Autor Thema: Brauche Tipp für System  (Gelesen 9449 mal)

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Offline Mindmelter_p

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Brauche Tipp für System
« am: 6.06.2016 | 23:03 »
Hallo zusammen,

ich möchte als SL Neuling eine Pen&Paper Runde leiten. Ich bin nicht sicher, welches Setting/Spiel jedoch für meinen Spielerkreis, bestehend ausschließlich aus Brettspielern, geeignet ist. Ich selbst habe Rollenspielerfahrung (als Spieler). Wir sind alle so um Mitte 30 herum.

Typ 1, Mann: Wenig Fantasyinteresse, wenig SciFi Interesse, eher Actiongamespieler am PC (Shooter, RTS)
Typ 2, Frau: Viel Fantasyerfahrung, viel Brettspielen, kein Gaming am PC, sehr empathisch bei vielen Themen
Typ 3, Mann: Viel Gamingerfahrung, viel Brettspielen, will alle Regeln komplett vor Spielbeginn kennen um das optimale rausholen zu können. Fantasy und SciFi Interessiert
Typ 4, Frau: Null Gaming am PC, null fantasyinteressiert, will die Dinge mal auf sich zukommen lassen.

Welches Setting empfiehlt ihr? Was ist einfach zu leiten (werde dies machen)?
Ziel ist es, die Gruppe der Brettspieler (alle 4) mit Rollenspielen anzufixen, da mir das Hobby sehr viel Freude bereitet und ich die Freude gerne teilen möchte.

Vielen Dank.
Mindmelter

Eulenspiegel

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #1 am: 6.06.2016 | 23:10 »
Das lässt sich so extrem schwer sagen. Ich würde empfehlen, einfach ein System zu nehmen, in dem du dich bereits etwas auskennst und wohlfühlst. Das ist denke ich das wichtigste.

Bei Typ 1 gehe ich mal davon aus, dass es nur einfaches Desinteresse ist und keine ausgeprägte Abneigung?

Offline Nørdmännchen

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #2 am: 6.06.2016 | 23:23 »
Da es zwangsläufig kommen muss, kann auch ich mal eine Empfehlung für ein System aus der Apocalypse World Familie (auch Powered by the Apocalypse oder kurz PbtA) aussprechen. Ich gehöre hier nicht zu den eingefleischten Fachleuten - geschweige denn zu denen, die es fast ausschließlich spielen möchten. Aber die Systeme haben mehrere Vorteile, die grade auch Einsteigern zugute kommen:

  • Die Regeln sind in klarer Anweisungsform formuliert.
  • Die Charakter-Auswahl und -Bögen sind in Playbooks organisiert, die wesentliche Regeln zusammen fassen und ein regelrechtes Spieler-Interface darstellen.
  • Die Grundmechanismen sind sehr leicht verständlich.
  • Die Verzahnung von Spielmechanik und Gespräch ist explizit ausformuliert. Rollenspielen wird also nicht abstrakt sondern völlig konkret vermittelt.
  • Die Befolgung der Regeln erzeugt verlässlich bekannte Tropen und Motive aus dem jeweils simulierten Genre. -> Potentiell hohe Zufriedenheit, da sich Erwartungshaltung und Erfahrung decken.
  • Die SL-Anweisungen sind klar formuliert und sehr zielführend.
  • Die Vorbereitungszeit ist gering. Die Charaktererschaffung schnell und im Resultat immer stimmig.
  • Du hast inzwischen eine große Auswahl emulierter Genres.
  • Unter der Haube steckt ganz viel "traditionelles" Spiel (auch wenn viele das nicht glauben mögen).
EDIT:
  • Klassische Anfangsprobleme, wie z.B. Sackgassen bei gescheiterten Proben oder langweilige (weil nicht handlungsrelevante) Regelanwendung, vermeiden die Systeme immanent. Auch SC die den Spielfluss aktiv behindern ("Mein Charakter ist halt so...") werden deutlich erschwert.

