Autor Thema: Wie man als Paladin Orks helfen kann [war: "Letzte Worte und Anekdoten"]  (Gelesen 21775 mal)

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Online Maarzan

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Da der Palladin WEISS das er die Orks zu besseren Orks Brainwashen könnte und er sie sich umbringen/auslöschen/ausmendeln läßt, handelt er sowohl gegen seine Moral (die Moral wäre ja normalerweise zufrieden wenn Orks funktionierende rechtschaffene Mitglieder der Gemeinschaft wären) und auch gegen seine Ethik (Schon das Brainwashen das dazu führt das sich die Orks selbst hassen ist unethisch. Und wenn man jemanden Brainwasht, dann doch bitte so das es hinterher auch ihm nützt, nicht nur dem Paladin).

Spätestens in dem Moment in dem der Widerspruch von jemandem angesprochen wird müßte der Paladin in eine tiefe Glaubenskrise und in einen Gewissenskonflikt stürzen.
Man könnte annehmen hier versucht jemand zu trollen in dem er das offensichtliche amoralische Ergebnis rechtfertigt.

Und sich dann kringelig lacht wenn ihm Leute beipflichten.

Aber genau dieser Widerspruch bricht dem Ganzen ja das Kreuz.
Der Paladin soll für dauerhaften Frieden sorgen und hat eine Schutzaufgabe für die eigene Bevölkerung, hat ein Instrument (weitere sind vielleicht möglich, stehen aber in der Betrachtung aus welchen Gründen auch immer nicht zur Auswahl), aber dieses wird ihm aus ethischen Gründen versagt.

Also steht er nackend in den Erbsen, während um ihn herum die Hölle weiter geht.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Rhylthar

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Zitat
Für z.B. die Gottheit des Paladins ist wahrscheinlich ohnehin wichtiger, ob er sich an ihre Regeln hält, als wie sehr man schielen muß, um ihn noch mit Hängen und Würgen ganz abstrakt im Neunkämmerleinsystem als "rechtschaffen gut" einsortieren zu können...
Genau sowas hat man z. B. in den Forgotten Realms getan. Ein Paladin des Helm wird sich von seinen Handlungen wohl sehr unterscheiden von einem des Ilmater, Lathander oder gar Sune.
Ein paar Anmerkungen dazu findet man im Web Enhancement des "Faiths & Pantheons" 3E; treffender Titel war afaik "Do´s and Don´ts".
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Feuersänger

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Genau sowas hat man z. B. in den Forgotten Realms getan. Ein Paladin des Helm wird sich von seinen Handlungen wohl sehr unterscheiden von einem des Ilmater, Lathander oder gar Sune.

So ungefähr das kommt übrigens auch gerade in unserer 5E-Runde zum Tragen. Wir haben zwei Charaktere, die beide Lawful Neutral sind: einen Cleric of Helm und einen Paladin of Hoar. [Ingame heisst er nicht "Paladin", weil Paladine bei unserem SL immer noch LG sein müssen, also eher Crusader/Templar/Avenger of Hoar oder was weiß ich; ist noch nicht festgenagelt.] Obwohl sie formal dieselbe Gesinnung haben, geraten sie immer wieder aneinander. Ganz grob gesagt würde ich das ungefähr so zusammenfassen, dass für den Helmiten die Ordnung schon im Kleinen anfängt, und er darum ein "stickler for the rules" ist, während es für den Hoariten eher um das Große Ganze geht -- er speziell verfolgt zwar Gute Ziele (z.B. Schutz der einfachen Bevölkerung), ist aber dabei in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich. Und wo der Helmit nach Gesetzesgrundlagen fragt, sieht sich der Hoarit als Instrument der Gerechtigkeit.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Rhylthar

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Es können sich sogar zwei Paladine der gleichen Gottheit in der Spielweise unterscheiden:

Paladins of Ilmater:
Zitat
Order of the Golden Cup:
This order is dedicated to healing and protecting
the sick, innocent, and weak, rather than seeking out evil
to destroy. They are not opposed to such actions, but see
their role as something different.

Companions of the Noble Heart:
The Companions are the aggressive counterparts to
the Golden Cup, for they are tasked with eliminating the
cruel and those who are known to enjoy the torture and
suffering of others. The church of Loviatar is their
greatest enemy.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Onan der Barbier

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interessanter post. aber völlig verpeilter SL und verpeilte SC, die die Grundregeln des Paladin nicht zu kennen scheinen!

