeder Wohnung etc.

Wir haben jetzt jedenfalls erstmal Pause, die Menschen aus der Runde wurden auch von Strahlung befreit etc.
Und wir haben noch einigen Loot. Und eine weitere Basis.
Wie es weitergeht? Wir werden sehen müssen. Möglicherweise werden wir zusehen, dass wir Vault 104 zum Teil der Nexus Föderation machen (eines Bündnisses von verschiedenen Siedlungen unter Führung von Nexus City) und etwas Handel anleiern.
Möglicherweise werden wir uns aber auch mal mit der Misere von "Site Operon" befassen müssen. Das ist ein altes Raketentestgelände, auf dem vor dem Krieg wohl an Orbitalen Waffenplatformen gewerkelt wurde. Jetzt hat sich da eine Bande von der New World Order eingenistet und auch schon die Nachbarsiedlung namens Eventide überfallen. Dabei wurde auch ein Nexus Ranger getötet, der dort war um zu versuchen Eventide für die Föderation zu gewinnen und allgemein zu helfen.
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Re: Fallout mit BoL-Regeln, Midwestern Chronicles
« Antwort #5 am: 20.12.2015 | 15:32 »
Ja, also falls übrigens jemand Lust bekommen hat, mitzuspielen: ruhig mal PN schreiben. Wir können also problemlos via onlinespielen mit Skype und Maptools noch Mitspieler aufnehmen.
Gestern haben wir mal einen Oneshot gespielt, mit neuen Charakteren dazu und Internet People. Vielleicht kann ich da auch mittelfristig mal einen Spielbericht machen.

Ansonsten erstmal weiter mit Dan und Roxie
Wir hielten uns dann etwa eine Woche im Bunker auf, bildeten uns ein wenig fort und erholten uns von den Strapazen. Um dann gen Nexus aufzubrechen - die Söldner zurückbringen und den Loot verkaufen, evtl. noch ein-zwei nützliche Dinge einkaufen. Die Bunkerleute gaben uns auch noch ein paar Handelswaren (hauptsächlich hochwertige Kleidung und Medikamente) mit. Leider machte unterwegs das Auto Probleme. Er rumpelte so komisch. Dan's Versuche als Automechaniker waren aber wenig erfolgreich als wir anhielten. Und in einem nahen Wäldchen schien sich etwas großes herumzutreiben. Da fuhren wir erstmal weiter, aber wenig später war das Auto dann ganz hin - offenbar ein Getriebeschaden. Also schieben. Und sehr, sehr langsam vorran kommen.
Wir begeneten noch ein paar Schrottsammlern, aber helfen konnten die uns auch nicht. Und dann kam noch radioaktiver Regen auf. Die Menschen in der aktuellen Gruppe wollten sich dem nicht aussetzen und verkrochen sich erstmal im Führerhaus. Und so warteten wir dann - bis eine Bande von an die 30 Raidern mit Fahrzeugen, einem Kerl in Powerarmor usw. usf. ankam und uns aufforderte zu verschwinden. Roxi machte sich schon bereit für einen wahrlich verzweifelten Kampf, aber Dan ging das ganze entspannt ein, warf sich ein paar Party Time Mentats ein und ging erstmal mit den Leuten reden. Ein paar epische soziale Würfe später und auch dank der kriminellen Kontakte und des Gladiatorenruhms konnte man sich dann einigen. Die Raider bekamen Waffen und Benzin und überließen uns dafür zwei Brahmin um den Wagen zu ziehen. Die Raider hatten selbst Probleme an genug Treibstoff zu kommen und verwendeten diese Methode selbst ausserhalb von Kämpfen. Und wir haben wohl den 8fachen normalen Preis für die Brahmin gezahlt, aber für beide Seiten besser als ein Verlustreiches Gefecht.

So ausgestattet rumpelten wir dann weiter und suchten in einem kleinen Örtchen Schutz. Es heißt Bloomington. An sich wurde es von Nexus aufgebaut um hier im Fluß Gold zu schürfen - dafür wird dann Gesindel rekrutiert. Die Arbeit ist hart und nicht ungefährlich, unter anderem weil das Flusswasser relativ radioktiv ist. Aber sie wird nur relativ mau bezahlt. Alles hier gehört Nexus: Die Häuser, das Land, alles. Jedenfalls kam es kürzlich zum Eklat und Aufstand, die Arbeiter rebelierten und knüpften den von Nexus gestellten Verwalter auf, was nicht ohne sonstiges Blutvergießen abging. Jedenfalls wollen sie unabhängig sein und dass Gold behalten respektive damit dann ein gutes Leben führen. Dass Nexus das so einfach hinnimmt ist aber unwahrscheinlich. Dementsprechend ist die Lage recht angespannt und wie wir da nachts im radioaktiven Regen heranrumpeln werden wir nicht eben freundlich begrüßt. Immerhin kann Roxi einmal die Klappe halten und verschweigen, dass sie Rangerin ist.
Jedenfalls war man einstweilen etwas ratlos, wie man damit umgeht. Meine Frau wollte ja irgendwie schon den armen Arbeitern helfen, aber wie? Und dann waren da die Verpflichtungen ihres Chars als Rangerin. Und die Tatsache das Lynchmord irgendwie nicht so richtig ein legitimes Mittels des Arbeitskampfes ist. Und Dan hätte ein verdammt gutes Geschäft machen können, Waffen und anderen Loot gegen ne anständige Menge Gold, aber das wäre ja gegen die Interessen von Nexus und da seine Kumpeline ja da mitmischt hat er das erstmal gelassen.
Wir haben an der Stelle erstmal geendet. Habt ihr vielleicht Anregungen, wie man da weiter verfahren könnte?
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