Autor Thema: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage  (Gelesen 14474 mal)

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Offline Chruschtschow

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #25 am: 4.06.2016 | 15:12 »
Angesichts eines sieben- und vieler sechs- und fünfstellger Crowd Fundings halte ich die Aussage, dass der Markt schrumpft, für gewagt. Ob er wächst? Genauso wenig absehbar. Da läuft so viel an den etablierten Verlagen vorbei, dass wahrscheinlich auch da niemand eine Aussage über "den Rollenspielmarkt" machen kann. Gerade der Siebente-See-Kickstarter zeigt ja, dass auch Insider ziemlich Überraschungen erleben können. Ob wir heute einen größeren oder kleineren Markt als vor 10, 20, 30 Jahren haben?  Weiß wahrscheinlich niemand. Denn mit Sicherheit haben wir den fragmentiertesten Markt, seitdem Gygax und Arneson losgelegt haben.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Wellentänzer

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #26 am: 4.06.2016 | 15:18 »
Okay. Wenn bereits der Umstand eines seit Jahren schrumpfenden Marktes so stark bezweifelt wird, dann ergeben Gespräche über ökonomische Sachverhalte des deutschen Rollenspielmarktes für mich keinen Sinn. Ist ja nicht weiter schlimm. Viel Spaß noch!

Offline Ludovico

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #27 am: 4.06.2016 | 15:22 »
Man kann noch immer über die schrumpfenden Umsätze von Spielverlagen reden, Ausgaben für Marktentwicklung,...

Online Maarzan

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #28 am: 4.06.2016 | 15:33 »
Okay. Wenn bereits der Umstand eines seit Jahren schrumpfenden Marktes so stark bezweifelt wird, dann ergeben Gespräche über ökonomische Sachverhalte des deutschen Rollenspielmarktes für mich keinen Sinn. Ist ja nicht weiter schlimm. Viel Spaß noch!

Ich weis ehrlich gesagt nicht einmal, ob der Markt so viel schrumpft. Klar scheint es mir, es gab früher mehr Spieler, aber die hatten Teils auch deutlich weniger Geld. Und so einige sammeln heute weiter - auch welche, die früher nur bei anderen in die Bücher geschaut haben, andere holen gar nichts mehr und wieder andere vervollständigen nur noch Altsammlungen über second hand.
Aber ich denke es landet auf jeden Fall in deutlich mehr Taschen.
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Offline Ludovico

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #29 am: 4.06.2016 | 15:38 »
Ist das klar, dass es früher mehr Spieler gab?

Online Maarzan

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #30 am: 4.06.2016 | 15:43 »
Ist das klar, dass es früher mehr Spieler gab?
"Scheint es mir" beschreibt -> nach meiner Wahrnehmung.
Es gab in meinem Wahrnehmunsgbereich vor allem auch eine erhebliche Gruppe an Mal-so-Spieler, welche das als Geschenk erhalten haben oder mal-so dann rauskramten oder kurz einstiegen, wenn welche in der Klasse was Neues aufgetan haben. Das waren keine Dauerspieler, aber so kamen dann doch erhebliche Anteile zu Stande, die vielleicht dem entspricht, was dann heute an Gelegenheits-PC-Spielern vorliegt.
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Pyromancer

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #31 am: 4.06.2016 | 15:51 »
Die Rollenspielgruppe aus Elftklässlern, die in der Mittagspause Rollenspiel macht, die sehen "wir" einfach nicht. Wir sehen die Leute, die wir kennen, die Rollenspiel machen, und von denen hört eben hier und da mal einer auf damit, und deshalb kann der Eindruck entstehen, es gäbe heute weniger Rollenspieler als vor 10 Jahren. Das liegt aber in der Natur unseres begrenzten Blickwinkels, und lässt nur sehr begrenzt Rückschlüsse auf die Realität zu.

Luxferre

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #32 am: 4.06.2016 | 15:52 »
Die Rollenspielgruppe aus Elftklässlern, die in der Mittagspause Rollenspiel macht, die sehen "wir" einfach nicht. Wir sehen die Leute, die wir kennen, die Rollenspiel machen, und von denen hört eben hier und da mal einer auf damit, und deshalb kann der Eindruck entstehen, es gäbe heute weniger Rollenspieler als vor 10 Jahren. Das liegt aber in der Natur unseres begrenzten Blickwinkels, und lässt nur sehr begrenzt Rückschlüsse auf die Realität zu.

