Autor Thema: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten  (Gelesen 42160 mal)

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Offline Leonidas

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #50 am: 26.03.2019 | 16:03 »
Hallo, Midgarder.

Ich bin speziell durch Boba und Rhyltar auf M5 aufmerksam geworden und nach anfänglichen, historisch gewachsenen Vorbehalten und dem (noch etwas oberflächlichen) Durchwühlen der vier Regel-/Magiewerke überrascht, daß mich M5 anspricht.

Nun überlege ich, ob das Setting, also die Spielwelt, etwas für mich sein könnte, vor allem, weil M5 in gut deutscher Tradition (wie DSA oder Splimo) offenbar viele und vielfältige offizielle Abenteuer bietet.

Ich mag DSA 5 und Aventurien, aber ich lese viele der Quellentexte zu DSA nicht gerne, weil sie mir - offen gestanden - zu trocken, kleinteilig und "hotzenplotzig" sind. Selbst epische Geschichten um Dämoneninvasionen herum können sich diesem Kleinklein nicht entziehen. Deshalb habe ich zu DSA 5 alle Regelbücher, aber ansonsten nur das Settinggrundbuch.

Ich mag Splittermonds Lorakis sehr, aber das Splimo-Regelwerk wegen des Ticksystems leider nicht mehr. Ich habe zwar trotzdem alle Bücher zu Splimo, aber die Regelbände stehen immer hinten auf meiner Liste.

Nun, nachdem mich die Regelbände zu M5 etwas eingefangen haben, frage ich mich, wie Midgards Welt präsentiert wird. In den Videos dazu sah ich, daß die Bücher wenig Illustrationen enthalten, was für mich schon mal ein kleiner Minuspunkt ist. Sind die Texte vergleichbar mit dem Hotzenplotz-Amtsstubendeutsch bei DSA* oder enthalten sie mehr Spannendes und Phantastisches, wie man es u.a. bei Splimo oder Warhammer findet? (Amüsanterweise ist Midgard für mich, der ich seit den 80ern Rollenspiel betreibe, noch absolutes Neuland.)

*: Ich bitte allgemein zu berücksichtigen, daß das meine Meinung ist und sie nichts über die inhaltliche Qualität der Texte und deren Wert für das Aventurienspiel aussagen soll.

Ich weiß nicht ganz genau, worauf Du hinaus willst, denn ich spiele zwar auch seit den 80ern (angefangen habe ich tatsächlich mit Midgard) aber an mir sind leider DSA und SpliMo vorbei gegangen, so dass ich diesbezüglich keinen Vergleich ziehen kann. Warhammer kenne ich sehr gut.

Die Kulturen der Welt Midgard sind ja ziemlich eng an ein oder mehrere irdische Vorbilder angelehnt, was in Kombination mit den Midgard-Regeln dazu führt, daß das „Phantastische“ eher subtil verwoben wird. High Fantasy ist nicht Midgards hervorstechendste Eigenschaft, das weißt Du aber vermutlich bereits.

Was den Schreib-Stil angeht, so gibt es mMn Licht und Schatten; einen Literatur-Preis gewinnen die meisten Texte wohl nicht unbedingt, aber besser als Amtsstubendeutsch sind sie allemal.

Zufällig bin ich selber gerade auf der Suche nach einem Fantasy-Setting, als Kontrapunkt zur Cthulhu-Kampagne, und habe deshalb nach jahrzehntelanger Midgard-Abstinenz gerade den (neuen M5) Alba-Quellenband vor der Nase. Alba kenne ich noch gut von damals, trotzdem bin ich heute beim Lesen richtig überrascht, wie gut, weil intelligent gemacht, mir das Alba-Setting -wieder- gefällt. Wenn ich den Alba-QB hinsichtlich des Nutzens für den Spieltisch jetzt zB mit „Sigmars Erben“ vergleichen sollte, würde Alba bei mir klar als Sieger vom Platz gehen. Den Schreib-Stil von „Sigmars Erben“ erinnere ich leider nicht mehr, so dass ich da nichts vergleichen kann.

