Kurze Frage: Gibt es PbtA Inkarnationen, in denen standardmäßig nicht nur „nein“, „ja, aber…“ und „ja“ abgebildet werden, sondern auch ein „ja, und…“?
Das ist ein Missverständnis. PbtA Moves haben keine Regeln, die über die Grenzen des Moves hinausgehen. Jeder Move ist im Grund sein eigenes Subsystem und tut, was er will. Es gibt zugegeben eine Reihe Muster.
Typ Assess a Situation - Du bekommst bei 7-9 einige Optionen, bei 10+ einige weitere Optionen. Einen Basiseffekt gibt es im Grunde nicht.
Typ Comfort - Bei 7-9 bekommst du einen Effekt, bei 10+ einen unabhängigen Bonus dazu.
Typ Defy Danger - Du bekommst bei 10+ einen Effekt. Bei 7-9 auch, du musst dir aber einen Nachteil aussuchen.
Typ Engage A Foe - Du bekommst bei Erfolg einen Basieffekt. Du wählst bei 7-9 einige Optionen, bei 10+ einige mehr. Die Optionen sind alle gut, aber eine ist das Abwenden etwas von Negativem.
Typ Lash Out - Sowohl bei 7-9 als auch 10+ bekommst du einen Basiseffekt Bei 10+ noch einen Bonus dazu oder bei 7-9 einen Nachteil. Nur den Basiseffekt gibts nicht
Typ Shut Someone Down - Bei 10+ wähle eine Option. Bei 7-9 wähle eine Option aus einer anderen Liste. Die Optionen bei 7-9 sind weniger toll, als bei die 10+.
Typ Magic You Have Not Mastered - Bei Erfolg passiert ein Basiseffekt. Bei 10+ wähle dazu einige Optionen, bei 7-9 wähle mehr. Die Optionen sind alle doof.
Man kann sicherlich noch mehr Varianten entwerfen, ich hab jetzt nur zwei Spiele durchgeguckt.
Das Ja/Ja-Aber findet man am ehesten noch beim Defy Danger.
Der Lash Out macht Ja-Und/Ja-Aber.
Magic You Have Not Mastered macht Ja-Aber/Ja-Aber-Aber.
Engage ist ein Ja-Und/Ja-Und-Und.
Bei Assess lässt sich gar kein Basislevel ausmachen. Das ist also sowas wie ein Und/Und-Und.
Und das mit dem "JA" stimmt eigentlich auch nicht. Denn das "JA" kann auch "NEIN" bedeuten . Also wenn du z.B. in Hearts of Wulin einem Gegner gegenübertrittst, der dir überlegen ist, verlierst du. Punkt. Die Effekte bei 7-9 und 10+ sind Schadensminimierung und/oder Trostpreise. Das Spiel hat tatsächlich drei Kampf-Moves. Einen für überlegene, einen für gleichrangige und einen für unterlegene Gegner. Und der Erwartungshorizont unterscheidet sich entsprechend.
Was da semantisch passiert, ist also komplett offen.