Ich glaube, dass die Hochzeit des Rollenspiels länger her ist, als 10 Jahre ;)

Hatte DSA nicht Anfang der 90er angeblich eine sechsstellige Auflage?

Offline aikar

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #33 am: 4.06.2016 | 15:57 »
Das liegt aber in der Natur unseres begrenzten Blickwinkels, und lässt nur sehr begrenzt Rückschlüsse auf die Realität zu.
Wenn ich nach meinem persönlichen Umfeld und Blickwinkel gehe, haben die Rollenspieler in den letzten zehn Jahren um den Faktor 3-4 zugenommen ;)
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Chiungalla

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #34 am: 4.06.2016 | 16:20 »
Ich glaube, dass die Hochzeit des Rollenspiels länger her ist, als 10 Jahre ;)

Hatte DSA nicht Anfang der 90er angeblich eine sechsstellige Auflage?

Als nahezu-Monopolist der deutschen Rollenspielszene.
Unter Aufbietung eines für die Branche riesigen Werbe-Etats.
Und mit vielen Synergieeffekten zum sonstigen Sortiment des Vertreibenden.

Über alle Verlage und Systeme dürfte die Gesamtauflage wenigstens in ähnlichen Größenordnungen rangieren.
Verteilt sich nur über mehr Verlage und Systeme als damals.
« Letzte Änderung: 4.06.2016 | 16:23 von Chiungalla »

Offline Bad Horse

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #35 am: 4.06.2016 | 16:38 »
Wenn ich nach meinem persönlichen Umfeld und Blickwinkel gehe, haben die Rollenspieler in den letzten zehn Jahren um den Faktor 3-4 zugenommen ;)

... und ich hab beim ersten Lesen so gedacht: Ja, mit fortschreitendem Alter nimmt man eben zu.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Offline Mustafa ben Ali

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #36 am: 4.06.2016 | 16:45 »
Bezüglich, gab es früher mehr Spieler kann ich sagen: Ja. Auf einer Dreieich-Con gab es diesbezüglich eine Podiumsdiskussion. Man konnte zwei Knicke bei den verkauften DSA-Sachen bemerken. Magic - The Gathering und World of Warcraft. Diese beiden Spiele haben Kapital und Zeit abgezogen.

Wie die Verkaufszahlen nach WoW entwickelt haben, ob sie weiter gesunken, gleich geblieben oder sogar wieder gestiegen sind, kann ich nicht sagen.
Ich verbreite nur auf Fakten basierende Gerüchte
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Pyromancer

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #37 am: 4.06.2016 | 17:33 »
Bezüglich, gab es früher mehr Spieler kann ich sagen: Ja. Auf einer Dreieich-Con gab es diesbezüglich eine Podiumsdiskussion. Man konnte zwei Knicke bei den verkauften DSA-Sachen bemerken. Magic - The Gathering und World of Warcraft. Diese beiden Spiele haben Kapital und Zeit abgezogen.

Das unterstellt, dass die Anzahl der Rollenspieler insgesamt irgendwie mit der Anzahl der DSA-Verkäufe korreliert.
Diese Annahme ist zwar nicht völlig abwegig, es wäre aber mal interessant zu schauen, ob eine Abnahme von DSA-Verkäufen in dem Zeitraum nicht auch andere, vielleicht in DSA selbst begründete, Ursachen haben könnte, die mit dem Rollenspiel-Markt und mit dem Rollenspiel-Hobby (das ja auch nur bestenfalls lose an den Markt gekoppelt ist) nichts zu tun haben.

Online Maarzan

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #38 am: 4.06.2016 | 18:02 »
Ich bekomme ein wenig mit über die Jugendlichen im Sportverein und ich höre was die Freunde und Bekannten, die Lehrer geworden sind (oder gar schon Kinder in dem Alter haben) so weiter erzählen.
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Offline D. Athair

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Re: Rollenepielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #39 am: 4.06.2016 | 20:33 »
Mir war schon klar wodrauf die hinaus wolltest, aber das wäre immer noch keine Blase.
Dann, oh großer Meister, lehre uns das rechte Wort für ein solches Phänomen.
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Chiungalla

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #40 am: 4.06.2016 | 20:56 »
Wettbewerb.  8)

Offline Chruschtschow

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #41 am: 4.06.2016 | 21:01 »
Dann, oh großer Meister, lehre uns das rechte Wort für ein solches Phänomen.
Ich weiß nicht, was das ist. Eine Blase ist es nicht.

