Das eine ist nicht zwangsläufig das andere. Wo du zwanghafte Plausibilitätsvorstellungen siehst, sehe ich ein Minimum an Nachvollziehbarkeit.
Da erkenne ich bei dem Beispiel aber echt nicht das Problem:
Folter widerstehen - würde ich jedem in seiner Hintergrundgeschichte zugestehen; gegen Folter würfeln ist dann wichtig, wenn es im Spiel Konsequenzen hat, im Background sagt es einfach nur: Meinem SC war das damals so wichtig, dass er schreckliches dafür erduldet hat.
Kutsche fahren - braucht es doch nun wirklich nicht unbedingt ne Fertigkeit für, oder? Okay, wenn das System eine hat, dann muss man das vielleicht auch in Betracht ziehen, aber andererseits kann man selbst dann mal davon ausgehen, dass ein ungelernter Wurf gut gelungen ist, oder?
Freundschaft mit jemand schließen - also, wenn man DAFÜR jetzt Skillpoints ausgeben muss, dann weiß ich auch nicht ... Soziale Skills heißen ja in den meisten Spielen, dass du gut darin bist, bewusst Menschen zu manipulieren. Freundschaften schließen, einfach, weil es passt, kann auch der krummnasige, wortkarge Herr Grummelbein.
Ich finde viel eher, dass hier ein Spieler eine Hintergrundgeschichte mit schön vielen Anknüpfungspunkten für die SL geliefert hat, mit der sich toll weiter arbeiten lässt. Dass dann auf die "Darfst du das denn?"-Tour wieder in die Tonne zu kloppen, ist gelinde gesagt ... dumm. Okay, ist auch dumm von dem Spieler, dann lieber die Story zu ändern als die Werte. Aber die Grundsituation ist doch: "Schön, du hast dir eine interessante Hintergrundgeschichte ausgedacht. Dafür bestrafe ich dich jetzt, indem ich dich wertemäßig nerfe." Sorry, da würde ich als Spieler evtl. auch stur werden. Dieses Grundmisstrauen, dass Spieler sich was anmaßen könnten, was ihnen nicht "zusteht", finde ich schon etwas daneben.
Ich dachte beim Threadtitel allerdings auch gleich: "Klar machen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt, schließlich ist das Rollenspiel!"