Ein gesunder Erwachsener hat aber in aller Regel bessere und erfolgreichere Strategien entwickelt um ähnliche Situationen in seinem Leben zu bewältigen. Und deshalb reagiert er seltener so emotional wie ein Kleinkind. Nicht weil er die Emotionen unterdrückt, sondern weil viele gar nicht entstehen, wenn man das Gefühl hat die Situation zu verstehen und kontrollieren zu können (Selbstwirksamkeit).
Schöne Theorie, aber in der Praxis spielen dann noch mal ein paar Faktoren mehr rein und die relativen Zahlen werden sehr interessant.
Nur weil signifikant mehr Kinder Emotional explosiv sind, bedeutet das nicht, dass es nicht eine hohe Anzahl emotionsgesteuerter Erwachsener gibt.
Die existenz von besseren und erfolgreichen Strategien ist aus zweierlei Gründen nicht so durchschlagend:
- Mensch ist kein homo rationalis, die Verwendungen von nicht optimalen Strategien ist Alltag.
- Bestätigung durch Erfolg. Auch wenn flennen, kreischen und spucken keine optimale Strategie ist, bei Kindern ist sie (bis zu einem gewissen Alter) wirksamm. Bei erwachsenen im echten Leben im Normalfall eher kontraproduktiv und dementsprechend selten intern mit positiven Markern versehen.
Die Hexe die durch eben selbige Aktionen aber ganz reale Erfolge erziehlt, hat einen hohen Anreiz, diese Strategie weiterzufahren.
Wenn Arschlochverhalten belohnt wird, ist die Schwelle zum unbequemen Verhaltenswechsel eben recht hoch.
Unter dem Gesichtspunkt gründet die Hexenverfolgung inneraventurisch auf einer gewissen rationalität.
Je nachdem wie gut es den Leuten geht, überwiegt die gefühlte Gefahr (egal ob real oder nicht) durch Hexen die im Rappel mal kurz die Ernte vernichten einem eventuellen Nutzen den man von der schrulligen Heilerin in ihrer Waldhütte hat.
Und die meisten Hexenspezifischen Sprüche sind zumindest im (bis zum) 4er Kanon ziemliche Arschlochzauber.