Thema: Cyberpunk/Transhumanistisches Setting

[Xemides]

Guten Morgen,

angefixt von der sehr geilen Shadowrun-Kampagne in der ich spiele, habe ich mal Lust irgendwann eine Kampagne um Verschwörungen und Intrigen in der Gegenwart/Near-Future/Zukunft zu bauen.

Welches Setting/egelwerk eigenet sich da ?

Shadowrun ist mir als Regelwerk einfach zu kompliziert.

Gumshow zu simpel irgendwie.

Würdet ihr sowas bei Traveller einbauen ? Oder ist das IMperium oder auch ein alternatives Universum dafür zu groß ?

Oder was denkt ihr ?

EDIT Blechpirat: Betreff etwas auskunftsstärker formuliert.

[Woodman]

Spontan würden mir Conspiracy X für Unisystem,
Control: The Game of Absolute Corruption und natürlich darf Delta Green nicht unerwähnt bleiben.

Bei Traveller sehe ich das Problem weniger in der Größe ansich, sondern mehr in der langsamen Kommunikation. In einer Verschwörung müsste die Kommunikation ja auch noch geheim erfolgen, was sie wahrscheinlich noch langsamer macht, dann wäre alles was mehr als ein paar direkt verbundene Systeme übersteigt ziemlich schwierig darstellbar.

[Edit]
Link repariert

[Ucalegon]

Für Traveller reichen ja 1+ Systeme, dann muss man noch nichtmal auf die Subsektor-Ebene gehen. The Prefect von Alastair Reynolds ist neben zahllosen anderen ein gutes Beispiel, wie eine große SF-Verschwörung in einem Sonnensystem aussehen kann. Solange man es also nicht auf interstellare Intrigen anlegt, sollte das gehen. Ich würde als Ideengeber noch Darkness Visible für Stars without Number empfehlen.

Eclipse Phase bietet sich natürlich auch an.

DG ist halt in erster Linie Horror, besonders mit den neuen Regeln.

Technoir wäre noch eine Option. Möglicherweise etwas gewöhnungsbedürftig vom System her.

[Kardinal]

GURPS
 - prima für Cyberpunk, near-future sf und Verschwörungskram
 - als Setting funktioniert das alte (3e) Cyberworld schön, ebenso Black Ops (jetzt mit GURPS Action prima spielbar) oder sogar Transhuman Space
 - GURPS Illuminati

[vanadium]

DG ist halt in erster Linie Horror, besonders mit den neuen Regeln.

DG = ?

Control: The Game of Absolute Corruption

Der Link tut nicht!

[Ucalegon]

DG = ?

Das von Woodman vorgeschlagene Delta Green.

[vanadium]

Da hatte ich wohl einen Aussetzer... hatte extra nochmal im Beitrag nachgesehen 

[grannus]

Ich spiele derzeit meine Shadowrun-Kampagne mit einer modifizierten Variante des Star Wars-Systems von FFG. Geht locker von der Hand und läuft. Ansonsten würde ich gerade bei einem Intrigenspiel mir mal Urban Shadows anschauen. Delta Green als Hintergrund bzw. Steinbruch ist halt auch immer sehr cool!

[Pyromancer]

Ich würde dafür Corporation nehmen.

Das System ist mittel-einfach und bietet viele Optionen und Cyberware, und das Setting schreit geradezu nach Intrigen: Es gibt konkurrierende Großkonzerne, die wiederum gegen die Weltregierung eingestellt sind, außerirdische K.I.s mit eigener Agenda im Datennetz, Religionen und Kulte die ihr Ding drehen wollen, ...

Und da die Spieler-Charaktere standardmäßig Angestellte eines Großkonzerns sind haben sie auch eine Motivation, in Intrigenspielen mitzumischen. Wenn man dann noch die Aufträge entsprechend weit fasst, a la "Weitet unseren Einfluß in Gebiet XY aus." (das ist einer der Vorschläge im Grundregelwerk), dann läuft das quasi von alleine.

[Xemides]

Danke für eure Vorschläge schon mal. Werde mir das alles mal ansehen.

[Der Nârr]

Zwei Worte zu Conspiracy X.

Das Spiel hat kein echtes Balancing - durch freie Verteilung von Fertigkeitspunkten usw. gilt ähnlich wie bei GURPS, dass die Gruppe darauf achten sollte, was für Charaktere in die Gruppe passen und was für welche nicht. Für Gegenwarts-Spiel finde ich das aber gar nicht so schlecht. So können z.B. Pistolen von Anfang bis Ende ziemlich tödlich sein. Die Komplexität liegt aber deutlich unter GURPS (und _weit_ unter Shadowrun, aber wiederum über Gumshoe).

