@ Alexandro
Ohne mich jetzt in der Diskussion auf eine Seite schlagen zu wollen, sehe ich in den Fotos nichts Modernes, das man nicht mit digitaler Retusche, ein wenig traditionellem Kulissenbau und natürlich guter Kameraarbeit umgehen könnte.
Das viel triftigere Argument scheinen mir dann doch eher die administrativen und logistischen Rahmenbedingungen zu sein, denn auch wenn die Location visuell passend ist, müssen die selbige und ihre Bewohner noch lange nicht bereit und willens oder überhaupt in der Lage sein, ein mitunter riesiges Filmteam aufzunehmen, der verpflegt und untergebracht werden muss, überall herumwuselt, Gerät bewegt und über Tage einschneidende Veränderungen an der Umgebung vornimmt.
Paradoxerweise sieht es doch so aus, dass die historische Location (nicht nur in Japan) um so besser passt, je authentischer sie ist, aber um so authentischer sie ist, um so mehr stellt sie die Filmemacher - auch vom reinen Kostenfaktor einmal abgesehen - vor Probleme. Und wenn es dann zigmal praktikabler und womöglich auch preiswerter möglich ist, eine Edo-Burg auf einem Brachgelände mit hervorragender Verkehrsanbindung, ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten in Spuckweite, billig verfügbaren Hilfskräften und Baumaterial, ohne Auflagen des Denkmalschutzes oder sonderliche bürokratische Hürden im Allgemeinen in Südkorea, China oder meinetwegen in Neuseeland, Kanada oder (Süd-) Osteuropa aufzubauen, dann wird das auch gemacht. Selbst dann, wenn man die asiatisch aussehenden Komparsen dann landesweit zusammensuchen oder sogar einfliegen und das Gelände massiv umbaggern und passend bepflanzen muss.