Am angenehmsten zu Lesen (als Lehrwerk) sind meiner Erfahrung nach Monsterhearts (supernatürliches Monster-Teenager-Highschool-Drama) und Urban Shadows (politische urbane Fantasy). Aber es gibt reichlich anderes Material (siehe den Link oben).
« Letzte Änderung: 6.06.2016 | 23:29 von Nørdmännchen »
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
aber jede Geschichte hätte auch in eine Million andere Richtungen gehen können.«

– Keith Johnstone, Theaterspiele

Offline Kampfwurst

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #3 am: 6.06.2016 | 23:32 »
Ich hätte gleich zwei Empfehlungen, je nachdem was dir eher liegt.

Wie so oft würde ich Turbo Fate mit Masters of Umdaar empfehlen. Turbo Fate ist relativ Regelleicht und in der Umsetzung in Umdaar hast du alles was du brauchst um ein Abenteuer zu leiten, was mit der Grundversion von Turbo Fate tatsächlich eher schwierig ist. Das System ist dadurch ziemlich abstrakt, bietet aber mit seinen vielen vorgefertigten Stunts gleichzeitig einiges an Hilfe um reinzukommen.

Bei der Welt handelt es sich um einen Mischmasch an 80er Jahre Cartoons, also Dinge wie He-Man, Thundercats usw. Nur noch durchgeknallter teilweise. Das reicht von diversen Chimären über Cyborgs und Untote bis zu Tiermenschen, Cybertiere und andere. Und natürlich: Dinosaurier (Das Motto ist: "When in doubt: Dinosaur!"). Du bekommst mehrere Generatortabellen, mit denen du die Charaktere erschaffen kannst, sowohl Charaktere als auch Abenteuer. Wobei natürlich auch immer ein Aussuchen möglich ist, aber es ist echt lustig, was da beim Auswürfeln manchmal rauskommt.

Dazu kommt das Beispielabenteuer, das sehr gut strukturiert ist um es auch als SL Neuling sehr einfach zu leiten. Du bekommst alles wichtige vorgegeben, wobei alles was Turbo Fate als auch Umdaar kann und ausmacht darin exemplarisch umgesetzt ist und zur Geltung kommt.

Das ist sowohl Scifi als auch Fantasy als auch wieder keines von beidem. Die Nostalgie zu alten Cartoons könnte helfen die Leute reinzuholen. Ich habe aus dem Einstiegsabenteuer im Buch bereits eine Kampagne als Spieler durch gespielt und leite diese nun für eine andere Gruppe. Wir haben alles in allem sehr viel Spaß.

Das Buch ist auf Deutsch und Englisch zu bekommen. Es gibt außerdem noch eine ganze Reihe weitere Worlds of Fate, die ggf. was für euch sein könnten. Ganz neu ist "Nitrate City", in dem du in einem übernatürlichen Los Angelos der 50er spielst, in dem Spielfilmklischees zum Leben erwacht sind. Ich habe schon 2 Runden gespielt und es macht riesigen Spaß.

***

In eine ganz andere Richtung könntest du mit dem Dr. Who Rollenspiel gehen. Das ist etwas komplizierter und nutzt eine ganze Ecke mehr Regeln, ist aber dank der Aufmachung des Buches sehr Einsteigerfreundlich. Falls deine Leute Fans der Serie sind wäre das natürlich ein sehr guter Einstieg. Das mehr an Regeln ist dabei durchaus zu verkraften, da das meiste gleich funktioniert (Attribut + Fertigkeit + 2W6 gegen Schwierigkeit). Dazu kommen dann eine ganze Menge Sonderfertigkeiten, die aber meistens darauf hinauslaufen in bestimmten Situationen einen Bonus auf den Wurf zu geben. insgesamt sehr leicht zu lernen.

Außerdem gibt es einen ganzen Satz Beispielcharaktere im Buch, die du verteilen kannst und dann losspielen. Das spart dir in jedem Fall eine Menge Zeit und Frust beim Charakterbauen. Die Charaktere sind allesamt interessant und verschieden genug, dass jeder was finden sollte.

Du hast außerdem ein Kapitel zur Aufgabe des Spielleiters, das ich ausgezeichnet geschrieben finde, sowie mehrere sorgfältig aufbereitete Abenteuer die du spielen kannst.