In einer Blase werden Güter mit Handelswerten massiv oberhalb ihres eigentlichen Wertes gehandelt, bis irgendwer keine Tulpen mehr haben will, alle anderen auch merken, dass die Tulpen vielleicht ein bisschen teuer waren und ebenfalls aussteigen. Und plötzlich haben Leute plötzlich statt riesiger Reichtümer eben nur noch ein paar Blumenzwiebeln. Das schlägt dann gerne auf die Banken durch, die eben das Geld fürs Tulpenkaufen geliehen haben. Kaputte Banken sind toll für ein schnelles, blutiges Finanzfanal. Und *schwupps* verschwinden Volkswirtschaften in tiefen schwarzen Löchern.

20 € fürs Shadowrun-GRW halte ich bei aller Kritik nicht für einen massiv überbewerteten Handelspreis.

Ist das beschriebene vielleicht eine normale Konsolidierungsphase, wenn zu viele Marktakteure sich gegenseitig unterbieten, bis die schwächsten raus sind, fusionieren oder gekauft wurden? (Das muss doch was wert sein, fast jeden Arbeitstag die halbe Stunde Wirtschaft am Mittag vom DLF im Auto zu hören. ;) )
« Letzte Änderung: 4.06.2016 | 21:07 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Chiungalla

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #42 am: 4.06.2016 | 21:11 »
Ich sehe wirklich nicht wie das irgend etwas als ein ganz normaler Wettbewerb in einem übersättigten bzw. gesättigten Markt ist.

Der einzige Unterschied liegt hier vielleicht darin, dass wir mit einzelnen Rollenspiellinien emotionaler verbunden sind als mit vielen anderen Produkten. Aber es gibt immer wieder die Situation das Unternehmen und Produkte um Marktanteile konkurrieren und die unterlegenen Produkte (oder gar Unternehmen) vom Markt verschwinden.

Das hat mit Blasen erst einmal gar nichts zu tun.

Offline Chruschtschow

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #43 am: 4.06.2016 | 21:13 »
Sach ich ja. ;)
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Offline D. Athair

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #44 am: 5.06.2016 | 00:22 »
Ich weiß nicht, was das ist. Eine Blase ist es nicht.

In einer Blase werden Güter mit Handelswerten massiv oberhalb ihres eigentlichen Wertes gehandelt, bis irgendwer keine Tulpen mehr haben will, alle anderen auch merken, dass die Tulpen vielleicht ein bisschen teuer waren und ebenfalls aussteigen. Und plötzlich haben Leute plötzlich statt riesiger Reichtümer eben nur noch ein paar Blumenzwiebeln.
OK. Um diese Art von Blase geht es gar nicht. Der Kontext hier sind TCG-Bubble und d20-Bubble. (Deren Platzen hat auch nicht alle Produzenten und beteiligten Verlage getroffen. Auch haben sich - bei der d20-Bubble - nicht alle US-Verlage an diesem Modell beteiligt. Insofern geht es sich um eine Blase, die den ganzen RSP-Markt betrifft, sondern nur einen Teil. Wenn auch einen größeren.)

Hier geht um die Überbewertung der Marktmacht bzw. Konkurrenzfähigkeit der großen Spielelinien.
Dass Spieler sich massiv mit "Hauptsystem"-Spielen und deren Spiel-Materialien eindecken (nur weil der Preis niedriger ist) halte ich für unrealistisch.
Trotzdem sehe ich, dass die Verlage hierzulande gerade vermehrt diese Art von Spielen auf den Markt wirft.
Dagegen halte ich es nicht für unrealistisch, dass das dazu führt, dass gerade diese Spiele kaputt gehen werden.

... klar, man kann das auch als "ganz normalen" Wettbewerb ansehen. (Das gilt aber mMn auch für die d20-Bubble.)


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Offline Skyrock

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #45 am: 5.06.2016 | 02:11 »
Die Möglichkeit, vom deutschen Rollenspielmarkt zu leben war seit jeher sehr beschränkt. Wir erleben schon seit mehreren Jahren sowohl eine geringe Nachfrage als auch ein großes Angebot, sowie billige Wege Angebot bereitzustellen. Mittelfristig werden als Anbieter nur noch Hobbyisten und Nebenerwerbler übrig bleiben, da schlichtweg nicht mehr der Markt da ist um viele Haupterwerbler zu ernähren.

