In der Artus-Saga geht es um den Konflikt Christentum vs. alte Religion.
Kommt auf die Version an. Bei den Nebeln von Avalon hast du durchaus recht, bei Chretien de Troyes mWn nicht so wirklich. Der ua hochmittelalterliche Autoren nutzten diese frühmittelalterliche Sage, um dem Hochmittelalter nahezubringen, was sie unter "Rittertum" verstanden (vereinfacht gesagt). Warum wird das ganze vor diesem mythisch-nebulösen Hintergrund erzählt? Weil es das viel einfacher macht, die Dinge in den Mittelpunkt zu stellen, um die es den Autoren ging. Anhand der Gralssuche dargelegt wirkt diese ganze Ritterschaftsgeschichte halt anders als vor den realen politischen und sozialen Problemen des 12. Jh.
Das gleiche Moment spielt mE bei zahlreichen anderen Schriften eine Rolle, die gesellschaftlich ausgesprochen einflussreich seien konnten, vom Gilgamesch-Epos über Homer bis zur Bibel. Oder, um den Bogen zum Thread-Thema zurück zu schlagen, bei Tolkien und davon abgeleitet bei zahlreichen RPGs. Auch wenn die heute vielleicht noch nicht ganz den Einfluss haben, den Homer in der Antike hatte...
Auch wenns nicht um Tiefsinniges geht: Ich metzle mich lieber in einem offensichtlichen Fantasy-Setting (sei das Aventurien oder SR-Seattle) durch Zombiehorden als in der "realistisch" aufgemachten Zombieapokalypse; denn die kann ich mir nicht realistisch vorstellen. Offensichtlich ist meine Geschmacksrichtung hier nicht die einzige, die man favorisieren kann.
BTW SR: Offensichtlich eine Mischung aus Fantasy und Realwelt, die ich doch sehr schätze. Ua weil die es größtenteils geschafft haben, unsere reale Welt stand 19xx zu nehmen, und dann die Fantasy/Magie oben drauf zu packen. Keine großen Probleme, da "unsre Welt" ja unsere Welt bleibt... bis sie es dann nicht mehr ist. Die "Vorgeschichte", die wohl ua in Earthdawn erzählt wird, fand ich furchtbar. Das ist so gar nicht konsistent mit unserer heutigen Welt, die ja eigentlich darauf folgen müsste, dass es meine "suspension of disbelief" einfach überfordert.
Da ich persönlich Blut-trinkende Narben-Prägungs-Satanisten kennengelernt habe, habe ich wirklich kein Problem, solche Geschichten zu spielen. Nein, es gibt keine Details dazu. Unsere Welt ist weitaus seltsamer, als sie auf der Oberfläche wirkt.
Verrückte mag es geben, Verschwörungen auch, aber Nekromanten? Nicht im Sinne von "Irren", sondern "Leute, die Tote aufstehen lassen"? Glaub ich nicht, FJS wär noch unseren Kindeskindern erhalten geblieben...