Online Isegrim

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #51 am: 26.03.2019 | 16:10 »
@ JS: Was Rumpel sagt, lass die Finger von. Midgard ist auch in meiner Wahrnehmung noch bodenständiger/hotzenplotziger/unphantastischer als Aventurien, die Beschreibungen ebenso. Ist nicht deins, denke ich.
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Offline Leonidas

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #52 am: 26.03.2019 | 16:12 »
Ok, jetzt muss ich mal nachfragen: was genau meint „hotzenplotzig“?

Offline JS

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #53 am: 26.03.2019 | 16:13 »
Den Spielnutzen spreche ich ja auch den DSA-Quellenbänden nicht ab. Die WFRS2-Bücher konnte ich allerdings als spannende Abendlektüre genießen, von DSA-Büchern kann ich das nicht behaupten. Ich möchte vermeiden, daß ich mir den Alba-Band kaufe und dann enttäuscht feststelle, daß darin Oma Kasuppkes Gemüseladen beschrieben wird und welche Pupsgrafen die fünf Parzellen nordwestlich von Klein Öppelde beaufsichtigen. Das ist für mich "hotzenplotzig", obwohl ich evtl. damit nicht die offizielle T-Definition treffe und vor allem Herrn Preußler Unrecht tue.
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Online Isegrim

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #54 am: 26.03.2019 | 16:16 »
Ich möchte vermeiden, daß ich mir den Alba-Band kaufe und dann enttäuscht feststelle, daß darin Oma Kasuppkes Gemüseladen beschrieben wird und welche Pupsgrafen die fünf Parzellen nordwestlich von Klein Öppelde beaufsichtigen.

Die Oma wird zwar eher MacCashew heißen, aber ansonsten: In etwa das erwartet dich, ja.
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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #55 am: 26.03.2019 | 16:16 »
Ich weiß jetzt nicht wo man in Midgard hotzenplotzig verorten kann

@ JS

Garantiert nicht
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Offline felixs

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #56 am: 26.03.2019 | 16:16 »
Der Schreibstil ist in den Midgard-Quellenbüchern größtenteils eher am oberen Ende dessen, was man in deutschen Rollenspielpublikationen findet.
So kleinteilig wie bei DSA ist es schon aufgrund der viel geringeren Informationsmasse nicht. Ob Dich das Gebotene allerdings ansprechen wird, kann Dir vermutlich niemand vorher sagen. Was man allerdings sagen kann: Der Schreibstil bei Midgard ist meist eher trocken. Wenn Dich das bei DSA stört, wird das bei Midgard vielleicht nicht besser sein. Allerdings finde ich den Stil bei Splittermond ebenfalls (angenehm) trocken. Ich weiß also nicht genau, worauf Du hinauswillst (ebenso "Amtsstubendeutsch" - ich weiß nicht, was das sein soll).

Die Oma wird zwar eher MacCashew heißen, aber ansonsten: In etwa das erwartet dich, ja.

Würde ich so nicht sagen, liegt aber wieder an mangelndem Verständnis bezüglich des strittigen Punktes.
Kleinteilig ist der Alba-Band nicht, lange Listen von Provinzpotentaten sind nicht zu befürchten.
Was der Band aber auch nicht bietet sind die (hier im Forum oft verlangten) "Plothooks" und Konflikte en masse. Diesbezüglich ist man tatsächlich etwa auf DSA-Niveau. Das ist zwar alles da, es springt einen aber nicht an und verlangt ein wenig Arbeit und Phantasie.

Insofern könnten Isegrim und Rumpel recht haben.
« Letzte Änderung: 26.03.2019 | 16:20 von felixs »
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Offline Boba Fett

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #57 am: 26.03.2019 | 16:17 »
Ok, jetzt muss ich mal nachfragen: was genau meint „hotzenplotzig“?