Das Buch ist nur in Englisch zu bekommen, soweit ich weiß, falls das ein Problem sein könnte.

***

Was mir noch einfällt, wobei ich es leider nie gespielt habe, wäre das RPG zur Serie Leverage. Da geht es dann halt um Einbrüche im großen Stil. Es kann allerdings sein, dass das als Neuling nicht ganz so geeignet ist. Es gibt dabei z.B. eine Rückblenden Mechanik, mit der die Spieler eine Rückblende einfordern können und dann können sie da ihre Planung erzählen. Das ist nicht so ganz ohne. Ggf. ließe sich aber so ein Einbruchsding mit was anderem umsetzen.

Falls du Fragen zu irgendwas da oben hast, immer her damit. :)

Offline fivebucks

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #4 am: 6.06.2016 | 23:59 »
Ich halte "Midgard" für ein gutes Einstiegs - System. Ansonsten könnte
"Ars Magica" 4. Edition eventuell was für euch sein. Oder eben DSA5 / D&D5 dann gibt es ja noch andere generische Fantasy - Systeme z. B. Splittermond oder Aborea zu denen weiß ich jetzt aber nichts näheres.

Offline Chiarina

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #5 am: 7.06.2016 | 00:03 »
Da gibt´s immerhin zwei Leute ohne Interesse an Fantasy!
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline fivebucks

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #6 am: 7.06.2016 | 00:06 »
Hm,  das ist richtig.
Nicht Fantasy finde als Einstieg ins Rollenspiel ein bißchen knifflig.
Was bevorzugen diese zwei denn als Setting?
« Letzte Änderung: 7.06.2016 | 00:11 von fivebucks »

Offline Wonko

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #7 am: 7.06.2016 | 02:09 »
Regel 1: Ich würde noch mal betonen, dass du etwas nehmen solltest, womit du dich selbst wohlfühlst und auskennst. Auskennst, weil du dann nicht von den Regeln abgelenkt wirst und wohlfühlst, weil sich dann deine Beigeisterung für das Spiel natürlich auf deine Mitspieler überträgt.

Mal angenommen, das wäre bei allen genannten Spielen ähnlich, würde ich was Actionreiches nehmen, mit dem jeder was anfangen kann.

(Powered by) Apocalypse World finde ich super für Spieler, aber ich weiß nicht, ob es für als Spielleitereinstieg gut geeignet ist. -- Ich weiß es wirklich nicht, mir fehlt einfach die Erfahrung. Hier würden mich Eure Erfahrungen interessieren.

Umdaar finde ich super, wenn man schon mal Fate gespielt hat (und selbst, wenn nicht).

Sehr gute Dinge habe ich auch über die Edge of the Empire-Starterbox gehört. Und Star Wars ist etwas, womit fast jeder was anfangen kann.

Ganz gut fände ich auch Hollow Earth Expedition. Ist von den Regeln relativ einfach, actionreich und mit dem Abenteur(film)genre kann auch jeder was anfangen. Mit Savage Worlds ist es ähnlich (wenn man's mag).

DSA/Splittermond/Midgard/Pathfinder finde ich zu kompliziert, D&D 5 noch okay (aber hier gilt natürlich trotzdem Regel 1).

Dringend abraten würde ich eigentlich nur von allzu schwerer Kost wie Shadowrun oder allzu ausgefallenen Settings wie Eclipse Phase oder Cthulhu (falls die Spieler es nicht kennen).
« Letzte Änderung: 13.06.2016 | 16:24 von Wonko »

Offline Kampfwurst

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #8 am: 7.06.2016 | 02:13 »
Sehr gute Dinge habe ich auch über die Edge of the Empire-Starterbox gehört. Und Star Wars ist etwas, womit fast jeder was anfangen kann.
Ich mag das FFG Star Wars System zwar super gerne, halte es aber ob seiner eher interpretativen Eigenart für Anfängerunfreundlich, zumindest als Spielleiter.

Und ich muss dem hier
Regel 1: Ich würde noch mal betonen, dass du etwas nehmen solltest, womit du dich selbst wohlfühlst und auskennst. Auskennst, weil du dann nicht von den Regeln abgelenkt wirst und wohlfühlst, weil sich dann deine Beigeisterung für das Spiel natürlich auf deine Mitspieler überträgt.
absolut zustimmen, da hatte ich vorher nicht dran gedacht. Sehr gute Anmerkung.

