Thema: [Brainstorming] Calistra und die Liebe

[firstdeathmaker]

Hallo,

es geht um folgendes: Der Held einer meiner Spieler (ein frivoler Barde) hat sich für den Abend eine blonde Begleiterin bestellt. Hintergrund ist der, dass die Helden auf der Suche nach einer entführten jungen Frau mit blonden Haaren sind und vermuten, dass sie als Sklavin in der Stadt gehalten wird.

Was er allerdings nicht weis ist, dass die gesuchte Person nicht in dieser Branche arbeitet. Dafür existiert aber ein exquisiter Feinschmeckerorden rund um einen Nabasu Demon namens "Schlingmeister". Diese sind auf die erlesendsten Speisen aus und mögen vor allem Fleisch von Kreaturen, die sich vor Sehnsucht fast verzehren. Daher haben sie Lockvögel, die den Opfern zunächst eine wahnsinnige Liebesnacht voller Aufregung und Erotik besorgen, aber am nächsten Morgen verkatert und nackt auf die Straße setzen. Erst wenn die Opfer sich dermaßen nach einer Wiederholung verzehren, dass sie alles dafür geben würden, bietet der Orden ihnen diese an. Sie werden wie beim ersten Mal auf ein Brett geschnallt, allerdings warten dieses Mal keine liebreizenden Spielgefährten/Gespielinnen auf sie, sondern Metzger.

So, was mir jetzt noch fehlt: Ein Nabasu Demon hat keinerlei Fähigkeiten um sich zu verwandeln. Daher müssen das andere für ihn erledigen. Naheliegend wäre natürlich ein Succubus oder Gestaltwandler, aber das wäre irgendwie zu offensichtlich. Daher hatte ich an Calistra-Priester mit angespitzten Zähnen gedacht (aus modetechnischen Gründen). Die Zähne sollen durch ihre Assoziation mit Vampiren Gefährlichkeit suggerieren.

Ich hab nur noch nicht so die Idee, wie ich das ganze zusammen bringe und wie genau ich das beschreiben möchte. Idealerweise fände ich eine Stimmung gut, die Gefährlichkeit suggeriert (weil ja wirklich was gefährliches dahinter steckt), die Helden aber zuerst mal auf eine vollkommen falsche Richtung schickt, was die Gefahr angeht.

Worüber ich Brainstormen lassen will: Wie genau soll ich den Abend ablaufen lassen? Habt ihr selber schon mal was in der Richtung dämonische Verführung/Erotik geleitet und da ein paar Ideen für mich? Ich suche eher Subtiles als Slapstick.

[Antariuk]

Vorweg: du musst dich eigentlich nicht dazu gewzungen fühlen den Nabasu 100% Standard sein zu lassen, der hat so viele Spell-Like Abilities dass man locker 1-2 durch andere ersetzen kann um ihn seiner gedachten Rolle gerecht werden zu lassen. Dass du es aber als Grund nimmst ihm ein passendes Gefolge zu verpassen ist aber auch eine sehr coole Lösung

Bezüglich der Calistria-Priesterin (ein Hinweis dass du mit der Pathfinderwelt Golarion spielst wäre für andere vielleicht nützlich!), habe ich das richtig verstanden dass diese jetzt die blonde Begleiterin für den Barden werden soll? Weil in dem Falle wäre es extrem einfach den "Feinschmeckerorden" zu einem geheimen inneren Zirkel eines eh schon existierenden Calistria-Ordens zu machen, da diese ganze Verführungsnummer eigentlich voll in deren Schema passen würde. Die Spieler würden dann erstmal gegen diesen an sich eher harmlosen Orden vorgehen und müssten dann erstmal aufdröseln dass es da einen dunklen inneren Kreis gibt der noch eine andere Nummer durchzieht (und kommt man nicht einmal in Erklärungsnöte wenn es darum geht ob Calistria sowas erlauben würde, der Nabasu könnte z.B. ein aufrichtiger Verehrer von ihren dunklen Aspekten sein).

Alternativ, wenn eine weitere Involvierung von Göttern kein Problem darstellt, könnte man die Charaktere auf die falsche Fährte einer Gruppe von Zon-Kuthon Anhängern locken, die sich durch Entführung, Folter und Schmerzphilosophie als "Informationsbeschaffer" verdingen. Vielleicht wissen die Charaktere/der Barde ja etwas und werden deshalb von diesen Leuten anvisiert, und im Laufe des Abenteuers könnte die Gruppe sogar noch hilfreiche Informationen von ihnen bekommen (falls irgendwelche von ihnen überleben).

In Sachen Stimmung finde ich es schwierig konkrete Tipps zu geben weil nur du am besten weißt was in deiner Gruppe noch geht und was über die Stränge schlägt.

[firstdeathmaker]

Ach so, ich spiele nicht in Golarion, bediene mich dort aber bezüglich Fluff, Kulte und so. Die Gruppe befindet sich gerade in einer Gnomenstadt am Meer am Rand einer großen Steppen & Wüstenlandschaft. Inklusive Sandsteinbauten, Karavanen, Pyramiden einer alten untergegangenen Zivilisation und einer blutigen verfluchten Vergangenheit.