Ein Paladin darf niemandem wissentlich schaden ! Wenn ein Lebewesen in ein Tier verwandelt wird, das imho nicht automatisch weiss, wie und wo es Futter suchen kann (Vögel bekommen dies beigebracht während sie klein sind), ist dies ein ziemlich sicheres Todesurteil. Bei UNMENGEN von Vögeln kann jeder Erstklässler davon ausgehen, dass die verhungern. Sie wissen nicht einmal wie sie fliegen sollen, auch dies bekommen kleine Vögel beigebracht.

Wie man das als SL durchgehen lassen kann weiß ich gerade gar nicht.

Und dann die Prahlerei, geht gar nicht.
« Letzte Änderung: 29.05.2016 | 20:59 von Onan der Barbier »

Online Maarzan

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Ein Paladin darf niemandem wissentlich schaden !
Und wenn er smitevil benutzt fällt er vom Glauben. Das mit auf die Fähigkeitsliste zu setzen war nur ein göttlicher Test ...  :cthulhu_smiley:
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Offline Arldwulf

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Aber genau dieser Widerspruch bricht dem Ganzen ja das Kreuz.
Der Paladin soll für dauerhaften Frieden sorgen und hat eine Schutzaufgabe für die eigene Bevölkerung, hat ein Instrument (weitere sind vielleicht möglich, stehen aber in der Betrachtung aus welchen Gründen auch immer nicht zur Auswahl), aber dieses wird ihm aus ethischen Gründen versagt.

Also steht er nackend in den Erbsen, während um ihn herum die Hölle weiter geht.

Im Prinzip muss man dafür anders herum denken um diesen Widerspruch aufzulösen. Dem Paladin ist nicht das vermeintlich effektive Mittel aufgrund seiner Ethik verwehrt, sondern seine Ethik ist das vermeintlich effektivste Mittel.

Es geht bei der Einhaltung des Paladinkodex ja nicht darum sich Möglichkeiten zu verbauen welche  "besser" sind, sondern darum zu sagen, dass diese eben nicht besser sind. Das es auf lange Sicht die Welt schlechter macht wenn man die falschen Mittel nutzt, auch dann wenn sie einfacher sind oder manchmal Ziele schneller möglich machen.

Und wer könnte da bei den im Ausgangsthread genutzten widersprechen? Die Gefahr welche von einer solchen Aktion ausgeht ist viel größer als die der Orks, im Prinzip könnte so etwas schließlich auch die menschliche Gesellschaft spalten oder auf diese übergreifen.

So hätte ich als SL das auch aus dem Ruder laufen lassen. Menschen protestieren gegen die Lager, versuchen die Umwandlung rückgängig zu machen, während andere Menschen sich auch von ihrem Leid in dieser Welt befreien wollen und der Indoktrination folgen. Der Paladinorden radikalisiert und spaltet sich, einige wollen nicht mehr mitmachen, andere das ganze auf die ganze Gesellschaft ausbauen. Wozu gibt es detect evil? Man kann doch alle jagen, nicht nur Orks. Und ihre Unterstützer. Und Leute die gegen den Orden sind.

Am Ende meldet sich dann eine böse Gottheit zu Wort, vielleicht die welche angeblich die Orks verflucht hatte - und freut sich über ihre neue, bessere und glaubenstärkere Armee mit dem Anspruch die Welt zu reinigen.


Offline tartex

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Der richtige Weg wäre es brav (ich meine rechtschaffen) bis in den epischen Bereich zu leveln. In 2 oder 3 Jahren In-Game-Time kriegt man das hin. Dann kann man die entsprechenden Götter treffen und sie mit Höflichkeit oder Gewalt davon überzeugen, dass die Naturgesetze der Welt mal so umgebaut gehören, dass Orks ihre Gesinnung frei wählen können.

Naja, ich wäre gleich dafür mit meinem Charakter das Artefakt "9strahligen Stern der Gesinnung" aus der Festung am Anbeginn der Zeit zu entwenden und zu zerschlagen. Nette epische Kampagne.
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Offline ElfenLied

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Naja, ich wäre gleich dafür mit meinem Charakter das Artefakt "9strahligen Stern der Gesinnung" aus der Festung am Anbeginn der Zeit zu entwenden und zu zerschlagen. Nette epische Kampagne.

Und den ganzen anderen Jack Vance Kram dann bitte gleich mit. Beim Magiesystem schaudert es mir noch heute. Das ist der unintuitivste Mist überhaupt.

