Was du da vorschlägst, klingt aber eben nicht nach deiner eigenen Regel (alles immer diskutieren sollte der Regelfall sein), sondern nach einer Ausnahmeregel für den umgekehrten Fall [...]
Nicht wirklich. Alles, was wichtig ist, wird gleich abgeklärt. Und: Sobald jemand eine Klärung haben will, wird es besprochen. Im Ergebnis bedeutet das aber nicht, dass die Runde eine ewige Diskussion an der Stelle führen muss, sondern dass sie als Ganze das Vorgehen festlegt: Muss die Regel gleich diskutiert werden, weil z.B. das Ergebnis entscheidend ist für den Fortgang des Abenteuers? Fühlt jemand seine Grenzen missachtet? Hat jemand keinen Nerv oder keine Lust mehr auf das Spiel? Ist man auf eine kaputte Regel gestoßen, die erstmal provisorisch! geflickt werden muss, weil man sonst zu nix anderem mehr kommen würde?
Dieser Abstimmungsprozess in der Gruppe ist für mich das Zentrale.
Das DragonQuest-2nd-Zitat steht im OP nicht zum Spaß! Und in meinen Augen ist die entscheidende Stelle "mutual satisfication".
"Störungen", die auftreten sind für mich Zeichen, dass die gemeinsame Regelvorstellung, der Sozialkontrakt, ... was auch immer - also Spielgrundlagen - verletzt wurden. Deswegen sind sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. Die OP kann warten. Wie lange hängt davon ab, wie zeitsensitiv die Sache ist.
Nein.. die Regeldiskutierer gehe eigentlich nie freiwillig, die genießen ja meist diese Momente, denn in denen rücken sie ja wieder in dem Mittelpunkt.
Ok. Notorische Regeldiskutierende haben i.d.R. etwas anderes im Blick als das gemeinsame Spiel. Und auch hier: Wenn die anderen Spielenden das stört, dann sollen sie es von der Tagesordnung streichen. Ich sehe keinen Grund dafür eine Unterbrechung nicht zu unterbrechen. Für mich funktioniert das Ganze wie Spontanzauber in M:tG.
Beispiel:
Ein Zauber - nennen wir ihn "Ablenkung" - eines SC erweist sich in der Praxis als nutzlos. Von einem gewissen Nutzen hängt ggf. der Fortgang des Abenteuers ab. Die betreffende Spielerin beschwert sich. Die Spielleitung hätte Ideen, wie man den Zauber vielleicht reparieren könnte, möchte das aber mit der Spielerin absprechen. Der Spieler des Schurken hat gerade gar keine Lust auf Regel-Umbauten und teilt das mit. Dann müssen SL und Spielerin überlegen, ob es eine vorläufige ad-hoc-Lösung gibt, die sie nehmen können. Es wäre aber auch denkbar, dass z.B. ein anderer Spieler einwendet "wir könnten den Zauber heute abend noch mehrmals brauchen, lasst uns das gleich regeln." Und so verhandelt man eine Lösung.