Ich denke, der grundlegende Gedanke hinter dem Thread kann durchaus beim Verstehen des Regelsystems helfen (und beim Designen von Regeln sowieso), für die Praxis ist das aber alles viel zu simpel gestrickt.
Eigentlich muss man da nicht mal auf die Regelebene gehen.
Fate will ja ganz offensichtlich nicht nur straight forward vanilla Nischen-Story-Game oder dergleichen sein, sondern ein Mittelding, das auch klassische Spieler erreicht, weder Fisch noch Fleisch. Und wenn ein Großteil dieser Zielgruppe ein klassisches "Magiesystem-Feeling" haben möchte, das Spiel aber eben dieses Feeling nicht liefert (obwohl es diese Spieler ansprechen möchte!), hat es als Spiel versagt. Also ja, genau das D&D4-Problem: Das Ganze kann noch so großartig durchdesignt sein, aber wenn es seine Zielgruppe nicht von seiner Herangehensweise überzeugen kann, hat es etwas falsch gemacht, entweder bei den Regeln, oder bei der Präsentation derselbigen. Und u.a. deshalb geht Fate auch bei der Magie den weniger durchdesignten Mittelweg, dass man sie entweder mit den Standardregeln oder als zusätzliches System abbilden kann (derer sich ja auch einige in den Grundbüchern finden).
Natürlich muss einem dieser "Weder-Fisch-noch-Fleisch-Ansatz" nicht gefallen (und dann kann man sehr gut die Standardregeln benutzen oder auf Turbo-Fate zurückgreifen, das bekanntlich erheblich "puristischer" daherkommt, auch bei Magie etc), aber die entsprechenden Teile des Systems als falsche Ideen zu betiteln, ist imho nicht zielführend. Gerade bei einem System wie Fate, in dem sehr viele unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen, sollte man imho eher die Koexistenz propagieren als dieses oder jenes Falsch.
Auf der reinen Regelebene sag ich nur eins: Wenn man sich ernsthaft darüber beschwert, müsste man eigentlich viel weiter unten anfangen. Fate Core ist ja schon voll mit Mechanismen, deren "Notwendigkeit" man in Frage stellen kann, vgl. etwa mit Turbo-Fate (und selbst da kann man sich noch streiten). Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich vollkommen überzeugt, dass die Metaebene hier die meisten Entscheidungen auf der Regelebene rechtfertigt. Das heißt nicht, dass gewisse Sachen nicht besser gegangen wären, oder dass man sie nicht kritisieren kann, aber man sollte halt nicht eine komplette Ebene außen vor lassen.