Den Begriff hab ich mal vor Jahren geprägt.
(witzig, dass der sich so verbreitet hat)

Ich meinte damit das Abenteuerspielverhalten in DSA, das eben weit verbreitet sehr bauerngamig (low level) ist (Der Räuberhotzenplotz klaut der Oma die Kaffeemühle und die Helden Alrik und Kaspar müssen sie zurückholen - kein Vergleich zu dem, was Frodo und Sam so machen) und der Versuch mit "Mittelaltermarkt-Sprech" ("He Ihr da, Scherge, den Zwölfen zum Gruße!") und langatmigen Beschreibungen "Stimmung" aufzubauen.
Das mit der Sprache geht soweit, dass ich inzwischen (beim zugucken von Let's Plays) Spielleitern durch ihre spontanen Beschreibungen entnehmen kann, ob die mit DSA sozialisiert wurden oder mit anderen Systemen, weil die Kaufabenteuer von DSA eine eigene ganz typische Sprechweise kultiviert hat. Und indirekt bezieht es sich natürlich auch auf die Texte in den Beschreibungen der Spielwelt, die ebenfalls sehr langatmig den Fokus auf Atmosphäre und Stimmung legen und nicht auf Information.
« Letzte Änderung: 26.03.2019 | 16:24 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

lilith

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Offline JS

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #59 am: 26.03.2019 | 16:24 »
"Amtsstubendeutsch" ist ein trockenes, sachliches, auf Informationsvermittlung beschränktes Berichtsdeutsch ohne Ausschmückungen, Phantasie und Originalität. DSA bietet mir das zu häufig, Splimo stellenweise, z.B. bei den geographischen Beschreibungen, Warhammer eher selten. Wer das anders sieht, der möge sich daran erfreuen, aber das hier jetzt bitte nicht diskutieren wollen.

"Plothooks" und "Konflikte en masse" benötige ich gar nicht, sondern im Kern mehr Großes und Ganzes - gern viel Politik und Gesellschaftliches - und nur wenig trocken geschriebene Alltagsgeschichten von Opa Piepenbrink, Graf Oldebutz und Strolch Flitzenpups, wenn ihr wißt, was ich damit sagen möchte. Mit einem Berichtsstil kann ich gut leben, wenn die Inhalte spannend sind. Sind sie es nicht, kann man sich durch einen guten Erzählstil evtl. trotzdem noch daran erfreuen. Vermeiden möchte ich banale, langweilige, kleinteilige Inhalte in einem langweiligen Erzählstil.

Boba: "Hotzenplotzig" ist ein Kultwort in der Szene.
« Letzte Änderung: 26.03.2019 | 16:34 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Leonidas

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #60 am: 26.03.2019 | 16:43 »
"Amtsstubendeutsch" ist ein trockenes, sachliches, auf Informationsvermittlung beschränktes Berichtsdeutsch ohne Ausschmückungen, Phantasie und Originalität. DSA bietet mir das zu häufig, Splimo stellenweise, z.B. bei den geographischen Beschreibungen, Warhammer eher selten. Wer das anders sieht, der möge sich daran erfreuen, aber das hier jetzt bitte nicht diskutieren wollen.

"Plothooks" und "Konflikte en masse" benötige ich gar nicht, sondern im Kern mehr Großes und Ganzes - gern viel Politik und Gesellschaftliches - und nur wenig trockene Alltagsgeschichten von Opa Piepenbrink, Graf Oldebutz und Strolch Flitzenpups, wenn ihr wißt, was ich damit sagen möchte.

Boba: "Hotzenplotzig" ist ein Kultwort in der Szene.

Warhammer punktet (punktete?) mit Schwarzem Humor und BlackAddar-Zynismus, sowas sucht man in Midgard leider vergebens und auch hinsichtlich sprachlicher Originalität schlägt das Pendel wohl mehr in Richtung Berichtsdeutsch.