9 Seiten für ein einziges Wort, was man nach einmaligem aussprechen gleich wieder vergisst. :P
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Boah, wie geil das klingt, bei einer Kampagne mitzuspielen, bei der die (ingame-politische) Welt so dominant von den SCs mitgestaltet wird..  ;D
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Offline Tarjan

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ich stell mir das langweilig vor

Und wenn er smitevil benutzt fällt er vom Glauben. Das mit auf die Fähigkeitsliste zu setzen war nur ein göttlicher Test ...  :cthulhu_smiley:

Äh, smite evil ist um Leute zu beschützen, die von Bösem bedroht werden. In D&D ist "Gutes" eben objektiv. Nicht so relativiert wie bei uns.

"A Paladin is a warrior bold and pure, the exemplar of everything good and true. Like the fighter, the Paladin is a man of combat. However, the Paladin lives for the ideals of righteousness, justice, honesty, piety and chivalry. He strives to be a living example of these virtues so that others might learn from him as well as gain by his actions."

Ist doch nicht so kompliziert, oder? Statt sich wie bei uns üblich schnell vom Acker zu machen oder wegzusehen, wenn jemand Unschuldiges angegriffen wird, VERTEIDIGT der Paladin sich und andere. Bei uns schaut man halt weg, super ::)
« Letzte Änderung: 30.05.2016 | 10:25 von Tarjan »

Offline nobody@home

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ich stell mir das langweilig vor

Äh, smite evil ist um Leute zu beschützen, die von Bösem bedroht werden. In D&D ist "Gutes" eben objektiv. Nicht so relativiert wie bei uns.

"A Paladin is a warrior bold and pure, the exemplar of everything good and true. Like the fighter, the Paladin is a man of combat. However, the Paladin lives for the ideals of righteousness, justice, honesty, piety and chivalry. He strives to be a living example of these virtues so that others might learn from him as well as gain by his actions."

Ist doch nicht so kompliziert, oder? Statt sich wie bei uns üblich schnell vom Acker zu machen oder wegzusehen, wenn jemand Unschuldiges angegriffen wird, VERTEIDIGT der Paladin sich und andere. Bei uns schaut man halt weg, super ::)

Das ist ja gerade der Witz mit dem von Maarzan auch nur zitierten "ein Paladin darf niemandem wissentlich schaden!"-Anspruch. Das wäre dann halt der Paladin gerade nicht als aufrechter Kämpfer, sondern als strikter Pazifist, der jede Form von Gewalt ablehnt und sich wahrscheinlich auch rein vegetarisch ernährt und den Boden vor sich sorgsam absucht, damit er ja nicht aus reiner Nachlässigkeit unschuldige Ameisen zertritt... ;)

Wobei ich mich jetzt nicht über Leute lustig machen will, für die so etwas tatsächlich zu ihrer Weltanschauung gehört. Nur, so ein 1A-Vorbild speziell für den D&D-Paladin sind sie mMn eher auch nicht.

Offline Greifenklause

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Es gibt in jeder Gesellschaft ein paar Ladine.
Dummerweise wesentlich mehr, die sich dafür halten...

Als Gedankenspiel ist der Eingangspost, den ich nicht lesen kann aber aus den Reaktionen herleiten kann, brillant.
Als These ... ähja... nicht so schön.

Das moralische Dilemma ist doch ein wesentlicher Bestandteil jedes gut (tm) gespielten Paladins, egal in welchem Setting, oder?
Ein Priester (selbst bei gleicher Gesinnung) kann sich viel schneller auf den Kodices seiner Gottheit oder den Fatwas seiner Glaubensgelehrten ausruhen. Für den normalen Frömmler gilt ähnliches.

Der Paladin hat zusätzlich seinen Ehrenkodex, das macht es für ihn schwerer, vielschichtiger, jdfs in meinen bescheidenen Augen....
Und ja: Die Grenzen von LG zu LN zu LB sind fließend und manchmal äußerst knapp.
Es wird genug LB Streiter geben, die immer noch glauben, sie seien LG, sei es absolut oder auch nur relativ...

Spätestens bei wirklichen bösen Taten der Gegnerseite lassen sich auch manche aufrechte Streiter schnell zu Exzessen herleiten....
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Offline Arldwulf

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Ich halte es allerdings auch für falsch angesichts des anfangs geschilderten Falls von einem moralischem Dilemma zu sprechen, moralisch ist diese Sache schon an der Stelle eindeutig als gelogen wird und man unschuldige einsperrt.