Offline JS

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #9 am: 7.06.2016 | 02:28 »
Quest
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline D. M_Athair

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #10 am: 7.06.2016 | 02:29 »
... Fate würde ich eher nicht empfehlen. Das holt mMn die Brett- und PC-Spieler nicht ab. Da ist mMn zu vieles Aushandlungssache.
(Es sei denn Umdaar passt. Dann wäre es denkbar, aber immer noch nicht in meiner engeren Wahl.)


PbtA (Monsterhearts, Urban Shadows) könnte ich mir vorstellen. Die Begründungen von Nørdmännchen machen absolut Sinn.


OneDice, ein einfaches Rollenspiel, das eher auf Action getrimmt ist und eher optionsarm daher kommt.
Hier ist ne englische Rezension zusammen mit einem (potentiell) kostenlosen Download-Link. (Gibts aber auch nur in Englisch.)
Gedruckte Bücher (Hefte) gibt es nur Print on Demand. Es dauert leider eine ganze Weile, bis die Printausgaben ankommen.
Derweil kann man aber schonmal das PDF lesen oder man kauft nur das PDF und druck das aus.
Mondbuchstaben hat dazu auch mal was geschrieben. Ich habe mein Exemplar (WWI) leider noch nicht gelesen.
[Fertige Abenteuer gibts wohl nur im Schnellstarter (Fantasy), in Supers, in Fantasy und separat für Urban Fantasy und Pulp.]


Über Doctor Who - Adventures in Time and Space und seine Regeln habe ich bisher nur Gutes gelesen. Selbst wenn deine Spielerinnen und Spieler keine Fans der Serie sind (oder sie gar nicht kennen) bietet das Setting doch einen großen Vorteil: Da die Spieler Zeitreisende sind, sind Abenteuer nicht auf ein Genre festgelegt. Du könntest vorher mit den Spielerinnen und Spielern überlegen ob sie in einer historischen Epoche spielen  wollen, ob es phantastisch sein soll, in richtung Science Fiction gehen soll, ... Mit Doctor Who ist das alles gut möglich.
« Letzte Änderung: 7.06.2016 | 02:57 von Contains Diseases »
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Offline pharyon

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #11 am: 7.06.2016 | 06:50 »
Hallo Mindmelter_p, willkommen im Tanelorn.

Regel 1: Ich würde noch mal betonen, dass du etwas nehmen solltest, womit du dich selbst wohlfühlst und auskennst. Auskennst, weil du dann nicht von den Regeln abgelenkt wirst und wohlfühlst, weil sich dann deine Beigeisterung für das Spiel natürlich auf deine Mitspieler überträgt.
Das ist ein guter und wichtiger Punkt, der auf jeden Fall bei deiner Wahl eine Rolle spielt.

Meine Empfehlung: Funky Colts.
Weil es weder Fantasy noch Science Fiction als Setting enthält (man kann zwar davon ein wenigeinfließen lassen, muss das aber auf keinen Fall) und die Regeln sehr einfach und überschaubar (dein Regelfuchser hat sich da schnell eingearbeitet) zumal auf deutsch erhältlich sind (obendrein müsste das pdf immer noch kostenlos sein).
Das Spiel orientiert sich an Serien der 70er und 80er. Da ihr um die 30 seid, dürfte evtl. die eine oder andere Serie in angenehmer Erinnerung sein und als Inspirationsquelle herhalten können (A-Team, Knight Rider, TJ Hooker, etc.). Einziger Mehraufwand für euch: Ihr legt am Anfang nicht nur die Spielercharaktere fest (was eher zügig laufen dürfte), sondern auch dn Serienrahmen, da das Spiel kein explizites Setting mitbringt.