Trockenes Alltags-Klein-Klein findet man in den Midgard Publikationen sicher auch, da denke ich zB an die Corrinis-Stadtbeschreibung, in der jeder Gemüsehändler korrekt verortet wird.

Alba ist hingegen -wenn nicht sprachlich, so doch inhaltlich- besser als das. Da findest Du zwar auch eine exemplarische Dorfbeschreibung, insgesamt geht es aber um „viel Politik und Gesellschaftliches“ aus der Vogelperspektive.



Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #61 am: 26.03.2019 | 16:49 »
Alba

Konflikt
a McBeorns vs Mc Rathgar

A Kingh e saine Esbern!(Für König und St.Esbern!) **
**Schlachtruf des Clans Beorn, die Momentan den König stellen

Clan vs Feudalsystem


Dann gibt es da noch so Kleinigkeiten wie die Orcs in den Bergen

https://www.youtube.com/watch?v=TWRO0uP6aAs
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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #62 am: 26.03.2019 | 16:51 »
Den Begriff hab ich mal vor Jahren geprägt.
(witzig, dass der sich so verbreitet hat)

Ich meinte damit das Abenteuerspielverhalten in DSA, das eben weit verbreitet sehr bauerngamig (low level) ist (Der Räuberhotzenplotz klaut der Oma die Kaffeemühle und die Helden Alrik und Kaspar müssen sie zurückholen - kein Vergleich zu dem, was Frodo und Sam so machen) und der Versuch mit "Mittelaltermarkt-Sprech" ("He Ihr da, Scherge, den Zwölfen zum Gruße!") und langatmigen Beschreibungen "Stimmung" aufzubauen.
Das mit der Sprache geht soweit, dass ich inzwischen (beim zugucken von Let's Plays) Spielleitern durch ihre spontanen Beschreibungen entnehmen kann, ob die mit DSA sozialisiert wurden oder mit anderen Systemen, weil die Kaufabenteuer von DSA eine eigene ganz typische Sprechweise kultiviert hat. Und indirekt bezieht es sich natürlich auch auf die Texte in den Beschreibungen der Spielwelt, die ebenfalls sehr langatmig den Fokus auf Atmosphäre und Stimmung legen und nicht auf Information.

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Offline felixs

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #63 am: 26.03.2019 | 16:53 »
@JS:
Das ist leider wirklich nicht so einfach zu sagen. Die Beschreibungen könnten Dir gefallen, weil sie nicht sehr kleinteilig sind. Sie könnten Dir auch nicht gefallen, weil sie recht trocken sind. Außerdem sind sie zwar nicht langatmig, werden aber auch kaum durch Bilder aufgelockert.

Falls Dir der Inhalt zusagt, würde ich es mal riskieren:
https://branwensbasar.de/produkte/details/product/alba-fuer-clan-und-krone__225-2.html?file=tl_files/content/branwens-basar/products/leseproben/Alba_Inhalt.pdf

Die Leseprobe auf der Verlags-Seite ist leider schlecht gewählt. Das Kapitel über die Halblinge unterscheidet sich nämlich inhaltlich, stilistisch und auch von der Informationsdichte her stark vom Rest des Buchs.

Lichtschwerttänzer hat recht, dass es all diese Konflikte gibt. Es gibt zusätzlich auch noch einen religiösen Konflikt und mehrere magische Konflikte. Alle diese Dinge springen einen im Quellenbuch aber nicht gerade an. Die Texte sind nicht so geschrieben, dass sie gezielt auf spielinhaltsrelevante Dinge hinarbeiten würden.

Warhammer punktet (punktete?) mit Schwarzem Humor und BlackAddar-Zynismus, sowas sucht man in Midgard leider vergebens und auch hinsichtlich sprachlicher Originalität schlägt das Pendel wohl mehr in Richtung Berichtsdeutsch.

Zu Glück, finde ich. Überall dort, wo Midgard-Publikationen lustig sein wollten, habe ich schnell die Lust verloren.