Letztlich handelt es sich eher um eine Frage von zu wenig erfolgter Spielweltkonsequenz. So wie geschildert, hätte diese Tat drastische Auswirkungen sowohl auf Paladine wie auch die restliche Gesellschaft haben, und dass der Spieler dies selbst so sieht und seinen SL dort mehr oder weniger für dessen Untätigkeit aufzieht zeigt auch, dass dies durchaus sichtbar gewesen und (er sagt ja auch sein Charakter habe dies aus Hass getan) bewusst aus der Motivation des Charakters heraus war.

Auch die IG Konsistenz lasst sich da hinterfragen, inklusive der Frage wie man alle Orks fangen konnte und wieso deren Kultur so gar keinen Einfluss nimmt. Die Schilderung nach dem Motto: Die haben sich noch geprügelt wer zuerst dran kommt ist schon sehr fragwürdig.

Was moralische Dilemma an sich angeht: Teil des RPs eines Paladins ist dessen Überzeugung moralisches Handeln sei das richtige Mittel, dass dies der richtige Weg ist. Moralische Dilemma können jeden treffen, aber meist sehe ich da eher Unterschiede zwischen Spielermeinung und Charaktermeinung, häufig in Bezug auf die Frage: Darf ein Paladin Mittel X nutzen um etwas gutes zu erreichen?

Und darauf ist die bessere Antwort: Er ist überzeugt wenn er so ein Mittel nutzt kann er damit nichts gutes erreichen. Der Eingangspost wäre dafür wohl ein Beispiel.
« Letzte Änderung: 30.05.2016 | 11:35 von Arldwulf »

Offline Greifenklause

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@rldwulf
Ich stimme dir ja zu!

Deshalb sagte ich ja, dass es als Gedankenspiel/Denkanstoß ("stell dir mal folgenden Paladin vor, der folgendes täte. Nehme mal folgende Grundannahme..." ) gut ist, aber als These schlecht ("Und deshalb war das richtig!").

Bei einem Gedankenspiel dieser Art geht es ja gerade darum, die Fehler zu entdecken, seien sie logischer oder halt eben moralischer Natur.
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Offline Quaint

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Achja, es ist halt auch nicht jedes DnD gleich. In vielen Runden wir ja z.B. bei Orks oder anderen oftmals als Kanonenfutter gebrauchten Völkchen das Vorhandensein von Nichtkämpfern ausgeklammert - wenn man da ein Orklager ausräumt, findet man also oft keinerlei alter, weibliche oder jugendliche Orks. Weil das würde ja unangenehme Fragen aufwerfen.
Und, naja, ich bin nicht immer der Freund von politisch korrektem DnD, so ein Paladin hat ja auch die Aufgabe, das Böse zu vernichten. Und das kann durchaus heißen dass die letzten Überlebenden eines Orkstammes auchnoch ausrottet, damit die sich nicht wieder vermehren und meinetwegen in 10 Jahren wieder eine Bedrohung darstellen. Sicher könnte man damit auch anders umgehen (Gefängisse, Waisenhäuser, die Leute dann auch zum Guten bekehren und resozialisieren etc.) aber das zum muss zu machen...
Nach Gesinnungslogik tut man ja etwas gutes, wenn man das Böse vernichtet. Das muss sich also nicht zwingend mit rechtschaffen gut beißen.

Ich hab auch schonmal scherzhaft argumentiert, der christliche Teufel wäre nach DnD Maßstäben vermutlich guter Gesinnung, möglicherweise sogar rechtschaffen. Immerhin ist eine seiner wesentlichen Aufgaben, bei göttlichen Prüfungen zu helfen (es ist keine Prüfung, wenn man nicht verlieren kann), die bösen Menschen in der Hölle für ihr tun bezahlen zu lassen (wohlgemerkt nach entsprechendem Urteilsspruch etc.) und die nicht ganz so bösen Menschen im Fegefeuer zu läutern, damit sie ins Himmelreich aufsteigen können.
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Offline Tarjan

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Nach Gesinnungslogik tut man ja etwas gutes, wenn man das Böse vernichtet. Das muss sich also nicht zwingend mit rechtschaffen gut beißen.
Es wird deutlich gesagt, dass ein Paladin keine Wehrlosen töten darf. Ein Paladin darf nur im Kampf töten. Und dann nur unter bestimmten Vorraussetzungen:

Zitat von: http://easydamus.com/lawfulgood.html
When will a lawful good character take a life? A lawful good being kills whenever necessary to promote the greater good, or to protect himself, his companions, or anyone whom he's vowed to defend. In times of war, he strikes down the enemies of his nation. He does not interfere with a legal execution, so long as the punishment fits the crime. Otherwise, a lawful good character avoids killing whenever possible. He does not kill a person who is merely suspected of a crime, nor does this character necessarily kill someone he perceives to be a threat unless he has tangible evidence or certain knowledge of evildoing. He never kills for treasure or personal gain. He never knowingly kills an innocent being.

