Gleich zu Beginn: Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag hier passend platziert ist, fand aber kein passenderes Forum. Bei Bedarf also bitte verschieben.
Ist man bei einem Werk auf der letzten Seite angelangt, dann stellt sich diese wohlige geistige Erschöpfung ein …
Mir war es dann ein Bedürfnis, einige Gedanken an dessen Ende zu stellen, die ich hier teilweise wiederholen möchte. Das soll kein Schimpfen über die Undankbarkeit der Welt sein (niemand zwingt diejenigen, die ihre Systeme frei verfügbar machen dazu (zumindest hoffe ich das mal)). An manchen Stellen hier im Forum bekomme ich das Gefühl, dass ich mit dem Nachfolgenden Eulen nach Athen trage, an anderen Stellen habe ich den Eindruck bekommen, dass es vielleicht nicht verkehrt ist, es mal zu äußern:
Der Weg ist lang, der Lohn gering - warum tu ich mir das an, wo doch für den Eigengebrauch die handschriftlichen Aufzeichnungen reichen würden?
Ein Grund ist sicher die Begeisterung, den Dingen Form zu geben. Die tiefe Zufriedenheit, wenn es mir selbst gefällt. Ein anderer Teil ist die Freude, wenn es anderen vielleicht genauso Spaß macht, sich damit auseinander zu setzen. Ohne Kritik geht es dabei nicht, selbst wenn man etwas verschenkt. Rechtschreibfehler, besser lesbare Schrift, Neuformulierungen von Teilen, die einem selbst soooo logisch erschienen …
Ich nehme an, den meisten anderen Bastlern geht es wie mir: sie nehmen sich Kritik zu Herzen - vielleicht oft zu sehr. An dieser Stelle einmal eine Bitte im Namen all derer, die wie ich immens viel Zeit und Liebe in Dinge wie diese stecken. Wir müssen nicht mit Lob überhäuft werden, aber es tut uns gut, wenn wir mit Respekt behandelt werden (sehr sogar).
Ein "es liegt/gefällt mir persönlich nicht." ist vollkommen in Ordnung, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Vorschläge, wo man eine Lücke sieht, oder Fragen, weil einem etwas unstimmig vorkommt: gern gesehen.
Kritik, wie man sie an einem professionellen Verlag äußert, der schließlich (zu Recht) Geld für die Arbeit mehrerer Angestellter verlangt, sollte man sehr behutsam formulieren. Ein schnell hingeworfenes "Dies und jenes sollte man doch noch mal überarbeiten/umstellen/durchdenken." sieht von außen nach wenig aus, bedeutet aber für einen einzeln arbeitenden Autor schnell einmal Tage oder Wochen an Arbeit. Als Begründung etwas zu formulieren, das fast so klingt wie: "Sie wollen es doch schließlich möglichst vielen Kunden ‚verkaufen‘ und ich weiß, wie es viel besser wird." ignoriert meiner Ansicht nach die Tatsache, dass es sich hier immer nur um Einzelmeinungen handelt (auf beiden Seiten).
All das ist nicht böse gemeint, liegt mir aber am Herzen. Und noch einmal: vieles was da oben vielleicht wie: "Seid besonders lieb zu Autoren freier Systeme." klingt, soll keine Ermahnung sein - ich habe mich vor geraumer Zeit bei Tanelorn angemeldet, weil ich das Gefühl hatte, dass der Umgangston sehr menschlich ist. Das Gefühl hat sich bisher nicht gelegt - vielen Dank.