Ein großer Vorteil ist, dass es auf deutsch geschrieben wurde und nicht (schlecht) aus dem Englischen übersetzt ist.
« Letzte Änderung: 26.03.2019 | 16:55 von felixs »
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Offline Leonidas

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #64 am: 26.03.2019 | 16:57 »
[…] Überall dort, wo Midgard-Publikationen lustig sein wollten, habe ich schnell die Lust verloren.[…]

Die hab ich ja völlig verpasst, welche meinst Du zB.?

Offline felixs

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #65 am: 26.03.2019 | 17:05 »
Die hab ich ja völlig verpasst, welche meinst Du zB.?

z.B. die "lustigen" Teile der Halblingbeschreibung. Oder die "witzige" Sprache bei den Zwergen. Oder sehr vieles von Gerd Hupperich (Mord und Hexerei ist geradezu ein Fest des Kalauers, mit gelegentlichen Versuchen, vorgefertigten Slapstick-Humor in Rollenspielhandlung einzubringen).
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Online Isegrim

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #66 am: 26.03.2019 | 17:20 »
"Plothooks" und "Konflikte en masse" benötige ich gar nicht, sondern im Kern mehr Großes und Ganzes - gern viel Politik und Gesellschaftliches - und nur wenig trocken geschriebene Alltagsgeschichten von Opa Piepenbrink, Graf Oldebutz und Strolch Flitzenpups, wenn ihr wißt, was ich damit sagen möchte

Ich kenne die aktuelle Alba-Bücher nicht, aber einen älteren Alba-Band, und einen über Pseudo-Irland nebenan. Mein Eindruck: Das sind überwiegende lange, trockene Beschreibungen von Gesellschaft, Geschichte, Politik, Allagstagskram, und wenn einzelne Ortschaften beschrieben werden dann auch bis auf die Ebene einzelner Personen. Ich glaub einfach nicht, dass du an der Welt Freude haben wirst, so wie du dich anhörst.
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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #67 am: 26.03.2019 | 18:18 »
Zunächst einmal danke für eure vielen konstruktiven Anmerkungen, die leider in beide Richtung recht überzeugend sind, so daß ich immer noch nicht weiter bin.
 :d

Corrinis fand ich damals gruselig öde, vor allem, nachdem es mir als DER super Stadtquellenband für alles und jeden verkauft wurde. Das Inhaltsverzeichnis von Alba finde ich wiederum ganz ansprechend, es weckt schon meine Neugier, aber Isegrim meine Skepsis.

Ich werde mal schauen, ob ich z.B. über Youtube & Co Einblicke in ein paar Seiten bekomme. Sollten mich diese nicht zu sehr abschrecken, denke ich über einen Kauf nach, was mir auch deshalb erleichtert wird, weil selbst die Einbände deutscher Rollenspielverlage im doch recht günstigen Bereich der 30er EUR liegen.

Eine konkrete Frage noch: In den Regelbüchern gibt es gerade im Arkanum, Mysterium und in Dunkle Mächte viele Aspekte, die mir sehr gut gefallen und mich ansprechen. Ich mag Welten, in denen Magie und magische Gegenstände nicht alltäglich, aber auch nicht ungeheuer selten sind. Aventurien ist in diesem Punkt schon ganz in Ordnung, Lorakis noch besser, die Vergessenen Reiche wiederum stellenweise etwas zu übertrieben. Wie steht es mit Alba & Co?
« Letzte Änderung: 26.03.2019 | 18:20 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Leonidas

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #68 am: 26.03.2019 | 18:33 »
In den Personenbeschreibungen sind hier und dort magische Gegenstände zu finden, aber deutlich weniger als in den FR. In Klöstern etc gibt es einzelne Artefakte.

Du kannst das bei den Nichtspielerfiguren ohne Probleme ganz nach Geschmack gestalten, bei den Spielfiguren regelt der ABW das ja ohnehin immer wieder runter.