Das Spiel hat dabei für Verschwörungen zwei besondere Schmankerl:
- Man kann sich für seine Gruppe ein HQ bauen, dazu gibt es bei der Charaktererschaffung eigene Ressourcenpunkte
- Die Charaktere haben nicht wie z.B. in Shadowrun Connections, sondern "Pulling Strings", die sie über ihre Position in Regierungsbehörden, beim Militär usw. zur Verfügung haben. Da geht es nicht so sehr "ich kenne wen und was das bedeutet, muss ich im Spiel herausziehen", sondern man kann über diese Pulling Strings ganz konkrete Dinge machen lassen.

Einen näheren Blick sollte es wert sein. Außerdem ist die Qualität der Bücher ausgezeichnet.

Die Standard-Verschwörung dreht sich halt vorrangig um Aliens, in geringerem Maße aber auch um Psi- und Monster/Magie-Mystery á la X Files.

[Xemides]

Hallo,

nachdem ich mir nun ein paar dinge angesehen habe, wird es wohl auf GRPS hinauslauufen.

Es wird eine Variante der Erde werden, wie genau der Twist aussieht, weiß ich aber noch nicht.

Ich möchte, das die SPieler der Verschwörung auf die Spur kommen können, deshalb gefällt mit COrporations eher nicht, da man ja selber nichts besseres ist, nur auf der Gegenseite.

Conspiraxy X klingt gut, es gibt ja sogar ene GURPS Variante von EDEN Studius.

Aber GURPS selber bietet auch einige Supplements für Städte, Organisationen etc. an, mit denen man vielleicht die Dinge von COn X simulieren kann.

Mir fehlt noch ein eingänmgiger aber origineller Name für das Projekt.

[fivebucks]

Ich hatte mal die Idee für eine 60er-Jahre Illuminati Kampagne mit Hippies, Ufos, Kaltem Krieg, Spionen, Magie etc.

Ich hätte am ehesten auch GURPS als System genommen. 

Zur Zeit denke ich über Mage nach, mit einem ähnlichen Thema. Allerdings mit mehr Weltverschwörung. Und zusätzlich Dimensionsreisen.

[Wonko]

Mir fehlt noch ein eingänmgiger aber origineller Name für das Projekt.

... irgendwas mit Spiegeln?

Schau dir mal Night's Black Agents an. Auch wenn du das System nicht magst, bietet es eine Tonne guter Ideen für den Aufbau von Verschwörungskampagnen.

[Xemides]

Das Buch liegt schon neben mir. Besitze es schon ne Weile

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[Pyromancer]

Für GURPS gibt's mit "Madness Dossier" ein nettes Setting, dass sich gut für Verschwörungen und Intrigen eignet. Das fällt zwar mehr in die Horror-Richtung, aber der Hintergrund bzw. der Twist ist schön.

[Xemides]

Ich beschwör mal den Thread neu.

Mittlerweile habe ich Lust per Roll20 mal zu leiten auszuprobieren. System wird wohl GURPS werden. Ich gehe da mal die Bücher durch und suche mir passende Sachen raus. Gibt ja ne große Auswahl dafür.

Nun suche ich nur noch das Setting.

Ich habe mir lange den Kopf zerbrochen, was ich mit dem Setting mache. ABer irgendwie mangelt es mir an Fantasie, so das ich was vorgefertigtes nehmen werde. Oder was mischen werde.

Werde also verschiedene Settings mal überfliegen.

Am einfachsten wäre natürlich was wie Shadowrun in seiner Ausarbeitung. Schön detailreich wie ich es mag.

Aber der Fantasieanteil ist nicht für jeden was.

Was ich vereinfachen will ist das Hacking, ich glaube (aus aus der SPielerfahrung heraus mit den Originalregeln), das eigentlich ein einfaches Hacken ohne Martixumgebung reichen sollte.

Und den Astralraum kann man auch vereinfachen.

Die Alternative ist ein Fantasyloses Setting wie Corporation oder näher in der Zukunft.

Bin weiterhin für Meinungen dankbar.

Ach ja, es geht mir nun erstmal um ein Setting allgemein. Wie ich dann damit umgehe und was für ein Plot ist das zweite Thema.

[Yozora]

Ist zwar vielleicht nicht ganz, was du suchst, aber ich könnte dir Through the Breach empfehlen. Das ist zwar eher Steampunk (gemischt mit Magie, Horror und Wild West), beim Spielen hatte ich aber dasselbe coole Feeling wie bei meinen SR Runden. Es gibt also kein Hacking, dafür aber durchaus Magier und Leute, die mittels Steamtechnik verbesserte Körperteile haben.