;)

Offline Arldwulf

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Ich denke halt man muss zwischen der Spielersicht und der Charaktersicht unterscheiden. Der Spieler kann durchaus glauben er würde die Orkbedrohung vernichten und damit dem Land helfen indem er Orkkinder tötet. Insbesondere weil die weitere Entwicklung der Spielwelt, abseits des Abenteuers ihm ja egal sein kann, und er nur den kurzfristigen Gedanken "Bedrohung weg=Problem erledigt" verfolgen muss.

Für den IG Charakter ist dies anders, für diesen kann die Entscheidung zu so einer Tat über den aktuellen Kontext hinausgehen, kann seinem Orden schaden, seinem Gott und der Entwicklung des Landes. Kann neue Bösewichte erschaffen. Er handelt nicht Moralisch weil er täglich Moralin schluckt, sondern aus Überzeugung damit tatsächlich das beste zu tun. Darum ist dies eben auch keine Einschränkung der Optionen, sondern moralisches Handeln aus dieser Überzeugung heraus selbst die sinnvollste Option - und nur aus Spielersicht, im Kontext eines Abenteuers gibt es andere Optionen welche sinnvoller sind.

Man könnte es als "Ein Sieg mit den falschen Mitteln kehrt sich zur Niederlage um" beschreiben.
« Letzte Änderung: 30.05.2016 | 12:29 von Arldwulf »

Offline Quaint

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Äh, ja, die reinweißen Lichti-Paladine wurden manchmal so dargestellt. Nannte man dann oftmals auch Rechtschaffen Blöd. Und das war damals schon nicht in allen Runden gängige Praxis in der Form. Und heute, 5te Edition, Alignmentfreiheit für Paladine, und so Archetypen wie den Vengeance Paladin.
Und selbst das hier zitierte kann man auch anders auslegen.
"A lawful good being kills whenever necessary to promote the greater good." Sagen wir mal wir würden es als dem höheren Wohl zuträglich erachten, wenn keine Banden von Orks die Gegend unsicher machen. Und behalten wir im Hinterkopf, das Orks sich rasch fortpflanzen und ohne Intervention wohl mit ihren kulturell üblichen Praktiken fortfahren, wie etwa Überfällen. Voila, hat man doch eine prima Rechtfertigung. Und in einem typischen DnD Setting, in einer von Orks geplagten gegend, würden dir ohnehin die wenigsten Leute ingame zustimmen, dass es sich bei Orks um "Personen" handelt. Das sind halt Monster, nech.
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Offline Tarjan

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Ich denke halt man muss zwischen der Spielersicht und der Charaktersicht unterscheiden. Der Spieler kann durchaus glauben er würde die Orkbedrohung vernichten und damit dem Land helfen indem er Orkkinder tötet. Insbesondere weil die weitere Entwicklung der Spielwelt, abseits des Abenteuers ihm ja egal sein kann, und er nur den kurzfristigen Gedanken "Bedrohung weg=Problem erledigt" verfolgen muss.

Für den IG Charakter ist dies anders, für diesen kann die Entscheidung zu so einer Tat über den aktuellen Kontext hinausgehen, kann seinem Orden schaden, seinem Gott und der Entwicklung des Landes. Kann neue Bösewichte erschaffen. Er handelt nicht Moralisch weil er täglich Moralin schluckt, sondern aus Überzeugung damit tatsächlich das beste zu tun. Darum ist dies eben auch keine Einschränkung der Optionen, sondern moralisches Handeln aus dieser Überzeugung heraus selbst die sinnvollste Option - und nur aus Spielersicht, im Kontext eines Abenteuers gibt es andere Optionen welche sinnvoller sind.