Offline felixs

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #69 am: 26.03.2019 | 19:28 »
Zunächst einmal danke für eure vielen konstruktiven Anmerkungen, die leider in beide Richtung recht überzeugend sind, so daß ich immer noch nicht weiter bin.
 :d

Das liegt auch daran, dass die Fragen schwer zu beantworten sind. Was wiederum kein Vorwurf sein soll - Geschmack ist nunmal tatsächlich schwer zu beschreiben. Und leider kenne ich Splittermond nicht ausreichend gut, um dazu im Vergleich was sinnvolles sagen zu können.

Corrinis fand ich damals gruselig öde, vor allem, nachdem es mir als DER super Stadtquellenband für alles und jeden verkauft wurde. Das Inhaltsverzeichnis von Alba finde ich wiederum ganz ansprechend, es weckt schon meine Neugier, aber Isegrim meine Skepsis.

Corrinis ist - finde ich - deutlich kleinteiliger.
Aber (leider wieder ein aber): Isegrims Einwand für den alten Band hat, wenn er denn gilt, auch Geltung für den neuen Band. Der neue Band hat nämlich nur sehr wenige Veränderungen gegenüber dem alten.

Meiner Ansicht nach kann man die Quellenbände zu Alba und zu Corrinis nicht gut vergleichen. Alba ist ein "richtiger" Quellenband. Corrinis ist eine Abenteuersammlung plus kleinteiliger Stadtbeschreibung, inkl. eines (sehr kurzen) Abrisses zur Baronie Corrinis, die zwischen Erainn und Alba liegt..

Eine konkrete Frage noch: In den Regelbüchern gibt es gerade im Arkanum, Mysterium und in Dunkle Mächte viele Aspekte, die mir sehr gut gefallen und mich ansprechen. Ich mag Welten, in denen Magie und magische Gegenstände nicht alltäglich, aber auch nicht ungeheuer selten sind. Aventurien ist in diesem Punkt schon ganz in Ordnung, Lorakis noch besser, die Vergessenen Reiche wiederum stellenweise etwas zu übertrieben. Wie steht es mit Alba & Co?

Midgard widerspricht sich diesbezüglich ständig selbst. Einerseits wird in den Quellentexten oft wert darauf gelegt, dass Magie und magische Gegenstände nicht alltäglich seien. In vielen Abenteuern wimmelt es dann aber geradezu davon. Gerade Magie spielt in fast allen Midgard-Abenteuern eine wichtigte Rolle. Magische Gegenstände gibt es auch meistens zumindest einige. Ich würde es etwas auf DSA-Niveau, vielleicht etwas magielastiger einstufen. Allerdings weit entfernt von D&D-Niveau.
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Offline JS

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #70 am: 26.03.2019 | 20:50 »
Midgard widerspricht sich diesbezüglich ständig selbst. Einerseits wird in den Quellentexten oft wert darauf gelegt, dass Magie und magische Gegenstände nicht alltäglich seien. In vielen Abenteuern wimmelt es dann aber geradezu davon. Gerade Magie spielt in fast allen Midgard-Abenteuern eine wichtigte Rolle. Magische Gegenstände gibt es auch meistens zumindest einige. Ich würde es etwas auf DSA-Niveau, vielleicht etwas magielastiger einstufen. Allerdings weit entfernt von D&D-Niveau.