Grüße, p^^
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Deep_Impact

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #12 am: 7.06.2016 | 07:26 »
Grundsätzlich würde ich mal sagen, dass die Mehrzahl der OSR-Systeme doch recht brettspielartig rüberkommen können. Wenn es ein kostenloser Einstieg sein soll und der etwas heroquestige Ansatz nicht stört, dann wäre Dungeonslayers nen Blick wert. Aber halt Fantasy. Als StarSlayers glaube auch SciFi, gibt aber auch als Western, Urban Mystery oder Endzeit.
http://dungeonslayers.net/

Schau dir sonst mal das EinWürfelSystem an. Das ist schnell und einfach, dazu aber modular und anpassbar.
http://www.1w6.org/

Offline Sir Markfest

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #13 am: 7.06.2016 | 07:33 »
Ziel ist es, die Gruppe der Brettspieler (alle 4) mit Rollenspielen anzufixen, da mir das Hobby sehr viel Freude bereitet und ich die Freude gerne teilen möchte.

Eine Möglichkeit wäre es natürlich auch zunächst mit rollenspielartigen Brettspielen eine Brücke zu bauen - Talisman und Ultraquest bieten sich da an.

Und da Dungeonslayers erwähnt wurde (gute Wahl!) - da gibt's ja auch Non-Fantasysettings wie Old Slayerhand (Western) falls das  mehr liegt.

Offline Feyamius

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #14 am: 7.06.2016 | 08:01 »
Eine Idee, die ich spontan hatte und dir je nach Interessenlage der Spieler vielleicht weiterhelfen könnte:

Ark - Survival Evolved mit Savage Worlds-Regeln.

Bei Ark handelt es sich um ein Survival-Computerspiel mit Dinosauriern. Von der dahinterstehenden Geschichte weiß man bisher afaik wenig bis gar nichts, es wirkt aber wie eine Mischung aus Dino Riders und Hunger Games.

Man würde dort also tendenziell sehr frei sandboxen, hätte aber ein durchaus abgegrenztes Terrain, man könnte Horrorelemente einbringen ("da verfolgt mich was!"), konkurrierende NSC-Truppen auftreten lassen und hätte auch nach Wunsch ein gewisses Maß an Barbie-Spiel-Elementen (Aufbau einer Basis, Dinos zähmen, ...). Das Technologielevel steigt dort mit der Zeit: Man beginnt steinzeitlich gerüstet und arbeitet sich zu MGs und Raketenwerfern hoch.

Pyromancer

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #15 am: 7.06.2016 | 08:35 »
Hallo zusammen,

ich möchte als SL Neuling eine Pen&Paper Runde leiten. Ich bin nicht sicher, welches Setting/Spiel jedoch für meinen Spielerkreis, bestehend ausschließlich aus Brettspielern, geeignet ist. Ich selbst habe Rollenspielerfahrung (als Spieler). Wir sind alle so um Mitte 30 herum.

Typ 1, Mann: Wenig Fantasyinteresse, wenig SciFi Interesse, eher Actiongamespieler am PC (Shooter, RTS)
Typ 2, Frau: Viel Fantasyerfahrung, viel Brettspielen, kein Gaming am PC, sehr empathisch bei vielen Themen
Typ 3, Mann: Viel Gamingerfahrung, viel Brettspielen, will alle Regeln komplett vor Spielbeginn kennen um das optimale rausholen zu können. Fantasy und SciFi Interessiert
Typ 4, Frau: Null Gaming am PC, null fantasyinteressiert, will die Dinge mal auf sich zukommen lassen.

Welches Setting empfiehlt ihr? Was ist einfach zu leiten (werde dies machen)?
Ziel ist es, die Gruppe der Brettspieler (alle 4) mit Rollenspielen anzufixen, da mir das Hobby sehr viel Freude bereitet und ich die Freude gerne teilen möchte.

Ich rate zu Savage Worlds als Regelsystem. Das unterstützt sehr gut und flüssig das Spiel mit Miniaturen und hat klare, durchaus "spielige" Regeln, wo sich Brettspieler auskennen, ist aber frei und schlank genug, dass es dem Rollenspiel auch nicht im Weg steht. Außerdem gibt es hier im Forum einen eigenen Savage-Worlds-Bereich, wo man euch bei Fragen jederzeit helfen wird.
Es gibt etliche Settings für Savage Worlds, und mit SW kann man von Fantasy über Gegenwart bis SciFi prinzipiell fast alles spielen, und es gibt auch von Fans etliche Conversions. In den Probefahrt-Regeln ist ein kleines Fantasy-Abenteuer mit Beispiel-Charakteren drin, damit kann man sicher anfangen: http://www.prometheusgames.de/download/savage-worlds/SW-GER-Probefahrt-v1.11-web.pdf

Bei Gefallen kannst du ja nochmal wegen weiterer Settings/Abenteuer anfragen.