Was "fairen" Lohn für Rollenspielautoren angeht, stehe ich mit Pundit. Wer es mittels des freien Marktes und freiwilliger Alimentierung per Patreon schafft, vollzeit von nix als Rollenspielen zu leben, soll meinen Segen haben, aber wer es nicht schafft, soll nicht die Kunden beschimpfen und "zu niedrige" Preise beklagen, sondern sich den Realitäten eines schrumpfenden und immer unlohnenswerteren Marktes stellen und ggf. andere Wege in Betracht ziehen um sich über Wasser zu halten.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

Offline Isegrim

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #46 am: 5.06.2016 | 02:42 »
20 € fürs Shadowrun-GRW halte ich bei aller Kritik nicht für einen massiv überbewerteten Handelspreis.

Unerheblich. Mit Rollenspielbüchern wird nicht spekuliert. Eine Blase auf dem Rollenspielmarkt würde dann vorliegen, wenn in Erwartung zukünftiger Gewinne in die entsprechenden Firmen oder Rechte investiert wird, und sich diese Investitionen in Luft aufklösen, weil die besagten Gewinnerwartungen nicht eintreten. KA, ob das der Fall ist, das weit verbreitete Crwod funding spricht aber eher dagegen. Denn dadurch müssen Investoren eben nicht ihr eigenes Kapital riskieren.

Ich sehe wirklich nicht wie das irgend etwas als ein ganz normaler Wettbewerb in einem übersättigten bzw. gesättigten Markt ist.

Klassische kapitalistische Überproduktionskrise.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Chiungalla

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #47 am: 6.06.2016 | 00:09 »
Der Kontext hier sind TCG-Bubble und d20-Bubble ...
... klar, man kann das auch als "ganz normalen" Wettbewerb ansehen. (Das gilt aber mMn auch für die d20-Bubble.)

Nicht alles was im Internet irgendwann mal mit dem zeitweilig sehr präsenten Schlagwort Blase belegt wurde ist auch tatsächlich eine.

Offline La Cipolla

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #48 am: 6.06.2016 | 07:56 »
Also, TCGs und d20 werden auch in unser einschlägigen Fachliteratur (sofern man sie so nennen möchte - etwa Designers & Dragons) als Blase bezeichnet, und wenn es alle tun, auch die "Akademiker", und alle wissen, was damit gemeint ist ... kann man sich rein linguistisch echt fragen, ob es nicht von hieran "Blase" heißen sollte. :D

Die Diskussion führt aber ganz schön vom Thema weg, gerade weil sich doch offensichtlich alle einige sind, was das eigentliche Thema ist: Die Frage, ob es zu viel Kram für einen zu kleinen Markt gibt. Aaaalso back to topic? ^^

Chiungalla

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Re: Rollenspielmarkt ... Angebot und Nachfrage
« Antwort #49 am: 6.06.2016 | 09:43 »
Die Diskussion führt aber ganz schön vom Thema weg, gerade weil sich doch offensichtlich alle einige sind, was das eigentliche Thema ist: Die Frage, ob es zu viel Kram für einen zu kleinen Markt gibt. Aaaalso back to topic? ^^

Okay.

Mit weniger Kram wäre der Markt noch kleiner.

Gäbe es nur ein paar konkurrierende große Systeme wäre jede Sammlung recht schnell voll, und viele Spieler die heute ganze Regale voll Rollenspielbüchern haben hätten vielleicht "nur" einen Regalmeter. Es gibt heute Rollenspiele für fast jeden Geschmack, und viele wären vielleicht sogar irgendwann vom Hobby abgefallen, wenn sie nicht die Möglichkeit gehabt hätten in einem Wirrwar von 100 Spielen genau das zu finden was zu ihnen passt.

Natürlich wächst der Markt nicht proportional zum Angebot und es gibt eine immense Konkurrenz um die Marktanteile. Aber wie viel kleiner wäre der Markt heute, wenn man nur die Wahl  zwischen D&D, DSA und Shadowrun hätte? Wie viele Spieler hätten wir längst verloren?

Neue Kunden ja aquirieren ist in vielen Fällen schwieriger als alten Kunden neue Produkte aufzuschwatzen.

Das ist natürlich alles irgendwie marktwirtschaftlich gedacht, und natürlich gibt es Nachteile in dem System. Die Konkurrenz führt zu vergleichsweise niedrigen Preisen und kleinen Auflagen, und dadurch kann isch kaum einer der Verlage leisten seine Mitarbeiter vernünftig zu entlohnen und das Rollenspiel wird immer mehr zum Nischen- und Hobbymarkt. Das empfinde glaube ich nicht nur ich als bedauerlich. Aber das ist wohl ein systemimmanentes Problem der Marktwirtschaft.