So, der vierte und letzte Teil der "Purist"-Reihe aus Graham Walmsleys Feder. Die ersten drei Teile stießen bei mir ja nicht auf große Liebe:
1.
The Dying of St. Margaret's - 1 Punkt
2.
The Watchers in the Sky - 2 Punkte
3.
Dancing in the Blood - 2 Punkte
In The
Watchers in the Sky hatte ich ja auch einen Kontext zum Verständnis der Reihe hergestellt.
Wird es denn nun besser?
Nein, wiederum gibt es nur
2 Punkte.
Wieder gibt es vorgefertigte Charaktere, auf die man zurückgreifen kann.
Worum geht es?
Ein alter Bekannter der SC,
Jakob Tulving, hat sich im Lake District in
Ravenglass auf die Erkenntnis-Lauer nach Shub-Niggurath gelegt. Dort, so ist er sich mittlerweile sicher, liegt etwas Unbeschreibliches, etwas Lebendes. Irgendwann kommt er auf die Idee, dass er unbdingt die Rending Box benötigt, um dem Ding auf die Schliche zu kommen. Also bestellt er das bei einem obskuren Händler und bittet die SC schriftlich, die Box ("Nicht auspacken!") zum ihm zu bringen. Bis die SC schließlich angekommen sind, hat er einen ganz anderen Dreh gefunden und benötigt die Box gar nicht mehr: Er hat sich die Augen rausgenommen und sieht nun ohne viel besser!
Das war es dann auch im Abenteuer mit Jakob Tulving. Er übergibt den Staffelstab an die SC. Die mysteriösen Menschen, die im Wald wohnen und allesamt Diener Shubbys sind, brauchen jetzt ein Menschenopfer und entführen die Hotelbesitzerin
Mrs Baddeley. Die SC nehmen die Spur der Waldmenschen bis nach
Horsefalls Wood auf und stoßen im Wald auf Schrecknis von so schrecklichem Ausmaß, wie Jakob Tulving es ausgemalt hat. Die SC sind wagemutig und können es vielleicht schaffen, tief ins Erdinnere vorzustoßen, weil Shubby sowieso einen der SC als Opfer einfordert, dort Unheil anzurichten und dann sogar lebendig wieder heimzukehren. Mrs Baddeley ist auf jeden Fall nicht zu helfen. Und schließlich, wenn sie es wirklich geschafft haben, können sie Zeuge werden, wie Shubbys hiesiger Tentakel sich mal räkelt und dabei die ganze Gegend umgräbt.
Man ahnt es aufgrund der Abenteuerzusammenfassung schon: Die namensgebende
Rending Box, über die mal schnell eine andere Gottheit (Daoloth) im Spiel mitmischt und die für grauslige Szenen sorgt, ist ein völliger Rohrkrepierer. Denn sie ist lediglich ein Stimmungselement. Sie ist völlig unerheblich für das Abenteuer. Nimm sie raus, und es macht keinen Unterschied. Man benötigt nur einen leicht abgewandelten Aufhänger, um die SC vor Ort zu bekommen. Denn im Abenteuer geht es um etwas ganz anderes.
Ich muss mal aus dem Abenteuer zitieren, um zu erläutern, was die olle Box macht:
"The thing in the box will let the Investigators see everything clearly, for the first time. This, then, is how the universe really is.
People are primordial, jelly-like blobs. Surfaces are spongy and wet. Geometry is multi-dimensional, too complex for the human mind to comprehend: objects look bigger from different angles."
Püh! Tatsächlich, die Dinge sehen im Shub-Niggurath-Wald für den Betroffenen anders aus. Macht aber keinen Unterschied. Und zudem finde ich es höchst fragwürdig, dieses ontologische Fass aufzumachen: Dem SL obliegt es, die "Realität" zu beschreiben. Und einen Mehrwert hat das nicht.
Ich mache es heute mal kürzer: Den Übergang Hotel --> Wald und den Teil im Wald finde ich verbesserungswürdig aber OK. Es ist mittlerweile vier Monate her, dass ich das en detail gelesen habe, und mir war so, als hätte ich erneut irgend etwas schrecklich unlogisch gefunden. Unterm Strich bin ich nicht zufrieden mit dem Abenteuer.