Die Callistra-Priesterin habe ich genau wegen der Verführungskünste ausgewählt. Ich habe mir gedacht, dass diese eine Niederlassung in der Stadt haben, da sich hier an dem Punkt wo Karavanen aus der ganzen Region ihre Waren auf die Schiffe des Seehafens verladen, viele Kaufleute und reiche Herrschaften tummeln, denen es nach Zerstreuung lüstet. Das mit dem inneren Zirkel ist eine gute Idee. Das Ganze muss auch nicht unbedingt darin münden, dass die Helden den Demon besiegen, am coolsten wäre es, wenn sie ein "ach du scheisse, auf was sind wir hier gestoßen" Gefühl bekommen und mit einem blauen Auge davon kommen. Dann bleibt die Unterwelt der Stadt nämlich weiter geheimnisvoll.

Meine Gruppe kann mehr verkraften als ich hier eigentlich bringen möchte. BSDM kann ich glaube ich schon bringen, hab da aber persönlich keine Erfahrung mit und möchte das auch nicht lächerlich machen. Zur Erniedrigung hatte ich z.B. überlegt, das entkleidete Opfer in einer Seitengasse der Stadt auszusetzen, wo es am nächsten morgen mit einem ziemlichen Schädel erwacht. Aber damit nicht genug, wenn es aufsteht, verspürt es einen Schmerz im Anus. Denn der fiese Kult hat ihm eine Platinmünze eingeführt, als Zeichen der Dekadenz, zügellosen Schamlosigkeit und Verachtung der Obrigkeit. Ich hoffe, dass dadurch die Bösartigkeit mehr Tiefe bekommt, als wenn man immer nur von "ihr spürt eine Böse Macht" schwafelt. Ich möchte die Spieler faszinieren und schocken.

Edit: Ich habe das ganze mal weiter entwickelt:

Der Dornrößchen Orden ist eine Gruppierung von Calistra Anhängern, die mit allerlei ausgefallenen Sexpraktiken experimentieren. Ihr Markenzeichen ist eine gelbe stachelige Rose mit der sie sich gerne auch mal selber züchtigen.​

​Der Orden wird von der Zeremonienmeisterin Leijla Seplinia geleitet.​ Direkt unter der Zeremonienmeisterin dienen drei Doppelgänger, drei männliche und drei weibliche Kleriker.​ Jeweils ein männlicher und ein weiblicher Kleriker stehen als Paar auf einer Hierarchiestufe unter der Zeremonienmeisterin. Wenn einer einzeln ausscheidet, so rückt der Partner wieder ganz nach unten in der Hierarchie und muss sich einen anderen Anwärter suchen. Der Paarstatus hat weniger sexuellen als emotionalen Charakter, er soll dazu beitragen, sich für den anderen Verantwortlich zu fühlen.

​Die Doppelgänger arbeiten Tagsüber als Schauspieler im Theater. Sie stehen im Orden etwas neben der normalen Hierarchie und werden dort mit viel Respekt behandelt. Gleichzeitig dienen sie dem Orden als universelle Liebhaber/innen um die exotischsten Geschmäcker abzudecken. Den Doppelgängern macht dies anscheinen nichts aus, vielleicht verfolgen sie jedoch noch ganz andere Ziele.

​Der Orden betreibt in Antrophia so eine Art Bordell, mit dem Unterschied, dass sie nicht jeden als Kunden nehmen und auch nicht direkt bezahlt werden. Meistens kommen die Kunden über eine Kontaktperson, die dafür eine Provision vom Kunden erhält. Das Ziel des Ordens sind zwei Dinge: Macht durch Informationen und Gefälligkeiten sowie Auslebung der eigenen Sexualität und Sinnlichkeit.​

Der Orden pflegt eine gute Verbindung zu den Feinschmeckern. Gerne richtigen sie zusammen Orgien aus, wobei die Feinschmecker exquisite Speisen und Getränke stellen und der Dornrößchen Orden für die anderen Gelüste sorgt.


Die Feinschmecker stecken hinter dem feinsten Restaurant der Stadt, der Durstigen Dryade. Die Gruppe besteht aus zwei Seiten, den zahlenden, finanzierenden Gästen und der Küche. Die Ränge der Küchenhierarchie sind die einer Restaurantküche (http://www.effilee.de/wissen/kuchenposten-318). Der Schlingmeister bekleidet dabei allerdings den Rang des Directeur de Cuisine als auch des höchsten Gastes. Unter dem Directeur dienen ZWEI Chef de Cuisine die sich von Tag zu Tag abwechseln. Von Zeit zu Zeit gibt es ein Kochduell zwischen den beiden. Der Sieger darf sich bis zum nächsten Duell 1. Chefkoch nennen. Wenn einer drei Mal verliert, wird er zum Sous-Chef herabgestuft und ein Kochwettbewerb unter allen Küchenmitgliedern ausgetragen um den Posten des zweiten Chefkochs neu zu besetzen.

Da der Feinschmeckerorden auf die exquisitesten Speisen und Getränke angewiesen ist und als Gäste die reichsten und einflussreichsten Personen zählt, hat er äußerst gute Verbindungen in alle Welt, z.B. zu Serafin Safran, den Chefkoch der goldenen Wachtel in Lophus.


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Beide Gruppierungen sind nicht durch und durch Böse. Die meisten Mitglieder sind eher Neutral und wissen nichts von den Abgründen, die den inneren Kern der Feinschmecker ausmachen.