Ich gehe an mir unbekannte Spiele fast immer von der Systemseite her heran - Settings sind mMn viel leichter anzupassen als Systeme, von daher ist es mir grundsätzlich lieber, wenn das System passt und das Setting kleine Macken hat statt andersrum.
Ausgewählt werden bei mir also eher Systeme und das Setting hängt halt mit dran.
Trotzdem gibt es einige Settings, die mir zwar gut gefallen, bei denen ich aber die "mitgelieferten" Systeme nicht (mehr) mag.
Dazu kommt meine Grundannahme, dass sich die Designer "schon etwas dabei gedacht haben werden"
Davon bin ich in meiner Sturm- und Drangzeit deutlich abgekommen.
Meine Grundhaltung war da vielmehr umgekehrt jahrelang, dass jedes Rollenspiel irgendwo große und mittlere Mängel hat, weil die Designer ihr Setting nicht zu Ende gedacht und/oder ihr eigenes Regelwerk nicht verstanden haben.
Das hat mir das Auffinden und Korrigieren der tatsächlich oft vorhandenen Mängel ziemlich erleichtert.
Seitdem ich aber deutlich selektiver vorgehe, was die eingehendere Beschäftigung mit Systemen angeht, haben mich einige Positivbeispiele dazu gebracht, nicht mehr ganz so pessimistisch an die Sache heranzugehen.
Es gibt tatsächlich Systeme, die aus spielmechanischen oder atmosphärischen Gründen ganz hervorragend zu "ihrem" Setting passen (und zu sonst nichts). Die verwende ich dann auch gerne.
Aber ich formuliere das immer noch deutlich als Frage: "Hat der Designer sich da tatsächlich was (Sinnvolles) dabei gedacht?"
dass ich überhaupt keine Lust auf Konversionsarbeit habe
Die Prämisse für eine Konvertierung ist ja, dass das "Fremdsystem" deutlich besser passt als das eigene.
Von daher sind das mMn meistens Konvertierungen, die sich fast von selbst schreiben.
Da ich Konvertierungen meist nur für den Eigengebrauch schreibe, muss das auch nicht schick aussehen und beschränkt sich dann auf wenige Seiten runtergetippte Stichpunkte, Notizen und Regelbrocken.
Falls Klarstellungen nötig wären, bin ich ja dabei
dass ich andererseits meistens durchaus Lust habe, neue Systeme auszuprobieren anstatt ein mir schon bekanntes zu verwenden.
Hmm...da bin ich zwiegespalten.
Einerseits probiere ich auch aus reiner Neugier Systeme aus, aber mittlerweile habe ich da recht hohe Hürden, bevor ich ein System komplett lese oder "sogar" mal spiele.
Für meine spezifischen Systempräferenzen kann ich aber klar sagen, dass jedes denkbare bessere System nur eine Verbesserung im Detail bringen könnte. Von daher ist das bei mir schon längst nicht mehr die Suche nach dem Traumsystem.
Da muss ein neues System schon sehr gut zum Setting passen und das oben beschriebene Gesamtpaket liefern, damit ich es über längere Zeit nutze.