Welcher Gedanke mir noch zu dem Thema durch den Kopf geht:
Ob eine bestimmte Art zu leiten, und bestimmte Gruppenkonstellationen Situationen erleichtern, die Übergriffe darstellen (und ich sage nicht, dass sie hauptsächlich verantwortlich sind, sondern einen Risikofaktor darstellen).
Beispiele:
SL A zielt auf eine gefühlsmäßige Immersion ab. Er spricht die Emotionen der Mitspieler direkt an, zielt auf sie ab. Dann und wann überschreitet er eine Grenze, aber weil seine Spieler sich im Lauf der Zeit daran gewöhnt haben, findet kein Korrektiv durch die Gruppe mehr statt. Irgendwann kommt ein neuer Spieler in die Gruppe, und, tataa, der neue Spieler fühlt sich übergriffig behandelt, obwohl es nicht die Absicht des SL war.
SL B ist der Omega der Gruppe. Bedeutet: Er leitet, weil kein anderer es will, und er leicht in diese Rolle zu quatschen ist. Persönliche Unsicherheit und Unreife kombiniert mit dem Wunsch, irgendwie Autorität über die Gruppe zurück zu gewinnen, führen zu einem Übergriff. Er ist ein verunsicherter Nerd, der nur auf diese Weise sein Selbstwertgefühl aufwerten kann. In dieser Gruppe sind auch die Übergriffe anderer Spieler häufiger, wie bei Seth im Vorpost beschrieben, weil der SL aufgrund seiner Rolle im Rudel nicht als Korrektiv eingreifen kann.
SL C ist ein typischer Railroading-Highlord, Kontrollfreak, und narzisstischer Tyrann. Alles folgt den sorgsam ausgelegten Eisenbahnschienen. Leute, die aufmucken, werden durch Übergriffe gefügig gemacht.
Allen Gruppen gemein ist mutmaßlich, dass wenig Fluktuation zwischen Gruppen möglich ist, vielleicht, weil es regional wenig Angebote gibt.