Man könnte es als "Ein Sieg mit den falschen Mitteln kehrt sich zur Niederlage um" beschreiben.

seh ich genauso. Wieso hier überhaupt noch diskutiert und relativiert wird, wenn ein Grundelement des Paladinseins weder vom erwähnten SL noch vom Paladinspieler (und seinem SC) nicht verstanden oder ausgeblendet wird, nämlich DASS-MAN-KEINE-WEHRLOSEN-WESEN-TÖTET

Da hört es schon auf. Da brauch ich keinen Paladin spielen. Da tuts ein Krieger auch und der bitte ohne lawful good.

Äh, ja, die reinweißen Lichti-Paladine wurden manchmal so dargestellt. Nannte man dann oftmals auch Rechtschaffen Blöd. Und das war damals schon nicht in allen Runden gängige Praxis in der Form.

Wie gesagt, ich und einige andere hier sind der Meinung, dass ein Paladin die "gute Seite" vertritt und das beinhaltet nicht gerade das abschlachten oder sonstige Beseitigen von Lebewesen.
Ich muss keinen Paladin spielen, wenn ich ihn nicht als "Kämpfer für das Gute" darstellen kann und will.

Oh "Rechtschaffen Blöd" super. Man kann sich's so einfach machen, und die neue Ed scheint das zu unterstützen.

Ich finde, ein Paladin muss etwas Besonderes sein. Und dazu gehören all die Schwierigkeiten einer solchen Einstellung.

Offline Arldwulf

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Und heute, 5te Edition, Alignmentfreiheit für Paladine, und so Archetypen wie den Vengeance Paladin.

Ich würde gar nicht sagen, dass diese so viel daran ändert, die erweitert das ganze eigentlich nur für andere Gesinnungen. Aber weiterhin tut ein Paladin was er tut aus Überzeugung das richtige zu tun (aber mit unterschiedlicher Meinung was dies ist), und der Paladin im Ausgangsthread ist ja laut der eigenen Aussage immer noch LG. Tut es aber eben nicht aus der Überzeugung heraus damit etwas gutes und richtiges zu tun - wie denn auch - sondern schlichtweg aus Hass.

Auch in Systemen mit freier Gesinnungswahl für Paladine (fing ja schon in der 4E an) müsste man hier hinterfragen ob der Paladin dort seinem Glauben und Orden und seiner Gesinnung weiterhin treu ist.
« Letzte Änderung: 30.05.2016 | 12:46 von Arldwulf »

Luxferre

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Solange Verlage (Ja, Paizo, ich zeige auf Dich!) Rechtschaffen Gute Paladine im Einklang mit einer Teufelsorganisation wie den Höllenrittern auf Golarion darstellen, diese sogar zu einem Orden in dieser bösen Organisation erheben und das mit Bullshitbingo-Argumenten rechtfertigen, ist dieser Diskurs total müßig.
Es gibt nicht Die-Eine-WahrheitTM. Wer diese für sich beansprucht, kann keinen Paladin spielen  :P

Also bin ich beim Querlesen wirklich froh, meinen Oath of the Ancients 5E Paladin bei einem sehr fortschrittlichen SL zu spielen.  :headbang:

Luxferre

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Auch in Systemen mit freier Gesinnungswahl für Paladine (fing ja schon in der 4E an) müsste man hier hinterfragen ob der Paladin dort seinem Glauben und Orden und seiner Gesinnung weiterhin treu ist.

Fing schon früher an. Nur fürs Protokoll.

Offline Arldwulf

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Ja, stimmt - Sunepaladin würde mir da einfallen, und natürlich diverse Formen gefallener Paladine.

Online Lichtschwerttänzer

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Es wird deutlich gesagt, dass ein Paladin keine Wehrlosen töten darf. Ein Paladin darf nur im Kampf töten.
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Wie belegst du den Unsinn?
Dann dürfte ein Paladin kein Todesurteil fällen,  keines Vollstrecken oder jemand töten der gerade keine Gefahr darstellt weil ihm die Klinge des Paladins an der Kehle sitzt(aber weiter Dämonen füttern wird sobald der Paladin durch die Tür geht)?

or anyone whom he's vowed to defend

d.h. ein LG muss bei jeder anderen Konstellation zusehen, muss nichtböse Bedrohungen dulden und darf sich und andere nicht vor Bedrohungen durch Unschuldige schützen?

Was wäre wenn das Tolkieneske Orks sind, always evil weil sie so geschaffen bzw. verdorben wurden?
Not reedeemable, Böse steckt in ihren Genen!
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”