Das hängt sehr von der Situation ab und davon, inwieweit und inwiefern Spieler sich auf ihren Dungeoncrawl vorbereiten:
- Wenn sie mit Magie Teile des Dungeons auskundschaften, oder von weniger obskuren Dungeons gar Kartenmaterial bekommen, lege ich das natürlich vorher aus.
- Wenn es obskure Dungeons sind und sie keine besonderen Fertigkeiten haben, müssen sie mit Beschreibungen leben und sich das Gewölbe selbst kartografieren. Ich lege dann immer nur über Platzhalter Battlemaps aus (oder zeichne sie), um Kämpfe taktisch halten zu können. Zumindest bei Rollenspielen wie Pathfinder.
- Ausnahmen gibt es je nach dem Gehalt des Dungeons, der Größe und wie der Sache begegnet wird, oder in Hinblick auf das Medium. Sollte ich über Roll20 oder vergleichbare Seiten spielen, dann decke ich einfach die Karten häufig aus Faulheit auf, je nach Erkundungsstand.
Ich hänge das wirklich sehr an den Spielzusammenhang. Persönlich präferiere ich jedoch, den Spielern altes Kartenmaterial zukommen zu lassen, wie der inzwischen veränderte oder verfallende Dungeon zu seinen Glanzzeiten oder in einer näher und nicht näher bestimmten Vergangenheit ausgesehen hat (beispielsweise die Planskizze einer Burg oder die Kartografieversuche einer gescheiterten Abenteuergruppe), sodass sie eine grobe Vorstellung von Form und Größe haben, ohne zu wissen, was in den jeweiligen Räumen genau auf sie wartet; auch wenn ich manchmal natürlich auch dazu Hinweise gebe. Das ermöglicht nämlich, selbst wenn die Spieler es normalerweise nicht proaktiv tun, eine bessere Planungsphase oder eröffnet überhaupt eine solche.
Wenn es der Spielsituation angemessen ist, lasse ich sie auch auf wirklich unbekannte Gewölbe treffen; und dann gibt es nur selbstgezeichnetes Kartenmaterial, welches ich peu a peu ersetze durch offizielles, so möglich. Oder ich lege zumindest schwer zu zeichnende Räume vor. Das hängt aber vom Detailgrad des Dungeons ab; wenn es notwendig erscheint, eine hervorragende Karte mit vielen Details zu haben, lasse ich nicht zeichnen, sondern lege das Stück aus.
Dazu kommt, dass meine Überlegungen daher rühren, dass ich gewöhnliche - oder zumindest für mein Umfeld gewöhnliche - Dungeoncrawls (Tür auf, Monster tot, Loot) nicht besonders schätze, wenn sich nicht mit dem Dungeon selbst beschäftigt wird. Warum ist er da? Warum sind die jeweiligen Monster da? Was will der Erbauer damit ausdrücken? Etc. etc. Dementsprechend spielt eine Vorplanung häufig eine gewisse Rolle, um für solche Fragen zu sensibilisieren und ich schicke Spieler inzwischen meist mit festen Zielen (unabhängig von "Lootet Gegenstand A" oder "Befreit Gefangenen µ") in solche Gewölbe. Aber solche Sachen sind natürlich Geschmacksfragen.
In kurz also: Ich mag, wenn das Kartenmaterial selbst tragendes Spielelement wird - statt einfach nur eine Hilfe zu sein, damit keiner beim Aufdecken des Dungeons aufpassen muss.