Das ist mir übrigens SEHR sympathisch, denn bei Lorakis ist es genau andersherum, was uns immer störte. Die Welt soll viel Alltagsmagie und magische Strukturgeber haben, aber in den Abenteuern kommt eher DSA-Feeling auf, das für Aventuriens Magie paßt, aber nicht für Lorakis'. D&D hat uns mit seinem Magieüberfluß anfangs immer sehr begeistert, bis das ganze Zeug dann wirklich Alltagskram wurde und bei jedem zweiten Gegner abfiel oder in Magiersupermärkten à la Harry Potter. Muß man so nicht spielen, doch die Abenteuer fördern das schon. (Ist keine Kritik!)
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Offline felixs

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #71 am: 26.03.2019 | 22:59 »
Das ist mir übrigens SEHR sympathisch, denn bei Lorakis ist es genau andersherum, was uns immer störte. Die Welt soll viel Alltagsmagie und magische Strukturgeber haben, aber in den Abenteuern kommt eher DSA-Feeling auf, das für Aventuriens Magie paßt, aber nicht für Lorakis'. D&D hat uns mit seinem Magieüberfluß anfangs immer sehr begeistert, bis das ganze Zeug dann wirklich Alltagskram wurde und bei jedem zweiten Gegner abfiel oder in Magiersupermärkten à la Harry Potter. Muß man so nicht spielen, doch die Abenteuer fördern das schon. (Ist keine Kritik!)

Ich halte auch beide Ansätze für brauchbar. Selbst bevorzuge ich den Ansatz mit wenig Magie.

Was man aber eben anmerken muss, ist diese kaum vorhandene Konsistenz in den Publikationen. Die Durchsetzung der Spielwelt durch Magie variiert stark, was an sich kein Problem ist. Schwierig finde ich eher, dass so ziemlich jedes publizierte Midgard-Abenteuer Kämpfe mit Gegnern vorsieht, die nur mit magischen Waffen verwundbar sind. Da wäre für mich etwas weniger mehr gewesen.

Aber der Magiesupermarkt á la D&D wird eher nicht zu finden sein. Wenngleich es Läden für "Zauberbedarf" gibt und diese vom Spielleiter natürlich auch entsprechend aufgerüstet werden könnten, sollte das gewünscht sein.
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Offline Xemides

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #72 am: 27.03.2019 | 05:19 »
Corinnnis - Stadt der Abeneuer ist übrigens eine Übersetzung von The City of Carse von Midkemia Press.

Die Kleinteiligkeit dieses 33 Jahre alten Produktes ist also dem Original geschuldet, und weniger Midgard.
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline JS

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #73 am: 27.03.2019 | 19:01 »
Noch einmal danke für eure teils tatkräftige Hilfe. Ich habe mir nach einigen Einblicken nun Alba gekauft und schaue es mir genauer an. Ich vermute, daß Isegrim schon recht behalten wird, aber schauen wir mal. Die starken Parallelen zu irdischen Kulturen sind ja noch stärker als bei DSA, was ich schon sehr retro finde und nur überschaubar aufregend. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie meine Leute das aufnehmen würden.
 ::)

PS: Diese Buntstiftkarte aus der Frühgeschichte des Rollenspiels ist dann aber ein echter Hingucker - wenn auch nicht gerade im vorbildlichen Sinne.
 ;D
« Letzte Änderung: 27.03.2019 | 19:42 von JS »
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Offline dabba

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Re: [Midgard 5] Settingfragen und Antworten
« Antwort #74 am: 27.03.2019 | 21:06 »
Midgard widerspricht sich diesbezüglich ständig selbst. Einerseits wird in den Quellentexten oft wert darauf gelegt, dass Magie und magische Gegenstände nicht alltäglich seien. In vielen Abenteuern wimmelt es dann aber geradezu davon. Gerade Magie spielt in fast allen Midgard-Abenteuern eine wichtigte Rolle. Magische Gegenstände gibt es auch meistens zumindest einige. Ich würde es etwas auf DSA-Niveau, vielleicht etwas magielastiger einstufen. Allerdings weit entfernt von D&D-Niveau.
Das darf man nicht zu eng sehen. Bei anderen Rollenspielen sehen Abenteurer auch in einem Jahr mehr Monster, Schätze und Verbrecher als "Zivilisten" in ihrem ganzen Leben.

Man kann in Shadowruns Sechster Welt auch ein Leben ohne Critter und ohne Drachen leben. ;)