Zum Setting und System habe ich neulich erst was geschrieben, wenn du magst, kannst du also mal reinlesen: https://inyo.home.blog/2017/05/19/was-ist-through-the-breach/

Hier wäre dann auch de Seite vom Hersteller, falls du noch mehr wissen willst: https://www.wyrd-games.net/through-the-breach

Im Laufe der Woche kommt dann auch ein Spielbericht von mir, damit man auch mal sieht, wie das Spiel so abläuft. Es ist definitv schneller und einfacher als SR.

Hier sind die beiden Spielberichte:
https://inyo.home.blog/2017/05/30/through-the-breach-recruitment-drive/
https://inyo.home.blog/2017/06/15/through-the-breach-legacy-of-darkness/

[Tele-Chinese]

Ich empfehle The Veil. Das liest sich echt super und man kann tatsächlich mit den Playbooks voll die Cyberpunkthemen spielen. Beispielsweise beim Playbook (aka Spielercharakter) vom Apparatus stehen so tolle Sachen drin wie vor jeder SPielsitzung würfelst du mit 2w6 und bei einem Erfolg fragt dich der Master of Ceremonies (MC aka Spielleiter) etwas aus der Sektion The Birth. Bei einem Misserfolg fragst du den Spielleiter und er antwortet da drauf.
Da stehen dann Fragen drin wie zum Beispiel: Who created me?
Where could my vessel have come from?
Is there anything else out there like me?
Was I created in the image of someone?

usw.
Und das ist nur ein Beispiel, wie die Playbooks und auch der MC-Teil das Spiel in Richtung Cyberpunkfragen beeinflusst.

Soviel vielleicht mal auf die Schnelle. Wenn du mehr Fragen hast, schreib sie hier rein.

[Xemides]

Telechinese:

Oh ein Apocalypse-Buch. Ist gar nicht so meines, aber anschauen werde ich es mir mal.

[LushWoods]

Ich vermute mit Gumshow meinst du GUMSHOE?
Wenn, dann schade denn Night's Black Agents ist für mich das nahezu perfekte "Erschaffe-eine-Verschwörung-und-gehe-gegen-sie-vor-RPG".
Dort findest du ganz viele Ideen und Werkzeuge um deine eigene Verschwörung zu bauen und die Spieler da drauf los zulassen. Die Vampire sind absolut optional.

[Tele-Chinese]

@Xermides: Das ist natürlich Schade. Aber die Geschmäcker sind da ja verschieden. 
MIr gefällt es bisher ganz gut. Ich schmöcker da derzeit drinne rum und bin sehr begeistert. Weil sich die Playbooks, aber auch alles was er schreibt sehr gut nach Cyberpunk anfühlt und ich glaube auch, dass die Moves am Spieltisch das ganz gut unterstützen und die wesentlichen Fragen des Cyberpunk herausarbeiten und in spielbare Form gießen! Und ich habe in dem Bereich da wenig gesehen, was dieses Gefühl gut transportiert was halbwegs zeitgemäß (von den Regeln her) ist. Denn die ganzen "alten" Cyberpunk Sachen sind relativ regellastige Monster - damals spielte man halt so (in allen Bereichen) - bei dem der SL das Gefühl selbst herstellen musste und dafür gabs wenig Unterstützung am Tisch, außer vielleicht über Sonderregeln wie DMSO Projektile werden regeltechnisch so abgehandelt... etc.

The Veil fokussiert sich da meiner Meinung nach ganz gut auf die Fragen des Cyberpunk schlechthin. Und es liest sich gut.

Es ist halt weniger Shadowrun als vielmehr Takeshi Kovacs und/oder Ghost in the Shell. Etwas weiter in der Zukunft als Shadowrun und halt ohne den Fantasy Einschlag.

Aber klar Apocalypse World sollte man dann schon mögen oder zumindest nichts gravierendes dagegen haben, sonst taugts halt auch nix

[Suro]

Oh, nice, vielen dank Toast.

[YY]

außer vielleicht über Sonderregeln wie DMSO Projektile werden regeltechnisch so abgehandelt

Und an diesen Stellen hat man dann traditionell die schlimmstmögliche Hollywood-Interpretation der betreffenden Technologien gewählt, die das Ganze weit nach Absurdistan hinein katapultiert haben.

[Mr. Ohnesorge]

Ist doch cool. Auch wenn die Macher keine Wehrdiensterfahrung hatten.