Daheon

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #16 am: 7.06.2016 | 08:46 »
Zitat
Ich rate zu Savage Worlds als Regelsystem.

+1

Pyromancers Argumenten ist eigentlich nur noch hinzuzufügen, dass die Grundregeln sehr günstig sind, was die Einstiegsschwelle noch einmal senkt.

Offline Feyamius

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #17 am: 7.06.2016 | 09:15 »
... und dass es mit der Socanth-Kampagne auch ein kostenloses, schön aufbereitetes Startsetting inkl. mehrerer Einstiegsabenteuer gibt.

Offline Chruschtschow

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #18 am: 7.06.2016 | 09:53 »
... Fate würde ich eher nicht empfehlen. Das holt mMn die Brett- und PC-Spieler nicht ab. Da ist mMn zu vieles Aushandlungssache.
(Es sei denn Umdaar passt. Dann wäre es denkbar, aber immer noch nicht in meiner engeren Wahl.)

Brett- und Computerspieler, aber keine Rollenspieler. Nach meiner Erfahrung haben vor allem Rollenspieler Probleme mit Fate, während es Neulingen sehr leicht fällt. Der radikale Bruch mit den Regeln im Unterschied zur Herangehensweise in Brett- und Computerspielen, wie Handlungsoptionen zustande kommen - nämlich erst die Handlung, dann die Regeln - könnte sogar enorm helfen Verhaltensmuster aus dem Brettspiel zu durchbrechen, die im RPG hinderluch sind. Stichwort: "Was kann ich machen?" Gerade dass einige der SpielerInnen schon Vorerfahrungen mit dem gewählten Genre haben könnten, hilft da weiter, weil sie eben ihre Handlungsoptionen dann aus dem Geschehen heraus entwickeln können und eben nicht die Regeln abfragen müssen.

Dann Umdaar ein bisschen Borderlands-artig aufgemacht mit hohem Actionanteil und los. :)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Andorian Spaceman

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #19 am: 7.06.2016 | 14:28 »
Hallo zusammen,
ich möchte als SL Neuling eine Pen&Paper Runde leiten. Ich bin nicht sicher, welches Setting/Spiel jedoch für meinen Spielerkreis, bestehend ausschließlich aus Brettspielern, geeignet ist. Ich selbst habe Rollenspielerfahrung (als Spieler). Wir sind alle so um Mitte 30 herum.

Wenn das Rollenspiel brettspielige Elemente haben soll kann man das wahrscheinlich mit Iron Kingdoms gut umsetzen. Das scheint ja ein wichtiges Kriterium für Euch zu sein.
Durch seine Verwandtschaft zu Warmachine sind die Kämpfe sehr gut regelmechanisch darstellbar und präzise. Man kann es dadurch leicht wie ein Brettspiel spielen. Aber natürlich ist es trotzdem ein Rollenspiel bei dem man auch andere Themen genauso regelnah oder frei darstellen kann wie es einem beliebt.

Am meisten Freude hat man wenn man bewaffnete Konflikte mit Miniaturen darstellt. Was oberflächlich den brettspieligen Eindruck verstärken kann.


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für Typ1: Die Figuren sind von Anfang an coole und kompetente Typen und die Kämpfe wirken Actionreich.
für Typ2: Abgesehen von den allgemeinen Kriterien ermöglicht das System durch Charakterkombinationen recht vielfälltige Charakterideen. Der Hintergrund ist vielfälltig.
für Typ3: Die Regeln sind recht eindeutig und balanciert. Man kann Effektiv spielen ohne das das System durch Missbrauch zusammenbricht. 
für Typ4...  ist wahrscheinlich Eure Gesellschaft wichtiger als das Spiel.

