Ich weiß nicht, ob das hier ein Rant wird oder eine auf Ratlosigkeit gefusste Meinung:
Schon seit einiger Zeit belastet mich das Thema Spielersuche. Ich hab recht lange gebraucht, um eine tolle Truppe zu finden bzw. Spieler zu finden, mit denen ich aktiv spiele, weil ich mit diesen Menschen spielen will.
Aber der Weg war lang und anstrengend.
Mittlerweile bahnt sich in ferner Zukunft eine weitere Rollenspiel-Runde an, aber da sind halt nicht alle aus dieser tollen Runde bei.
Und mittlerweile ist mein erster Gedanke, ob es nicht sinnvoller ist, wieder die erprobten und sympathischen Spieler in Flensburg zu rekrutieren, was mit erheblichen Aufwand verbunden ist.
Die Idee, in dem angeblichen Spielernirvana Hamburg, Spieler zu suchen, kam kurz hoch, wurde dann aber wieder ganz schnell ad acta gelegt.
Warum es mir graut, mir neue Spieler zu suchen?
Online gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten wie Facebook, Google+, Spielerzentrale,... Wenn man DSA, SR und Pathfinder spielt, sind die für Hamburg super. Aber bei anderen Systemen bringen sie fast gar nix.
Anzeigen verstauben und landen schließlich im Datennirvana, tausendfach gelesen und mit Desinteresse beiseite gelegt.
Also fängt man an, Spieler anzuschreiben. Ok, bei der Spielerzentrale wird man auch dann ignoriert. Bei FB dagegen (Google+ hab ich nun nicht dafür ausprobiert, ist aber sicher ist es ähnlich) kommt man in Kontakt. Die Leute wirken nett und interessiert und würden gerne mal mitspielen.
Da ich zumindest zu det Sorte Mensch gehöre, die glaubt, dass eine Person im realen Leben anders sein kann als online, schlag ich gern ein Telefonat und die Aussicht eines Treffens vor der Runde vor, um sich besser kennenzulernen.
Ab dem Zeitpunkt ist der Kontakt vorbei.
Wahrscheinlich bin ich zu altmodisch, dass ich erstmal die Leute kennenlernen will, bevor ich sie in meine vier Wände lasse.
Aber es gibt in Hamburg auch noch Rollenspiel-Vereine, die sich regelmäßig treffen. Das ist eine tolle Sache... für Schüler, arbeitslose, Studenten, Halbtagskräfte und Leute, die in der Frühschicht arbeiten. Ansonsten um 6 Uhr abends werktags (nicht freitags) im Hamburg bei einem Treffen teilzunehmen zur besten Zeit für Stau und volle S-Bahnen, erfordert eine Hingabe, die ich auf der einen Seite bewundernswert aber auch etwas beängstigend finde.
Nun ja, diese Möglichkeit scheidet also aus.
Also bleibt nur noch, das Tal der Tränen zu durchwandern - das Internet.
Irgendwann tatsächlich trifft man dann auch Spieler im echten Leben...und schon von vornherein kann man da ordentlich sieben.
Unterm Strich scheitert es meist an der Sympathie (wenn mir die Person beim z.B. Treffen ohne Punkt und Komma von seinem Charakter erzählt, oder aber ich die Person im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen kann oder sonstwie der Eindruck entsteht, es mit einem Freak zu tun zu haben. Einer machte mir auch etwas Angst), aber auch sonstige Lebensumstände können hinderlich sein.
Und so streift man von solchen mühsam erarbeiteten Meetings (und für Arbeit wird man normalerweise bezahlt) und erst sehr sehr langsam über Monate hinweg trifft man Spieler, die zu einem passen.
Zumindest erging das mir so und ich betrachte mich als halbwegs bodenständig.
Und nun, als jemand, der gerne neue Menschen kennenlernt und auch mit Neulingen spielt, muss ich gestehen, dass ich keinen Bock darauf habe, mir neue Spieler zu suchen oder überhaupt neue Spieler kennenzulernen.
Und nun frag ich mich, wieso die Spielersuche so ein Horror ist?
In Kleinstädten und auch in Zeiten vor dem Internet hatte ich wesentlich weniger Probleme als heute in Hamburg.
Oder sind in HH bloß ganz besonders viele besondere Spieler?