Das gegebene Setting wäre Fantasy mit einigen Steampunkelementen.

Die Grundmechanismen sind einfach und immer gleich.
Allerdings sollte man sich auch insbesondere als Spielleiter in die Regeln einarbeiten.
Damit das Kampsysem zur Geltung kommt sollte der Spielleiter die Sitzungen vorbereiten und der Spieler sich zumindest mit den Spezialfertigkeiten der eigenen Figur auseinandersetzen.

Ein Miniaturenfundus verlangt Investition oder die Bereitschaft sich Papierminis zu basteln. Oder eine Mischung davon...
Natürlich kann man auch seine Brettspiele plündern... Ihr habt wahrscheinlich einige.
« Letzte Änderung: 7.06.2016 | 14:58 von Andorian Spaceman »
Spielt: momentan leider nur D&D5 online
Spielt gerne:  DSA3, Midgard, Starslayers, Iron Kingdoms...
Beendet: Hollow Earth, Rolemaster
Träumt davon Dragonlance, Star Trek, DC Heroes  oder bei DSA einen Praioten zu spielen.

Offline D. M_Athair

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #20 am: 7.06.2016 | 15:08 »
Ich mach mal den Advocatus Diaboli:

Ich rate zu Savage Worlds als Regelsystem. Das unterstützt sehr gut und flüssig das Spiel mit Miniaturen und hat klare, durchaus "spielige" Regeln, wo sich Brettspieler auskennen, ist aber frei und schlank genug, dass es dem Rollenspiel auch nicht im Weg steht.
Genau deswegen würde ich Savage Worlds nicht nehmen. Es unterstützt das "in Regeln denken" und "das Optimale aus den Regeln rausholen" mMn zu sehr. Wenn Spieler da wenig Lust drauf haben, kann das eine Problemquelle werden. Außerdem steht Savage Worlds nicht umsonst in dem Ruf "easy to learn ... hard to master". Das System hat relativ viele Interdependenzen. Die muss man nicht alle mögen.

Der radikale Bruch mit den Regeln im Unterschied zur Herangehensweise in Brett- und Computerspielen, wie Handlungsoptionen zustande kommen - nämlich erst die Handlung, dann die Regeln - könnte sogar enorm helfen Verhaltensmuster aus dem Brettspiel zu durchbrechen, die im RPG hinderluch sind.
Fate wäre - als Spiel, das ich als strukturregel-reiche Mischung aus Storygame und Freiform verstehe - in etwa das Gegenteil zu Savage Worlds. Die Regeln bieten eine Struktur, um spielen zu können, bieten aber wenig Hilfen für den Spielprozess selbst. Ich kann mir vorstellen, dass das - wie SW - Probleme am Spieltisch erzeugen könnte.

Was gegen OneDice spricht: Charakterindividualisierung läuft nicht über die Regelebene, sondern im Spiel. Das Spiel ermöglicht nicht viel mit Regeleffekten zu arbeiten. (Da haben SW & Fate mehr Möglichkeiten.)

Gegen DungeonSlayers (und seine Abkömmlinge): In meinen Augen regelt es an den Stellen, wo ich Regeln wollte, zu wenig und an den Stellen, wo ich auf sie verzichten kann, zu viel.

PbtA ... könnte gerade für SL-Neulinge den Nachteil haben, dass Abenteuer kaum in der üblichen Weise vorbereitet werden können. Außerdem braucht es pro-aktive Spieler. Die Handlung entsprinnt sich aus der Interaktion der Spielenden miteinander und mit den Regeln. Die sog. Moves (am ehesten vergleichbar mit Fertigkeiten oder Stunts) legen grob fest, was der Konfliktausgang ist und ggf. wie es weiter geht.

... zu den Nachteilen der anderen Spiele, muss wer anders was sagen.


Ansonsten:
Was hast du denn schon gespielt, Mindmelter_p? Wenn die Sachen, die du vom Spielen her kennst, dir gefallen haben, dann würde mindestens etwas Ähnliches zum Leiten nehmen. Je mehr Sicherheit und Freude du beim Leiten an den Tag legen kannst, desto besser wird das Spiel für alle.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Deep_Impact

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #21 am: 7.06.2016 | 15:29 »
Ich glaube, das war weniger des Teufels Advokat, sondern durch das rigerose madig machen so ziemlich aller Empfehlungen - fairerweise und dem Sprichwort entsprechend auch deiner eigenen - hast du eher für Verunsicherung gesorgt.

Im Endeffekt ist jedes und auch kein Rollenspiel perfekt für den Einstieg. Man muss es wohl einfach ausprobieren und schauen wo die Reise hingeht. Ganz wichtig: Nicht enttäuscht sein, wenn andere eben nicht den Funken aufnehmen können oder wollen.

Gerade als erfahrener Spieler kennt man die Macken der Spiele. Ich könnte DS stundenlang zerlegen, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt meines Lebens fand ich es sehr gut. Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Computer-Fan CONTACT total cool findet, wo andere sagen "zu crunchy".

Ich denke, ich würde mich vom Setting aus vorarbeiten. Was möchten die Spieler gerne mal erleben? Wild West? Verschwörung? Horror? Überlebenskampf? Science Fantasy? Viktorianische Investigation? Japan-Cyperpunk-Mystik-Horror....
Und dann schaut, man welches System dieses Spielgefühl transportiert.

Offline D. M_Athair

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #22 am: 7.06.2016 | 16:35 »
Deine Einschätzung kann ich überhaupt nicht teilen. "Madig machen" ist etwas GAAAANZ anderes!

Zu einer guten Entscheidung gehört, dass ich die Alternativen in ihren Vorzügen und Nachteilen abschätzen kann.
Am Ende will ich eine Entscheidung, bei der ich die Vorteile gerne nehme und mit den Nachteilen zumindest gut leben kann.
(Der Abwägungsprozess sollte - auch weil die Spieler in spe voraussichtlich mit unterschiedlichen Erwartungen und Wünschen an "Rollenspiel" herantreten werden - nicht abgekürzt werden.)


Ich denke, ich würde mich vom Setting aus vorarbeiten.
Das würde ich genau NICHT tun!

1) Die Wahrscheinlichkeit, dass es da zu keiner Einigung kommt ist recht hoch. Selbst wenn ähnliche Sachen gewünscht werden, muss man gleich wieder schauen, wie man die Wünsche integriert bekommt. Und dann muss die Spielleitung mit dem Spielerkompromiss nicht nur einverstanden sein, sondern das auch mit Begeisterung leiten wollen. Ich hab einige solcher Versuche erlebt. Wirklich gut geklappt hat kein einziger.

2) Die Spielleitung will Rollenspiel vorstellen UND ist selbst noch Newbie-SL. Unter diesen Voraussetzungen braucht es einfach ein Regelwerk, in dem sie sich wohl fühlt. Am Setting kann man leichter schrauben.
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Offline Chruschtschow

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #23 am: 7.06.2016 | 18:26 »


2) Die Spielleitung will Rollenspiel vorstellen UND ist selbst noch Newbie-SL. Unter diesen Voraussetzungen braucht es einfach ein Regelwerk, in dem sie sich wohl fühlt. Am Setting kann man leichter schrauben.

Noch ein Vorteil von Fate: man kann sich langsam rein tasten. Klassisch gespielt ist es zumindest nicht furchtbar unbrauchbar und je mehr man rein kommt, umso besser fluppt es. :)

Nachteil: wenn ihr Leute habt, denen das Sammeln von Items wie in Borderlands, Diablo, Torchlight o.ä. am Herzen liegt, dann ist Fate echt nix für euch.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Czechbot

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Re: Brauche Tipp für System
« Antwort #24 am: 7.06.2016 | 19:01 »
Es wurde schon genannt, aber ich kann es nur wärmstens unterstützen. Probier es mit Monsterhearts. Da seid ihr alle mittendrin im Spielgeschehen :). Ansonsten finde ich Cthulhu immer gut für frische Gruppen. Oder vielleicht Castle Falkenstein - funktioniert mit Spielkarten, ist Steampunk-pulp und man kann wirklich schöne Geschichten damit hervorbringen.